Hier nun als Teil des Winterevents meine Rezension zu einem Hobbyprodukt.
Review: Quickshade "Strong Tone" von The Army Painter
Kurz vorweg, falls jemand nicht wissen sollte was das überhaupt ist, Quickshade ist eine Art Lasur und dazu gedacht mit Grundfarben bemalte Minis schnell zu washen, indem man sie in das Quickshade tunkt. Die Gebrauchsanweisung ist ziemlich simpel:
-Miniatur normal mit Acrylfarben in Grundfarben bemalen
-Quickshade gut umrühren
-Ganze Miniatur in Quickshade eintauchen
-Überschüssige Lasur abschütteln (AP empfiehlt 3 bis 4 mal ab zu schütteln)
Danach dauert es 24 Stunden bis die Lasur komplett getrocknet und ausgehärtet ist. Das steht zwar nicht mit auf der Dose, sondern nur in einem der Heftchen von AP, aber sie empfehlen danach noch mit mattem Varnisch drüber zu sprühen.
Ich habe AP Quickshade vor kurzem zum ersten Mal überhaupt verwendet. Gemäß der Anleitung klappte das grundsätzlich ohne größere Probleme. Da es sich um recht filigrane neue Necron Miniaturen handelte, musste ich etwas mehr als 3 mal abschütteln und danach nochmal Überschüsse aus einigen Hohlräumen pusten. Besonders zwischen Waffenlauf und Waffenrahmen sowie zwischen den Schlauchringen sammelte sich zu viel des Quickshade. Bei einigen Miniaturen hatte ich das leider zunächst übersehen, dort sind die entsprechenden Stellen jetzt zu geklebt. Der Empfehlung von mattem Schutzlack stimme ich definitiv zu. Zwar wird die Lasur schon hart genug um die Acrylfarben darunter zu schützen, doch es glänzt etwas und fühlt sich selbst nach 24 Stunden Austrocknungszeit noch leicht klebrig an. Wenn man (so wie ich) danach weiter malen möchte hilft der matte Schutzlack auch eine angeraute Oberfläche zu erschaffen, auf der weitere Acrylfarben haften können.
In diesem Fall habe ich Quickshade nicht als Abschluss der Miniatur genutzt, sondern das Washen damit ersetzt. Danach wurde Munitorum Varnish von mir drüber gesprüht und ich malte ganz normal weiter. Zum Zwecke dieses Reviews habe ich deshalb die ersten Schritte der Bemalung in Bildern festgehalten:
Von Oben nach Unten
-Erste Grundierung und Texturfarben
-Zweite Grundierung
-Quickshade getrocknet
-Munitorum Varnish gesprüht
Mit Vor- und Nachbereitung erscheint der Gebrauch von Quickshade zunächst vielleicht zeitaufwendiger. Sobald man mehr als nur ein oder zwei Miniaturen auf einmal behandelt, schlägt das aber um zu Gunsten der Lasur. Tunken geht natürlich schneller als mit dem Pinsel zu washen. Apropos, laut Army Painter kann man die Lasur auch mit einem (alten) Pinsel auftragen. Das habe ich bisher nicht getestet.
Bevor ich nun die Vor- und Nachteile dieser Methode heraus stelle, möchte ich noch auf das vielleicht wichtigste Kriterium zu sprechen kommen, nämlich das Aussehen. Bei nur Farbe mit Schattierung sieht Quickshade minimal besser aus als ein Citadel Wash. Daraus resultierend war bei der ersten Farbe nach diesem Schritt (Zandri Dust in meinem Fall) etwas weniger Arbeit nötig als bei Washes. Auf dem Vergleichsbild sieht man zwischen beiden Varianten kaum einen Unterschied. Achtet man bei den Miniaturen sehr genau darauf, sieht der dunkle Teil des Braun bis Beige Farbverlaufes beim Quickshade ein kleines bisschen besser aus.
Jeweils links der Necron mit Reaper wurde mit Quickshade behandelt statt Wash
Pro
-Tunken schneller als Pinseln
-kommt auch an schwer erreichbare Stellen
-überzeugt optisch
-bietet eine harte Schutzschicht (was gerade bei anfälligem Basegestaltungsmaterial nochmal einiges ausmachen kann)
Contra
-kann Filigrane Löcher oder Schlitze zukleben
-nur Modelle bis zu einer gewissen Größe passen in die Dose
-klebrige Haptik bevor Varnish gesprüht wurde
-24 Stunden Trocknungszeit
-starker Geruch