Mich würde viel mehr interessieren, ob wir hier in nächster Zeit mit einem weiteren Teil überpowerter Assassinen rechnen können!?
Ihr Wunsch ist mir Befehl! :kommissar:
Ich habe gerade angefangen das nächste Kapitel zu überarbeiten. Gut daran ist, das am Anfang keine Kampfszenen sind, daher ging es recht flott.
Schlecht daran ist, das ich beim Versuch den Hintergrund meiner Hauptchars zu durchleuchten, auf Romantik zurückgegriffen habe. (Die zwei sind schliesslich zusammen.
Ob mir das geglückt ist, entscheidet ihr!
Tag 3 –Nachts– Innenstadt
Die Nacht hatte die Stadt in Stille und Dunkelheit getaucht und Janos ging eine Runde an den Verteidigungslinien seiner Truppen. Ab und zu schloß er sich einer patrouillierenden Einheit Drachen oder Veteranen an, verließ sie jedoch meist sehr bald wieder. Er hatte das Bedürfnis, allein zu sein.
Er hatte versucht, mit Hilfe dieses Rundgangs seinen Kopf von all den Gedanken frei zu bekommen, die ihn seit ihrer Ankunft beschäftigt hielten. Bisher jedoch ohne Erfolg.
Nach Gesprächen mit den neuen Rekruten wusste er nun zumindest, dass die Imperialen nicht wegen ihnen, sondern wegen der Jagd nach Xenopiraten hier waren. Die Eldar hielten noch mindestens zwei weitere Städte besetzt. Nur warum? Nach einem Überfall verschwanden sie mit ihrer Beute meist wieder.
Warum blieben sie und setzten sich dem Zorn der Imperialen Armee aus? Wie groß konnte ihre Streitmacht hier denn schon sein, im Vergleich mit den eingetroffenen Imperialen?
In seinen Gedanken überschlug er rasch die Möglichkeiten, die er für die Glaubwürdigsten hielt:
Zum einen war da die Jagd nach Opfern. Zwar hatten die Eldar eine Menge Zivilisten der einheimischen Bevölkerung gefangengenommen, aber es sah danach aus, als würden sie die auf die Imperialen hetzen. Demnach wollten die Eldar wenn dann die Imperialen als Kriegsbeute und nicht nur Zivilisten.
Zum anderen ergötzt sich dieses widerwärtige Volk an Blutvergiessen. Vielleicht wollten sie einfach Schmerz und Leid verbreiten, passend zur abartigen Natur dieser Xenos.
Abgesehen davon war es ihm natürlich klar, dass er es mit Wesen zu tun hatte, deren Gedanken er nur schwer nachvollziehen konnte. Es war demnach auch möglich, dass die Xenos einen Plan verfolgten, den er nicht begreifen konnte. Zum Beispiel eine Opfergabe an ihre perversen Götter.
Aber wenn sie meinten, dass seine Männer und Frauen zu diesen Opfern zählen würden, dann hatten sie sich grundlegend getäuscht.
Völlig in Gedanken versunken ging er von Stellung zu Stellung, sprach ein paar aufmunternde Worte zu seinen Soldaten und überprüfte die Sicherheit der Kanalisationseingänge.
Er stutzte, als er sich beobachtet wähnte. Manchmal hatte er das Gefühl als würden ihn ein paar Augen verfolgen. Oft behielt er damit recht. Er hatte sich deswegen schon mehrmals mit den Psionikern seiner Armee unterhalten. Nach einigen Tests und Gesprächen hatten die in ihm jedoch keinerlei Psionische Kraft erkennen können. Brooks hatte zu ihm gesagt, dass das nichts ungewöhnliches sei. Die Kraft konnte ein ganzes Leben in einem schlummern, um dann ohne Vorwarnung einfach aus einem hervorzubrechen. Man konnte nie wissen, wann es soweit war, oder ob es jemals dazu kommen würde.
Aber er sollte auf der Hut bleiben und seinen Ahnungen vertrauen. Sie mussten nicht mal einen Psionischen Hintergrund haben, viele glaubten ohnehin schon, er habe den „sechsten Sinn“.
Er selber wusste nicht mehr, was er glauben sollte.
Aber da ihn seine Ahnungen schon mehrmals gerettet hatten, versuchte er herauszufinden, ob an seinen Gefühlen etwas dran war. Er ging gelassen seine Runde weiter, beobachtete im verborgenen aber seine Umgebung. Hatte sich dort nicht gerade etwas bewegt? Er ging weiter, all seine Sinne auf den Trümmerhaufen gerichtet, hinter dem er die Bewegung wahrgenommen hatte.
Nach wenigen Augenblicken sah er eine zweite Bewegung.
Unauffällig zog er seine Pistole aus dem Holster. Bewusst langsam ging er um eine Ecke herum, hinter die man von dem Trümmerhaufen aus nicht sehen konnte. Dort wartete er.
Janus musste nicht sehr lange warten, da hörte er Schritte. Die Schritte waren so leise, dass sie kaum mehr die Andeutung eines Geräusches waren. Doch er hörte sie. Er stellte sich flach an die Wand und hoffte, dass das Chameolin seiner Rüstung ihm genügend Tarnung verschaffen würde. Er brauchte eh nur ein paar Sekunden.
In der Dunkelheit war die Silhouette seines Verfolgers kaum auszumachen, als dieser hinter der Ecke hervorkam. Janus reagierte blitzschnell und packte einen Arm seines Verfolgers, drehte ihn um und hielt ihn mit einer Hand hinter dem Rücken seines Verfolgers fest. Mit der freien Hand setzte er seine Pistole an die Stirn seines Verfolgers.
Glaubte er zumindest.
Die Person wand sich in seiner Umklammerung und zog an ihm. Er versuchte seine Pistole auszurichten, doch sein Verfolger hatte diese mit der freien Hand gepackt und weggedreht. Janus rang mit dem Unbekannten um die Kontrolle der Waffe, wobei ihm die kraftverstärkende Technologie seiner Rüstung den entscheidenden Vorteil gab. Zentimeterweise drückte er den Lauf der Waffe zurück an die Schläfe seines Verfolgers. Dieser erkannte, dass er in puncto Kraft verloren hatte und versuchte sich loszureißen. Der Griff des Drachen um seine Hand jedoch, war hart wie Adamantid.
In dem entstehenden Gerangel erhaschte Janus einen Blick in das Gesicht seines Verfolgers. Oder besser: seiner Verfolgerin. Er kannte es. Breit grinsend ließ er sie los.
„Nette Begrüßung, Cat.“
„Du hast mich entdeckt.“ Ihre Stimme hatte den Unterton eines schmollendes Kindes, was dazu führte, dass sein Grinsen noch breiter wurde.
„Könnte man sagen.“
„Wie?“
„Ich habe deine Anwesenheit, ähm... gefühlt?“ Er wusste, dass sie ihm nicht glauben würde. Aber er konnte es sich nicht verkneifen sie zu ärgern.
„Verarsch mich nicht, wie hab ich mich verraten?“
„Es ist genauso, wie ich es gesagt habe.“
„Du willst es mir also nicht sagen?“
„Ich habe es dir bereits gesagt. Du glaubst mir nur nicht.“
Sie drehte sich um und wollte gerade weggehen, da packte er sie am Arm und zog sie zurück. Sie reagierte darauf sehr schnell, aber leider auch sehr Brutal. Sie nutze seinen Zug aus, um mit Hilfe des Schwungs einen Schlag in sein Gesicht zu landen. Er schaffte es nur knapp sich wegzudrehen, dadurch traf ihn der Schlag zwar, aber er nahm ihm die Wucht.
„Das ist aber nicht sehr nett, Cat.“
Als sie zu einem zweiten Schlag ausholte, fing er ihre Hand ab und hielt sie fest. Blut lief ihm die Wange hinab, als er sie ansah. Als sie das Blut sah, wich der Zorn ihrer Augen schnell der Besorgnis. Mit der freien Hand fuhr sie die Schramme entlang.
„Du bist verletzt.“
Belustigt sah Janus sie an und fragte sich, ob er sie jemals verstehen würde.
„Wie immer! Erst zuschlagen, dann fragen. Mach dir keine Sorgen." Er wischte sich das Blut von der Stirn und zeigte es ihr. "Siehst du? Nur ein Kratzer. Ich bin schon schlimmeres von dir gewöhnt.“
„Du grinst immer noch?" Unverständnis malte sich auf ihrem Gesicht aus.
„Ehrlich? Hab ich nicht bemerkt. Ich bin wohl zu sehr auf dich fixiert.“
Von all jenen, die es damals geschafft hatten zu fliehen, hatten nur wenige angefangen soziale Bindungen einzugehen. Ob nun Freundschaften oder gar Liebe, viele hatten nicht den Mut oder das Vertrauen aufbringen können. Einige von ihnen verstanden diese Gefühle nicht einmal.
Nach all der Zeit die sie nun zusammen auf der Flucht waren, hatten Cat und Janus es zwar geschafft eine Beziehung miteinander einzugehen, aber im gegensatz zu Janus verstand Cat sich selbst oft genausowenig wie andere. Deshalb versuchte Janus, wenn es die Umstände zuliessen, soviel Zeit wie möglich mit Cat zu verbringen. Besonders wenn sie sich so verhielt wie jetzt:
„Du bist ein Spinner und ein Lügner.“
„Nun, dass erste streite ich nicht ab. Und das zweite... ...sagen wir... ...in Notfällen?“
Sie drehte ihr Gesicht von ihm weg. Er ließ ihre Hand los, zog sie an sich heran und nahm sie sanft in die Arme.
„Was ist los, Cat? Warum beschattest du mich?“
„Irgendwer muss ja auf dich aufpassen.“
Nach einem kurzen Moment löste sie sich wieder von ihm. Sie sah ihn mit einem traurigen Ausdruck in den Augen an.
„Lass das. Wir könnten jeden Moment angegriffen werden.“
Er sah sie mit einem gequälten Lächeln auf dem Gesicht an.
„Ist das nicht immer so? War das nicht immer so?“
Sie gab ihm einen Kuss und wandte sich danach sofort von ihm ab.
„Ich wünschte es wäre nicht so. Ich wünschte wir könnten irgendwo ein friedliches Leben führen.“
Mit diesen Worten ging sie in die Dunkelheit und war nach wenigen Schritten verschwunden.
Er sah noch einen Moment in die Schatten, in denen sie Verschwunden war. Als auch er weiterging murmelte er: “Nicht nur du, Cat. Nicht nur du. Aber in diesem Universum gibt es keinen Frieden.“
Er wünschte sich nichts mehr, als auf irgendeinem Planeten ein ruhiges Leben zu führen. Er wünschte sich, dass seine Vergangenheit, ihrer beider Vergangenheit, niemals so geschehen wäre. Er wünschte sich so vieles.
Aber wünsche gehen nicht in Erfüllung.