Fragen von Gerechtigkeit darfst du durchaus auch mal anders auslegen, als immer nur Mittel zu suchen, wie man denn möglichst viel umverteilen könnte.
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Die Schulgebäude sahen scheisse aus, aber wirklich wichtig ist das fürs lernen nicht.
Zum ersten Punkt, kann ich nur wiederholen, dass ich es anders sehe, aber das macht auch nichts, schließlich kann man in einer Demokratie anderer Meinung sein. Ich habe nicht vor jetzt wieder neu zu argumentieren um dich und andere umzustimmen. Ich kann im Grunde nur die entsprechende Partei wählen, die meine Ansichten vertritt und hoffen, dass möglichst viele Menschen meine Ansicht teilen, damit sich unser Land so entwickelt, wie ich es als sinnvoll ansehe.
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Zum zweiten Punkt, den ich aus der Aussage isoliert habe, kann ich auch nur sagen, dass ich es anders sehe. Ich bin da jemand, der den entsprechenden Ansichten zustimmt, dass zum Beispiel die Farbe einer Wand das Gemüt/die Stimmung und auch die daraus resultierende Aufnahmeleistungsfähigkeit eines Menschen beeinflussen kann. Die dreckig gelben Wände in den Schulen in denen ich als Schüler meistens saß, waren da nicht besonders förderlich. Auch die sanitären Anlagen und das Ambiente haben einen eher dazu veranlasst schnell nach Hause zu wollen, als dass man gerne in so einer "Bruchbude" seine Zeit verbringt (um zum Beispiel nach Schulschluss freiwillig einer AG beizutreten). Wenn man solche Ansichten nicht wichtig findet (oder glaubt dass diese Einflüsse auf die Leistungsfähigkeit von Menschen nicht vorhanden sind), kann man natürlich ganz andere Schlüsse ziehen wie und wo in die Bildung investiert werden sollte.
Edit:
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ELute
In Sachen Ganztagesbetreuung/Ganztagesschulen gibt es weltweit genügend Beispiele, dass das klappt. Zudem sind die Internate, wo in den meisten Fällen bessergestellete Kinder lernen, ebenfalls Ganztagesschulen. Ein Punkt warum ich deinen Einwand nicht verstehe.
Nur weil etwas irgendwo funktioniert, muss ich es deshalb nicht für mich haben wollen, wenn ich selbst ein anderes funktionierendes Konzept habe. Natürlich, das gebe ich unumwunden zu, betrachte ich das ganze aus einem bestimmten Blickwinkel, ich lebe in einem Stadtteil am Stadtrand, hier leben primär Familien, denen es wirtschaftlich gut geht und wo die Kinder in einer "heilen Welt" leben und so geht es auch meinem restlichen sozialen Umfeld, meinen Freunden, Verwandten, den Freunden meiner Eltern usw.! Ich sehe da einfach nicht ein, dass diesen Menschen, die ein funktionierendes soziales Umfeld haben und deren Kinder gut erzogen werden etwas (eine neue Lebensweise) aufgezwungen wird, weil es eine gewisse Bevölkerungsschicht gibt, die verwahrlost sein mag und die adäquate Erziehung ihrer nicht mehr selbst schafft. Ich fand es bisher immer gut, dass unser Staat nicht präventiv eingreift und alle über einen Kamm schert, sondern nur da aktiv wird, wo Menschen Hilfe brauchen, die die keine Hilfe brauchen und niemandem anderen Schaden, dürfen ihr Leben so leben, dass sie sich wohl fühlen und zufrieden sind, ohne dass der Staat ihnen Vorschriften macht. Hier machen ja viele oftmals den Spruch, dass sie auswandern wollen würden, weil hier so viel schief läuft in unserem Staat, dies beziehen sie im Normalfall auf andere politische Entwicklungen. Bei mir wäre dieser Punkt erreicht, wenn der Staat mit Vorschriften machen würde, wie ich meine Kinder erziehen soll und wann sie welche Zeit wo verbringen müssen (natürlich davon ausgehen, dass ich keine Problemfamilie habe, sondern bei mir alles so ideal läuft, wie in meiner eigenen Jugend), das wäre ein Eingriff in meine persönlichen Rechte als freier Mensch, die ich mir nicht bieten lassen würde. Ich betone erneut, da wo Hilfe nötig ist, soll man sie den Menschen bitte auf jeden Fall angedeihen lassen, zu ihrem eigenen Wohl, damit sie ihre Lebenslage verbessern können, aber da wo ein Eingriff nicht nötig ist, hat der Staat sich gefälligst auch nicht einzumischen.
Dass das Kind zuhause am besten aufgehoben ist, bezweifle ich stark. Ausnahmen wird es geben, keine Fragen.
Das ist ein sehr sehr trauriges Weltbild. Ich bin immer noch der Meinung, dass die verwahrlosten Familien in denen das Kind nicht gut aufgehoben ist die Ausnahmen sind, nicht die Familien in denen es normal abläuft. Ich habe ja Verständnis dafür, dass solch ein Weltbild entstehen mag, wenn man viel und oft mit solchen Menschen konfrontiert wird, genau so wie mein Bild von unserer Gesellschaft durch meine eigenen Erfahrungen hier in meinem Umfeld geprägt wurde, das ändert aber nichts an der Aussage, dass man nur da in die Freiheit des Menschen eingreifen darf, wo es nötig ist, also selbst wenn 90% der Deutschen Familien Problemfamilien wären, die Hilfe brauchen, müsste man die anderen 10% die Möglichkeit geben ihr Leben weiter so zu leben, wie sie es selbst wünschen.