Politisches Tagesgeschehen die Zweite

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Ich denke die Kurden könnten als Bodentruppen es alleine schaffen, ohne dass wir selbst eingreifen müssen. Sie bräuchten nur vernünftigen Nachschub (durch die türkische Grenze) und Lieferungen an Material.

Wie soll unsere Luftwaffe da eingreifen? Die Reichweite unserer Flugzeuge ist zu gering, also bräuchte man zuerst befreundete Stützpunkte die man nutzen darf. Dann kommt die Frage wie viele unserer Flugzeuge einsatzbereit sind und wie viele davon wir hier zur eigenen Luftraumsicherung zurückbehalten müssen. Ich befürchte da sind unsere Möglichkeiten sehr stark eingeschränkt.
 
Prinzipiell korrekt. Dem entgegen stehen diverse Probleme.

Wieviele Eurofighter sind überhaupt gefechtsklar`- Da schein es ja grundsätzlich zu hapern.
So weit ich weiß sind die Eurofighter hauptsächlich mit Przisionsmunition, also nicht konventionellen Freifallbomben bewaffnet. So dicke haben wirs denn nun auch nicht das wir drei Esel und ein MG mit ner 1,5 Millionen Euro Waffe bekämpfen. 250Tsd reichen da auch.
 
Wenn ich mir überlege, dass der Jäger 90( also der Eurofighter) aufgelegt wurde als die Mig 29 schon zehn Jahre im Dienst war, ist geradezu erschreckend, wen dann hinten eine Maschine herauskommt, die, zumindest was die Avionik angeht gerade einmal das Niveau der Mig erreicht.

Aber bei Eurofighter bin ich mir garnicht sicher, ob er überhaupt zum Bekämpfen von Bodenzielen gedacht ist. Wie das Kürzel F verrät, ist er eine Jagdmaschine, kein Erdkampfflugzeug, wie etwa die A 10.
 
Ehm..die Typhoon wurde als Mehrzweckkampfflugzeug umkonstruiert. Ist also kein Problem. Und bei aller Contenance hat die Typhoon die F22 beim Head to Head in Kanada massiv in den Hintern getreten.
Schau dir einfach mal an was die Typhoon als Zuladung so mitnehmen kann. Storm Shadow, Brimstone und was nicht noch alles integriert wird. Das Ding teilt aus, da kommt keine Mig29 (33) oder F18 mit.

Bezüglich Klassifizierung: F16 - spezialisiert auf SEAD.
F111 - Erdkampfflugzeug
F117 - ein Bomber....
 
So weit ich weiß sind die Eurofighter hauptsächlich mit Przisionsmunition, also nicht konventionellen Freifallbomben bewaffnet.

Andersrum: bisher sind in einer Luft-Boden Rolle nur Freifallbomben eingerüstet, Lenkflugkörper sind nur geplant.

Der Eurofighter hat 13 hardpoints, an 12 davon montiert man i.d.R. Waffen. Die inneren beiden können Storm Shadows tragen, müssen also mal mindestens je 1500kg halten können, die äußeren je zwischen 250 und 500 kg. (Die genauen Werte sind geheim!), insgesamt also irgendwas zwischen 5500 und 8000kg Bombenlast... das ist für nen Mehrzweckflieger schon recht ordentlich und nicht viel schlechter als ne A10 (7257kg Außenlast).

Generell verstehe ich nicht warum der Eurofighter so ne schlechte Presse abbekommen hat.
 
Ich denke, die Kampfjet der letzten Generation nehmen sich alle nicht viel, was die Kampfkraft angeht und werden sich, wenn sie sich auf dem neuesten Stand in puncto Bordeletronik befinden vergleichbar gut schlagen. Der Eurofighter hat meiner Ansicht nach deshalb eine so schlechte Presse, weil seine Entwicklung ewig gedauert hat und sauteuer war ohne dass dabei die wartungsfreie eierlegende Wollmilchsau hinten rausgekommen wäre. Nicht zu vergessen, dass die Europäer hier für einen hart umkämpften Markt, den auch die Ammis bediene wollen, herstellen. Und die F 16 oder der Rafale waren schon im Einsatz.
 
Andersrum: bisher sind in einer Luft-Boden Rolle nur Freifallbomben eingerüstet, Lenkflugkörper sind nur geplant.

Der Eurofighter hat 13 hardpoints, an 12 davon montiert man i.d.R. Waffen. Die inneren beiden können Storm Shadows tragen, müssen also mal mindestens je 1500kg halten können, die äußeren je zwischen 250 und 500 kg. (Die genauen Werte sind geheim!), insgesamt also irgendwas zwischen 5500 und 8000kg Bombenlast... das ist für nen Mehrzweckflieger schon recht ordentlich und nicht viel schlechter als ne A10 (7257kg Außenlast).

Generell verstehe ich nicht warum der Eurofighter so ne schlechte Presse abbekommen hat. [/COLOR]

Danke, war zu faul zum Suchen, nur das mit den Freifallbomben hätte ich dann gerne genauer gewusst. MW hats dafür keine Software bzw die Aussenlastpunkte sind, wie du sagst relativ ungeeignet. An den inneren Punkten wird auch der Zusatztank montiert.


@Knight: Die Rafale existiert nur weil die Franzosen aus dem Eurofighter Projekt ausgestiegen sind. Die Ähnlichkeit der beiden Flieger ist ja offensichtlich.
 
Komplett anderes thema: Großbritannien in Wut über EU Nachzahlungen.

Meine Meinung: Recht so. Es gibt nunmal Verträge und die untewandert Großbritannien mit dem britenrabatt gezielt. Ebenfalls gut wenn die Insel ab 2017 wirklich aus der EU Austritt (Leuten die auf der falschen Straßenseite fahren ist ALLES zuzutrauen) hat man wenigstens nochmal abkassiert.

Fraglich wie die von Cameron in Aussicht gestellten "neuen Beziehungen" zustande kommen sollen. Ich sehe da nur verärgerte Länder auf der anderen Verhandlungsseite das Großbritannien seit Jahren nicht zahlt was sie sollten und immer mehr Sonderrechte in Anspruch nehmen will.

Schlecht halt für die Wirtschaft. Versucht hierzulande mal eine Hotelkraft, Kaffeehausbedienung, Klempner oder Rettungssanitäter (!!) zu finden der NICHT aus einem anderen EU Land kommt. Wieder ein Beweis, das "das Volk" sich gerne mal selbst ins Knie schiesst ohne die Folgen zu bedenken und ein Argument für den Absolutismus.
 
Ich halte die Briten ehrlichgesagt für einen Störfaktor innerhalb der EU. Meinetwegen sollen sie doch aus der EU austreten. Das würde sich wahrscheinlich bitter rächen für die Briten. Denn wenn sie nicht mehr in der EU sind, warum sollte man irgendwie noch auf dem Kontinent die Sonderrolle der Finanzstandortes London oder die Steueroasen auf den Kanalinseln tolerieren? Es könnte gut sein, dass GB sich dann in einer Lage wiederfindet, die weit verheerender ist als es die Blockade Napoleons war. Man könnte britischen Banken den Zugang zum kontinentalen Finanzmarkt blockieren. Nachdem Maggie Thatcher die Axt an die britische Industrie gelegt hatte, bleibt den Briten fast nur noch die Finanzwirtschaft, die davon lebt, Anlegern aus dem EU- Raum Steuervergünstigungen zu gewähren. diese Finanzwirtschaft steht in direkter Konkurrenz zu europäischen Steueroasen. Es gäbe also durchaus auf euopäischer Ebene ein Interesse daran, die britische Konkurrenz auszuschalten. UKIP und die anderen Antieuropäer sind eigentlich nur dämlich. Sie sägen auf dem Ast, auf dem sie sitzen.
 
IDas würde sich bitter rächen für die Briten. ...UKIP und die anderen Antieuropäer sind nur dämlich.

Ich hab das mal für dich korrigiert.

Es ist nunmal leider so, dass Leute sich in den Fuß schießen und dann noch steif und fest behaupten dies sei das Beste was jemals passiert ist. Kennen wir doch irgendwoher, oder :cat:

Wir brauchen gar nicht so weit zu gehen. Meine Ausführungen zur britischen Wirtschaft sind ja bekannt. Ich behaupte eben jene bricht durch EU Austritt zusammen. Über Nacht werden zahllose essentielle Tätigkeiten vakant und wer soll die Arbeit machen? Selbst die Zwangsverpflichtung sämtlicher Arbeitsuchender wird nicht ausreichen dies zu kompensieren. Von mangelnder Qualifikation rede ich nicht mal.

Cameron und Co behaupten das man bilaterale Freihandelsabkommen abschließen wird. Ich bin gespannt wie man 26 angepisste Staaten dazu überreden will. Erstmal sollten die Briten zahlen was sie sollen, dann sagen was sie wollen. Es kann nicht sein, dass Vergünstigungen zum Nulltarif gefordert werden. Dem muß Einhalt geboten werden, zur Not auch durch Rausschmiß.

Dumm nur, dass es dazu keine Vorgehensweise gibt.
 
Anstatt vernünftig zu Reformieren wird halt wie immer populistisch der Austritt gefordert, so was haben wir im eigenen Land auch..

Was die Nachzahlung angeht, das ist doch wie bei der normalen Steuer auch am Anfang des Jahres wird geschätzt was man Zahlen soll und am Ende wenn die Abrechnungen auf dem Tisch liegen gibt es was zurück oder man muss nachzahlen.

Die Briten müssen das schon seit Ende Juni gewusst haben da gibt es für sowas schon belastbare Prognosen. Hier mal wieder nur beblökt da mit die "dumme" Masse ihren Aufreger hat.



Viel schlimmer ist das Deutschland was zurückbekommt.
 
Schlecht halt für die Wirtschaft. Versucht hierzulande mal eine Hotelkraft, Kaffeehausbedienung, Klempner oder Rettungssanitäter (!!) zu finden der NICHT aus einem anderen EU Land kommt. Wieder ein Beweis, das "das Volk" sich gerne mal selbst ins Knie schießt ohne die Folgen zu bedenken und ein Argument für den Absolutismus.
Tut mir leid, die Beobachtung ist richtig, aber der Schluss ist vollkommen falsch.

Wenn es keine Hotelkräfte, Klempner oder Sanis mehr gibt (bei uns sinds halt Altenpflegerinnen und Müllmänner) dann liegt das primär daran das die Löhne einfach zu schlecht sind bzw. eben keiner mehr eine entpsrechend schwere oder schmutzige Arbeit für so wenig erledigen will. Normalerweise würden die Löhne steigen.
Passiert aber nicht weil man genügend spottbillige Arbeitskräfte aus den niedrig entwickelten EU Ländern zur Verfügung hat. EU weite Personenfreizügigkeit ist daher einfach eine miese Idee so lange so große Unterschiede bestehen was Löhne und soziale Standards betrifft.
Letztlich ist das ganze nur ein Mittel zum Lohndumping in den entwickelten Ländern bei gleichzeitigem ausbremsen des Wachstums in den schlecht entwickelten Ländern wie Rumänien, Bulgarien usw. - denn dort wandern die Fachkräfte und Akademiker ab, weil sie im Westen selbst mit Scheißjobs mehr haben als zu Hause.

Ich will gar nicht bestreiten das eine Änderung kurzfristig durchaus negative Folgen hätte: es würden evtl. wirklich die Arbeitnehmer knapp, aber dann müssten eben die Löhne steigen, was eben gut ist. (Und ja, man würde das erstmal auf die Endverbraucherpreise umlegen, was erstmal negativ ist, aber am Ende kann man Preise auch nur bis zu einem gewissen Punkt steigern, danach müsste man eben mal die Dividende etwas kürzen - und darin kann auch kein Linker was negatives sehen, oder 😉)

Aus strategischer Sicht wäre der Austritt GBs grade für uns Deutsche ne Katastrophe. Denn auch wenn wir sie gern als Störfaktor und Querulanten abtun, letztlich haben wir mit den Briten mehr europapolitische, und insbesondere finanzpolitische, Übereinstimmungen als mit den Italienern, Spaniern oder auch Franzosen. Die Briten machen für uns sehr oft den Wadenbeißer: sie sprechen die hässlichen Fakten aus, die wir uns genau so denken, aber niemals trauen würden auszusprechen, weil wir ja als gute Europäer gelten wollten.
Aber was glaubt ihr wie lange z.B. eine Hartwährungspolitik durchzuhalten wäre wenn die einzigen Fürsprecher einer deutschen Position in Europa noch die Niederlande und Finnland sinn, während die neben Deutschland drei größten Volkswirtschaften ganz offen ihre Schulden weg inflationieren wollen? Herrje, ein einzelner Italiener in zentraler Position (Draghi) schafft es quasi im Alleingang sämtliche Reformforderungen und Anstrengungen durch billiges Geld zu unterlaufen.

Ansonsten kann man die EU auch gleich begraben wenn man die Briten kickt oder sie austreten lässt. Was glaubt ihr denn dann wie schnell es dann geht sobald es mal unangenehm wird, wenn man erst ne Präzedenzfall schafft? Da gibts dann in Ländern wie Griechenland zu Hochzeiten der Finanzkrise ganz schnell dicke Mehrheiten für Austritt. Die Iren oder Portugiesen wollten die unangenehmen Reformen der Troika auch nie, aber wie man heute sieht: sie funktionieren.
 
Wenn es keine Hotelkräfte, Klempner oder Sanis mehr gibt (bei uns sinds halt Altenpflegerinnen und Müllmänner) dann liegt das primär daran das die Löhne einfach zu schlecht sind bzw. eben keiner mehr eine entpsrechend schwere oder schmutzige Arbeit für so wenig erledigen will. Normalerweise würden die Löhne steigen.
Passiert aber nicht weil man genügend spottbillige Arbeitskräfte aus den niedrig entwickelten EU Ländern zur Verfügung hat. EU weite Personenfreizügigkeit ist daher einfach eine miese Idee so lange so große Unterschiede bestehen was Löhne und soziale Standards betrifft.
Letztlich ist das ganze nur ein Mittel zum Lohndumping in den entwickelten Ländern bei gleichzeitigem ausbremsen des Wachstums in den schlecht entwickelten Ländern wie Rumänien, Bulgarien usw. - denn dort wandern die Fachkräfte und Akademiker ab, weil sie im Westen selbst mit Scheißjobs mehr haben als zu Hause.
Volle Zustimmung

Aber was glaubt ihr wie lange z.B. eine Hartwährungspolitik durchzuhalten wäre wenn die einzigen Fürsprecher einer deutschen Position in Europa noch die Niederlande und Finnland sinn, während die neben Deutschland drei größten Volkswirtschaften ganz offen ihre Schulden weg inflationieren wollen? Herrje, ein einzelner Italiener in zentraler Position (Draghi) schafft es quasi im Alleingang sämtliche Reformforderungen und Anstrengungen durch billiges Geld zu unterlaufen.
Ich bin auch kein Freund von Draghis Geldpolitik. Aber ich muss ihm zugestehen, dass er das Einzige in seiner Position Mögliche macht, um den Euro überhaupt am Laufen zu halten. Dasser dies tut hat weniger damit zu tun, dass er eher dem südländischen dolce vita zugeneigt ist, sondern mit der Politik, die Merkel et al in Europa betreiben. Draghis Geldpolitik ist die Kehrseite einer Politik, die Steuerflucht, Lohndumping und Zerschlagung der öffentlichen Daseinsvorsorge zu verantworten hat. Das, was wir als unangenehme Nebeneffekte wahrnehmen, nämlich Arbeitslosigkeit und stagnierende Binnennachfrage sind durchaus gewollte Erscheinungen.
 
Tut mir leid, die Beobachtung ist richtig, aber der Schluss ist vollkommen falsch.

Wenn es keine Hotelkräfte, Klempner oder Sanis mehr gibt (bei uns sinds halt Altenpflegerinnen und Müllmänner) dann liegt das primär daran das die Löhne einfach zu schlecht sind bzw. eben keiner mehr eine entpsrechend schwere oder schmutzige Arbeit für so wenig erledigen will. Normalerweise würden die Löhne steigen.
Passiert aber nicht weil man genügend spottbillige Arbeitskräfte aus den niedrig entwickelten EU Ländern zur Verfügung hat. EU weite Personenfreizügigkeit ist daher einfach eine miese Idee so lange so große Unterschiede bestehen was Löhne und soziale Standards betrifft.
Letztlich ist das ganze nur ein Mittel zum Lohndumping in den entwickelten Ländern bei gleichzeitigem ausbremsen des Wachstums in den schlecht entwickelten Ländern wie Rumänien, Bulgarien usw. - denn dort wandern die Fachkräfte und Akademiker ab, weil sie im Westen selbst mit Scheißjobs mehr haben als zu Hause.

Ich will gar nicht bestreiten das eine Änderung kurzfristig durchaus negative Folgen hätte: es würden evtl. wirklich die Arbeitnehmer knapp, aber dann müssten eben die Löhne steigen, was eben gut ist. (Und ja, man würde das erstmal auf die Endverbraucherpreise umlegen, was erstmal negativ ist, aber am Ende kann man Preise auch nur bis zu einem gewissen Punkt steigern, danach müsste man eben mal die Dividende etwas kürzen - und darin kann auch kein Linker was negatives sehen, oder 😉)


Eine Bewertung habe ich tunlichst unterlassen. Es klingt (leider ) viel zu oft nach Deutsche Jobs für Deutsche Bürger. Die Problematik liegt darin, dass die Firmen eben diese Lohnsteigerung einfach nicht vollziehen werden. Es ist einfacher über Nacht die Zahlungsunfähigkeit zu proklamieren und Existenzen (ausser der eigenen) zu ruinieren. Sinn Leffers anyone? Reduziert unsere Miete oder wir erklären uns Bankrott. Lasst uns Billigsarbeitskräfte einstellen oder wir gehen ins Ausland/machen Pleite. Wer nun glaubt unsere Politiker stehen für uns anstatt die Firmen ein sollte zum Realitätscheck.

HIER liegt doch der Hund begraben. Ich glaube eher an Zwangsgestze um Arbeitslose in solche Jobs zu zwingen als an Lohnerhöhungen. Die Gesetzgebung gibt es in Großbritannien bereits! In Deutschland kriege ich die ersten drei Monate meiner Arbeitslosigkeit KEINE Stellenangebote, weil ich nach drei Monaten auch schlechtere Angebote annehmen muss. Wie kann dies sein? Es geht nur, wenn die Firmen an die Kandarre genommen werden. Dafür bräuchte es aber eine Mehrheit, die Alternative, so leid es mir tut ist das Zulassen der freien Arbeitsplatzwahl EU - weit. Mindestlöhne sind halt nicht ganz so leicht durchzusetzen als Anti-Dsikriminierungs Gesetze...

Dividenden kürzen? Ich glaube eher an die angesprochene Zwangsverpflichtung.

Aus strategischer Sicht wäre der Austritt GBs grade für uns Deutsche ne Katastrophe. Denn auch wenn wir sie gern als Störfaktor und Querulanten abtun, letztlich haben wir mit den Briten mehr europapolitische, und insbesondere finanzpolitische, Übereinstimmungen als mit den Italienern, Spaniern oder auch Franzosen. Die Briten machen für uns sehr oft den Wadenbeißer: sie sprechen die hässlichen Fakten aus, die wir uns genau so denken, aber niemals trauen würden auszusprechen, weil wir ja als gute Europäer gelten wollten.
Aber was glaubt ihr wie lange z.B. eine Hartwährungspolitik durchzuhalten wäre wenn die einzigen Fürsprecher einer deutschen Position in Europa noch die Niederlande und Finnland sinn, während die neben Deutschland drei größten Volkswirtschaften ganz offen ihre Schulden weg inflationieren wollen? Herrje, ein einzelner Italiener in zentraler Position (Draghi) schafft es quasi im Alleingang sämtliche Reformforderungen und Anstrengungen durch billiges Geld zu unterlaufen.

Ansonsten kann man die EU auch gleich begraben wenn man die Briten kickt oder sie austreten lässt. Was glaubt ihr denn dann wie schnell es dann geht sobald es mal unangenehm wird, wenn man erst ne Präzedenzfall schafft? Da gibts dann in Ländern wie Griechenland zu Hochzeiten der Finanzkrise ganz schnell dicke Mehrheiten für Austritt. Die Iren oder Portugiesen wollten die unangenehmen Reformen der Troika auch nie, aber wie man heute sieht: sie funktionieren.

Bezüglich der Reformen gibt es auch andere Meinungen. Lassen wir die ökonomischen mal aus dem Spiel bleibt noch das Argument wofür man einen Staat braucht, in dem sämtliche hoheitlichen Aufgaben privatisert werden? Ein solcher Staat hat seine Legitimation verloren und ob wir das Endprodukt "Corporate State" wirklich wollen bezeifle ich.

"Der Italiener" darf in seiner Position ganu das machen, was man ihn machen lässt. Gerade Deutschland sollte hier Contenance halten, denn die Idee, dass die EZB Staatsschulden ankaufen soll ist auf unserem Mist gewachsen. Die Problematik "raus aus der EU" ist eine ganz andere, neben der ungebileten, populistischen Masse. Wer hätte den Griechen den Geld gegeben, ausser der Eu? Die Staatspleite wäre eine (auch mir eher genehme) Alternative, da es die Risikoanleger voll trifft. Die EU hat das Problem, dass eine Fiskalunion de facto etabliert wurde ABER die politische Union wegen Machtspielereien der Nationalregierungen unterblieben ist. Ob man eine Zentralregierung möchte ist wieder eine ganz andere Frage, aber offenbar können sich die Entscheidungsträger nicht auf eine Aufgabenteilung einigen.

Ob es nicht eine gute Sache wäre die aktuelle EU zu den Akten zu legen? Eine grundsätzlich gute idee, die leider absolut dilettantisch umgestzt wurde.
 
In Thüringen scheint es ja nun ab nächster Woche zu Koalitionsverhandlungen zwischen Linken/SPD/Grünen zu kommen, wenn die SPD am Parteitag zustimmt.
Mir ist es hier relativ egal, ob nun die Linken den Ministerpräsidenten stellen oder nicht..... mir geht es eher um die Dauer zwischen der Wahl und dem Beginn der Koalitionsverhandlungen.... 7 Wochen!!! Kommt nur mir das verdammt lange vor, zumal sich diese Verhandlungen ja auch noch recht lange hinziehen können. Da gefällt mir das Sytem in Griechenland doch besser, bei dem nach der Wahl innerhalb von 1 Woche (glaube ich) eine neue Regierung gewählt sein muss vom Parlament.
 
Was ist denn daran schlimm, dass es 7 Wochen keine aktuelle Regierung gibt? Es ist ja nicht so, dass dadurch sämtliches Verwaltungshandeln zusammenbricht. Ich glaube, du verkennst, wie regieren in Deutschland funktioniert. Es wird nicht über Gesetzgebung regiert, sondern über Ministerialerlasse, die auf dem geltenden Gesetz fußen. erst, wenn die Gesetzeslage dem politischen Vorhaben der Regierung entgegensteht, ist es nötig, neue Gesetze zu verabschieden. Das System in Griechenland ist katastrophal, weil es in einer zersplitterten Parteienlandschaft dem Wahlsieger einen überpropotionalen Stimmenanteil im Parlament sichert. Nur im Zusammenhang mit dieser Regelung ist es überhaupt möglich eine solche Terminierung durchzusetzen. Was ist die Folge? Eine kleine Minderheit kann der Mehrheit eine Politik diktieren, für die es keine Mehrheit gibt. Da sind längere Koalitionsverhandlungen besser, wenn dabei ein Interessenausgleich zwischen den an der Regierung beteiligten Parteien zustandekommt.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.