Ob sich in Lybien die Art des Einmischens als richtig herausstellt sehen wir wohl erst in einigen Jahren daran, ob NATO-Bodentruppen gegen die "Freiheitskämpfer" kämpfen, die seit Monaten von der NATO ausgestattet wurden.
Zu den Diskussionen (zb hier im Forum) ob und wem international mit Truppen und/oder Sanktionen geholfen/geschadet werden soll kann ich nur sagen:
Sich auszusprechen und Argumente zu vergleichen sowie Streitgespräche zu suchen ist gelebte Demokratie.
Dummerweise aber völlig sinnfrei, denn kaum ein NATO-Mitglied ist in der Lage einen weiteren Auslandseinsatz zu fahren. Mehr als Beobachter zu schicken ist nicht drin. Alle operieren an ihren Grenzen, was nicht nur materiell sondern vor allem personell bedingt ist. Zb gibt es in der Bundeswehr nur 2 Battaillone, die Feldlager aufbauen und betreiben, die durch die derzeitigen Auslandseinsätze schon überfordert sind.
Im Falle Kongo vor kurzem gab es den Versuch von einer Flotte vor der Küste aus Kurzeinsätze durchzuführen, was logistisch Vorteile brächte. (Unterkunft etc alles an Bord)
Dass dieser Plan verworfen wurde zeigt schon, dass man sich nicht raussucht welches Land mehr Anrecht auf Hilfe hat, sondern wo überhaupt militärische Präsenz durchführbar ist.
Trotzdem kann Aussagen von Seiten der Politiker, wie: "kein deutscher Soldat sei im Irak", nicht getraut werden, denn schon bevor es abgestritten wurde waren dort Bundeswehrsoldaten vor Ort. Ich gehe einfach davon aus, dass es in Lybien genauso war und ist. Selbst wenn man KSK und ähnliche Kräfte anderer Nationen ignorieren wollte, sind Hilfskräfte für diese nötig.
Die Möglichkeiten der UNO und UN sind ähnlich mau.
Manche Mandate sogar lächerlich: Wenn Truppen nur zur Selbstverteidigung Gebrauch von der Schusswaffe machen dürfen, müssen diese tatenlos zusehen wenn Personen, die nicht als Schutzbefohlene gelten (also Reporter zb), abgeschlachtet werden.
Meiner Meinung nach wird sich die Situation in Lybien dauerhaft nicht stabilisieren. Eine ständige Beobachtung auch die nächsten Jahrzehnte ist ein Muss. Wie man allerdings handelt wenn wieder was schiefgeht steht in den Sternen. Zu hoffen bleibt, dass Politiker aus der Geschichte lernen.