Es geht im Großen und Ganzen eigentlich nur darum, dass die breite Masse der Bevölkerung Geld in der Tasche braucht, um konsumieren zu können. Wenn dies nicht der Fall ist, bricht die Wirtschaft zusammenund oder das politische System.
Wie ich aber schon erwähnt habe, ist Vermögen einfach ein völlig schlechter Bemessungswert für Kaufkraft oder Wohlstand. Mein Haus auf das ich 30 Jahre lang Hypothek zahle, zählt zum Beispiel nicht in mein Vermögen rein, bis ich die letzte Rate bezahlt habe, mein geleaster BMW M5 auch nicht. Sämtliches Anlagevermögen der Reichen zählt aber mit zu ihrem Vermögen, inklusive ausstehender Forderungen. Das heißt, viel von dem Geld ist überhaupt nicht liquide, teilweise sogar nur theoretisch. Aus diesem Grund konnten Reiche wie Michael Jackson unversehens pleite gehen, weil sie kein Geld mehr haben, sondern nur Vermögen. Das ist eben nicht das gleiche. Der Großteil der Kaufkraft liegt immer noch beim Mittelstand, und zwar global. Zu dem Beispiel hab ich mal eine kleine Rechnung aufgestellt... allerdings habe ich keine konkreten und aktuellen Quellen für die exakten Zahlen gefunden und musste mit Mittelwerten rechnen.
1 2 + ein paar andere.
Wir gehen von 40.000.000 Erwerbstätigen in Deutschland aus.
47,1% der Erwerbstätigen verdienen ein Durchschnittsgehalt von 10.230 € jährlich. Das macht bei 18.840.000 Löhnern einen Income von 192.733.200.000 € (also ca. 192 Milliarden)
47,4 % verdienen ø 36.376 €/Jahr. Macht bei 18.960.000 Löhnern einen Income von 689.688.960.000 € (also ca. 690 Milliarden)
Jetzt rutscht es schon ab, aber die 4,6 %, die ø 87.508 €/Jahr verdienen zähle ich mal auch noch nicht zu den Superreichen. Macht bei 1.840.000 Löhnern einen Income von 161.014.720.000 € (also ca.161 Milliarden).
Kommen wir zu den verbleibenden 0,8 % Superreichen.
0,5 % verdienen ø 184.073 €/ Jahr. Macht bei 200.000 Löhnern einen Income von 36.814.6000 € (also ca. 37 Milliarden).
0,3 % verdienen mehr als 245.423 €/Jahr. Da mir die Topzahlen fehlen, kann ich hier leider keinen Durchschnitt ausrechnen, habe ihn jetzt mal provisorisch auf 1.000.000 €/Jahr gesetzt, was für tatsächliches Einkommen (nicht vermögen!) denke ich wirklich ziemlich hochgegriffen ist. Wir kämen damit auf einen Wert von 120 Milliarden.
Der gesamtdeutsche Income läge dann bei 1.200.251.480.000 €, da die Zahlen alle ungenau und alt sind, also bei irgendwo knapp über einer Billion. Der Income der oberen 0,8 % liegt dann bei 13 % am Gesamtanteil, was im Verhältnis gesehen natürlich viel ist, auf der anderen Seite sind da auch die hohen Lohnsteuern noch nicht drauf etc.
Man sieht also, dass das (natürlich nicht frei verfügbare (in dieser Rechnung)) Einkommen des Mittelstandes bei 1.043.436.880.000 € liegt, also immer noch bei einer über einer Billion. Die liquiden Mittel, die tatsächliche Kaufkraft, liegt also nicht bei dem oberen 1%, alle anderen sind nicht automatisch kirchenmausarm und daher funktioniert das System auch und bringt die Wirtschaft nicht an den Rande des Zusammenbruchs.
vor diesem Hintergrund ist ein Vemögen, dass ererbt wurde z.B. nicht gerechtfertigt. Denn keine aber garkeine eigene Leistung steckt dahinter zufällig im richtigen Elternhaus großgeworden zu sein. (...)
Es geht mir nicht darum, das Bill GAtes nun reich ist sondern darum dass er zu reich ist. Esgibt nicht die geringste Notwendigkeit für niemanden auf der Welt ein Vermögen von mehreren Milliarden anzuhäufen. Denn selbst die teuersten Genüsse sind nicht so teuer, dass sie mit einem Bruchteil davon gestillt werden könnten. Das ist nämlich der Knackpunkt. Leute wie Bill Gates können garnicht soviel persönlich einkaufen, dass ihr Konto zu schrumpfen anfängt. Sie können es nur immer weiter investieren mit der Folge, das ihr Vermögen immer größer wird.
Du hast natürlich recht, dass Geld ab irgendeinem Punkt keinen persönlichen Nutzen mehr bringt, aber du sagst auch, es wird wieder investiert. Es ist also eingesetzt worden und kommt dem Wirtschaftskreislauf wieder zu gute (zählt je nach Investition dennoch zu dem Vermögen dazu). Außerdem treiben diese Investitionen Forschung, Technik und Medizin voran. Unglaublich viel Forschung wird (teils wegen Gewinnabsichten, teils wegen Prestige) privat finanziert. Perfektes ambivalentes Paradebeispiel: die Tabakindustrie, die jährlich Milliarden in die Krebsforschung bläst.
Bill Gates ist auch ein schlecht gewähltes Beispiel, schließlich hat er die Hälfte seines Vermögens (ca. 35 Milliarden) über seine Stiftung guten Zwecken zu kommen lassen und wird nach seinem Tod seinen Kindern nichts vererben, weil er möchte, dass sie selbst dafür arbeiten. Stattdessen soll nach seinem Tod der Rest des Geldes auch an die Stiftung gehen.