Spiele-"Entsorgung" in Stuttgart

Kinder, die das gar nicht haben dürften und von ihren Eltern in einem Anfall von Verantwortungsbewusstsein dazu gezwungen werden?

Geschwister die sich dachten: "Ach zock' ich meinem blöden Bruder mal das uralte Game* und mache mir nen Spaß draus den Jungs aus der Gilde/dem Clan dann das Shirt zu zeigen"? 😉...

*in Gedanken: "Das hat seit Jahren sowieso keiner mehr gespielt."

Ich mach mir jetzt nen Mojito. Zählt das? 😀
Das sind Promille Blackorc... ;-)
 
Ich mach mir jetzt nen Mojito. Zählt das? 😀
Jetzt will ich auch einen Mojito (wo wir schon bei Sachen sind, die ich eigentlich noch nicht genießen dürfte). Gut gemacht, Blackorc, ausgezeichnet.🙄

Das sind Promille Blackorc... ;-)

Er wollte eigentlich schreiben: "Ich mache mir jetzt den sechsten Mojito".
 
Spitzfindig oder nicht, Quantität mit Suchtpotenzial gleichzusetzen kann nicht richtig sein.
Da können wir doch gleich mit der Psychologie einsteigen.
Zimbardo zufolge (der gute Mann hat immerhin das Standardwerk geschrieben) ist dem Suchtpotential immer eine Qualität innewohnend, die sich auf individueller Ebene festsetzt. Wenn also die reine Quantität schon das Spezifikum der fraglichen Sucht ist, gilt zwar nicht die Gleichung Qualität=Quantität, wohl aber die Konvergenz "Die Qualität A einer Sucht B wird maßgeblich durch die Quantität C geprägt". Eine rein qualitative Sucht ist ja bereits ein Widerspruch in sich - erst die Extension (die Intensität ist fachlich eher falsch angesiedelt) macht die Sucht spezifisch zu einer solchen.
Ziehen wir das also zurück auf unser konkretes Beispiel:
Das Rollenspiel X bietet aufgrund seines komplexen Aufbaus eine Identifikationsmöglichkeit, die viele Spieler anspricht. Die Langzeitmotivation geht ins Unendliche, soziale Netzwerke lassen sich nahtlos mit dem Spiel verbinden, ein, wie Du sagst, zeitlicher Rahmen ist kaum vorgegeben. Das Spiel wird zu einem Renner und nicht zuletzt zu einem Instrumentarium, der viel Suchtpotential mit sich bringt.
Hingegen das Ballerspiel Y. Die ästhetischen Ansprüche bieten ein hohes Maß an Identifikationsmöglichkeit, um alle Waffen/Tarnungen/Extras freizuschalten, sind endlose Sitzungen nötig, weil man auf den höchsten Schwierigkeitsstufen durchspielen muss, innerhalb bestimmter Parameter. Das gerät zu einem Nervenkitzel und schlägt ebenso viele Jugendliche in seinen Bann.
Der Unterschied ist natürlich der, dass die inhaltliche Beschaffenheit es schwierig bis unmöglich macht, eine direkte aus Inferentialität abgeleitete Differenz aufzuzeichnen, die besondere Beschaffenheiten offenlegt. Aber unsere Quantitätsanalyse fliesst umgehend in den Impetus des Suchtpotentials ein.
Das zur innewohnenden Quantität. Wenn Du die fragliche Menge meinst (Quantität als ökonomische Größe), dann ist das zumindest der Definition nach auch ein Suchtverhalten, sonst gäbe es ja auch keinen Alkoholismus oder Medikamentenmissbrauch. Die Rezeptoren der Amygdala benötigen bei einem gefühlt gleichwertigem Stimulus an z.B. Serotonin eine immer steigende realiter stattfindende Aktivität. Das ist typisches Suchtverhalten: Der Alkoholiker trinkt zu Anfang vielleicht "nur" vier Flaschen täglich, bis sich das Pensum bei gleicher Stimmung erhöht. Ob dieses Pensum aus einem Spiel, das wieder und wieder herangezogen wird, seinen Weg findet oder durch einen sukzessiven Wechsel ein und derselben Qualität durch changierende Quantität erfolgt, ist unerheblich, weil neurobiologisch gleichwertig.
Entweder ist die quantitative Immanenz also Indikator der Qualität oder die quantifizierende Nachfolge schafft die immanente Qualität - es läuft auf dasselbe hinaus.
Nichts für ungut also: Ich räume gerne ein, aus "erster Hand" nicht die Erfahrungen liefern zu können, aber ich halte mich für durchaus fähig, abstrahierend zu einer Erkenntnis zu kommen, die auch irgendwie greifbar ist und nicht aus "wertvolleren" Erfahrungen "aus erster Hand" stammen - eine derartige Argumentation macht auch einen suboptimalen Eindruck, vor allen Dingen dann, wenn man sich selbst das Postulat der Mäeutik zuschreibt. 😉
 
Jetzt will ich auch einen Mojito (wo wir schon bei Sachen sind, die ich eigentlich noch nicht genießen dürfte). Gut gemacht, Blackorc, ausgezeichnet.🙄

Gern geschehn! 😀
Trink ein Bier, ist nicht ganz so gut, macht aber auch dumm.

Er wollte eigentlich schreiben: "Ich mache mir jetzt den sechsten Mojito".

Dann könnte ich nicht mehr schreiben. 😉
 
Eine rein qualitative Sucht ist ja bereits ein Widerspruch in sich - erst die Extension (die Intensität ist fachlich eher falsch angesiedelt) macht die Sucht spezifisch zu einer solchen.
Das ist völlig richtig. Eine Abhängigkeit hat man erst dann erreicht, wenn man einen bestimmten "Pegel" halten muss - komme was wolle. Sei es Alkohol, Nikotin, Kokain oder WOW.
Das ist typisches Suchtverhalten: Der Alkoholiker trinkt zu Anfang vielleicht "nur" vier Flaschen täglich, bis sich das Pensum bei gleicher Stimmung erhöht. Ob dieses Pensum aus einem Spiel, das wieder und wieder herangezogen wird, seinen Weg findet oder durch einen sukzessiven Wechsel ein und derselben Qualität durch changierende Quantität erfolgt, ist unerheblich, weil neurobiologisch gleichwertig.
Um hier mal ein konkretes Beispiel aus dem Leben zu zeigen:
Eine Person in meinem Bekanntenkreis hatte ein starkes Suchtproblem im Bezug auf Cannabis. Er versuchte sich selbst davon zu heilen, indem er sich ablenkte - durch Computerspielen. Er bekam zwar dadurch seinen Cannabisproblem in den Griff, spielte aber 8-12 Stunden täglich.

Wenn man es ganz genau nimmt, ist es uns so oder so egal was wir machen, solange wir dabei Spaß haben. Was der (neurobiologische) springende Punkt ist.
Nichts für ungut also: Ich räume gerne ein, aus "erster Hand" nicht die Erfahrungen liefern zu können, aber ich halte mich für durchaus fähig, abstrahierend zu einer Erkenntnis zu kommen, die auch irgendwie greifbar ist und nicht aus "wertvolleren" Erfahrungen "aus erster Hand" stammen - eine derartige Argumentation macht auch einen suboptimalen Eindruck, vor allen Dingen dann, wenn man sich selbst das Postulat der Mäeutik zuschreibt.
Das mit den "Erfahrungen aus erster Hand" ist in meinen Augen völliger Blödsinn. (Tut mir Leid, Rawke)
Es geht hier nicht darum zehntausende von Stunden vor Shootern oder Rollenspielen gesessen zu haben, da wir alle Substitutionsgüter kennen, die ähnliche Vorgänge in uns hervorrufen. Die Freude etwas zu schaffen kann von einer gewonnen Runde CS kommen, einem erfolgreich getöteten Boss bei WOW, der vollendeten Miniatur, dem gepflanzten Baum. Die Wut beim verlieren, Frustration, Neid... ob beim spielen oder im realen Leben - Gefühl bleibt Gefühl.

Es würde mich auch nicht wundern, wenn es jemanden gibt, der sich gerne als imperialer Kommissar sehen würde und Amok läuft.
 
Ach leute, ich reg mich schon lange nicht mehr über unsere inkompetente Regierung und angebliche Verbote auf.
Nein, mittlerweile finde ich den ganze Amokwahn recht amüsant.

Ich habe mir heute CoD4 gekauft und mich versehentlich neben eine Mutter mit Kind gestellt, die mich fassungslos ansah und mich als "Menschenhasser" und "Geisteskrank" beschimpfte.:mellow:
Als sie dann schließlich meinte, ich sei der Grund NPD zu wählen, bin ich schließlich kopfschüttelnd gegangen.
Kein Scherz.

Und wisst ihr was?
Es ist mir nur noch egal.^_^

Ich spiele gerne Ego-Shooter und wenn sie die verbieten besorge ich sie mir aus Amerika.
ich bin alt genug, um selbst zu entscheiden, was ich spielen will, und da lasse ich mir von keiner Nazi-Ministerin dazwischenreden.

Sollen die ganzen Muttis mich doch als "Gemeingefährlich" und "Wahnsinniger" beschimpfen, wenn sie sich dadurch toll fühlen, bitte.
So what?
Ja, Winnenden war ganz ganz furchtbar, aber ob ich ein potentieller Amokschütze bin, weiß ich ja wohl immernoch am besten.😉

Nennt mich herzlos, aber:
Ich kann dieses ganze Rumgeheule und Gejammer einfach nicht mehr hören.

"Buhu, Killerspiele haben meinen Sohn umgebracht"

Falsch, ein soziales und gesellschaftliches Opfer hat eure Kinder umgebracht, und ratet mal wer Schuld daran ist.
EURE KINDER!
Sie mobben und quälen und piesacken einen Menschen soweit, bis er keinen Ausweg mehr sieht, und in seiner Verzweiflung zu Gewalt greift.

IHR SEID SCHULD, WEIL RESPEKT VOR ANDEREN IN EURER ERZIEHUNG KEINE ROLLE SPIELT UND IHR DEN KINDERN NICHT KLAR MACHT, DAS MAN ANDERE MENSCHEN NICHT QUÄLEN DARF.

IHR HABT EURE KINDER UMGEBRACHT.
Kein wahnsinniger Attantäter
 
Ich habe mir heute CoD4 gekauft und mich versehentlich neben eine Mutter mit Kind gestellt, die mich fassungslos ansah und mich als "Menschenhasser" und "Geisteskrank" beschimpfte.:mellow:
Als sie dann schließlich meinte, ich sei der Grund NPD zu wählen, bin ich schließlich kopfschüttelnd gegangen.
Kein Scherz.
Harter Tobak, wohl wahr. Ich habe mir vor einem halben Jahr in der Schule auch ähnliches auf einem Elternsprechtag anhören dürfen. Was soll´s, jeder wird mit Stress und Problemen anders fertig.
Und wisst ihr was?
Es ist mir nur noch egal.^_^
Frustration ist eine Sache, eine "alles Egal"-Einstellung eine ganz andere. Es darf eben nicht egal sein. Den es geht dabei nicht um eine Einzelperson wie dich oder mich, sondern um die allgemeine Einstellung zu einem Thema.
ich bin alt genug, um selbst zu entscheiden, was ich spielen will, und da lasse ich mir von keiner Nazi-Ministerin dazwischenreden.
Das Politik und Realität nicht dasselbe sind, ist dir doch aber bewusst, oder? Die Politik orientiert sich auch nur an der Meinung der breiten Masse, wenn es sich nicht gerade um Randgebiete oder Extremisten handelt.
Nennt mich herzlos, aber:
Ich kann dieses ganze Rumgeheule und Gejammer einfach nicht mehr hören.

"Buhu, Killerspiele haben meinen Sohn umgebracht"

Falsch, ein soziales und gesellschaftliches Opfer hat eure Kinder umgebracht, und ratet mal wer Schuld daran ist.
EURE KINDER!
Sie mobben und quälen und piesacken einen Menschen soweit, bis er keinen Ausweg mehr sieht, und in seiner Verzweiflung zu Gewalt greift.

IHR SEID SCHULD, WEIL RESPEKT VOR ANDEREN IN EURER ERZIEHUNG KEINE ROLLE SPIELT UND IHR DEN KINDERN NICHT KLAR MACHT, DAS MAN ANDERE MENSCHEN NICHT QUÄLEN DARF.
Auch wenn die Ausdrucksweise unterste Schiene ist, so steckt hier ein quäntchen Wahrheit drinne.
Aber es ist eine Teilschuld, nicht die komplette Schuld. Man muss in solch einem Thema alles zusammen betrachten und nicht so polarisiert in eine Richtung zeigen.
IHR HABT EURE KINDER UMGEBRACHT.
Kein wahnsinniger Attantäter
Hat er eben doch, der wahnsinnige Attentäter. Solche Sprüche zu bringen ist Makulatur und nichts weiter. Wer oder was ihn dazu gebracht, hat - das ist des Pudels Kern.
 
Ich spare mit jetzt das Zitieren, sondern antworte mit der Beahuptung, das ERST die Qualität für das Suchtpotenzialspielt und DANN, wenn dann eine Sucht vorliegt, die Quantität eine Rolle spielt.
Und weil die Qualität eines Ballerspiels (was streng logisch bedeuten würde, dass die Spielzeit wiederum nur ein Unterpunkt unter vielen anderen ist und aus Deinem Argumentationsraster in der von Dir vorgestellten Bedeutung herausfällt) nicht so geschaffen ist, dass Leute sich darin verlieren, passiert das auch nicht, oder wie? :huh:
Pardon, aber so ist eine Diskussion mehr als fruchtlos: Du hast persönliche Erfahrungen, die gewiss einen Wert haben, bist aber auch nicht willens, auch nur einen Millimeter davon abzuweichen. Wenn mit durchaus evaluierten Kenntnissen aus der Psychologie argumentiert wird, antwortest Du mit einer "Behauptung", "sparst" Dir auch das Zitieren respektive die Reflexion und das Widerlegen vorangegangener Argumente - dann ist's beileibe keine Kunst, Recht zu behalten. 😀

Aber nun zurück zum eigentlichen Thema. 🙂
 
Wenn mit durchaus evaluierten Kenntnissen aus der Psychologie argumentiert wird, antwortest Du mit einer "Behauptung", "sparst" Dir auch das Zitieren respektive die Reflexion und das Widerlegen vorangegangener Argumente - dann ist's beileibe keine Kunst, Recht zu behalten. 😀
Ich kann nicht über etwas sinnvoll diskutieren, von dem ich keine Ahnung habe - psychologische Fachliteratur (Psychologie im Allgemeinen) gehört dazu. Warum sollte ich dich also zitieen, wenn ich dir gar nichts dazu sagen kann? Keine Sache des Nicht-wollens sondern vielmehr des Nicht-könnens.

Und weil die Qualität eines Ballerspiels (was streng logisch bedeuten würde, dass die Spielzeit wiederum nur ein Unterpunkt unter vielen anderen ist und aus Deinem Argumentationsraster in der von Dir vorgestellten Bedeutung herausfällt) nicht so geschaffen ist, dass Leute sich darin verlieren, passiert das auch nicht, oder wie? :huh:
Nein, ich behaupte lediglich, dass ein sehr viel geringeres Suchtpotenzial bei FPS gegeben ist, als bei MMORPGs. Dass es dazu (noch) keine Fachliteratur gibt, kann ich nicht ändern.
 
...das ERST die Qualität für das Suchtpotenzialspielt und DANN, wenn dann eine Sucht vorliegt, die Quantität eine Rolle spielt.

An dieser Stelle driften auch unsere Meinungen auseinander.
Ich sehe das so, das Rollenspiele das Suchtverhalten eher begünstigen, als andere Spiele anderer Genres.

Die Quantität spielt dabei jedoch grundsätzlich keine Rolle. Auch wenn das jetzt unrealistisch klingt, kann jemand grundsätzlich von einmal WoW abhängig werden, so wie jemand von einmal Crack abhängig werden kann.

Wir müssen Quantität von Sucht getrennt betrachten, das sind zwei paar Stiefel. Eine Sucht liegt erst vor, wenn die nachfolgenden 4 Merkmale erfüllt sind
  • Wiederholungszwang
  • Dosissteigerung
  • physische oder psychische Abhängigkeit
  • Entzugserscheinungen
Es gibt ein paar Spiele, die haben mich seinerzeit hochgradig gefesselt, wie zum Beispiel X³ und Morrowind. Süchtig war ich trotzdem nicht, denn ich hatte keine Entzugserscheinungen. Man konnte mit mir immer noch abends weg gehen, ich konnte Ausflüge am Wochenende unternehmen und ich habe sogar parallel Miniaturen bemalt. Sucht ist wirklich starker Tobak und führt zu so etwas hier:

http://www.youtube.com/watch?v=YersIyzsOpc

Man kann sich jetzt darüber streiten, ob das Video echt ist oder ein Fake, aber das spielt letzten Endes keine Rolle. Es geht mir darum, die Auswirkungen von konkretem Suchtverhalten zu zeigen.

Aber nun zurück zum eigentlichen Thema. 🙂

Das kannste knicken. Du hast damit angefangen, jetzt musst du durch. 😀
 
Die Quantität spielt dabei jedoch grundsätzlich keine Rolle. Auch wenn das jetzt unrealistisch klingt, kann jemand grundsätzlich von einmal WoW abhängig werden, so wie jemand von einmal Crack abhängig werden kann.
Sag' ich doch.:huh:

Man kann sich jetzt darüber streiten, ob das Video echt ist oder ein Fake,

Nö, das ist ein Fake.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir müssen Quantität von Sucht getrennt betrachten, das sind zwei paar Stiefel. Eine Sucht liegt erst vor, wenn die nachfolgenden 4 Merkmale erfüllt sind
  • Wiederholungszwang
  • Dosissteigerung
  • physische oder psychische Abhängigkeit
  • Entzugserscheinungen
Auch das ist recht vereinfacht dargestellt (aber grundlegend der wichtige Rahmen in der Suchtfrage). Theorie und Praxis unterscheiden sich da extrem voneinander. KOG hat eindeutig, wie immer, eine Menge theoretisches Wissen angesammelt, welches er hier für uns niederschreibt. Wenn man dann aber mal mit einem Mann aus der Praxis (Psychiater) gesprochen hat, der 17 Jahre in der Drogentherapie gearbeitet hat, kommen da ganz andere Erkenntnisse bei heraus, da wird eher über die (Psychologie-)Lehrbuchregeln gelächelt und WHO-Definitionen werden auch als zu oberflächlich oder gar falsch angesehen.
 
Theorie und Praxis unterscheiden sich da extrem voneinander.

Ich weiß, mittlerweile erzählt man das den Leuten sogar schon an guten Unis und bei guten Ausbildungen und lässt sie nicht direkt ins offene Messer laufen. 😉

Ich denke, kein Lehrbuch der Welt und kein noch so schlauer Prof kann die Praxiserfahrung im konkreten Umgang mit einem Süchtigen ersetzen.

So bald es konkret wird, offenbaren sich auch Unterschiede zwischen verschiedenen Süchten.
 
Man kann sich jetzt darüber streiten, ob das Video echt ist oder ein Fake, aber das spielt letzten Endes keine Rolle. Es geht mir darum, die Auswirkungen von konkretem Suchtverhalten zu zeigen.

Wobei man auch sagen muss, dass dies dann einen Extremfall darstellt (egal ob nun Fake oder nicht).
Entzugserscheinungen könnten doch auch subtiler stattfinden. Es gibt Leute die bereuen, ausgegangen zu sein, weil sie dadurch 4 Stunden ihres Lieblingsspiels verpasst haben.
Ich finde dass so etwas nicht bemerkbar ist, aber doch eine gewisse Sucht aufzeigt.
Leider ist Spielesucht bei vielen nur auf Glücksspiele begrenzt. (Hab ein wenig gegoogelt, wenn es neuere Definitionen gibt, die PC-Spiele einschließt, hätte sich die Sache zum Glück geändert)
 
Wir müssen Quantität von Sucht getrennt betrachten,[...]
Ich glaube, wir reden deshalb so aneinander vorbei, weil wir unterschiedliche Definitionen von "Quantität" benützen.
Ich meine Quantität zum einen als Grad der Substitution, zum anderen als spezifische Menge des ausgelebten Potentials. Hierzu wieder ein anschaulicheres Beispiel:
Ein Alkoholiker A trinkt am Liebsten sein Bier der Sorte B. Sein Konsum steigt aus einem wie auch immer gearteten Grund, er wird kontinuierlich abhängiger. Aus "Fahrlässigkeit" hat er an einem Tag vergessen, seine Biersorte in ausreichender Menge vorrätig zu haben, er hat aber auch Flaschen der Sorte C herumliegen. Nun trinkt er erst einmal diese.
Das Quantitative ist nun, dass sein Substitutionsgrad innerhalb des Alkoholismus steckt, allerdings dort relativ variabel. Deutlicher wird das bei Drogensüchtigen, die ihren teuren Stoff nicht kriegen und darum etwas anderes nehmen, das aber in anderer Dosierung.
Eine Sucht beinhaltet immer eine quantifizierte Kategorie des Stimulus, das kann auch rein hypothetisch sein. Weil die Quantität in der Sucht inbegriffen ist, ein Prädikator derselben ist, kann man darin auch nicht losgelöste Dinge sehen. Unser Herrschaftsgebiet "Sucht" hat einen großen Landkreis namens "intraspezifische Quantität", eine Sezession findet nicht statt, weil die Bevölkerung unter der Knute des bösen Fürsten "Sucht" steht.
Ich bin mir auch gerade nicht sicher, was ihr unter "Quantität" sichtet, für mich ist das ein präzises Epitheton zur Messung des Grades und der immanenten Wirkung eines Suchtmittels. Die ökonomische Größe "Quantität" ist etwas anderes als die Subsumption der quantitativen Qualität des Gesamtkomplexes "Sucht".