Sind Modelle zu „gut“ geworden?

Was mich eher stört, ist der Zusammenbau bei vielen Modellen. Hab das gerade jetzt mit dem Stormbringer Magazin,
die Sumpforks oder die Sturmgeschmiedeten haben da so einige Figuren, da frage ich mich was der Quark soll.
Manche Bauschritte wirken so, als wären die nur da, um die Bauzeit zu erhöhen.
Da bin ich manchmal echt genervt, wenn ich Arme oder Beine aus drei bis 5 Teilen habe, Körper von Greifen
aus bis zu 10 Teilen sind und solche Sachen.
Das ist doch albern.

Oh ja. Die Aufteilung ergibt häufig überhaupt keinen Sinn. Zum einen gib es keine Varianten, zum anderen sind im gleichen Gussrahmen andere Teile, die auf jeder Achse (L x H x B) größer sind, womit absolut klar ist, dass auch anderen Bauteile größer sein könnten.

Das ist aber auch nicht neu. Ich kann mich erinnern, dass ich beim Bau des Goblin-Schamanen auf der Arachnarok-Spinne mal fast in die Tischkannte gebissen hätte, weil der Stab aus zwei Teilen bestand (auch da: keine verschiedenen Optionen für die Spitze), die Spitze aber recht ausladend und unausgewogen war, während die Klebestelle 1 mm x 1 mm hatte. Das Modell kam aber noch as WHF-Zeiten.

Die einzigen noch schlechteren Modelle, die ich bisher erlebt habe, waren Geschütze von Rubicon. Da konnte ich selbst mit Anleitung teilweise nicht erkennen, welche Flächen jetzt genau aufeinander geklebt werden sollten.
Mein Positivbeispiel wären die aktuellen Plastik-Sets von Warlord bei Bolt Action. Die Modelle sind relativ einfach eingeteilt in Torso+Beine (bei einigen Posen muss ein Bein zusätzlich geklebt werden, weil kniende und liegende Varianten möglich sind), Arme mit Waffen und Köpfen. Dadurch sind relativ viele Varianten möglich. Und die Klebe-Flächen sind groß. Mit Plastikkleber ist ein Set mit 30+ Modellen problemlos in zwei Stunden zu bauen.

Aber ich denke, in teilen hat das überflüssige Aufteilen schon ähnliche Gründe, wie dass man bei Backmischungen noch ein Ei hinzufügen muss. Produktionstechnisch ist es unnötig, aber es gibt den Kunden das Gefühl, etwas getan zu haben. Wenn man die Modelle so vereinfachen würde, wie es möglich wäre, würde es für die Modellbau-Fraktion vermutlich viel an Reiz verlieren.
 
Das Einzige was nicht stört sind Modelle bei denen es so extrem feine allein stehende Details gibt (Antennen, Seile), bei denen die Gefahr groß ist, sie beim Heraustrennen aus dem Gussrahmen zu zerstören, oder auch beim anschließenden entgraten.

Wobei ich den Eindruck habe, dass das wieder besser geworden ist und die Modelle in dem Aspekt wieder "stabiler" zu werden scheinen.

Die Überforderung beim sonstigen Bau der Modelle, kann ich für mich nicht bestätigen. Als mögliche Lösung möchte ich einen Passtest vorschlagen. Man steckt/legt/passt die Teile ohne Kleber zusammen, dass sie richtig sind und kann dann sehen wo der Kleber hin muss. Hat auch den Vorteil das man bei fitzeligen Teilen den Bau schon mal geübt hat.

cya
 
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Interessante Diskussion mit nachvollziehbaren Standpunkten.

Bin selber erst seit kurzem wieder dabei.

Wenn ich meine Space marines aus der 2. und 3. Generation mit den jetzigen Primaris Marines vergleiche, muss ich schon sagen, dass mir die neuen Modelle deutlich besser gefallen.

Aber da gibts anscheinend auch andere Sichtweisen. Meine Ansicht ist auch nur auf die Space marines beschränkt
 
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denen es so extrem feine allein stehende Details gibt (Antennen, Seile), bei denen die Gefahr groß ist, sie beim Heraustrennen aus dem Gussrahmen zu zerstören, oder auch beim anschließenden entgraten.
Ja, das ist nervig.
Blöd ist es vor allem, weil beim Rausknipsen mE ja ne gewisse Spannung/Zug in diesen Teilen aufgebaut wird, je näher man mit dem Schneider an dem bit dran ist. Wenn man da nen "Sicherheitsabstand" beibehält, dann muss man nachher beim Entgraten Druck auf ne Stelle ausüben, die dafür teilweise nicht ausgelegt ist. Da bekommt man oft garnicht die Kraft hinter für einen sauberen Schnitt mit dem Skalpell.
 
An neuen Minis habe ich zuletzt die Mandrakes aus der KT Box gebaut. Da dachte ich zwar zunächst auch: "uh, das wird anstrengend". Allerdings ging es dann am Ende recht gut von der Hand und man hatte auch jede Menge Optionen, die zu bauen (kann aber auch daran liegen, dass es ein KT ist).
Ich bin mit dem Kit sehr zufrieden. Und die neuen Minis sehen imho 10x besser aus als die Alten. Was das Umbauen betrifft, bin ich eh ein Fan von Subtilen Maßnahmen und ein Head oder Weapon Swap gehen ja meist immer noch relativ easy.
 
Aus aktuellem Anlass ist mir ein Beispiel von hoffnungslos überdesignten Minis auf dem Tisch gelandet: Eightbound

Die sehen cool aus, und so lange man nur flüchtig schaut sieht man das Problem nicht - die Zähne rund um die Köpfe sehen cool aus, die Waffen auch... aber dann beginnt es. Winzig kleine Zähne an der Kreissäge unter (!) den Händen / Klauen, Zähne auf dem Schulterpanzer die ein Symbol auf der Mitte des Schulterpanzers von oben und unten überlagern, so dass man kaum sagen kann, was das genau sein soll, überall Schläuche, die auch noch alle defekte Isolierung haben und den Blick auf die Kabel darunter freigeben und so weiter.

Das sind so viele Details, wenn man nun beginnen würde, die alle tatsächlich hervorzuheben, würden die Eightbound aussehen wie Clowns. Also doch eher Monochrom halten, dann allerdings gehen die Details wieder unter - hier wäre weniger definitiv mehr gewesen meiner Meinung nach.
 
Das sind so viele Details, wenn man nun beginnen würde, die alle tatsächlich hervorzuheben, würden die Eightbound aussehen wie Clowns. Also doch eher Monochrom halten, dann allerdings gehen die Details wieder unter - hier wäre weniger definitiv mehr gewesen meiner Meinung nach.
Und ich würde sagen, dass sind mit die besten Modelle. Für nen CSM braucht man immer ewig. Auch für die alten Berserker. Beschläge, Rüstung, Leder usw.

Da mache ich lieber 3 detaillierte Modelle als 10 repetitive.
 
Und ich würde sagen, dass sind mit die besten Modelle. Für nen CSM braucht man immer ewig. Auch für die alten Berserker. Beschläge, Rüstung, Leder usw.

Okay, da gehen die Meinungen anscheinend enorm auseinander. Finde ehrlich gesagt das sind mit die schlimmsten Miniaturen, die GW je rausgebracht hat. Werden den weg höchstens enorm umgebaut in meine World Eater Armee finden.
 
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Und ich würde sagen, dass sind mit die besten Modelle. Für nen CSM braucht man immer ewig. Auch für die alten Berserker. Beschläge, Rüstung, Leder usw.

Da mache ich lieber 3 detaillierte Modelle als 10 repetitive.

Es geht ja nicht um detailliert - es geht um ZU detailiert um noch Sinn zu machen.

Wenn sich Details schon überlagern, so dass man kaum noch sagen kann, was das eigentlich sein soll, macht für mich keinen wirklichen Sinn - da Frage ich mich - warum? Wenn ich da unterschiedliche Farben nehme, so dass man die Details auch sehen kann, wird das sehr, sehr bunt.

Was will ich mit Zähnen und "Mäulern" an Stellen, die kaum zu sehen sind und selbst wenn man den Mini dreht und von unten da hinschaut - da liegen die Schatten der Miniatur, dass "muss" ich so dunkel bemalen, dass man die Details nicht sehen kann, sonst wirkt der Mini falsch.

Es gibt total geile Details bei denen, aber etwas weniger würde den Minis meiner Meinung nach defintiv gut tun 😀
 
Ob man GW-Modelle für die schönsten Figuren hält, ist Geschmacksache, aber dass die einzigen "schönen" Modelle nur von GW kämen, kann nur bedeuten, dass man die Werke zahlreicher anderer Hersteller vermutlich nicht einmal kennt...
Ich habe mir schon viele Modelle von unterschiedlichen Herstellern angeschaut. Aber alle haben ein und das selbe Problem. Sie sind tot-gerendet. Total leblos. Was ich oben bei GW Minis dagegen hervorgehoben habe ist, dass ihre Modelle eine Ausnahme sind. Auf Etsy.com gibt es viele Leute, die Mins anbieten. Die auch schön sind. Allerdings taugen sie für TT nicht, da sie zu filigran sind und einiges nach kurzer Zeit abbricht.

Wobei Infinity auch ganz coole Minis anbieten.
 
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Als jemand der nie ein "guter" Maler war, stören mich die vielen Details nicht so sehr - einerseits erlauben sie mir mithilfe von Speed / Contrastpaints bessere Ergebnisse zu erziehlen, andrerseits "zwingt" mich der unnötige Klimbim an den neueren Modellen dazu sorgsamer zuarbeiten, was wiederum meinen Malfertigkeiten/ bzw. Pinselkontrolle sehr zugute kommt. Für mich also eine gewisse Win=Win Situation(Auch wenn das eher Schön reden ist)

Wenn da nicht der große Haken wäre das meine favorisierten Armeen in 40k Orks, bzw. Skaven in AoS sind. Wie hier schon gesagt wurde, auf einmal hat jeder der neuen Boyz mehr Details als alle der alten zusammen.....dann das ebenfalls schon angesprochene Problem: Klon Truppen.
Bei meinem Wiedereinstieg ins Hobby habe ich bewusst hier mal Beine, dort Oberkörper, vieleicht mal einen Arm oder Kopf von diversen Herstellern (Kromlech, Scarecrow usw.)genommen, ein paar Teile abgeknippst und sei es nur ein Stück von der Schulter um eine andere Pose zu ermöglichen um der Gleichheit entgegen zuwirken. War kein Problem, praktisch beim entgraten so nebenbei passiert. Kann man zwar nicht wirklich als Kitbash bezeichnen aber es war effektiv, jetzt bei den neuen Boyz bei meinem Können nahezu unmöglich, bzw. mit extremen Mehraufwand verbunden.

Bei den neuen Skaven nunja, da wird das malen länger dauern, aber wirklich was verlieren wird man da nicht - zumindest bei den Klanratten denke ich, die älteren bestehen ja auch nur aus 3 Teilen, da war die Wahl jetzt auch nicht berauschend: rundes oder Eckiges Schild und welcher Waffenarm ?, da ist eigl. alles eine Verbesserung.

Mein größtes Problem, ist sowieso meine Disziplin in Verbindung mit der Motivation, bei den neuen Boyz /Beast Snaggas verliere ich die Lust wesentlich schneller, nahezu keine Optionen, mal schnell was getauscht ist nicht, also wenn ich fix für ein Spiel 20 von der einen Sorte mehr brauche = Zack, Klonkrieger, da wird das bemalen spätesten beim 6./7. schon lustlos.
 
Rage Post incoming:
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2 FIGUREN garantiert...

Offensichtlich sind Figuren heutzutage nicht mehr eine Figur. Sondern ein Bausatz. Wie der Trash von damals.

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Ja klar. Dynamischere Posen, mehr Details. Etc pp.

Aber früher, als ne Figur noch ein einzelner Block aus Kunststoff war, war halt alles besser.
 
Ich finde die Details zuviel, es dauert vor allem recht lange die Minis zu bauen, gegühlt länger als das Anmalen... ich habe das Gefühl da hat dich der "wow so viele Details" Verkaufspunkt verselbstständigt.

Vielleicht ist es auch aus der Not geboren. Die neuen Inquisitionsgefolge haben wenige Details sehen damit aber auch nicht gut aus. Das ist der Nachteil von Plastik als Material.

Privateer Press hatte immer einen angenehmeren Detailgrad, bereits rein vom Design her (War ja auch alles 3D gesculpted). Die Modelle sind viel schneller gebaut, viel leichter bemalt, aber sehen am Ende genau so gut aus.
 
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