Politisches Tagesgeschehen die Zweite

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Hm, wenn wir uns einig sind, dann verstehe ich Sinn und Zweck deines letzten Posts nicht? Deine erste Aussage zu dem Thema war nicht korrekt. Du hast lapidar geschrieben, die Aktion der BILD verstößt gegen den Datenschutz. Mein erster Post darauf hat den konkret vorliegenden Einzelfall klargestellt. Dann war alles Andere danach folgende doch eigentlich redundant? Und dafür brauche ich nichts noch einmal lesen. ;-) Wenn jetzt im Sachverhalt Klarheit herrscht und wir uns inhaltlich einig sind, dann passt doch alles. 🙂

Gruß
General Grundmann


Im ersten Post habe ich dies geschrieben, korrekt. Du hast dies verneint.

Mein zweiter Post hat dies detailliert aufgeschlüsselt wann hier ein Vergehen vorliegt. Aber wäre ja nicht so das man als Lehrer etwas überlesen könnte 😉 Redundanz ist übrigens was anderes.


@ Knight : Zwar kein Blut Schweiß oder Tränen hier drin aber wenigstens machen wir beide den Dicken 😛
 
äre er aber der Vertreter eines bösen Konzerns, einer Heuschrecke, dann würde es garantiert heißen, der müsse beherrscht und kontrolliert auftreten, schließlich wird er in dem Topp-Posten genau dafür reichlich bezahlt! Genau diesen Anspruch sollten aber auch die Gewerkschaftsmitglieder an ihre Bosse haben, denn die werden auch gut bezahlt.

Der wird aber nicht so reichlich bezahlt. Laut einem Focusartikel verdient er das Doppelte dessen, wofür die Lokführer streiken.
Hier mal ein Link, wo sich ein Vergleich findet, was ein Lokführer aus DEutschland im Vergleich zu seinen Kollegen in Europa so verdient. Ein Lacher http://www.nachdenkseiten.de/?p=23832 ungefähr in der Mitte der Seite ist die grüne Grafik.

Der gut situierte Bürger ist nicht der wichtigste Kunde der Bahn. Der gut situierte Bürger ist die Minderheit der Fahrgäste. Die meisten dürften Pendler sein, die mit der Bahn auf Arbeit kommen. Es ist schon zum Heulen. In Frankreich würden die anderen Gewerkschaften Soldaritätsstreiks durchführen. Hier in Deutschland stellt sich der DGB hin und redet dem Rückbau des Streikrechtes das Wort. Und der brave Bürger schimpft auf die Lokführer, weil die streiken, anstatt sich selbst zu organisieren und auch in den Ausstand zu treten.


Vermutlich wird jetzt erwidert, dass dieses Argument nur ein Schreckgespenst der Arbeitgeberseite ist und man sich darüber keine Sorgen machen muss.

Das ist es in der Tat. Denn die Schlagkraft der GDL beruht ja gerade darauf, dass der Schienenverkehr nicht ersetzbar ist. Das Ausweichen auf die Straße ist eine langfristige Entscheidung. Denn es erfordert Investitionen in Fahrzeuge. Die Frage ist, rentiert sich das? Ja das schon. Aber nur, wenn die Bahn weiter so heruntergewirtschaftet wird wie seit Mehdorns Tagen.

DEr gutsituierte ICE 1. Klasse Buisinesskunde ist verschmerzbar. Der kann tatsächlich auch auf andere Verkehrsmittel umsteigen. Nicht aber die Masse der Pendler. Ich glaube nicht, dass die so genervt sind, das sie wegen drei oder vier Tagen im Jahr, in denen sie nicht auf Arbeit kommen, sich ein Auto kaufen gehen oder wenn schon vorhanden fortan nur noch Auto fahren.

Man darf bei all dem Gewerkschaftsbashing in der Presse nicht vergessen, wer hier über wen schreibt. Es sind die gutstuierten Edelfedern, die ein Recht auf Mobilität daherfabulieren und deutlich mehr verdienen, als der gewöhnliche Arbeitnehmer.



Sinken dann die Einnahmen des (Bahn)Unternehmen müssen Stellen abgebaut werden und die Gewerkschaftsmitglieder sind diejenigen die dumm aus der Wäsche schauen.
Dumm nur, dass die Bahn zu hundert Prozent in Staatsbesitz ist und nur so tut, als ob sie ein privatwirtschaftliches Unternehmen wäre, das Rendite erwirtschaften muss. Genaugenommen muss die Bahn nur eine schwarze Null erreichen und selbst das nicht unbedingt, wenn die Regierung beschließt, dass Mobilität auf der Schiene ein solch hohes Gut sei, dass es dringend aus Steuergeldern subventioniert werden müsse.
 
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Wenn ich als Staat beschließe, meine Bahn zu privatisieren (Sprich die Beamten dort abzuschaffen) und gleichzeitig die Tarifeinheit begrabe, dann darf ich mich nicht wundern, wenn die GDL den Zugverkehr lahmlegt. Eigenlich müsste ein Aufschrei gegen die Politik durch Deutschland gehen...
Und wie sollen die Lokführer denn sonst bitte streiken, ohne die Passagiere zu betreffen? Wäre das selbe bei z.B. Lehrern. Wenn der Staat denen (wie oft schon gefordert) das Beamtenverhältnis streicht und die dann streiken, dann braucht sich keiner zu wundern, wenn dann die Kinder zu Hause bleiben müssen und die Eltern nicht in die Arbeit können...
 
Bei den Lehrern im Osten ist das Beamtentum eh eine Rarität... Fakt ist, dass hier an einem unserer elementaren demokratischen Freiheiten herumgeschraubt wird, sollte die Regelung über Tarifpluralität im Betrieb und das Streikgesetz in dem Maße geändert werden wie es von unseren repräsentativen Stellvertretern geplant wird... Ich hoffe, dass die Kritiker dieses Streiks nicht irgendwann einmal die Konsequenzen am eigenen Leib erfahren werden, sollte dieser Streit zugunsten der Bahn AG ausfallen...
 
Bei den Lehrern im Osten ist das Beamtentum eh eine Rarität... Fakt ist, dass hier an einem unserer elementaren demokratischen Freiheiten herumgeschraubt wird, sollte die Regelung über Tarifpluralität im Betrieb und das Streikgesetz in dem Maße geändert werden wie es von unseren repräsentativen Stellvertretern geplant wird... Ich hoffe, dass die Kritiker dieses Streiks nicht irgendwann einmal die Konsequenzen am eigenen Leib erfahren werden, sollte dieser Streit zugunsten der Bahn AG ausfallen...


Ach..die 55 % die gegen die schottische Unabhängigkeit gestimmt haben, haben gerade ihre staatliche Rente um 11,25 % gekürzt bekommen. Gerade viele Ältere haben mit Nein gestimmt undmosern nun rum. Ich freue mich jedesmal ihnen zu sagen das sie das doch gewählt haben. Genauso wie das Fracking im Central Belt, die Finanzierung einer neuen Bahntrasse von London nach Manchester und den neuen Krieg im Irak.

Menschen sind in der Masse dumm und schreien sogar noch nach mehr Prügel. Jedem seines. So mancher wird aus Schaden klug, andere wollen Nachschlag.
 
[...]die Finanzierung einer neuen Bahntrasse von London nach Manchester[...]
Das ist doch ein bisschen kurz gedacht. Wenn es schlecht ist, dass der Schotte mit seinen Steuergeldern für eine Bahntrasse innerhalb Englands zahlen muss, dann ist es auch schlecht, wenn der Niedersachse für eine Bahnstrecke in NRW (Deutschlands einzelne Bundesländer), oder der Deutsche Bahnlinien in Frankreich (die EU) zahlen muss. Steuergeldverschwendung dieser Art (jeweils von Bund oder EU gefördert) gibt es aber überall. Das spräche dann also für Kleinstaaterei, so dass die Steuergelder die man selbst einzahlt wirklich in direkter Nachbarschaft eingesetzt werden würden und man selbst definitiv davon profitiert.
 
Das ist doch ein bisschen kurz gedacht. Wenn es schlecht ist, dass der Schotte mit seinen Steuergeldern für eine Bahntrasse innerhalb Englands zahlen muss, dann ist es auch schlecht, wenn der Niedersachse für eine Bahnstrecke in NRW (Deutschlands einzelne Bundesländer), oder der Deutsche Bahnlinien in Frankreich (die EU) zahlen muss. Steuergeldverschwendung dieser Art (jeweils von Bund oder EU gefördert) gibt es aber überall. Das spräche dann also für Kleinstaaterei, so dass die Steuergelder die man selbst einzahlt wirklich in direkter Nachbarschaft eingesetzt werden würden und man selbst definitiv davon profitiert.

Ja und nein. Die HS2 könnte man wunderbar nach Edinburgh, Glasgow oder sogar Aberdeen (Ölindustrie) verlängern. Wurde aber nicht getan. Entgegen ökonomischem Interesse. Es wurde aber per ordere muffdi entschieden das dies ein NATIONALES Projekt sei und eben keines das regional finanziert wird.

Wenn dir das nicht spezifisch genug ist: Es gibt da ein Infrarstrukturprojekt im Herzen von London für das nicht das London Council, sondern die gesamte UK zahlen darf. Geht sogar gegen die Verfassung weil lokale Projekte, lokal finanziert werden. Wurde aber getan, weil die Leute sich nicht gegen diese Politik auflehnen sondern rummosern und weiter dieselbe Bagage wählen.

Die Kleinstaaterei muss nicht negativ sein. Was spräche denn gegen eine Regionale Stärkung der Politik vor Ort UND der gemeinsamen Finanzierung einer Gesamtregierung? Was brauche ich ein Deutsches, Britisches, Portugiesisches Parlament, wenn MEIN Regionalparlament direkte Kontrolle über den Haushalt etc hat? Eine EU Regierung dagegen könnte dann die Aussen und Sicherheitspolitik übernehmen. Eine Bahnline von A nach B wäre dann Sache der betroffenen Regionaljurisdiktionen und eben keine Sippenhaft.
 
Die Kleinstaaterei muss nicht negativ sein. Was spräche denn gegen eine Regionale Stärkung der Politik vor Ort UND der gemeinsamen Finanzierung einer Gesamtregierung? Was brauche ich ein Deutsches, Britisches, Portugiesisches Parlament, wenn MEIN Regionalparlament direkte Kontrolle über den Haushalt etc hat? Eine EU Regierung dagegen könnte dann die Aussen und Sicherheitspolitik übernehmen. Eine Bahnline von A nach B wäre dann Sache der betroffenen Regionaljurisdiktionen und eben keine Sippenhaft.
Prinzipiell kann ich mich mit dem Gedanken anfreunden. Unterm Strich funktioniert es dann aber doch nicht. Einfach weil strukturschwache Regionen von den starken Partnern Hilfe brauchen (Sprich Bundes- oder EU-Fördergelder), so dass es am Ende eben nicht bei der reinen Außenpolitik der EU bleiben kann, sondern Fördergelder für schwache Regionen nötig werden. Alleine schon um einen Frieden aufrecht zu erhalten, damit nicht Neid und Missgunst bei den schwachen Regionen entstehen. Und sobald solche Überregionalen Geldtöpfe vorhanden sind, wird der Machtmensch Politiker auch Missbrauch ermöglichen oder selbst durchführen. Ohne Transferunion (auf Landes und EU Ebene) funktioniert das wahrscheinlich nicht, weil die Kluft zwischen Arm und Reich zu groß ist, um gleichzeitig noch eine Verbundenheit miteinander zu spüren und deshalb gerne und friedlich in einem Bündnis zusammenzuleben. Das geht natürlich nicht, wenn mein Regionalparlament den kompletten Haushalt selbst einbehält, außer dem Posten der für die EU-Diplomaten gedacht ist. Dann fehlen die Gelder die an strukturschwache Regionen abgegeben werden, bzw. eine freiwillige Abgabe wird als unfair empfunden, weil nicht alle gleichviel abgeben, sondern jedes Regionalparlament nach eigenem Ermessen.
 
Das ist doch ein bisschen kurz gedacht. Wenn es schlecht ist, dass der Schotte mit seinen Steuergeldern für eine Bahntrasse innerhalb Englands zahlen muss, dann ist es auch schlecht, wenn der Niedersachse für eine Bahnstrecke in NRW (Deutschlands einzelne Bundesländer), oder der Deutsche Bahnlinien in Frankreich (die EU) zahlen muss.

Da hast du auf den ersten Blick recht NGF. In GB gibt es aber eine Besonderheit. Nachdem dort Maggie Thatcher die Axt geschwungen hat udn alles privatisiert hat, das nicht bei drei auf den Bäumen war, sind Bahn und Wasserleitungen in desaströsem Zustand. Denn die privaten Investoren sahen kein Bedarf darin, in die Infrastruktur zu investieren. Dies hätte ihre Rendite geschmälert. Vor diesem Hintergrund hat der Neubau einer Bahntrasse schon ein Geschmäckle, wenn der REst des Schienennetzes derart marode ist und zuerst saniert werden müsste.

Das ist überhaupt ein Problem bei privatisierten Staatsbetrieben, die ursprünglich der Daseinsvorsorge dienen sollten. Siehe Stuttgart 21. Da werden prestigeträchtige Bauprojekte in Angriff genommen und auch in Kauf genommen, dass die Finanzierungsrahmen gesprengt werden um ein vermarktbares Vorzeigeobjekt zu schaffen und damit Kapital einzuwerben. Darüber geraten die eigentlichen Aufgaben ins Hintertreffen. Die Bahn muss nicht mit den modernsten Bahnhöfen und technischen Meisterleitungen glänzen, sie muss funnktionierne. Und dies möglichst geräuscharm. Eine Bahn die so gut wie nie in den Medien präsent ist, weil es keine Skandale und Ausfälle zu vermelden gibt, ist mir persönlich tausendmal lieber als ein fragwürdiger Bahnhofsneubau, der erstens viel zu teuer, zweitens ineffizienter als der Vorgänger und drittens ein Sicherheitsrisiko darstellt. Vor allem dann, wenn das Kapital für diesen Bau dadurch zustandekommt, dass a die flächendeckende Infrastruktur der Bahn verlottert oder zurückgebaut wird und b sowohl Zugpersonal als auch Zugmaterial auf Verschleiß verbraucht werden. Siehe das Debakel um die Berliner S- Bahn oder , ihc bin mir jetzt nicht sicher ob es Augsburg oder Mannheim war, wo aufgrund des Krankenstandes der Weichensteller die Stadt zeitweilig nicht mehr für überregionale Züge erreichbar war. Auch in diesem Falle wurde in den Medien nicht etwa der Bahnvorstand kritisiert sondern die Stellwerksarbeiter, die es sich erlaubt haben aufgrund von chronischer Unterbesetzung und Überarbeitung krank zu werden. Das Problem der Unterfinanzierung von Infrastukturmaßnahmen bleibt aber nicht auf die Bahn beschränkt. So musste unter Verkehrsminister Ramsauer zeitweilig der NordOstseekanal geschlossen werden weil über Jahre hinweg keine Gelder zur Erhaltung bereitgestellt wurden. Weiter geht es mit den sogenannten PPPs zur Finanzierung von Autobahnneubauten. Der Bund könnte, vor allem bei den derzeitigen Zinsen diese Projekte kostengünstiger und nachhaltiger bauen. Das Gegenteil macht er. Er lässt Privatinvestoren bauen, die a) nur ein Interesse daran haben, das die Straßen auch solange halten, wie ihnen die Maut zusteht und b) schon aus GRünden der Rendite zwingend teuer sein müssen als der Staat. Das heißt, mittlerweile vielleicht nicht mehr, nachdem über Jahre hinweg staatseigene Expertise abgebaut wurde.

Ich kanns nur noch mal wiederholen. Die Ursaceh für den Streik ist nicht etwa Maßlosigkeit der Lokführergewerkschaft, sondern eine mindestens seit Schröder, wenn nicht schon unter Kohl begonnene Fehlentwicklung in puncto staatlicher Infrastrukturprojekte. Wären die Bahner noch Beamte, dürften sie nicht streiken.
 
Das würde sich aber, denke ich jedenfalls, nicht bei der Kleinstaaterei ändern, die coolguy und ich diskutieren. Auch da würden die verantwortlichen Politiker und Beamten weiter eher in Prestigeobjekte investieren, als das Nötige zu tun, um die Infrastruktur vernünftig zu pflegen! Das sieht man ja bei regionalen Projekten die aus dem Kommunalen Haushalt finanziert werden, auch da werden viele Gelder verschwendet.
 
Korrekt. Nur durch die fiskale Verantwortung vor Ort gehen dann schneller die Lichter aus. Und solche "Denkmäler" werden dann hoffentlich vermieden. Es ginge natürlicha uch wenn amn sich ab einer bestimmten Summe erst das OK "von oben" holen müsste.

Derartige Dummheit und Genitalvergleichsdenken wird nicht über Nacht abgeschafft. Ich denke aber durch die Nähe zum Bürger wird der wieder politisch aktiver und gerade das wäre wünschenswert.
 
Was das Verständnis für den Streik der Lokführer angeht: Das Problem ist doch, dass die Lokführer zu den besser verdienenden in unserer Gesellschaft gehören und deshalb bei den vielen betroffenen Pendlern nur auf Unverständnis stoßen, wenn diese Pendler ihr eigenes Einkommen mit dem eines Lokführers vergleichen. Die Lokführer (oder auch Piloten) haben also eine Art Luxusproblem. Sie Streiken für Ziele, die eine breite Masse an Bürger nicht verstehen kann, weil sie selbst froh wären, wenn sie die heutigen Entlohnung und Arbeitsbedingungen eines Lokführers hätten. So schlimm ist die Bahn als Arbeitgeber dann doch nicht. Ein Freund von mir hatte vor kurzem vom Einzelhandelskaufmann (meistens mit Zeitvertrag auf Provisionsbasis im Möbelhaus) zum Stellwerker umgeschult und ein vielfaches verdient (Festgehalt im Vergleich zu den Saison abhängigen Provisionen). Der hatte sich so enorm verbessert, der würde wohl niemals darauf kommen jetzt noch mehr zu fordern, obwohl wir ja um die Situation in den Stellwerken wissen (das von Knight-Pilgrim genannte Beispiel aus Augsburg). Er hatte dann aus persönlichen Gründen bei der Bahn gekündigt und versucht nun verzweifelt doch wieder den Job im Stellwerk zurück zu bekommen!

Wir müssten also vielmehr eine Ursachenforschung betreiben, warum die Kluft zwischen den verschiedenen Gruppen an Arbeitnehmern so groß ist. Wenn sich das normalisiert, dann gibt es auch wieder eine breitere Unterstützung bei den Streiks derer, die eigentlich eher Luxusprobleme haben, als dass es um die nackte Existenz geht (wie es bei einer Putzfrau oder einer Friseuse der Fall wäre).
 
Die Frage ist doch diskutiert Coolguy hier Kleinstaaterei? Es gibt eine ganze Reihe von Gründe für die Schotten, unabhängig von London zu werden. Diese GRünde reichen von solchen die aus der konservativen nationalen Ecke kommen bis hin zu typisch linken Positionen.

Ich will mich jetzt ncith zu weit aus dem Fenster lehen, da ich die Hintergrüne in UK auch nur äußerst oberflächlich kenne. Ich will nur eines zu bedenken geben, es kann durchaus auch andere Gründe geben, gegen den Bau einer solchen Trasse zu sein als bloßes regionales Empfinden, gegen Dinge, von denen man nicht unmittelbar profitiert, zu sein. Ich glaube, das würde echt zu weit führen, das en Detail ohne Hintergrundwissen über die Insel nun als Konflikt Zentralstaat versus Kleinstaaterei auszudiskutieren.

Aber mal ein Wort zur Kleinstaaterei hier in Deutschland. Hier in Leipzig gibt es nun den sogenannten Citytunnel als Prestigeobjekt. Die Stadt ist hochverschuldet. Aber!!! Wir haben hier einen Stadtrat, der sehr wohl um die Belange der Kommune streitet und in ständigem clinch mit einer Stadtverwaltung, die der LAndesregierung untersteht, befindet. Die Landesregierung nutzt ihren Einfluss in der Verwaltung und ihre Möglichkeit, der Kommune Gelder zu verweigern, um via Stadtverwaltung in die Kommune hineinzuregieren. Dem Stadtrat ist bewusst, dass Schulen marode sind, dass Gelder für Kultur und Teilhabe, bezahlbaren Wohnraum etc. fehlen. Die Landesregierung weigert sich, ihren Pflichten nachzukommen.

Hier ist es einfach so, dass kommunale Selbstverwaltung, die die Situation vor Ort kennt und den Bedarf für die Finanzierung sieht, keine Möglichkeit hat, diese Mänge abzustellen, weil sowohl Bund als auch Land alle Mehrkosten auf die Kommunen abwälzen, ohne das die Kommunen sich wehren könnten. Das genau ist das Hauptproblem in Deutschland. Die Schwäche der Kommunen, die gegeneinander in einem Unterbietungswettstreit um die niedrigsten Gewerbesteuern getrieben werden, die ihre Haupteinnahmequelle sind. Die hohe Verschuldung der Kommunen hat weniger etwas mit Verschwendung zu tun, als mit eienr strukturellen Unwucht, unter der die Gemeinden leiden egal unter welchen politische Vorzeichen sie regiert werden.

Die meisten Prestigeprojekte werden übrigens weniger von den Kommunen hingeklotzt, als vielmehr vom Bund oder den Ländern.

Sogesehen bin ich sogar für noch mehr " Kleinstaaterei", nämlich auf kommunaler Ebene. Ich bin der Meinung, das der Zentralstaat nur wenige Aufgabenbereiche haben sollte. Etwa überregionaler Verkehr, Landesverteidigung, Hochschulen und Ausgleich von Einkommensunterschieden zwischen den Regionen. Politische Entscheidungen, die die Bürger vor unmittelbar betreffen, sollten auch dort gefällt werden. schon die LAndesebene ist oft genug viel zu weit weg. Denn hier überlagern landespolitische Interessen die Entscheidungen. Im Falle Leipzigs eben die, dass LEipzig eine linke Hochburg in einem CDU-regiertem Land ist. Ich bin mir sicher, umgekehrt wäre es das gleiche Spiel.
 
Bei mir sind es gegenteilige Erfahrungen. Für mich als Hannoveraner sieht das anders aus, wer schon mal von der D-Linie gehört hat, weiß was ich meine 😉. Zudem hat der Regionspräsident (also auch ein kleinere kommunale Verwaltungseinheit, wobei die Region Hannover da eine Sonderstellung hat) die regionalen Krankenhäuser herunter gewirtschaftet und der Zoo steht auch schlechter da denn je, weil sich der Regionspräsident über die Maße in die belange der Stadt eingemischt hat.
 
as das Verständnis für den Streik der Lokführer angeht: Das Problem ist doch, dass die Lokführer zu den besser verdienenden in unserer Gesellschaft gehören und deshalb bei den vielen betroffenen Pendlern nur auf Unverständnis stoßen, wenn diese Pendler ihr eigenes Einkommen mit dem eines Lokführers vergleichen.

Sorry Doppelpost. wie bitte? Besserverdiener? Hast du dir mal die Tabelle angeschaut, auf die auf der vorherigen Seite verlinkt habe. Lokführer bekommen lächerlich wenig. Ein Lokführer bekommt roundabout 1500€ Netto abhängig von Zulagen und Diensterfahrung. Das nennst du Besserverdiener? Hier noch mal der Link, Mitte der SEite grüne Tabelle http://www.nachdenkseiten.de/?p=23832

Also Luxusproblem würde ich das nicht nenne, zumal die GDL ja unter Anderem auch dafür antritt, die schlecht bezahlten Zugbegleiter ebenfalls zu vertreten.

Aber in Einem hast du recht, die Löhne entwickeln sich auseinender. Und verheerend ist es, dass die MEdien permanent den NEid unter Lohnabhängigen schüren und dabei ausklammern, wie sehr sich die Vermögen in Deutschland auseinander entwickelt haben.

Edit, das ist doch genau das gleiche Problem wie hier in Leipzig. LAnd regiert in STadt hinein
 
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Sorry Doppelpost. wie bitte? Besserverdiener? Hast du dir mal die Tabelle angeschaut, auf die auf der vorherigen Seite verlinkt habe. Lokführer bekommen lächerlich wenig. Ein Lokführer bekommt roundabout 1500€ Netto abhängig von Zulagen und Diensterfahrung. Das nennst du Besserverdiener?
Es kommt halt darauf an aus welchem Blinkwinkel man es betrachtet. Schaut man sich das Einstiegsgehalt oder das zu erreichende Maximum nach diversen Dienstjahren und unter Berücksichtigung von Zuschlägen (Nachtarbeit usw.) an. Es liegt zwar unter dem durchschnittlichen Gehalt in Deutschland. Innerhalb vergleichbarer Berufe liegt das Gehalt aber wohl ungefähr im Durchschnitt (Quelle: Artikel von 2011 http://www.focus.de/finanzen/news/b...re-zulagen-ihre-arbeitszeiten_aid_607209.html.) Wenn man mal Googelt dann kommen da viele verschiedene Angaben zum Gehalt der Lokführer zusammen. Dein Link ist eine dieser Quellen, wenn du googelst wirst du weitere Angaben finden, die das Gehalt und die Zulagen in positiverem Licht erscheinen lassen. Auch so etwas wie Weihnachtsgeld ist nicht mehr für jeden Selbstverständlich und als klarer Vorteil für die Lokführer zu bewerten.

Im Vergleich mit dem Einzelhandelskaufmann (unter üblichen Bedingungen von Zeitverträgen und Provisionsbasis) der Friseuse oder der Putzfrau ist es dann eben ein gutes Gehalt! Wie gesagt, der Blickwinkel, aus dem man auf den Streik blickt, spielt eine Rolle und daraus leitet sich ab, ob man Verständnis für die Ziele der Streikenden hat, oder nicht.

Ein ziemlich sicherer Arbeitsplatz, mit festem Gehalt, Zuschlägen und Weihnachtsgeld, bei nahezu keiner Gefahr, dass man während einer Wirtschaftskrise Kurzarbeit machen müsste, sind für die moderne deutsche Familie schon verlockende Rahmenbedingungen.



Edit: Ne, nicht wirklich. Die Region Hannover ist ja eine besondere Verwaltungseinheit. Ich als Bürger der Stadt wähle auch die Regionsversammlung und den Regionspräsidenten und die regionalen Krankenhäuser oder der erwähnte Zoo stehen auf städtischem Gebiet.
 
Trotz alledem sind das keine Luxusgehälter. Je nach Wohnort dürfte das gerade so reichen, um die Lebenshaltungskosten und die Miete zu bezahlen. Vor Allem sollte man sich mal anschauen, was so im Schnitt ein Lokführer außerhalb Deutschlands verdient. Mag ja ein sicherer Job sein. Aber eder Lokführer hat eine enorme Vernatwortung, eine stressigen Job mit Nacht und Wochenendarbeit usw. Es kann ja wohl auch nicht angehen ( ja ich weiß es wird trotzdem gemacht) das meis bezahlte Jobs in Deutschland als Bewertungskriterium herangezogen werden, um die Bezahlung eines Facharbeiters, wie der Lokführer einer ist, in Relation zu setzen. Beschissener geht immer. Aber soll es denn so kommen? Naoch mal zum Mitschreiben. Erstens sind Lokführer keine Besserverdiener, auch wenn sie ein dreizehntes Jahresgehalt bekommen. Und zweitens zeigen sie sich mit den schlechter bezahlten Zugbegleitern solidarisch. Esgeht vor Allem um die Arbeitszeiten. Wenn diese reduziert würden, müssten mehr Lokführer eingestellt werden, wenn man den Fahrbetrieb genauso aufrechterhalten. Hier wird für eine Sache gestritten, die uns alle betrifft. Es geht gegen den Kahlschlag bei der Bahn, der zu Lasten der Sicherheit aller Bahnreisenden und zulasten der bestehenden Infrastruktur geht. Genau diese Zusammenhänge liest man aber nur noch in linken Nischenblättern. Ich frage mich aber ernsthaft, ob die Wut auf die Lokführer untern der Bevölkerung grassiert, wie man uns weismachen will. Wie repräsentativ sind den Meinungsäußerungen aus der MEnge der Fahrgäste? Ich denke die breite Masse derer, die irgendwie gewerkschaftlich organisiert sind, werden ehr solidarisch sein, als dass sie ins Horn des Großkapitals stoßen.

Volkswirtschaftlcih wäre esauch begrüßenswert, wenn höhere Abschlüsse zustande kommen würden. Es würde auch ein Zeichen für andere Sparten sein, das Arbeitskampf sich lohnt. Das Land braucht bessere Gehälter, um die Binnennachfrage anzukurbeln.
 
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