Dazu kommt mehr in den Rückblenden.Bei der Sache mit dem friedlichen Leben muss ich Sarash recht geben. Ich glaube nicht, dass ausgerechnet diese Assassine von einem so drastischen Lebenswandel träumt. Falls die überhaupt noch von etwas Anderem als Blut und Tod träumen.
Ausserdem bin ich der Meinung, dass der Traum seine eigene Vergangenheit zu ändern, von jedem Menschen geträumt wird. ^_^
Hat jemand vielleicht eine Seite mit Hintergrundwissen? Ich habe zwar den Codex gelesen und ein paar Romane mit DE, aber mir reicht das irgendwie nicht.Aber ganz in Ordnung der Teil, obwohl die Gedanken über die Pläne der DE noch etwas sehr auf Klischees basieren.
Und hat mir ne lange Liste dagelassen... 😉Rabischrabi ist mal wieder da.
Dann muss ich meine Überarbeitung wohl nochmal überarbeiten. 😎Zusätzlich zu der angemerkten Verwundbarkeit finde ichnoch, dass die Qualität des Stils in den letzten Abschnitten etwas gesunken ist. Neben mehr Flüchtigkeitsfehlern sind die Sätzemanchmal doch arg verschachtelt, und auch Umgangssprache findet in recht großem Umfang in die Geschichte hinein. Zudem muten manche Sätze recht seltsam an - mal fehlt ein Komma, mal steht ein Nebensatz alleine.
Das ist gar kein Problem!Trotdem - das ist immer noch Kritik auf recht hohem Niveau. Da will ich mehr lesen =)
Da morgen die Schule wieder losgeht und ich, wie schon gesagt, dann wohl weniger Zeit haben werde, habe ich mich die Nacht nochmal an den nächsten Textabschnitt gemacht. Meine zweite Rückblende, die mir, mit Ausnahme von ein paar Dialoginhalten, bis jetzt am besten gefällt.
Also: Ton ab, Kamera läuft, ACTION!
Ausbildungslager –10 Jahre zuvor–
Langsam ging er den Gang entlang. Um sich abzulenken sah er sich die kalten, grauen Wände genau an. Einfache Metallplatten waren so miteinander verschweißt worden, dass sie eine glatte Oberfläche bildeten. Wenn man nicht genau hinsah, erkannte man die Schweißnähte nicht einmal. Sie waren farb- und schmucklos, ab und zu hing ein Wegweiser daran. Nichts, womit man sich all zu lange ablenken kann. Die zwei Soldaten die ihn flankierten wurden von Sekunde zu Sekunde nervöser. In voller Plattenrüstungen, kampfbereit und mit entsicherten Waffen, hielten sie den vorschriftsmäßigen Maximalabstand. Er hatte keine Angst vor den Soldaten. Vielmehr war ihm bewusst, dass die Soldaten Angst vor ihm hatten.
Er hatte Angst vor dem Ziel ihrer Reise. Er hatte Angst vor der neunten Prüfung.
Je weiter sie gingen, je näher sie dem Ziel ihrer Reise kamen, umso mehr versuchte er sich abzulenken. Er lenkte sich mit den Zeichen von Angst ab, die die Soldaten unbewusst abgaben. Sie hatten ihre Lasergewehre fest umklammert und schwitzten. Er konnte ihren Schweiss riechen, ihr unbewusstes zittern sehen. Er roch förmlich ihre Angst. Doch ihre Angst vor ihm führte ihm seine eigene vor Augen. Er unterdrückte das Zittern seiner Nerven und richtete den Blick stur geradeaus. Noch eine Kurve, den Gang hinunter, dann waren sie da.
Ausbildungsraum 54/D im Südblock. Unter den Prüflingen auch „Mordgrube“ genannt.
Als er vor der Tür stand, schlug ihm das Herz bis zum Hals. Jeden Moment würde sie sich öffnen und er würde 5 Stufen hinuntergehen. Er würde sich an eine Markierung stellen und auf sein Gegenüber starren. Irgendwann würde der Oberst Ausbilder dann das Signal geben. Das Signal zum Kampf auf Leben und Tod.
Mit einem widerlichen Knirschen öffnete sich langsam die Tür. Bevor er auch nur einen Blick in den Raum werfen konnte, schlug ihm schon ein bestialischer Blutgeruch in die Nase. Gemischt mit dem Geruch von Schweiß war es so ziemlich der unerträglichste Geruch, der ihm jemals in die Nase gestiegen war. Er ähnelte stark dem Angstgeruch der beiden Soldaten neben ihm, nur fehlte denen der Geruch nach frischem und geronnen Blut, Urin und anderem. Es waren auch ihm unbekannte Gerüche dabei, doch er wollte nicht Wissen, was er roch. Er wollte nur weglaufen.
Als die Tür sich soweit geöffnet hatte, dass er in den Raum sehen konnte, musste er den Impuls wegzulaufen unterdrücken. Er wollte schreien und weglaufen, sich in irgendeiner Ecke verkriechen. Das ohnmächtige Gefühl der Angst wurde von totaler Verzweiflung abgelöst. Er sah nicht mehr den blutigen Boden, die Überreste der Besiegten, wie sie einfach aufgestapelt in einer Ecke lagen. Er dachte nicht mehr an Todesängste und seinen Überlebensinstinkt. Er dachte nur noch an Flucht.
Wenige Meter von ihm entfernt stand eine zierliche, kleine Gestalt. Er wusste jedoch, dass die Gestalt drahtige Muskeln und äußerst schnelle Reflexe hatte. Er wusste wie sie aussah, wie sie kämpfte. Er wusste sogar wie sie roch, schliesslich kannte sie jetzt schon sein ganzes Leben. Zitternd ging er auf Nummer neun zu, die sich alle mühe gab, ihn nicht anzusehen.
Hinter einer gespiegelten Wand aus Panzerglas standen drei Gestalten und unterhielten sich.
„Wer ist jetzt dran?“ Fragte eine Stimme, die sich ebenso monoton wie teilnahmslos anhörte.
„Subjekt 002 und Subjekt 009. Zug Beta.“ Antwortete eine zweite, röchelnde Stimme.
„Qualität?“ Fragte die erste Stimme wieder.
„Meine besten.“ Lies sich nun die dritte Stimme hören. Die härte und autorität, die in ihr lag, zeugte von einer starken Persönlichkeit..
„Er scheint zu zittern. Sieht so aus, als würde er sich gleich in die Hosen machen. Sehen so ihre besten aus?“ In der röchelnden Stimme schwang Verachtung mit.
„Zum Zweck der Stählung des Geistes, ebenso wie zum Abbau von Emotionen, haben wir in dieser Prüfung nur Subjekte aus ein und demselben Zug genommen.“ Die dritte Stimme klang gereizt. „Das wissen sie so gut wie ich.“
„Ja, natürlich.“ Die röchelnde Stimme klang amüsiert. „Doch man wird doch wohl fragen dürfen, ob diese zitternden Jammergestalten das beste sind, was ihr Zug zu bieten hat?“
„Ruhe.“ Die erste Stimme war kaum zu hören, doch die Autorität in ihr lies die beiden anderen Augenblicklich verstummen. „Laßt sie Anfangen.“
Die Soldaten verliessen den Raum. Er war jetzt vollkommen leer bis auf die beiden Jugendlichen die beide ein Messer in der Hand hatten. Nummer zwei hielt es in der rechten Hand, von der er glaubte, dass sie ihm gleich abfallen würde. Wieso ausgerechnet sie? Wieso ausgerechnet er?
In seinem Kopf überschlugen sich seine Gedanken.
Konnte er sie töten? Wenn er es nicht tat, würde er sterben. Er wollte nicht sterben. Doch ebensowenig wollte er sie töten. Er wollte ihr nicht weh tun, obwohl er nicht einmal sagen konnte warum.
Er hob den Kopf um sie anzusehen. Sie hatte den Kopf zum Boden gesenkt, das Messer so fest in der Hand, dass er ihre Knöchel weiß hervorstehen sah. Wollte sie ihn töten? Ging ihr das gleiche durch den Kopf wie ihm? Hatte sie sich schon damit abgefunden? Würde sie ihn sofort gnadenlos attackieren?
Ihm wurde fast schwindelig, während ihm panisch alle möglichen Gedanken durch den Kopf gingen. Sein Körper zitterte unkontrolliert und seine Gedanken waren so abgelenkt, dass er fast das Signal überhört hätte. Ungläubig sah er auf, direkt in ihre Augen. Das erste mal, seit er in diesem Raum war, sah er in ihre Augen. Was er sah, gab seinem Herzen einen Stich. Er konnte sich nicht erklären, warum er ihn fühlte, doch als er in ihre Augen sah, kalt und grau, fühlte er einen komplett unbekannten Schmerz. Es war als konnte er ihre Gefühle spüren.
Sie wollte ihn töten.
Wenige Sekunden nachdem er es realisiert hatte, griff sie ihn Frontal an. Das Messer in der geballten Faust, die Klinge nach unten gerichtet, führte sie einen diagonalen Schnitt, der quer über seine Brust gezielt war. Vollkommen geschockt, reagierte er zu spät und wich zu langsam aus. Das Messer fuhr mit der Spitze quer über seine Brust und hinterließ einen Schnitt, aus dem ein kleines Rinnsal Blut floss. Der Schmerz weckte ihn auf. Er begab sich wie tausendmal zuvor in Kampfhaltung und als die nächste Attacke kam, ging er frontal in sie hinein. Er blockte ihren Stoß mit seiner Klinge ab, schob ihren Arm mit roher Kraft weg und rammte sie mit der linken Schulter. Nummer neun flog ein paar Meter zurück, rollte sich jedoch rückwärts ab, um den Stoß zu mildern. Sie kam sofort wieder auf die Beine und griff abermals an. Ihre Attacken kamen hart und direkt, in einer schnellen Reihenfolge. Doch er parierte sie alle. Wo er die Chance dazu sah, konterte er und verhielt sich defensiv, damit sie ihre Kraft verschwendete und müde wurde. Doch nach den ersten paar Minuten, in denen sie ungebremst mit voller Kraft angriff, bekam er Zweifel.
Warum griff sie mit Kraft an, wo sie doch schwächer war als er? Sie spielte ihre Stärken, Schnelligkeit und Wendigkeit, nicht aus und verausgabte sich total. Er konnte spüren wie die Kraft ihrer Attacken nachließ. Was war los?
Nach einer besonders brutalen Attacke von ihr –er wich ihr einfach aus und liess sie ins Leere laufen– sah er ihr direkt in die Augen. Die Mordlust war verschwunden. Stattdessen war eine so unbeschreibliche leere in ihrem Blick, das es ihm den Atem stahl. Er beschloß, der Sache auf den Grund zu gehen. Er stiess mit dem Messer eine Finte nach ihrem Kopf, den sie mit ihrer Klinge parierte. Dabei griff er mit der anderen nach ihrem Messer. Durch ihre ständigen Angriffe fehlte ihr die Kraft seine Hand abzuschütteln und entwand ihren Fingern das Messer. Mit einem kräftigen Schwung seiner linken warf er es weg, um sofort danach in sie hinein zu laufen. Sie griff nach ihm, um einen Wurf anzusetzen, doch er stiess mit dem Messer in ihre Richtung und zwang sie so die Hand zurückzuziehen. Ungebremst rannte er in sie hinein und warf sie mit sich auf den Boden. Sie wand sich unter ihm und versuchte das Messer zu greifen, welches er noch in der Hand hatte. Als sie mit beiden Händen danach griff, tat er so als würde es ihm entgleiten, woraufhin sie ihre Chance sah und danach greifen wollte. Doch diese Reaktion provoziert hatte er provozieren wollen. Er griff es mit der linken, einen Moment vor ihr. Doch anstatt durch ihre offene Verteidigung zu stechen, tat er so als hätte sie ihn getroffen und warf es weg. Er griff sich ihre Hände und nagelte sie auf dem Boden fest. Verwirrt sah sie ihm ins Gesicht und formte mir dem Mund ein tonloses: “Warum?“
Während sie so taten, als würden sie miteinander ringen, flüsterte er ihr leise zu: „Das könnte ich dich auch fragen. Warum greifst du mich direkt an? Warum spielst du mir in die Hände?“ Während er sprach nahm sein Gesicht einem gequälten Ausdruck an. In seinem Kopf arbeitete es wieder fieberhaft. Würde er sie jetzt töten? Er hatte es in der Hand. Er konnte es tun. Nur, wollte er es auch?
„Zwei gehen rein, nur einer kommt raus. Du kennst die Regeln.“ Ihre Stimme klang zitterig und schwach während sie sprach. „Ich habe mich immer wieder gefragt, ob ich dich töten kann. Aber, ich...“ Ihre Stimme schien zu brechen. „Ich, ich kann es nicht. Töte mich, dann kannst wenigstens du Leben.“ In ihren Augen standen Tränen. Sie wandte den Blick ab und hörte auf sich zu wehren.
Seine Gedanken überschlugen sich. Konnte er? Er musste, sonst würde er sterben. Konnte er? Konnte er es tun?
Im gleichen Moment, da er darüber nachdachte, festigte sich ein Gedanke in ihm. Er hatte die ganze Zeit in seinem Kopf herumgespukt und nahm jetzt sein gesamtes Denken ein. Es war die Gewissheit es nicht tun zu können. Er konnte sie nicht töten. Aber er konnte etwas anderes.
Er rollte sich herum und riss sie mit sich. Als menschliches Bündel rollten sie im Raum umher, bis sie bei einem der weggeworfenen Messer ankamen. Mit einer schnellen Handbewegung riss er es an sich und brachte es zwischen sie beide. Als sie realisierte, was er vorhatte, sah sie ihn ungläubig an. Während er so tat, als würden sie um das Messer ringen, lächelte er sie an: „Schon komisch, dass wir beide nur einen Asuweg aus dieser Sache sehen. Seltsam, dass wir beide dabei an das Gleiche denken.“
Mit diesen Worten schloss er eine ihrer Hände um das Messer und stach es sich in den Brustkorb. Er sah die Tränen in ihrem Gesicht und dachte daran, dass sie sich damit Ärger einhandeln würde. Weinen war auf Prügelstrafe verboten. Mit einem Lächeln auf den Lippen tauchte er in die Schwärze ein.
„Überraschend.“ sprach eine leicht röchelnde Stimme hinter der Glaswand. „Es sah so aus als hätte er sie in der Hand.“
„Ja,“ erwiderte eine harte Stimme. „Aber eine Unachtsamkeit seinerseits hat gereicht.“
„Glauben sie?“ Die Worte klangen emotionslos, hatten aber einen fragenden Unterton.
„Was glauben sie denn?“ Die harte Stimme klang gereizt.
„Das tut nichts zur Sache. Schicken sie einen Sanitäter in den Raum und sehen sie, ob der Junge noch zu retten ist. Professor, das Mädchen wird an sie zwecks Projekt C.A.T. überstellt. Sie scheint mir geeignet.“
Ungläubiges erstaunen schwang in der harte Stimme mit: „Sanitäter? Sie kennen die Regeln und...“
„...kann sie ändern. Führen sie meine Befehle aus. SOFORT!“
„Sir, ja Sir!“ kam die synchrone Antwort der beiden. Kurz darauf verliessen sie den Raum.
Mit diesen beiden Kindern würde er weit kommen, dachte sich die letzte im Raum verbliebene Person und lächelte. Es war ein kaltes, gefühlloses Lächeln.
Tag 3 –Nachts– Innenstadt
Nur schwer schaffte er es, die Erinnerung an damals aus seinen Gedanken zu vertreiben. Damals war er für sie gestorben, heute lebte er für sie. Aber er lebte auch für alle anderen unter seinem Befehl. Sein Leben gehörte nicht mehr im selbst. Er musste grinsen, als ihm die Ironie dabei klar wurde.
Hätte er seine Ausbildung beendet, hätte ihm sein Leben auch nicht gehört. Er hätte als ein Sklave gelebt. Jetzt hatte er sich freiwillig in die Sklaverei begeben.
Er stutzte.
Wenn er und seine Männer für die Freiheit kämpften, er aber ein Sklave seiner Überzeugungen war, war er dann nicht ein Sklave der Freiheit? Oder zumindest der Sklave eines Traumes nach Freiheit?
Über seine eigenen wirren Gedanken erbost machte er sich auf den Weg zurück zur Kapelle. Ihm war nicht klar, was es war, doch irgend etwas schien heute nicht zu stimmen.
Das wirklich etwas nicht stimmte, merkte er erst, als nicht weit von ihm entfernt etwas explodierte.