Politisches Tagesgeschehen die Zweite

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Volle Zustimmung SdK. Das ist genau das Problem. Aber ich muss doch mal eine Lanze für die Notenbänker brechen. Denn sie machen nur das, was sie als Notenbänker tun können. Die Problem sind aber politisch gemacht. Wenn es zum Beispiel eine Griechenlandrettung in Form von Konjunkturprogrammen und guten Lohnabschlüssen gegeben hätte, wäre es überhaupt nicht notwendig gewesen, die Banken direkt zu retten. Wenn man hohe Schulden eintteiben will, muss man dafür sorgen, dass der Schuldner solvent bleibt. GEnau das Gegeteil ist der Fall gewesen. Die Krise durch und durch politishc verursacht worden, und nicht erst mit Einführung des Euro sondern schon vorher.

Die Eurokrise ist doch in erster Linie eine Krise der Außenhandelsungleichgewichte ohne das Regulativ auf- und abwertender Nationalwährungen. Der Euro kann eigentlich nur funktionieren, wenn es auf europäischer Ebene ein Äquivalent zum Länderfinanzausgleich gäbe. Ob das wünschenswert ist, sei mal dahingestellt. Aber entweder man schafft ein Korrektiv oder man schafft den Euro ab. Das Problem war jetzt eine Weile in den Hintergrund getreten und scheint jetzt wieder voll zur Geltung zu kommen.

Vielleicht dämmert es langsam dem Einen oder Anderen, dass Exportweltmeisterei auf Basis von Lohndumping Blödsinn ist.
 
Da wir uns hier einig sind nur der Form halben, dass die Griechenlandrettung in die Taschen der Banker ging, die Griechenland in den Euro geschummelt haben. Sollte man auch nicht vergessen das da eine bestimmte Deutsche Bank gewaltig Dreck am Stecken hat. Aber was ist die Konsequenz? Sieht einer von euch den Mob auf die Strasse rennen, das Bundeskanzleramt oder den Reichstag stürmen? NEIN. Denn wir sind alle beschäftigt mit Bohlen den Superstar zu suchen. Und solange das so ist, hat der Mob es auch nicht anders verdient.
 
Wenn man hohe Schulden eintteiben will, muss man dafür sorgen, dass der Schuldner solvent bleibt. GEnau das Gegeteil ist der Fall gewesen.

Sogar die Mafia weiß, dass man kein Geld von Toten wiederkriegt.

Vielleicht dämmert es langsam dem Einen oder Anderen, dass Exportweltmeisterei auf Basis von Lohndumping Blödsinn ist.

Das sag ich seit 2007. Mit der Exportweltmeisterei blendet man nur die Menschen, denen nicht klar ist, dass das für sie überhaupt nichts bringt. Da ist man dann stolz wie auf den Fußballweltmeister (wir sind Weltmeister *gröl*), ohne dass den Menschen klar ist, wer mit "wir" eigentlich gemeint ist, und dass das den normalen Arbeiter oder Angestellten gar nicht mit einschließt.

Aber entweder man schafft ein Korrektiv oder man schafft den Euro ab.

Oder man hätte sich gleich an die Verträge halten sollen. Ich nutze die USA nicht gerne als Beispiel, weil ich von deren Wirtschaftssystem an sich nicht viel halte (nichts gegen die Leute, ohne die amerikanischen Soldatenkinder aus der Nachbarschaft wäre ich sicher nicht so gut in Englisch geworden und hätte nicht Anglistik studiert), aber die kriegen es auch irgendwie gebacken, ohne Länderfinanzausgleich ganz verschieden starke Wirtschaftsräume unter einen Hut zu bringen (was weiß ich, Wyoming und Kalifornien), eben weil man da auch mal ein Verbundsmitglied pleite gehen lässt.
Mit den Rettungsversuchen hat die EU IMO nur die Märkte angestachelt, rauszuholen, was geht. Dabei sind die Griechen durchaus in den letzten 200 Jahren knapp 15 mal pleite gegangen, das haben die auch überlebt. Vom Länderfinanzausgleich auf dem Niveau halte ich nichts, der hätte in der EU einfach zu wenige Nettoeinzahler. Ich gehe davon aus, dass - im Endeffekt - die Holländer und wir nicht über 20 andere Länder durchschleifen können.


PS: krasse Einigkeitswelle hier im Thread. Hätte ich ja nie gedacht ^^.
 
In der letzten Woche...den genauen Tag weiß ich nicht mehr...wurde in den Medien die These aufgestellt, dass Putin mit der inoffiziellen Intervention in der Ukraine einen "eingefrorenen" Konfliktherd geschaffen hat. Wann immer ihm die Haltung der Ukraine nicht passt, wird das Feuer neu angefacht, aber ansonsten lässt er es so halbgar laufen wie bisher. Die Ukraine wird somit quasi an der kurzen Leine gehalten und hat gar keine Möglichkeit, gegen die Moskauer Leitlinie zu arbeiten. Dass die Politiker im Westen sich allerdings immer noch in ihrer Selbstgefälligkeit als die "Guten" sehen und meinen, dass die Russen irgendwann schon ein Einsehen haben und durch die Sanktionen einlenken werden, hat schon fast was Amüsantes an sich. Allerdings glauben diese Herren und Damen ja auch, dass sie die IS allein durch Luftschläge und Waffenlieferungen an die Kurden besiegen werden. Dazu kommen nun sehr merkwürdige Gedankenspiele aus dem Verteidigungsministerium zur Beschaffung von noch mehr MTW vom Typ Boxer bzw. die Wiederaufnahme des "Lahme-Ente"-Drohnenprojektes Euro Hawk...für eine Armee, die weder Kampftruppen entsenden will noch überhaupt kann. Was daran schockierend ist an der gewachsenen Zahl an Konflikten (wer glaubte noch daran, dass es mal so kommt?) ist eigentlich, dass die sog. "Großmächte" (Russland, USA, China) solche Schlagworte wie "Atomkrieg" und "Weltkrieg" leichtfertig hinausschleudern und so tun als ginge es um das Wetter.

Ich weiß, hat nichts mit den letzten Beiträgen zu tun, die sich nun auf Griechenland, den Euro und die Bankenrettung bezogen...aber es geht ja auch um das tägliche Geschehen. Und da dürften die bewaffneten Konflikte eine weitaus größere Bedrohung sein als wenn man irgendwelche Geldhäuser mit gedrucktem Papier aus der Sch...ße ziehen muss. Wenn dieser Strudel der Gewalt und Brutalität erst mal vor unserer Haustür steht, werden uns auch Billionen von Euros nicht davor retten, überrannt zu werden.
 
Wer soll uns denn überrennen? So ein Quatsch. Die derzeitigen Konflikte haben nur deshalb was mit uns zu tun, weil es unsere Politiker sind, die fleißig dort gezündelt haben, speziell die amerikanischen. Ein echter Verteidigungsfall entsteht nicht übernacht. Die ganzen Konflikte habne aber den Nebeneffekt, eben genau von den Problemen abzulenken, die wir in Europa selbst haben und die weitaus gefährlicher sind als ein paar verrückte Gotteskrieger auf auf Pickups. Die Toyotas sind zwar unverwüstlich, aber nicht so, dass man auf ihnen das Mittelmeer überwinden könnte. Es wäre angebracht, dies Probleme erst mal zu lösen, bevor man in aller Herren Länder Krieg führt.
 
Es wäre angebracht, dies Probleme erst mal zu lösen, bevor man in aller Herren Länder Krieg führt.
Im Gegensatz zur Ukraine, ist der Kampf gegen den IS schon ein gewisser Selbstschutz. Eigentlich hängt da alles direkt oder indirekt zusammen. Unsere Probleme, die wir in Europa haben, unter anderem wirtschaftlicher Natur, sorgen dafür, dass bei uns junge Menschen radikalisiert werden (weil sie keine Lebensperspektive sehen) und sich dem IS anschließen. Das wären in den 80ern wahrscheinlich die Verlierer der Gesellschaft gewesen, die hinterm Bahnhof an der Nadel gelandet wären oder sich den Glatzen angeschlossen hätten. Heute ist es der IS, der sie mit seiner Ideologie lockt. Ich bin der Meinung, dass man das nur lösen kann, indem man alle Probleme gleichzeitig angeht. Man muss den IS und seine Ideologie genauso bekämpfen (wobei Kampf hier nicht zwingend militärisch bedeuten muss, wobei meine Meinung bezüglich des IS ja bekannt ist), wie die Probleme in der Ukraine und die internen Probleme der EU.
 
Im Gegensatz zur Ukraine, ist der Kampf gegen den IS schon ein gewisser Selbstschutz. Eigentlich hängt da alles direkt oder indirekt zusammen.
Mag ja sein. Aber es ist einfach so, dass der IS keine so große Bedrohung ist, das wir jetzt und unmittelbar reagieren müssten. DErzeit ist das Problem Islamismus marginal. Also liegt es näher, sich um die großen Probleme zu kümmern und nebenher auch Gründe für Radikalisierung zu beseitigen. Wenn der IS mit Panzerdivisionen an der Grenze zu Deutschland stehen würde, wäre ich auch sehr dafür, diese erstmal zu bekämpfen. Solange das aber nicht der Fall ist, gibt es keinen Grund, in Alarmismus zu verfallen.

@ Coolguy, seit 1933 wissen wir, dass herrschende Eliten bereit sind´, mit dem Teufel zu paktieren, wenn sie fürchten, entmachtet zu werden. Das letzte Präsidialkabinett war der Gipfel eines schon lange geführten Kampfes der reaktionären Eliten gegen auch das kleinste Zugeständnis, das man 1918 zu machen gezwungen war. DIE POLITIK gab es nie. Man kann aus der Weimarer Republik anicht mal lernen, dass MAN eine Radikalisierung irgendwie vermeiden sollte. Denn die Zuspitzun war gewünscht und zwar von allen Seiten. Denn 1918 wurde nahezu nichts geklärt. Wenn die politische Rechte in Weimar eine Zeit lang konzilianter war, so nur, weil sie sich zum großen Endkampf rüstete. Die Regierung Hitler war der Schlussakkord einer reaktionären Offensive, die eingeleitet worden war, als das Großkapital in Deutschland sich sicher war, die Arbeiter genügend geschwächt zu haben und eine Konfrontation zu gewinnen.
 
Ich bin mir da nicht so sicher, wie stark der Islamismus eine Bedrohung für uns ist (aber so richtig wollen wir das hier im Forum ja nicht mehr diskutieren, da die entsprechenden Threads immer eskaliert sind :dry🙂. Es kann sein, dass wir uns in einigen Jahren ärgern, dieses Problem mehr oder weniger ignoriert zu haben (wenn wir es denn jetzt tun sollten). Ich würde das nicht als Alarmismus bezeichnen. Scharia Police, Randale zwischen Kurden und IS-Sympathisanten, aufkeimender Antisemitismus in muslimisch gläubigen Kreisen (inklusive Anschlägen auf Synagogen), das alles sind Dinge die hier passieren und nicht drüben in Syrien oder dem Irak! Wenn es um Neonazis und Nationalismus geht, hört man immer sofort das mahnende "Wehre den Anfängen", das ist eigentlich ein Spruch, der auf jede Bedrohung unserer Demokratie und Lebensweise anzuwenden ist, also auch den IS und Islamismus.
 
Leider ist das Hauptproblem das selbe, was schon dem Faschismus in den 30igern zum Erfolg verhalf: die verweichlichten Demokratien des Westens, die eher tatenlos zusehen und alles so lange ausdiskutieren wollen, bis das Problem sich von selbst erledigt. Der Westen hätte im September 39 mit Leichtigkeit in Deutschland einmarschieren und das Abenteuer Lebensraum im Osten von vornherein stoppen können. 6 Jahre Weltkrieg mit zig Millionen von Toten wären nicht nötig gewesen. Wen hätte man im Jahr 39 gefragt, der sich das Szenario vorstellen konnte? Garantiert niemand. Und deshalb sollte man auch die Extremisten der IS auf keinen Fall unterschätzen. Die messen ihre Erfolge darin, wie viele "Ungläubige" sie niedermetzeln können...nicht, wie viele ihrer eigenen Leute getötet werden.
Soll sich die IS davon beeindrucken lassen, dass es eine Handvoll Staaten gibt, die ihnen mit Luftangriffen beikommen wollen? Mag sein, dass der IS nun nicht gerade auf Berlin marschieren wird...jedenfalls jetzt noch nicht. Aber wenn man sich mal anschaut, wen wir hier in Europa zum Aushängeschild unseres Willens bestimmen (sprich, die Regierungen), dann muss man sich nicht wundern, dass die uns (damit meine ich nicht nur die Deutschen) nicht mehr ernst nehmen. OK, wir lassen uns nicht erpressen oder durch Hinrichtungen beeindrucken...na dann versuchen sie halt was anderes. Im Moment sehe ich auch noch keine Gefahr, dafür ist der IS noch nicht stark genug. Aber wer hatte diese Typen überhaupt als eine solch massive Bedrohung vor ein oder zwei Jahren auf der Rechnung? Garantiert niemand. Wer kann schon sagen, wie stark die noch werden? Vielleicht geht die IS auch irgendwann unter...dann kommt halt die nächste Terrorgruppierung nach oben. Das wird sich niemals ändern, so lange die Welt immer noch in die wohlhabenden Demokratien Europas und Nordamerikas und die verarmten Länder Afrikas und Asiens bzw. des Nahen Ostens aufgeteilt sind. Die haben einfach nichts zu verlieren und natürlich steht dazu im krassen Widerspruch der hiesige Wohlstand. Wenn ich eh nichts zu verlieren hätte, würde ich mir das auch nicht bieten lassen.

Sollte es doch mal zu einer Entscheidung kommen, Bodentruppen in diesen grausamen Konflikt zu entsenden, werden wir uns trotzdem raushalten. "Danke" an dieser Stelle dafür, dass die BW so dermaßen runtergewirtschaftet und demilitarisiert wurde, dass sie ohnehin gar keinen Beitrag für einen Bodenkrieg leisten könnte.

Mir gehts dabei auch eher darum, zum politischen Tagesgeschehen eine Meinung zu haben. Muss ja nicht jeder das selbe denken. Und ich respektiere auch jeden, der sich überhaupt Gedanken dazu macht. Leider wächst der Teil der Menschen, denen das Thema komplett sonstwo vorbei geht. Desinteresse ist manchmal gefährlicher als offene Zustimmung.
 
NGF ich sehe da eher ein Problem der Berichterstattung. Die ganzen Sachen, die du erwähnt hast, gibt es zweifellos. Aber man muss sich mal vor Augen halten, was das überhaupt für Dimensionen sind. Da laufen zwanzig wildgewordene Muslime irgendwo in D durch die Innestadt und die Republik fällt in Schockstarre. Da prügeln sich ein paar Kurden mit Funadmentalisten ud nwir fabulieren eine Bürgerkrieg herbei. Mein Gott bei jedem Auswärtsspiel der Regionalliga kommt das vor. Wir sind ein Volk von über 80 millionen Menschen. Und wir reden hier von zwar zweifellos radikalen und Gewaltbereiten, als ob die Kurz vor dem Staatsstreich stünden.Das hat auch was mit der Art der Berichterstattung zu tun, wenn lokale Vorkommnisse zu Ereignissen von bundesweiter Bedeutung hochgeschrieben werden.
 
Ich würde das weniger an Zahlen festmachen, als an der Intensität des Radikalismus. Es fängt doch immer lokal im Kleinen an. Ob wir zulassen, dass es sich ausweitet, liegt dann in unserer Hand.

Natürlich gibt es da noch viele Mittel und Wege abseits eines Einschreitens unsererseits in Syrien und dem Irak. Das kann Sozialarbeit bei den sich radikalisierenden Jugendlichen sein, oder viele andere Formen annehmen. Da kann man auch unterschiedlicher Meinung sein, welche Mittel die richtigen sind, aber handeln sollte man und nicht einfach zuschauen.
 
Ich bin da eher bei NGF.

Wenn wir sagen "wehret den Anfängen" dann bitte auf beiden Seiten.

Wie kann es denn bitteschön sein, daß Recht und Ordnung von gewissen Personen einfach ignoriert wird? Das liegt nicht an "einer anderen Kultur die man zu tolerieren hat", nein. Andere Länder, andere Sitten und wer gegen die geltende Ordnung verstößt wird sanktioniert. Ohne Rücksicht auf Religion, Geschlecht oder Hautfarbe. Bin mir ziemlich sicher das im Grundgesetz DAS steht und nicht das "manche halt gleicher" sind.
 
Macht doch mal halblang. Natürlich sind die extrem radikal. Natürlich sind die gewaltbereit. Aber wir reden hier über eine verschwindend kleine Minderheit. Ich sage ja nicht, dass man die ignorieren sollte. Im Gegenteil. Aber diese kleine Gruppe im Auge zu behalten und sie zu belangen, wenn sie denn etwas gesetzwidriges machen, dafür muss man keine Extraressourcen verschwenden. Da gibt es schon genug Mittel. Man muss sie halt nur einsetzen. Aber mal noch ein weiterer Hinweis. Um das Ausmaß und die Gefährlichkeit abzuschätzen, reicht es nicht auf die Vorkommnisse zu schauen. Man muss sie auch in Relation zu sonstiger Gewalt innerhalb der Gesellschaft setzen.Wenn diese Typen hier pöbelnd und provozierend durch die Innestadt ziehen, macht das noch keine islamische Revolution. Revolutionäre Situationen entstehen nicht durch solche Gruppen. Sie entstehen aus den Konflikten einer Gesellschaft. Nehmen wir nur mal die RAF. Die ist das beste Beispiel, dass sich Revolutionen nicht einfach anzetteln lassen. Die RAF ist auf ganzer Linie gescheitert. Weil es keine Massen gab, die unzufrieden genug waren, gegen den "Schweinestaat" zu Felde zu ziehen. Umgekehrt wird ein Schuh draus. Solche Gruppen werden dann gefährlich, wenn es ein genügend große Menge Leute gibt, die die Schnauze voll haben und bei Veränderungen nur profitieren können oder es zumindest glauben. Das hat nichts mit "wehret den Anfängen" zu tun. Selbst wenn die 500 Dschihadisten aus Syrien und dem Irak nach Deutschland zurückkehren, dann ist ihre Zahl derart klein, dass der Staat nicht mit ihnen fertig würde. Sie im Auge behalten? In Ordnung. Sie festnehmen und aburteilen, wenn sie beginne hier Gewalttaten durchzuführen? Selbstverständlich! Aber um den Bogen zu den Auslandseinsätzen zu spannen. Mit der Bundeswehr irgendwo in einen Krieg eingreifen, weil es mal ne Schlägerei hier Deutschland gegeben hat oder weil lächerliche 500 Jugendliche mit null militärischer Ausbildung in ein Bürgerkriegsland reisen? Gehts noch? Wir haben dort unten absolut nicht s aber auch garnichts verloren. Weder würde die Situation dort unten durch irgendeine militärische Intervention durch Deutschland besser, noch lösen wir hier unser Integrationsproblem damit. Im Gegenteil! Wir machen uns zur Kriegspartei in einem Konflikt, der uns nichts angeht. Und wir machen uns erst zur Zielscheibe von Terroristen.

Also kurz und knapp. Das, was hier diverse Islamisten abgezogen haben kann und wird nicht toleriert werden. Dafür gibt es das StGb. Da gibt es Delikte, wie Nötigung, Körperverletzung,Totschlag, Mord. Das wird selbstverständlich verfolgt.Woher kommt nur diese Glauben, dass der Staat dem tatenlos zusieht und irgend ein Eingreifen der Zivilbevölkerung nötig wäre oder wir unser Strafsystem überdenken müssten? Es ist ja nicht so, dass es dafür keine Gesetze gäbe. Ich plädiere lediglich für Verhältnismäßigkeit.
 
Woher kommt nur diese Glauben, dass der Staat dem tatenlos zusieht und irgend ein Eingreifen der Zivilbevölkerung nötig wäre oder wir unser Strafsystem überdenken müssten? Es ist ja nicht so, dass es dafür keine Gesetze gäbe. Ich plädiere lediglich für Verhältnismäßigkeit.

Eigene Erfahrung. Wir müssen unser Strafsystem nicht überdenken, sondern konsequent anwenden!

Wie du richtig sagst gibt es hierzu Gesetze. Sie werden aber nicht angewendet!

Verhältnismäßigkeit? Gerne. Aber bitte unabhängig davon ob jemand eine "andere Kultur", "schwere Kindheit" oder sonstige Befindlichkeiten hat.
 
Ich denke das bedingt sich gegenseitig. Die Islamisten hier konnten nur den Islamismus als Lösung sehen, weil er sich generell auf der Welt (also auch durch den IS im nahen Osten) ausbreiten kann. Dämmt man den IS im Ausland ein, dann entspannt man auch die Lage hier. Ich weiß ja, dass du Knight-Pilgrim kein Freund der Auslandseinsätze oder von Waffenlieferungen bist. Da werden wir uns auch heute in dieser Diskussion nicht einig werden, so wie wir uns in den Diskussionen der letzten Monaten nicht einig geworden sind.

Wo wir uns sicher einig sind, ist, dass unser Staat stärker durchgreifen müsste und seine vorhandenen Gesetze konsequenter anwenden müsste. [Betonung auf müsste]

Also kurz und knapp. Das, was hier diverse Islamisten abgezogen haben kann und wird nicht toleriert werden.
Wird das wirklich nicht toleriert werden? Gestern in der heuteshow gab es einen netten und amüsanten Beitrag, der anscheinend auf einer wahren Begebenheit beruhte, die dann überspitzt dargestellt wird: ein Djihadist, der hier mit Fußfessel (mit Sender) versehen war, rief aus Syrien seinen Betreuer beim Amt an und bedanke sich für die freundliche Betreuung. Im Gegensatz zu einer typischen Fußfessel in den USA (verlässt man einen eng gesteckten Raum, geht ein Alarm bei den Behörden ein), muss bei uns die Fußfessel überwachen, ob der Überwachte zu einer bestimmten Zeit wieder zu Hause ist, ist er dies nicht, ist er anscheinend abgehauen! Eine weitere Reiseeinschränkung für jemanden der eine Fußfessel tragen muss, scheint es auch nicht zu geben, der Djihadist konnte problemlos ausreisen. Glaubst du wirklich, dass das was einige Djihadisten hier abgezogen haben, nicht toleriert werden wird? Ich bin mir da nicht so sicher und befürchte, dass da auch weitere Monate und Jahre vieles schief laufen wird und der heuteshow neues Futter liefern wird 😉.
 
Ich sehe den IS nicht wirklich als Gefahr für uns!

Warum das? Der IS ist in 2 Gebieten unterwegs, Syrien und Irak. Gebiete deshalb, weil es in beiden Ländern (aktuell) keine staatlichen Strukturen (Syrien) bzw. Militär (Irak) gibt. Deshalb hat IS doch dort so leichtes Spiel. Und klar, sie sind dort eine regionale Macht, aber ich habe nicht den Eindruck, als würden die innerhalb von 1 Woche jetzt komplett Syrien und Irak erobern. Wenn man nun mal bedenkt, was dann alle anderen Staaten außenrum an Militär aufbieten könnten, wenn IS "expandieren" will, und was eine kämpfende Armee dann mit IS anrichten wird, dann sinkt das Gefahrenpotential der ISler doch gewaltig.
 
Ich sehe den IS nicht wirklich als Gefahr für uns!

Warum das? Der IS ist in 2 Gebieten unterwegs, Syrien und Irak. Gebiete deshalb, weil es in beiden Ländern (aktuell) keine staatlichen Strukturen (Syrien) bzw. Militär (Irak) gibt. Deshalb hat IS doch dort so leichtes Spiel. Und klar, sie sind dort eine regionale Macht, aber ich habe nicht den Eindruck, als würden die innerhalb von 1 Woche jetzt komplett Syrien und Irak erobern. Wenn man nun mal bedenkt, was dann alle anderen Staaten außenrum an Militär aufbieten könnten, wenn IS "expandieren" will, und was eine kämpfende Armee dann mit IS anrichten wird, dann sinkt das Gefahrenpotential der ISler doch gewaltig.

Deine Theorie krankt an einer Stelle.

Der IS ist kein Staat bzw kämpft keinen symmetrischen/klassischen Konflikt. Es besteht mE durchaus die Gefahr, dass diese Leute im Ausland Sympathisanten anwerben und auch dort einsetzen. Den von dir dargestellten konflikt kann der IS logischerweise nicht gewinnen. Aber er kann praktisch weltweit operieren und dem Gegner (also auch uns) Opfer abverlangen, die wir nicht bereit sind zu erleiden.

Anstatt diese Gefahr entstehen zu lassen bin ich hier ebenfalls für ein wehret den Anfängen, d.h. militärisches Engagement um diese Bedrohung in Syrien und Irak auszuschalten und, zu hause die volle Macht des Rechtstaates gegen jeden der versucht diesen Konflikt zu importieren.
 
Nur ist aktuell ja niemand bereit, mit Bodentruppen in den Konflikt zu gehen. Und anders wird man IS wohl "schnell" nicht besiegen können. Je länger der Konflikt dann aber geht, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich Leute im Ausland mit denen sympatisieren und dann Anschläge begehen bei uns.

Anderes Thema: Luftschläge gegen IS
Egal ob die jetzt sinnvoll sind oder nicht (also militärisch gesehen), aber warum macht da unsere Luftwaffe nicht mit? Ich meine, jetzt haben wir schon hochmoderne (davon gehe ich mal aus) Eurofighter, die aber noch nie unter Einsatzbedingungen getestet wurden, oder irre ich mich da? Also zumindest nicht von uns? Und hei, sollte der Russe doch mal rüberkommen, dann sollte ich meine erste Hauptverteidigungswaffe (eben die Luftwaffe) doch zumindest schonmal ausprobiert haben, oder irre ich mich da?
 
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