"Sonntagsfrage" in der GWFW

Wenn heute Bundestagswahl wäre würde ich folgende Partei wählen:

  • CDU/CSU

    Stimmen: 13 18,6%
  • SPD

    Stimmen: 13 18,6%
  • Grüne

    Stimmen: 7 10,0%
  • FDP

    Stimmen: 1 1,4%
  • Linke

    Stimmen: 10 14,3%
  • Piraten

    Stimmen: 9 12,9%
  • AfD

    Stimmen: 15 21,4%
  • NPD/DVU/Rep./Bündnis für Deutschland

    Stimmen: 1 1,4%
  • Freie Wähler

    Stimmen: 0 0,0%
  • Sonstige

    Stimmen: 1 1,4%

  • Umfrageteilnehmer
    70
  • Umfrage geschlossen .
Zweitens wird ein Lottogewinn versteuert

nope. Nur daraus entstehende Zinsen nach einem Jahr. Und ich hatte ja nicht umsonst darum gebeten über den Tellerrand hinauszuschauen 🙂 Mit "ich spiele ja kein Lotto, darum muss ich nicht antworten" ist man viel zu fein aus der Sache raus. Aber auch hier "ich würde das Spenden".... aha aha
 
Ich plädiere dafür, dass man die inhaltsleere Kampfvokalbel "Populismus" einfach aus seinem politischen Vokabular streicht. Sie ist nichts als die bloße Unterstellung, das gegnerische Politikkonzept sei undurchführbar, das heißt es gäbe natürlich keinerlei Alternative zur eigenen Agenda. Das ist natürlich Blödsinn. Und mehr noch im Kern undemokratisch. Denn mit der Vokabel Populismus wird doch eine Politik gebrandmarkt, die sich nach den Ansichten des Wahlvolkes richtet, also deren Interessen. Was aber, wenn nicht dies soll denn bitteschön der Ausgangspunkt einer demokratisch legitimierten Politik sein, als die Interessen der eigenen Wählerschaft zu artikulieren und zu versuchen diese Interessen in der öffentlichen Auseinandersetzung zu vertreten? Wer von Populiosmus schwadroniert, hat nicht begriffen, dass eben diese gebrandmarkte Art der Politik die einzig demokratische ist. Oder er ist im vermeintlichen Besitze einer höheren Wahrheit, die ihm sagt, was das Beste für alle ist, ohne alle danach zu fragen. eine Haltung des aufgeklärten Absolutismus. Oder es ist schlicht die Behauptung wider besseren Wissens, es gäbe keine Alternative.

Mir ist schon klar, dass du das Wort "Populismus" nicht so gerne hörst, da dir einige Ideen gut gefallen, die gemeinhin als populistisch bezeichnet werden. Aber ich mache es dir mal einfach und nehme das rechte Spektrum als Beispiel. Die Forderung "Kriminelle Ausländer raus" ist populistisch. Sie ist simpel, sie erschließt sich jedem Depp und sie bedient weit verbreitete Ressentiments. Ob sie durchführbar ist, sei mal dahin gestellt, das hängt davon ab, wie man "Ausländer" genau definiert.

Trotzdem wirst du mir sicherlich in zwei Dingen zustimmen:
a) Die Forderung ist in ihrer Lapidarität ein ziemlicher Bullshit
b) Man kann damit durchaus eine gewisse Basis an Idioten auf seine Seite ziehen

Genau das ist Populismus und ob du das jetzt hören willst oder nicht, die Linke kann dieses Spiel auch ziemlich gut.
Zum Rest deiner Ausführungen, der in Richtung Basisdemokratie zielt, kann man nur immer wieder sagen, dass nicht jedes Thema dazu geeignet ist, basisdemokratisch angegangen zu werden. Denn so blöd die Formulierung "Tyrannei der Mehrheit" auch sein mag, so mag es trotzdem immer wieder Themen geben bei denen eine Entscheidung nicht richtig ist, nur weil sie von einer Mehrheit getroffen wird - ein gutes Beispiel sind Themen, die gesellschaftliche Randgruppen, wie z.B. Behinderte betreffen. Nur weil die wenige sind und keine Lobby haben, heißt das noch lange nicht, dass sie automatisch von der Mehrheit überstimmt werden dürfen.
 
Blackorc mir ging es bei diesem Post ums Prinzip. Ich hasse nichts mehr in der politischen Diskussion, als eine Sprache, die anderweitige Politikansätze, die man nicht gut findet, als nicht machbar und absolut falsch darzustellen. Mir geht bei solchem inhaltsleerem Geschwafel die Hutschnur hoch. Man mag gute oder weniger gute Argumente gegen politische Forderungen finden. Man muss die Linke und ihre Politik nicht gut finden. Denn sie ist nunmal, wie übrigens die Politk aller Parteien, nicht für Jederman gut. Aber mit dem Vorwurf des Populismus werden von vorn herein, und ohne jeglichens Sachargument politische Ansichten ausgeschlossen. Und das ist nicht nur nicht basisdemokratisch, sondern per se undemokratisch. Keine Partei vertritt die Interessen aller Wähler. Jede vertritt nur die Interessen einer bestimmten Gruppe. Indem man aber die artikulierten interessen einer bestimmten Gruppe per se als unzulässig, weil populistisch brandmarkt, schließt man sprachlich auch diese Gruppe vom politischen Meinungswettstreit aus.

Noch mal es ist das eine, sich sachgemäß mit Positionen des politischen Gegners auseinander zu setzen. Es ist ja nicht so, als ob ich zum Beispiel in der Hinsicht auf den Mund gefallen wäre und Forderungen der Linken nicht auch sachgemäß verteidigen könnte oder SdK wiederum hier sachgemäß dagegen hält. Solche Kontroversen, wo mit echten Argumenten gefochten wird, liebe ich. Denn sie schärfen den analytischne Verstand und helfen, Klarheit zu gewinnen. Aber Vokabeln wie etwa Populismus sind nicht nur nichts erklärend, in dem Sinne, was denn an bestimmten Forderungen nun falsch sein sollte, sie entlarven das Denken derer, die sie als Kampfbegriff gebrauchen. Nämlich eine autoritäre im Kern undemokratische Geisteshaltung, die einfach dem politischen Gegenüber in Abrede stellt, dass er sich etwas bei seinen Forderungen gedacht hat und auch in der Lage ist seine Interessen zu erkenne und sie zu artikulieren.

Ich verweise nur auf den sprachlichen Zusammenhang zwischen populär und Populismus. Populismus ist nämlich nichts anderes als popläre Forderung. Eine Forderung kann populär sein, wenn sie entweder tatsächlich der Mehrheit im Populus nützt, sie muss es aber nicht sein. Sie kann tatsächlich auch nur deswegen populär sein, weil dem Wahlvolk immer wieder aufs neue eine verkürzte einseitige Sicht auf einen Sachverhalt präsentiert wird gepaart mit einem Politikangebot, dass den Interessen des Publikums zuwiderläuft. Und diese beiden Arten von populärer Politik werden zusammengerührt zu Populismus. Die Folge ist, dass nun populäre tatsächlich einer weiten Mehrheit nützende Forderungen sprachlich in eine Nähe zu diesen im Sinne der Zielgruppe falschen geraten und in Mißkredit geraten.

Undemokratisch ist daran folgendes. Politik sollte in einer Demokratie populär sein. Denn wenn sie populär ist, ist sie konsensfähig, dh. legitimiert. Es ist in einer Demokratie unerlässlich, für Zustimmung zu seinen Positionen zu werben. Das machen alle Parteien. Wenn nun politische Forderungen im Rahmen einer Demokratie der Notwendigkeit enthoben werden, um Zustimmung zu werben, dann gibt es auch keine demokratisch Willensbildung mehr. Dann kann Politik einfach oktroiert werden. Und genau dies steht hinter dem Kampfbegriff des Populismus. Politik soll garnicht mehr mehrheitsfähig sein. Im Gegenteil, sie muss schmerzhaft sein, hart aber notwendig, weil alternativlos. Und wenn sie dies nicht ist, dann ist sie populistisch, also falsch. Das wird mit diesem Begriff transportiert.

Sprache normiert Denken. Wer in Kategorien wie , der des Populismus denkt, der hat schon die Fähigkeit verloren, überhaupt Alternativen zu denken, geschweige denn zu artikulieren. Man sollte sich doch aber als mündiger Bürger einen kritischen Geist wahren, der auch in der Lage ist Alternativen zu formulieren.

Es gibt noch eine ganze Reihe solcher Kampfvokabeln, übrigens in jedem politischn Milieu.

Und hier bin ich dann doch wieder bei der Verteidigung der Linken. Sie ist nicht populistisch. Sehr wohl stellt sie aber Forderungen, die dem Einen oder Anderen wehtun, würden sie umgesetzt. Sie vertritt nicht eine einzige Forderung, ide per se falsch oder richtig ist. Sie vertritt Forderungen, die für den Einen oder Anderen falsch sein mögen, die diesen sogar schaden. Aber diese Forderungen werden Anderen wiederum nutzen. Zu welcher Seite man sich zuordnet, das sei Jedem selbst überlassen.
 
@Knight-Pilgrim: Ich kann deine Bedenken zur Nutzung des Begriffes Populismus nicht nachvollziehen. Ich jedenfalls fasse die Nutzung des Begriffes nicht so negativ und eine Diskussion abwürgend auf, wie du. Für meinen persönlichen Geschmack reagierst du zu empfindlich auf diesen Begriff. Er wird so oft benutzt, dass er doch schon total schwammig ist und nicht mehr ernst genommen wird. Klar, er wird von der Gegenseite oft als Angriff und Versuch die Meinung des Gegners abzuwerten genutzt, aber deine Aussage von vor zwei Seiten:
du hast natürlich recht damit, diese unsäglichen Angriffe auf AfD Mitglieder zu kritisieren. das macht aber ihre Agenda nicht richtiger. Und nur weil sie von ihren politischen Gegnern mit undemokratischen Mitteln bekämpft werden, werden sie nicht demokratischer. Es waren ja auch nicht irgendwelche Mitglieder der AfD, die solche Forderungen erhoben, sondern eben gerade diejenigen Prominenten, die für deren angeblichen volkswirtschaftlichen Sachverstand stehen.
ist auch nicht viel besser. Du sagst halt nicht, dass die AfD populistisch ist, machst aber klar, dass ihre Forderungen falsch und die Partei undemokratisch sei. In einer absoluten Formulierung. Dafür fehlt weiterhin der Beweis. Genau so könnte ich sagen, dass die Linken undemokratisch seien, weil einige Alt-Kommunisten unter ihnen von Enteignungen träumen. Dagegen wirst du dich auch erwehren, weil es nicht für die komplette Linie der Partei steht.

Auch wenn du es nicht hören magst, ich schließe mich da Blackorc an, die Linke ist oftmals - also nicht zu jedem Thema - populistisch. Dass ist aber jede Partei. Seehofers Vorschlag bezüglich der Maut für Ausländer ist es genauso wie die Standpunkte der Grünen im Bezug auf Atomernergie/Gentechnik. Jedenfalls wenn man der Definition von Populismus aus einem Lexikon/Wikipedia folgt, du reagierst da schon etwas empfindlich auf das Wort. Es schließt, zum Beispiel hier im Forum benutzt, eine darauf folgende sachliche Diskussion nämlich nicht aus. Starten wir einen Thread der aussagt, Seehofers Aussage sei populistisch, haben wir danach hier sicher eine sachliche Diskussion bezüglich der Maut!
 
Zu Populismus und den Linken: letzten Montag bei "Hart aber fair" ging es um gerechte Renten, brigt Oscar Lafontaine folgende Aussage: "Die Renten sind zu niedrig und oft unter dem Existenzminimum, mehr als 50% der Rentner erhalten unter 700€ Rente". Darauf hin Plasberg gleich einen Beitrag gebracht, bei diesen 50% sind auch alle Selbstständigen, Beamten, Studenten,... usw. mit eingerechnet, die nur eine sehr geringe staatliche Rente erhalten würden, weil sie nur ein paar Jahre eingezahlt haben - diese leben in der Rente eben nicht vom staatlichen Rentensystem. Wenn man die alle rausrechnet, wird aus den 50% nur noch 2-3% aller Rentner, die unter 700€ haben. Das würde ich mal sagen ist klar Populismus.

Um hier mal was anderes anzusprechen, heute wird es ja bei uns in Bayern ernst, Landtagswahlen stehen an. Interessant wird das Abschneiden von CSU und FDP, da dies schon eine Signalwirkung für den Bund haben könnte. Absolute Mehrheit für CSU und gleichzeitig FDP unter 5% würde den Wahlkampf nochmals deutlich anheizen...
 
@Sohn des Khaine: Jap, den Bericht kenne ich. Das Video dazu ist auch empfehlenswert... spektakulär wie da diese 8-20 (je nach Quelle) ganz offensichtlich linksextreme (lassen wir die Inhalte der Extremismusdebatte mal beiseite und nehmen das Wort mal so hin) mit Messern auf den armen Herrn Lucke stürzen: http://www.youtube.com/watch?v=Lrl602ognzY
(Mal abgesehen davon, dass die Aktion, egal ob von Linken, Rechten, Anarchisten, verkleideten Polizisten oder Tibetern durchgeführt, ´ne dämliche und unangebrachte Aktion war... aber soviel zu Gerüchten und Berichterstattung 🙄)
Na ja, die Artikel schreiben von Pfefferspray und 15 Verletzten und auf dem von dir verlinkten Video sieht man Leute sich die Augen reiben - genau so als ob sie eine Ladungs Pfefferspray abbekommen hätten. Ganz so harmlos war es dann wohl doch nicht. So dass ich den 🙄-Smiley dann den Verletzten gegenüber doch etwas zynisch finde.
 
Nein NGF, ließ einmal genau. Meine Aussage war die, dass durch den Angriff mit unredlichen und undemokratischen Mitteln, die Positionen der AfD kein höheres Maß an Demkratischer Gesinnug für sich beanspruchen könnnen. Und auch keinen höheren Grad an Richtigkeit. Wenn ich dies so gemeint hätte, wie du mir unterstellst, dann hätte ich dies anders formuliert. Nämlich so: Dadurch wird die Position der AfD nicht demokratisch und nicht richtig. Kurz und knapp, meine Ausführung richtet sich gegen das Argument, dass durhc undemokratisches Gebahren der politischen Gegner der AfD, diese demokratische Tugenden für sich beanspruchen kann. Das stellt ersteinmal nicht in Abrede, dass die AfD demokratisch wäre. Wenn man einer solchen Argumentation folgen würde, dann bräuchte man je echte Antidemokraten nur oft genug duch Demokraten überfallen und zusammenschlagen lassen, um aus denen lupenreine Demokraten zu machen. Das wäre toll. Die Welt wär auf einmal so einfach. Aber Spass beiseite.

Die Argumentation dass die AfD in meinen Augen nicht demokratisch ist, findet sich in den von Lord Daidalos verlinkten Artikeln. Und es ist eben nicht so, dass ich der AfD vorwerfe, undemokratisch zu sein, weil sie in ihren Reihen einige Leute mit abwegigen Auffassungen hat. Sondern ich werfe der AfD vor, undemokratisch zu sein, weil führende Mitglieder vor Jahren Positionen in der Öffentlichkeit vertreten haben, die eben einer großen Masse an Bürgern ihre Rechte beschneiden will. Und es ist ja nicht so, dass die besagten Leute nun heute Positionen vertreten die inkompatibel zu dem früher Gesagtem sind. Im Gegenteil.

Und noch einmal. Mir geht es nicht darum, dass man Positionen der Gegenseite kritisiert und Schwächen anprangert. Dafür ist der öffentliceh Diskurs da. Ich wende mich gegen den Begriff des Populismus, weil nichts erklärt, mit allen möglichen Inhalten besetzt werden kann und als Totschlagargument verwandt werden kann. Ich frage mich NGF, ob du überhaupt die Begründung meinerseits gelesen hast. Dann sag mir doch bitte, wo genau in meiner Begründung der Denkfehler liegt.
 
Ich habe da nichts konkret zu gesagt, aber hej, bestimmte Gruppen von Menschen sollen in ihren Rechten beschnitten werden, andere würden davon profitieren. Wenn man es darauf reduziert: Aber hallo, der Vergleich passt sehr gut. Das ist weder demokratisch, noch solidarisch. Und nur weil manche Äußerungen etwas her sind, ist die PArtei dadurch besser, oder glaubwürdiger? Da machst Du es dir aber ganz schön einfach und wenn Du dich jetzt nur rechtfertigen willst, weil Du potentieller Wähler der Truppe bist...das musst Du nicht. Du musst dich erst rechtfertigen, wenn die was zu sagen haben und es damit schlechter wird.

@Cywor: Mitglieder andere Parteien werfen Steine auf andere Parteien? Zeig mir das. Bitte!
Und wenn ja, macht das die AfD auch nicht besser. Von Steinen beworfen zu werden kann ja jeder und es ändert ja nix.😉

Hier z.B. http://www.sueddeutsche.de/politik/wahlkampf-proteste-und-steine-gegen-die-afd-1.1746440 Du findest es aber in verschiedenen Printmedien. Warum nicht selber googeln?
 
@Knight-Pilgrim: Dann habe ich dich zwar missverstanden, deine Aussage bleibt trotzdem im Endergebnis gleich, du hältst die AfD für undemokratisch. Dem kann ich mich halt nicht anschließen. Das liegt sicher auch daran, dass wir stark abweichende Standpunkte vertreten. Bei den anderen Themen, die wir hier so diskutieren, kann ich deiner Argumentation allerdings noch folgen, und nachvollziehen wieso du zu deinem Standpunkt gekommen bist, das ist bei deiner Meinung zur AfD nicht der Fall. Die paar online Artikel und Blogs zu einzelnen Parteimitgliedern reichen da nicht aus, damit ich dem folgen könnte. Edit: dunkelfluegel hat sich ja netterweise mal sehr ausführlich mit den Artikeln beschäftigt! Dank an ihn dafür, dass er sich diese Mühe gemacht hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich geh an der Stelle nicht mal auf die Realsierbarkeit ein, das wäre langweilig, ich frage dich einfach mal ob du weißt (oder glaubst zu wissen) was Tilgung aller Schulden überhaupt bedeutet?
hint: wir wären pleite. Geld = Schulden. Die Rückzahlung der Systemverschuldung ist unmöglich. Das Wachstum von Steuerlast und Schulden ist systembedingt. Geld entsteht ausschließlich dadurch, daß Zentral- und Geschäftsbanken es aus dem Nichts schöpfen und verleihen. Die gesamte Geldmenge wurde dem Staat, den Unternehmen und den Bürgern nur geliehen. Jeder einzelne Euro 'müßte' theoretisch zurückgezahlt werden. Nach der Rückzahlung aller Schulden gäbe es kein Geld mehr.

Das liegt allerdings an unserer Währung selbst. Früher war jede Währung mit Goldeinlagen gesichert und die Währung selbst lediglich ein Versprechen auf einen kleinen Anteil an diesem Gold. Allerdings wurde die Menge des Eingelagerten Goldes in der Vergangenheit drastisch reduziert (manche fragen sich sogar, ob Dt im zweifelsfall überhaupt auf seines zugreifen könnte), so dass der Euro/der Dollar/... im Prinzip lediglich das Versprechen auf ... nichts darstellen. Das man hiermit überhaupt bezahlen kann liegt an der Akzeptanz dieser Währungen als Zahlungsmittel. Sollte ein ausreichend einflussreicher Marktteilnehmer nun sagen "Nein, ich glaube deinem Versprechen (das ja ohnehin nichts beinhaltet) nicht mehr", dann würden wir vor einem rießigen Problem stehen. Interessant ist hierzu vielleicht auch, dass der Irak vor diesem bedauerlichen Krieg seinen Ölverkauf auf Euro statt Dollar umstellen wollte ...
 
Jetzt habe ich 1,5 Stunden getippt und der Text ist weg. SCHEIßE.
Das ist jetzt wirklich traurig...

Ok, also nochmal:

@Sohn des Khaine: Es wäre soviel leichter, Deinen Post jetzt – wie Du es getan hast – mit "Du hast Unrecht und bringst Null tragfähige Argumente" abzutun. Aber leider halte ich das nicht für legitim und glaube auch, dass das an die anderen Gesprächsteilnehmer die falschen Signale senden würde, also muss ich leider drauf eingehen:
Ich geh an der Stelle nicht mal auf die Realsierbarkeit ein, das wäre langweilig, ich frage dich einfach mal ob du weißt (oder glaubst zu wissen) was Tilgung aller Schulden überhaupt bedeutet?
hint: wir wären pleite. Geld = Schulden. Die Rückzahlung der Systemverschuldung ist unmöglich. Das Wachstum von Steuerlast und Schulden ist systembedingt. Geld entsteht ausschließlich dadurch, daß Zentral- und Geschäftsbanken es aus dem Nichts schöpfen und verleihen. Die gesamte Geldmenge wurde dem Staat, den Unternehmen und den Bürgern nur geliehen. Jeder einzelne Euro 'müßte' theoretisch zurückgezahlt werden. Nach der Rückzahlung aller Schulden gäbe es kein Geld mehr.
Ja, wie es der Zufall will, glaube ich, wie Du auch, das zu wissen. Das ist einer der Gründe dafür, dass ich darauf hinwies hier kein politisch umsetzbares Konzept vorzubringen, sondern nur auf die Zahlenverhältnisse meines Vorredners eingehe.

Ansonsten gehen dir glaube ich etwas die Dimensionen ab: das gesamte private Barvermögen Deutschlands liegt bei knapp 5000mrd. 2-3% davon sind 100-150 mrd. Die genauen Schulden der öffentlichen Hand (wenn von Staatsverschuldung die Rede ist, meint man nur den Bund, wir haben auch Länder und Kommunen) ist relativ schwer zu schätzen, dürfte aber aktuell bei etwas über 2bio (2000mrd) bzw. knapp 25.000€ pro Bundesbürger liegen. Das sind aber nur die tatsächlichen "offiziellen" Schulden weil strukturelle Defizitie und bereits eingegangene Verpflichtungen (z.B. zu erwartende Renten in dieser Bilanz nicht auftauchen.
Um ein anschauliches Privatbeispiel zu aufzuzeigen: wenn jemand für 300.000€ ein Haus kauft und dafür jedes Jahr 15.000€ abstottert käme niemand auf die zu sagen "diese Person hat 15.000€ Schulden", sondern man würde selbstredend sagen das derjenige mit Dreihundertausend in der Kreide steht.
Macht man aus Höflichkeit bei Staaten nicht, sähe zu übel aus.
Rechnet man also diese bereits gemachten Zahlungszusagen dazu (="rechnet Schulden so wie bei nem normalen Mensch"), liegt der Schuldenstand bei ca. 6200mrd. - also deutlich über dem GESAMTEN Geldvermögen in Deutschland.
Abgesehen davon, dass uns das wohl zu tief in etwas zielloses hineinführen würde (wie wir ja beide wissen, siehe oben), müsstest Du schon Quellen bringen, sonst kann ja jeder alles behaupten. Eine erste Annäherung wäre http://www.crp-infotec.de/01deu/finanzen/privat_vermoegen.html , wo immerhin Deiner Schuldenzahl drastisch widersprochen wird, wofür Du aber ja mögliche Begründungen genannt hast.

Oh bitte, verschone mich. Du hast in deinen letzten Posts die billige pseudoakademische Phrasenkanone (herrje KANT! Der hat mal so gar nix mit dem Unsinn hier zu tun) über Gebühr strapaziert, jetzt versuch dich bitte nicht noch als Rufer unter Tauben darzustellen, wenn die Wahrheit simpler ist: du hast genau Null tragfähige Argumente. Oder genauer: du hast bisher nicht eins vorgebracht.
Das war eine flache Entgleisung. Mir liegen viele angebrachte Entgegnungen auf der Zunge, aber ich formuliere so schon unbedachter oder plakativer, als ich möchte, da muss ich mich nicht auch noch bewusst auf das Niveau begeben, solange ich es vermeiden kann.
Die simple Sache ist: die AfD ist "rechts". Rechts im Sinne einer Interessenvertretung des Bürgertums, die eigentlich die CDU wahrnehmen müsste, aber nicht tut. Das muss einem Linken nicht Gefallen, aber die sind auch gar nicht angesprochen und außerdem gibt es genug Parteien die alle Geschmacksrichtungen links der Mitte vertreten.
Wieder unter der Prämisse, wir gingen von der antiquierten Links-Mitte-Rechts-Fiktion als bestehend aus...
Im Grunde sind alle Bundestagsparteien mit Ausnahme der FDP links.
Kommt zwar darauf an, wie man "links" definiert, aber das ist natürlich schon richtig harter Tobak . Lasse ich mal so stehen, denn es spricht ja schon für sich selbst Bände.
Missverständis: ein bedingungslosen Grundeinkommen ist tatsächlich ein mögliches (wenn auch theoretisches) Werkzeug um der "Korrumpierung des Wählers durch die Parteien" entgegenzuwirken. Eben wenn es tatsächlich bedingungslos ist und sämtliche anderen Sozialtransfers ausnahmslos ersetzt (<- ähnlich wie bei Keynes ist der zweite Teil wichtig, und daran wirds in der Praxis immer scheitern 😀). Kurz gesagt wenn Parteien die Möglichkeit genommen wird demokratischen Wettbewerb durch einen eher simplen Stimmenkauf durch Wohltaten zu ersetzen.
Stimme ich Dir zu (bis auf die Begründung der Undurchführbarkeit).


Und damit möchte ich es auch eigentlich mit Dir belassen. Ich wollte anfangs, als ich Deinen Post gelesen habe, entweder "zurücktrollend" oder betontdiplomatisch und versöhnlich auf alles eingehen und vertiefen,aber dann habe ich leider Posts aus der Diskussion zwischen Knight-Pilgrim und Dir gelesen. Ich habe schon mit Antifa-Deppen und bekennenden Neonazis sprechen können und allgemein wird mir manchmal sogar zu viel Diplomatie/Verständnis vorgeworfen, aber bei einigen dieser Posts ist mir tatsächlich übel geworden. Das ist jetzt auch keine effekthaschende, trollende Metapher. Ich möchte betonen, dass ich mir hier kein Urteil über die Person dahinter erlauben möchte! Selbst ein oder zwei Freunde, oder auch mein kleiner, gutstituierter Bruder haben schon einmal ähnliche neoliberale Parolen abgesondert, ohne dass sie schlechte Menschen sein müssen und ich weiß auch, wie das Internet polarisiert und die eigenen Haltungen schärfer formulieren kann, aber ich fürchte wirklich, dass ich bei solchen Beiträgen nicht fähig bin, dass einfach so mitzumachen, weil ich der Überzeugung bin, dass ähnliche Haltungen eines der gefährlichsten Grundübel unserer Zeit sind. Das ist schade, weil Du selbst ja durchaus intelligent und Deine Zahlentricks schlimmstenfalls aufschlussreich zu sein scheinen (ich lerne ja selbst auch gerne und vermute, dass das schon fruchtbar hätte sein können), aber ich fürchte, meine Belastbarkeit ist da nicht unendlich. Meine Schwäche.


@Thalos: Ja, klar! Aber differenzieren wir ruhig: Bei einem Gewinn von 1 Million wäre natürlich das erste Ziel, mich selbst, sowie den Kreis der Menschen, die mir nahestehen (sofern nötig!) abzusichern. Wieviel dann noch von der Million übrig ist, muss man sehen. Bei 20+ Millionen sieht die Sache NATÜRLICH anders aus! Das "überschüssige" Geld aus dem Flugzeug zu werfen ist natürlich genauso romantischer Blödsinn, wie es alles einfach komplett an eine x-beliebige Hilfsorganisation abzugeben. Ich muss wahrheitsgemäß sagen, dass ich nicht weiß, WIE es letztendlich aufgewendet wird – vielleicht in einem Font, einer Stiftung, einer eigenen Hilfsorganisation für Nischenbedarf, vielleicht ein Vorbild am DM-Gründer Werner nehmen oder irgendwas anderes. Tatsache ist, und ja, das kann ich beschwören, dass dererhebliche Großteil (nämlich alles, was übrig bleibt,wenn o.g. Erste Schritt erfüllt ist) SELBSTVERSTÄNDLICH dem Allgemeinwohl zugehen würde. Wie und wieso sollte ich es auch anders machen und wie könnte ich sonst Sachen vertreten, die ich hier und anderswo postuliere, wenn ich dann selbst (ohne Not!) gegen meine Überzeugungen handeln würde? Und selbst wenn ich danach finanziell noch so gut darstehen würde, änderte das nichts an meinerÜberzeugung, dass vor allem die obersten Nutznießer des Systems/der Gesellschaft in entsprechendem unschädlichen Maße die Hauptlast zum Allgemeinwohl beizutragen hätten.


@anachronistische Schlagworte wie "Sozialismus": Weder der Überwachungsstaat der DDR noch die Verbrechen des Stalinismus haben mit wirklichem Sozialismus mehr gemein als den Namen (den sie sich ja auch mit dem Nationalsozialismus teilen). Das waren Diktaturen, Punkt aus. Den einzigen demokratischen "real existierende Sozialismus", den wir bisher hatten, war der chilenische, und der ist ja bekanntermaßen nicht an sich selbst, sondern erst am Embargo und – als das nicht gut genug funktioniert hat – einem amerikanisch unterstützten Militärputsch zugrunde gegangen.


@"Enteignung" Niemand spricht von "Enteignung" oder "Konto leerräumen", außer volldepperte Anarchisten und jene, die damit die Angst vor einer wirklichen Solidargemeinschaft schüren wollen. Die Angst vor Mechanismen, die – zumindest dem Wort nach – an o.g. Diktaturen erinnern, mag vor einigen Jahrzehnten begründet gewesen sein. Heute aber haben wir definitiv die Mittel, Armut zu beseitigen und ALLEN Menschen ein angenehmes Mindestmaß an Wohlstand und Teilhabe zukommen zu lassen. Ich fange jetzt nicht mit dem Verhältnis von Nahrungsmittelproduktion-Nahrungsmittelvernichtung-Hungertode/Tag an... Tatsache ist, dass es darum geht, dass es nicht möglich wäre, sondern dass es nicht GEWOLLT ist.


Die Befürworter von "Leistungsgerechtigkeit" unterliegen einem nachvollziehbarem, aber fatalen Fehler, denn sie gehen von schlichtweg falschen Voraussetzungen aus, indem sie (lustigerweise das, was sie dem Schreckgespenst der Kommunisten vorwerfen) "Gleichmacherei" betreiben.
Leistungsgerechtigkeit wäre gerecht und sinnvoll, wenn alle Menschen die gleichen Möglichkeiten, Fähigkeiten und Gelegenheiten hätten, das gleiche Maß an Leistung zu erbringen. Zum einen ist das offensichtlich nicht gegeben und zum anderen sollten wir spätestens seit (insert "billige pseudoakademische Phrasendrescher" aus Aufklärung, Humanismus und Ethik here...) darüber hinaus sein, Menschen nach ihren geerbten Möglichkeiten zu sanktionieren oder zu privilegieren, ohne dass sie Leistung aus Leistungsbereitschaft gebracht hätten.


Leistungsgerechtigkeit könnte genau dann funktionieren und gerecht sein, wenn allen Teilnehmern einer Gesellschaft X das gleiche Maß an ausreichender (!), bedingungsloser Grundversorgung zuteil werden würde. Danach darf gerne jeder, der mehr leistet, auch mehr zusätzlich kriegen, wobei man natürlich genau drauf schauen muss, was Leistung ist und was nicht. Hat etwas mit Engagement und den individuellen Leistungsmöglichkeiten zu tun, aber ja, auch mit Verantwortung.


Wichtig ist auch nicht, morgen so ein System umzusetzen. Wichtig ist, langsam mal eine Mehrheit an "Guten Menschen" zu erreichen, ein Gefühl für Solidarität, Nächstenliebe und Streben nach Allgemeinwohl zu erhalten. Solange es noch so viele Menschen gibt, die "Ich soll auf ein drittes Auto oder eine zweite Villa zugunsten hungernden Pöbels verzichten? Das ist Raub! Das ist ja wie bei Stalin!" zetern, ist es mit dem ethischen oder zivilisatorischen Fortschritt einfach noch ein langer Weg. Und das, obwohl mittlerweile auf vielen Ebenen und ganz objektiv, frei von romantisierenden Ideologien, erwiesen wurde, dass Kooperation die rationaleren und effizienteren Handlungsmuster hervorbringt, ganz abgesehen von konkreten Lösungen bestehender Probleme.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tatsache ist, und ja, das kann ich beschwören, dass dererhebliche Großteil (nämlich alles, was übrig bleibt,wenn o.g. Erste Schritt erfüllt ist) SELBSTVERSTÄNDLICH dem Allgemeinwohl zugehen würde.

Selbstverständlich finde ich das überhaupt nicht. 20 Millionen, konservativ angelegt, erlauben einem ein nettes Auskommen, wenn man nicht dauernd nen neuen Ferrari kaufen will. Ich persönlich würde einfach von den Zinsen leben und gegen Ende meine Familie gut stellen und eventuell was in eine Stiftung überführen, aber zu meinen Lebzeiten sähe davon keiner irgendwas. 😉.


Auswirkungen auf die Wahl nächste Woche?

Wahrscheinlich nicht wirklich was. Dass die CDU am Ende gewinnt, ist jetzt eigentlich schon klar. FDP rein oder raus ist halt die Frage, aber von Bayern aus kann man auf ne Bundestagswahl nichts schließen, die Bayern sind halt anders als der Rest.
 
Ich denke es wird definitiv auf eine Große Koalition hinauslaufen. Es sei denn, die Liberalen wären so stark, dass es für Schwarzgeld weiterhin reicht. Bevor es einen SPD- Kanzler gibt, der mit Hilfe der Linken gewählt würde, müsste die SPD erstmal ihre gesamte Führungsriege austauschen. Denn mit diesem Personal wird es soetwas nicht geben. Die Seeheimer bleiben lieber weiter in der Opposition, als mit den Linken zu koalieren. Und selbst wenn soetwas zustande käme, man bräuchte nur darauf warten, wie damals in Hessen mit Ypsilanti, dass es dann Jemanden in der SPD gäbe, der dafür sorgt, dass eine solche Regierung keine Mehrheit im Parlament fände.
 
Jede Partei begründet ihre Ansichten in ihrem Parteiprogramm. Jede. Deine Aussage lässt einfach nur durchblicken, dass Du nie so ein Programm oder ähnliches durchgelesen hast. Man mag ja der Meinung sein, das die Begründung Käse ist, aber das ist ja ein anders Thema.
Im Zuge des Wahlkampfes habe ich mir die Parteiprogramme aller für den Wahlkampf relevanten Parteien durchgelesen, vielleicht war es schlecht von mir ausgedrückt: die Linke begründet ihre Parteipunkte natürlich schon, allerdings - und vielleicht kann man das subjektiv als Käse bezeichnen - eher mit moralischen Argumenten, die ich ja per sé nicht alle falsch oder unnachvollziehbar finde, aber wo mir dann teilweise doch der Vorschlag zur tatsächlichen Realisierung fehlt. Gysi ist hier eher die Ausnahme von der Regel. Mein Mitbewohner z.B. sagt er würde immer eher eine Partei wählen, die für bestimmte Überzeugungen eintritt, auch wenn es noch keinen genauen Plan gibt, wie das umzusetzen sei. Jeder treibt seine eigene politische Sau durchs Dorf.
Dazu kommt bei der Linken noch ein etwas überdurchschnittliches Maß an Selbstbelegung. Es wird oft von geschönten Quellen des Bundes-Statistik-Amtes etc. gesprochen und dann als Anhang "DIE LINKE hat herausgefunden...", "DIE LINKE hat errechnet"... aber ohne jeden Verweis darauf - wie genau, auf Grundlage welcher Daten. Ist klar - das machen die meisten Parteien und gerade die Opposition kann sich so was immer leicht leisten, da sie nicht im Zwang ist die letzten vier Jahre zu erklären oder zu rechtfertigen.
Außerdem hab ich bei der Linken den Eindruck, dass sie bestimmte Punkte nur vertreten, um in einem bestimmten Wählerteich zu fischen, ohne, dass tatsächlich ein geplantes Konzept dahinter steht. Und manche Dinge sind einfach widersprüchlich, bzw. naiv - kompletter Abbau und Abzug der Bundeswehr und gleichzeitig Austritt aus der NATO? Militärlose, zivile Intervention in Krisengebieten? Wie mit Helfern in Krisengebieten umgesprungen wird hat man im Kongo und Somalia ja gesehen. Und dann, dass linksextreme Aktionen von Parteiseite aus nicht kritisiert werden. Natürlich kann die Linke nichts für Aktionen der AntiFa, die in Hochwassergebieten Deiche einreissen, aber sich als demokratische Partei, die von den großen Parteien definitiv am weitesten auf der linken Seite des Teichs paddelt, solche Handlungen nicht öffentlich zu verurteilen und von Linksextremen abzugrenzen, finde ich schwach. Natürlich tut die NPD das auch nicht, bei rechtsextremer Gewalt, aber einen Vergleich der beiden Parteien wollen wir ja nun wirklich nicht anstreben, oder? How ever.

Und damit möchte ich es auch eigentlich mit Dir belassen. Ich wollte anfangs, als ich Deinen Post gelesen habe, entweder "zurücktrollend" oder betontdiplomatisch und versöhnlich auf alles eingehen und vertiefen,aber dann habe ich leider Posts aus der Diskussion zwischen Knight-Pilgrim und Dir gelesen. Ich habe schon mit Antifa-Deppen und bekennenden Neonazis sprechen können und allgemein wird mir manchmal sogar zu viel Diplomatie/Verständnis vorgeworfen, aber bei einigen dieser Posts ist mir tatsächlich übel geworden.
Ich kringel mich vor Lachen bei dem Post. Dir wird zu viel Verständnis vorgeworfen? Diplomatie? Dir, der sich gerade einer weiteren Diskussion verweigern möchte, weil ihm die Meinung des anderen nicht passt? Sicherlich schlägt SdK in seinem Ton manchmal über die Strenge, genauso Knight-Pilgrim, aber dennoch diskutieren beide immer auf sachlicher Ebene weiter und bombardieren sich mit Argumenten, in beinahe jedem Thema sind die beiden unterschiedlicher Meinung und dennoch nie zu einem Punkt gekommen, an dem sie sagen - mit dir kann ich nicht mehr reden. Du zerpflückst SdKs Post in Einzelteile, in dem er dir vorwirft, kein einziges haltbares Argument zu bringen, um gezielt Stellung zu seinen Aussagen zu beziehen und... bringst wieder kein Argument? Sätze wie:
Kommt zwar darauf an, wie man "links" definiert, aber das ist natürlich schon richtig harter Tobak . Lasse ich mal so stehen, denn es spricht ja schon für sich selbst Bände.
(Davon ab, dass SdK mit seiner Aussage recht hat. Vergleiche unsere "rechten" Parteien mit denen anderer Länder (FPÖ/BZÖ, Front National, PdL) und du wirst sehen, dass sich das alles eher im Zentrum bewegt. Sogar die Demokraten in den USA sind "rechter" als die CDU. Wir haben bloß die NPD und die hat ja zum Glück keinerlei Plätze im Bundestag und außer in Sachsen und McPom (glaube ich?) auch in keinem einzigen Landestag, im Gegensatz zu rechten Parteien im internationalen Vergleich, die deutlich mehr Einfluss in ihren Parlamenten haben. (FPÖ und BZÖ in Österreich zusammen 27%) Wir haben bloß die CDU und die FDP als ernstzunehmende konservative Parteien, was auch erklärt, warum die CDU verhältnismäßig so stark ist, da das linke Spektrum viel stärker zersplittert ist.)
Ja, wie es der Zufall will, glaube ich, wie Du auch, das zu wissen. Das ist einer der Gründe dafür, dass ich darauf hinwies hier kein politisch umsetzbares Konzept vorzubringen, sondern nur auf die Zahlenverhältnisse meines Vorredners eingehe.
Abgesehen davon, dass uns das wohl zu tief in etwas zielloses hineinführen würde (wie wir ja beide wissen, siehe oben), müsstest Du schon Quellen bringen, sonst kann ja jeder alles behaupten. Eine erste Annäherung wäre http://www.crp-infotec.de/01deu/fina...vermoegen.html , wo immerhin Deiner Schuldenzahl drastisch widersprochen wird, wofür Du aber ja mögliche Begründungen genannt hast.
...sind einfach bedeutungslos, widerlegen noch belegen sie irgendwas.
Keine Argumente, die deine Meinung vertreten, nur ein paar Zahlen, die SdKs Zahlen zwar widersprechen, seine Grund-Aussage aber nicht ad absurdum führen.
Abgesehen davon, hast du dich mit der Quelle augenscheinlich nicht richtig auseinander gesetzt. Erstens wird hier mit Bruttovermögen gerechnet, die davon ausgehen, dass ein Auto nach fünf Jahren noch genauso viel Wert ist, wie beim Neukauf etc. Außerdem wird gesagt, dass die Zahlen deutlich höher sind als die der Bundesbank, weil Renten und Ansprüche eingerechnet wurden, die noch nicht geltend gemacht werden können. Das ist kein Geld!!! Und wie die Linke selbst immer so schön postuliert - diese Renten sind nicht sicher, der Zeitpunkt ab dem sie geltend gemacht werden können unklar, überhaupt unklar, ob man nicht vorher vielleicht stirbt und seinen Anspruch niemals geltend machen kann.
Des weiteren habe ich ein paar Seiten vorher schon einmal ausgeführt, wieso Netto/Brutto Vermögen eine schlechte Grundlage für eine Besteuerung sind. Wenn man anfängt Vermögen zu besteuern, werden die Leute einfach kein Geld mehr ansparen, sondern ausschließlich investieren und wenn man dann anfängt Sachwerte als Vermögen zu besteuern, gehen diese Leute schneller pleite als man ein Fragezeichen malen kann. (Nicht, dass mehr-Fahrzeuge nicht schon höher besteuert werden würden, nicht, dass es keine Grundsteuer oder Substanzsteuer gäbe, um Immobilien zu besteuern.) Die tatsächlichen liquiden Mittel (also richtiges Geld, mit dem ich was bezahlen kann - zB Steuern) sind anders und längst nicht mehr so eindeutig verteilt, das habe ich auch schon vorgerechnet. Wobei ich die Zahlen extra in entgegen meiner Argumentation angepasst hab, um ihr ein bisschen mehr Gewicht zu verleihen. (Durchschnittswerte immer ausgehend vom Höchstwert... 0- ca. 21.000 = 10.230 jährlich, obwohl ja niemand der Gewerbstätigen tatsächlich 0 Euro verdient etc. Wie auch immer.) Dazu kommt, dass bei Personengesellschaften der Firmenwert mit ins Vermögen rein zählt, genauso wie offene Forderungen, bei Gesellschaftern einer GmbH ihr Anteil an der Einlage, bei Aktionären ihre Wertpapiere. Alles kein Geld. Und auch hier haben wir eine Gewerbesteuer, die sich nach Firmenwert richtet, also auch schon eine Steuer, auf ein "Vermögen".
@"Enteignung" Niemand spricht von "Enteignung" oder "Konto leerräumen", außer volldepperte Anarchisten und jene, die damit die Angst vor einer wirklichen Solidargemeinschaft schüren wollen. Die Angst vor Mechanismen, die – zumindest dem Wort nach – an o.g. Diktaturen erinnern, mag vor einigen Jahrzehnten begründet gewesen sein. Heute aber haben wir definitiv die Mittel, Armut zu beseitigen und ALLEN Menschen ein angenehmes Mindestmaß an Wohlstand und Teilhabe zukommen zu lassen. Ich fange jetzt nicht mit dem Verhältnis von Nahrungsmittelproduktion-Nahrungsmittelvernichtung-Hungertode/Tag an... Tatsache ist, dass es darum geht, dass es nicht möglich wäre, sondern dass es nicht GEWOLLT ist.
Lustig, dass hier die Aussagen einiger Volldeppen nicht für Partei- oder Strömungskurs erhoben werden können, bei der AfD aber schon. Kipping: "Mindestsicherung und Mindestrente von 1050 Euro. Aber kein Mensch braucht mehr als das Vierzigfache des Mindesteinkommens. Alles was darüber liegt, kann man getrost mit 100% besteuern." Wie ist das zu betrachten, als pure Enteignung? Zwar würde ich ihr zustimmen, dass mehr Geld irgendwann nicht mehr Glück schafft, trotzdem ist diese Forderung absolut untragbar - und die Linke unterstützt sie als Partei nicht. Trotzdem ist Kipping Parteichefin. Soll ich jetzt also auch die ganze Partei, inkl. Gysi, der als Einzelperson mir in vielen Punkten gar nicht unlieb ist (seine SED Vergangenheit bedeutet mir so wenig, wie Merkels), für die Aussage ihrer Chefin verantwortlich machen und sagen: Die Linke will eine komplett Enteignung aller Gutverdienenden?

Abgesehen davon verstehe ich nicht, was dieses Gequassel von Armut und Lebensunwürdigkeit immer soll. Ich hab als Azubi (bis vor etwa acht Monaten), etwa 650/700 Euro netto (inkl. Kindergeld/ kein Unterhalt von meinen Eltern) im Monat gehabt, bezahle 300 Euro an Miete für meine WG im Zentrum Berlin (das geht im Notfall deutlich billiger), 15 Euro Anteil/Monat am Internet, 52 Euro für meine Monatskarte (als Azubi), 25 Euro Anteil Monat/Strom, Hausratsversicherung etwa 100 Euro Jahr und Haftplicht bin ich glaub ich bei 70... ? (zusammen also etwa 12 im Monat). Ich hatte, da ich eh keinen Fernseher hatte, keine GEZ angemeldet, das würde bei einer richtigen Rechnung auch noch abgehen, lasse ich jetzt aber mal. Ich hatte also für Freizeit und Lebenskosten keine 300 mehr, also deutlich weniger als ein Hartz-IV Empfänger und habe mich beileibe nicht arm gefühlt. Ich konnte mir zwei Bands mit Proberaum unterhalten, hab mir zwischendurch ein neues Tattoo stechen lassen, war in Norwegen im Urlaub für 10 Tage und gesellschaftlich auf jeden Fall teilnahmefähig (ab und an auswärts gegessen, regelmäßig Bars besucht.) Als ARM hätte ich mich keineswegs bezeichnet, obwohl ich unter dem Lebensniveau eines Hartz-IV Empfängers gelebt habe. Schöner geht es sicherlich, aber wenn man als Beschäftigter aus seinem Job kommt, gibts ja auch erst 12 Monate ALG I und erst dann Hartz-IV und eine Dauerlösung soll das ja auch nicht darstellen. Jetzt verdiene ich ca. 1100 Euro netto und bin sicher immer noch nicht reich, aber kann mir überdurchschnittlich viel leisten. Klar, ich bin mal wieder ledig, habe keine Kinder und fast keine sozialen Verpflichtungen, aber dafür gibts ja auch Kindergeld und derzeit noch (lach) Betreuungsgeld. Ob das nun eventuell zu niedrig ist, darüber kann man sich streiten, ich würde sogar sagen - ja. Obwohl man halt auch nie weiß, in welchem Maß das Geld wirklich bei dem Kind ankommt.

In Bezug auf die Armut in der dritten Welt - die haben wir selbst verschuldet und verschulden sie noch selbst, aber weder AFD noch Linke würden daran was ändern. Dass dort so viele Menschen hungern, liegt zum einen gewiss an der Ausbeutung durch die großen Konzerne, aber Schuld daran ist nicht die CDU oder sonst wer, sondern die eigenen, jeweiligen Regierungen, die dieses Maß an Ausbeutung zulassen und Wasserquellen an Nestle verkaufen, bzw. sogar noch begünstigen, dass Unternehmen wie H&M etc. dort billig produzieren können, um sich als Standort attraktiver zu machen und ihre Wirtschaftskraft zu stärken.
Zum anderen ist unser Charity-Bewusstsein Schuld daran, dass es dort so aussieht wie es aussieht. In vielen Ländern (zB Indien) gelten Kinder als Wertanlage, besonders Söhne, da mit der Heirat eine Mitgift verbunden ist, die im Allgemeinen die ganze Familie für den Rest ihres Lebens versorgen sollen. Deshalb kriegen die Menschen in diesen Ländern zehn bis fünfzehn Kindern, von denen unter den normalen wirtschaftlichen/ medizinisch sanitären/rohstofflichen Bedingungen nur eine Handvoll überleben würde. Wir sorgen mit unserer Unterstützung dafür, dass dort 12/15 Kindern überleben, statt 5/15, ohne aber die Ausgangssituation zu verändern. So züchten wir superresistente Keime, sorgen dafür, dass Antibiotika bald als Speisezusatz genutzt werden kann und billiger ist als Wasser und dass dank den traditionellen Strukturen ein Männer/Frauen-Verhältnis von 10:1 entsteht.
Das heißt nicht, dass ich es falsch finde, dritte Weltländer über Vereine und Stiftungen etc. zu unterstützen, im Gegenteil! Es muss unbedingt passieren und ist auch die Verantwortung des "Westens". Zu der Frage, was ich mit meinem Lottogewinn machen würde, oder wenn ich reich wäre - ich würde auf jeden Fall einen großen Teil spenden und auch versuchen, die Öffentlichkeit medial zu mehr Großzügigkeit anzuregen, weil mir das ein persönliches Anliegen ist. Aber so was geschieht fast nur aus privaten Vermögen. Wenn man mir jetzt meine Kohle wegnimmt und dem Staat zu führt, wird es nie nie nie und nimmer dort ankommen, denn es wird dadurch eben nicht von oben nach unten verteilt, sondern nur anders. Vielleicht bauen wir dann ein paar BERs mehr, finanzieren ein paar mehr Elektrofestivals wie die Love-Parade von staatlichen Geldern und bauen in jede Stadt über 5000 Einwohner einen riesigen Kreuzbahnhof a la 21.

Dass das System nicht perfekt wird und an allen Ecken und Enden ausgenutzt wird (Steueroasen, Hin- und Herschieberei von Geld, schlechtes Wirtschaften, Profitgier etc.), ist dem menschlichen Laster inne. Jedes System wird derartige Schwächen aufweisen. Man hat an DDR und SED ja ganz gut gesehen, wohin das Geld fließt, wenn es von der Bevölkerung weg zum Staat verteilt wird.

Du hättest hier eine gewaltige Angriffsfläche für linke Argumente, nutzt sie aber so gut wie gar nicht, sondern redest lieber davon, dass die "guten" Menschen endlich die Augen aufmachen müssen und das nicht jeder mit liberalen Ansichten ein "schlechter" Mensch sein müsse, sagst hier aber gleichzeitig im Subtext, dass neoliberal = schlecht. Im selben Atemzug redest du von deiner Diplomatiefähigkeit, von deinem zu großen Verständnis und von der Notwendigkeit einer Kooperation, teilst aber direkt in gut und schlecht ein, wodurch ja klar wird, wie es hier um die Kooperationsbereitschaft gestellt ist. Knight-Pilgirm hat richtiger weise gesagt, dass es keine richtige oder falsche Politik gibt, sondern nur solche, die bestimmten Menschen schadet und anderen wieder gut tut. In der Demokratie ist es halt so, dass man nur die Wahl zwischen Übeln hat und sich das geringste aussuchen muss. Kein Gut und kein Böse. Das ist ja noch schlimmer als richtig oder schlecht.
"Ich soll auf ein drittes Auto oder eine zweite Villa zugunsten hungernden Pöbels verzichten? Das ist Raub! Das ist ja wie bei Stalin!"
Das hatten wir schon weiter vorne - gerade die reichen Menschen spenden am meisten und tuen am meisten in dieser Richtung. (Klar gibt es auch Menschen, die ihre Kohle lieber komplett in Scientology kloppen) Der Staat übernimmt diese Aufgaben nicht, es ist eigentlich auch gar nicht seine Aufgabe. KP hat hier kritisiert, dass diese Menschen keine demokratische Befugnis hätten, ihr Geld nach Belieben zu verteilen, aber ganz ehrlich - der Staat hat diese auch nur begrenzt. Der größte Spender für Krebsforschung und -prävention? Die Tabakindustrie. Klar, die tun das aus Image-Gründen, aber im Endeffekt spielt es keine Rolle, aus welchem Grund das Geld dorthin fließt, solange es fließt.

Vielleicht kommt das hier auch falsch rüber, was du sagen willst, aber für mich sieht es aus, als stelltest du dich auf ein Podest aus heiligem Gutmenschentum und vermeintlicher Vernunft, ohne in der Lage oder willens zu sein, auf bestimmte Punkte einzugehen, irgendwas als gut oder böse abzustempeln, weil es deiner persönlichen Meinung entspricht und eine Diskussion darüber im Vorfeld abzulehnen. Du objektivierst deine Position und stellst dich noch als Gönner da, in dem du deinen Unwillen diese Diskussion zu führen als moralische Überlegenheit verschleiern willst. So was kann ich nicht ernst nehmen. Meine Belastbarkeit ist da begrenzt. Meine Schwäche. ;-)

Ich schließe mich dir aber hier bei an - ich urteile damit nicht über deine Person und deine Intelligenz und gehe davon aus, dass das Internet die ganze Sache unnötig verschärft und man in einer Face-To-Face Diskussion vielleicht andere Ergebnisse erzielen würde.
Insofern, no-bad-blood! Dein letzter Beitrag kam für mich nur dementsprechend rüber und ich will dich jetzt nicht derart mit Füßen treten, wie das gerade vielleicht rüberkommen mag.

Zur Wahl:
Hochwahrscheinlich wird es die große Koalition. Dass die FDP rausfliegt ist nicht unwahrscheinlich und selbst wenn sie es nicht tut, ist es wahrscheinlich, dass die Randstimmen auf mehrere kleine Parteien verteilt sind, wodurch die CDU insgesamt so schwach wird, dass die FDP als Koalitionspartner nicht ausreicht. Gelb würde hier Schwarz tatsächlich nur Stimmen abgraben. Günstig für die CDU wäre es, wenn alle kleinen Parteien nah an der 5% Hürde krepieren, also FDP, AFD, Piraten etc... dann wäre die CDU verhältnismäßig viel stärker und würde vielleicht die alleinige Mehrheit erreichen, je nachdem wie schwach auch Grüne und Linke ausfallen. Insofern ist es bei der Wahl leider fast egal, was man wählt, man wählt mit recht hoher Wahrscheinlichkeit die CDU mit.
Wähle ich CDU -> CDU
Wähle ich SPD -> CDU
Wähle ich FDP -> CDU
Wähle ich Protest (AFD/Piraten/Bayern-Partei/was weiß ich) -> CDU
Linke und Grüne wären vielleicht eine Wahlalternative, wenn sie denn für mich eine Alternative wären. Insofern hab ich echt noch kaum bis keine Ahnung, was ich am Sonntag in die Urne werfe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab als Azubi (bis vor etwa acht Monaten), etwa 650/700 Euro netto (inkl. Kindergeld/ kein Unterhalt von meinen Eltern) im Monat gehabt, bezahle 300 Euro an Miete für meine WG im Zentrum Berlin (das geht im Notfall deutlich billiger), 15 Euro Anteil/Monat am Internet, 52 Euro für meine Monatskarte (als Azubi), 25 Euro Anteil Monat/Strom, Hausratsversicherung etwa 100 Euro Jahr und Haftplicht bin ich glaub ich bei 70... ? (zusammen also etwa 12 im Monat). Ich hatte, da ich eh keinen Fernseher hatte, keine GEZ angemeldet, das würde bei einer richtigen Rechnung auch noch abgehen, lasse ich jetzt aber mal.

Ich stimme deinem Post ja an sich zu, aber hier nicht mehr, hier sieht man einfach das junge Alter und den Wohnort. 300 Euro für ein WG-Zimmer in der Stadt ist mitnichten billig (außer in Berlin, aber das ist ehrlich gesagt zu 90% ein Loch, deswegen ist es da auch so billig. In meinem Studienort kriegt man für 300 Euro eigentlich gar nichts, nicht mal in den Assiecken). Außerdem geht WG einfach irgendwann nicht mehr. Ich fand das mit Anfang 20 auch toll, Party in der Bude, Kosten teilen, mit Kumpels immer sturmfrei...aber jetzt noch? Ne. Da gestehe ich doch jedem seine eigenes Domizil zu, gerade wenn derjenige, der HIV (was haben die sich bloß bei Hartz IV gedacht...) bezieht, vorher lange eingezahlt hat. WGs sind was für Twens und betreutes Wohnen.
Um die GEZ kann man sich übrigens nicht mehr drücken, ich hab mich auch sehr geärgert, dass sich - obwohl ich seit 2001 keinen Fernseher mehr habe - meine Rentnerbespaßungsgebühren verdreifacht haben, Radio hatte ich nämlich ordnungsgemäß angemeldet.

Als ARM hätte ich mich keineswegs bezeichnet, obwohl ich unter dem Lebensniveau eines Hartz-IV Empfängers gelebt habe

Hab ich auch mehrere Jahre lang. Wie gesagt, mit 19-25 ist das alles peachy, dann wird man erwachsen, Großgeräte gehen kaputt, und dann ist es irgendwann kacke.

Jetzt verdiene ich ca. 1100 Euro netto und bin sicher immer noch nicht reich, aber kann mir überdurchschnittlich viel leisten.

Eigentlich kannst du dir unterdurchschnittlich viel leisten 😉.