40k vergessene Helden

Diese Mal rückte er mit allen Rebellen aus, die eine Waffe halten konnten, um zu bergen, was noch zu retten war. Entweder fanden sie wertvolle Hinweise auf eine vielleicht beginnende Rettungsaktion des Imperiums. Oder nur die rauchenden Trümmerteile der einstigen Orkwachstation, mit der die Grünhäute während ihres Angriffes, mächtige Bombardements verursacht hatten. Doch nun war diese Station Geschichte und die Rebellen konnten künftig größere und riskantere Aktionen gegen die Orks unternehmen ohne befürchten zu müssen aus dem Orbit entdeckt oder beschossen zu werden. Schon von weitem sah man die unzähligen Rauchsäulen, die von den schwelenden Trümmern zeugten, die mitten im dichtesten Wald gestürzt waren. Probios Sinne waren zum zerreißen gespannt. Er packte sein Gewehr fester und schaute nervös auf den antiken Scanner, den sie aus den dunklen Gewölben unter der jetzigen Rebellenbasis geborgen hatten. Er war eines der vielen, zwar veralteten aber immer noch funktionierenden Geräte, aus einer Zeit, als die Höhlenbunker noch rege benutzte Waffenbasen gegen die Eldarraumpiraten waren. Diese hatten vor hunderten von Jahren diesen Raumsektor gegeißelt und waren dann endlich vertrieben worden. Wie die Eldar verschwanden aber auch die meisten Aufzeichnungen der damaligen Ereignisse, und so war die Rebellenbasis einer der wenigen wieder entdeckten Zeitzeugen mit vielen alten Geheimnissen. Weitere vergessene Bunkeranlagen und Monumente waren im ganzen Sektor verteilt.
Der kleine Bildschirm zeigte alles Mögliche an, nur nicht die von Jules erhofften Werte. Die Trümmer waren eindeutig verstrahlt und so heiß das sie sämtliche Messgeräte störten. Auch der Funk war davon beeinträchtigt und Jules kommandierte seine Männer wieder mit wenigen Handzeichen. Alles schien ruhig. Nirgends war ein Ork zu sehen. Aber irgendwann würden sie auftauchen. Mit sicheren Schritten wagte sich Jules auf die frisch entstandene Lichtung und inspizierte einige Trümmer aus nächster Nähe. Ein Handzeichen und seine Leute schwärmten aus dem Wald. Jules suchte sich eine erhöhte Position und kletterte auf einen verkohlten Baumstamm. Von hier konnte er die ganze Szenerie überschauen und war auch für jeden sichtbar. Obwohl er auf jedes Zeichen der Gefahr achtete, kamen ihn wieder die Ereignisse der letzten Tage in den Sinn. Es war schon erstaunlich. Jahrelang hatten die Rebellen ein Scheindasein in den grünen Tiefen des Waldes geführt und hatten sich nur manchmal bei den Orks in Erinnerung gebracht, um ihnen zu zeigen, dass sie nicht vollkommen die Kontrolle über den Planeten hatten. Aber auch diese Überfallaktionen hatten in letzter Zeit nachgelassen. Captain Borngard Tronje war lange der glorreiche und inspirierende Anführer gewesen. Sein Zorn auf die Orks, die so feige über diesen Planeten hergefallen waren, den er schützen sollte, war lange die heiße Flamme gewesen, welche die Rebellen angetrieben hatte. Doch über die Jahre war diese Flamme in Borngard Tronje immer kleiner geworden zu sein. Sein Kampfeswille schien gebrochen zu sein, als er merkte, dass die Orks sich nicht wirklich auf diese Art besiegen ließen. Das sie sich immer heimischer auf dieser Welt einrichteten und ihre Zahl immer größer wurde, statt weniger.
Der Captain hatte sich immer mehr in sich zurück gezogen und nur noch sichere Einsätze befohlen. Die Überfälle wurden weniger und die Raubzüge mehr. Keine riskanten Manöver mehr und damit auch kein großen Verluste. Er hatte einen neuen Traum. Einen Irrglauben, der ihm daran hinderte gänzlich zu verzweifeln. Das Imperium würde zurück auf dies Welt kommen und mit ihm eine Heerschar imperialer Soldaten, die in großen Schlachten die Orks von dieser Welt fegen würden. Jules hatte diesen Traum nicht teilen können und war mit einigen wenigen Verschwörern zu eigenen Einsätzen aufgebrochen, um gegen die Orks zu kämpfen. Der Captain hatte dies still schweigend hingenommen aber nie seine Meinung geändert. Stattdessen hatte er sich darauf beschränkt den Planeten neu zu vermessen und alle Daten über die Orks zu sammeln, deren er habhaft werden konnte. Alles für die Retter aus dem All. Für die imperialen Helden, die kommen würden, um den Rebellen die Arbeit abzunehmen. Der Hyperfunksender war seine Chance auf die Rettung gewesen. Ebenfalls ein veraltetes Überbleibsel aus vergangenen Zeiten. Aber immerhin hatte dieser Sender seine Schuldigkeit getan und einen imperialen Kapitän angelockt, der Hilfe versprochen hatte. Diese Nachricht hatte den Captain überrascht. War sie doch eine Bestätigung seiner These, dass das Imperium endlich auf ihren Notruf reagierte. Und auch Jules musste zugeben, dass der Traum des alten Tronje vielleicht doch nicht so abwegig gewesen war, wie er immer angenommen hatte.

Würden nun vielleicht wirklich imperiale Heerscharen aus dem Himmel fallen und die Orks vertreiben?
 
so ich hoffe, ich habe die meisten tippfehler jetzt auf die schnelle gefunden, ansonsten viel vergnügen beim betrachten der gedanklichen bilder in eurem kopf...

Die junge Waldbestie pirschte sich lautlos an die seltsamen Gebilde an, die da aus heiterem Himmel zwischen die Bäume gefallen waren. Sie strahlten eine aufregende Wärmesignatur aus, welche die Waldbestie schon von weitem angelockt hatte. Wo Wärme war, waren auch Opfer. Dort neben den größeren und langsam auskühlenden Gebilden bewegten sich kleinere Wärmequellen, die exakt in das Beuteschema passten. Die Waldbestie duckte sich immer tiefer und schmiegte sich regelrecht an den Boden. Die Muskeln spannten sich. Drüsen schieden aufputschende Sekrete aus, die zusätzlich auch noch den schwachen Eigengeruch der Waldbestie überdeckten. Nur noch wenige Sekunden. Giftiger Speichel rann die Lefzen herab und machten die ohnehin scharfen Reißzähne zu noch tödlicheren Werkzeugen. Jetzt grub die Bestie die hinteren Krallen in den Waldboden um den besten Absprung zu gewähren. Dann war der berg aus Muskeln, Zähnen und Krallen in der Luft.

Silberne Blitze streiften die Bestie im Flug und bohrten sich tief in ihr Fleisch. Das Tier jaulte irritiert und gequält zugleich auf und geriet aus der Balance. Mit einem Dumpfen Knacken brach es sich einen Vorderlauf und schlitterte einige Meter über den Boden. Der Schmerz wurde nun von Wut und dem Instinkt zum Töten überlagert und die Waldbestie stürzte auf das nächste ziel zu, das sich ihr bot. Ein lautes Kreischen, gefolgt von einem Geräusch, als würde ein, mit Wasser gefüllter, Sack zerplatzen, beendete das Leben der Waldbestie auf einen Schlag. Blut und Innereien verteilten sich dampfend auf dem Boden. Einige Spritzer benetzten die Stahlkappen von Gregs Stiefeln.

„Wow, das nenne ich einen herzlichen Empfang!“, sagte Yarus und kletterte aus den Trümmern des abgestürzten Entertorpedos. Nachdem die Raumstation im Orbit explodiert war, hatten die Einsatzkommandos der OCULUS den gleichen Weg genommen wie tausende kleinerer Trümmerstücke. Allerdings hatte der Torpedo die Reibungshitze der Atmosphäre nicht ganz so gut vertragen, wie die gnadenlose Kälte des Alls, für die er geschaffen worden war. Alle Außenteile waren abgeschmort und die ehemalige Bohrspitze, geschaffen um sich durch dickste Raumschiffswände zu schmelzen, war nur noch Erinnerung. Nur die Gurte der innen installierten Mannschaftssitze hatten schlimmere Verletzungen verhindert. Allerdings waren diese alle beim Aufprall, auf den noch relativ weichen Waldboden, ausnahmslos aus ihren Verankerungen gerissen. Alle Implantatkrieger hatten es ohne größer Wunden überstanden. Sogar Vellows Trupp, war am Leben geblieben. Allerdings standen seine Männer noch immer unter Schock oder litten an ihren Verletzungen aus dem Kampf gegen die Orks. Sergeant Greg schaltete das Kettenschwert noch einmal ein und lies es kurz auf höchster Drehzahl laufen. Blut und Reste der Waldbestie spritzten von den rotierenden Zähnen der Klinge. Inzwischen war Lunge zum Kadaver des seltsamen Tieres gekommen und zog die Messer und Bajonette, die er nur Augenblicke zuvor dem springenden Raubtier entgegen geschleudert hatte, aus dem zwar noch zuckenden aber toten Körper. Nun war seine am Körper getragene Sammlung wieder komplett. Er erweiterte sie aber um ein neues Kleinod indem er der Bestie eine der scharfen Krallen aus den mächtigen Pranken schnitt.

Inzwischen waren auch die restlichen Mitglieder des Trupps heran gekommen und sahen sich den uneingeladenen Gast an. „Ich hoffe, dass es hier in der Nähe nicht noch mehr davon gibt. Das Teil ist ja ziemlicher Brocken gewesen.“, sagte Kubert in ehrfürchtigem Ton. Er kam von einer Welt, wo die meisten Tiere ausgestorben waren und die Planetenoberfläche fast gänzlich von Industrieanlagen und Fabriken bedeckt war. Darum hatte er Tiere und Pflanzen erst wirklich kennen gelernt, als er zur Imperialen Armee eingezogen worden war. Seitdem hatte ab auch Angst vor allem, was nicht nach Mensch oder einem der ihm eingetrichterten Feindbilder des Imperiums aussah. Dieses Untier hier lies ihm die Haare zu Berge stehen. Allerdings hätte er aber auch genauso auf eine Katze oder einen Hund reagiert. Er war froh, dass ein weiters Raubtier auf seiner Seite stand und schaute nun Lunge bewundernd an, der sich gerade mit dem Blut des Tieres ein abschreckendes Muster ins Gesicht malte. Dann stand dieser auf und sagte laut und deutlich, so das alle ihn hören konnten. „Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das Vieh war noch nicht mal ausgewachsen. Ich wette meine Messer drauf, dass uns gerade noch weiter von den Biestern beobachten.“ Kubert erbleichte, wie gerne wäre er doch jetzt wieder an Bord der klapprigen Raumstation, um gegen die Orks zu kämpfen. Da wusste man wenigstens woran man war.

Sergeant Greg war inzwischen wieder zu den kläglichen Resten des ehemaligen Sturmangriffsfahrzeugs gegangen und schätzte den Schaden ein. „Totalschaden, Sir! Der Vogel hat seinen letzten Flug getan. Das einzige, gegen das der noch kämpfen kann, ist der Rost. Und wenn sie mich fragen, bin ich nicht mal traurig darüber.“ Kam eine Stimme aus der Notausstiegsluke an einer der Seiten des Entertorpedos. Greg musste lächeln. Hadres hatte es mal wieder auf den Punkt gebracht. Der ehemalige Aspirant vom Mars schob sich aus der Luke. Mit seinem servoverstärkten Allzweckarm und dem positronischen Kopfimplantat, war Hadres der wichtigste Mittler zwischen der Truppe und ihren Fahrzeugen, Waffen, Maschinen und Implantaten. Jahrelange Ausbildung auf dem roten Planeten und die Unterweisung in den verschiedensten Riten des Adeptus Mechanicus hatten ihn zu einer wertvollen Ergänzung der Truppe gemacht. Greg war froh, dass der Fast-Maschine-Seher all die Jahre in seiner Einheit überlebt hatte und trotz allem geblieben war. In der Truppe nannten ihn alle nur den Schrauber. Während eines Kampfes hielt sich Hadres meist im Hintergrund und sorgte dafür, dass der Gegner mit gestörtem Funk, noch schlechterem Datenempfang und fehlerhaften Waffen zu kämpfen hatte. Meist infiltrierte er feindliche Computersysteme und verwirrte deren Maschinengeister oder legte wichtige Waffensysteme lahm.

„Ach meinst du etwa, wir können dieses schöne Gerät nie mehr benutzen?“, fragte Grege mit erstauntem Gesichtsausdruck. Beinahe wäre Hadres darauf hereingefallen, so perfekt war die schauspielerische Vorstellung des Sergeants. Aber dann schüttelte auch er bedauernd den Kopf und zog traurig die Kapuze seiner Kampfrobe über die Augen. „Also das ist wirklich, wirklich schade. Dann werden wir wohl in Zukunft wieder die Landefähren nutzen müssen. So ein Pech aber auch!“, sagte Greg mit bewegter Stimme. Dann sahen sich beide an und eine Sekunde später prusteten sie los. So löste sich auch ihre Anspannung die sie während des Absturzes und der harten Landung empfunden hatten. „Nun, ich glaube der Imperator wollte nur einen der vielen Gefallen, die er uns schuldet heute einlösen, was?“, keuchte Grege zwischen zwei Lachern und schlug Hadres auf die verstärkte Schulter. „Gepreiset, sei Er auf Erden. Gelobet seine Wohltaten an uns!“, zitierte Hadres aus einer der vielen Litaneien, die ihm bekannt waren. Dann war der kurze Moment der Heiterkeit auch schon wieder verflogen und beide nahmen wieder ihre jeweiligen Rollen ein. „Versuchen sie Verbindung zu den anderen Einsatztruppen zu bekommen. Leutnant Ovalis und seine Jungs müssen doch ganz in der nähe sein. Und vielleicht hat ja sogar Drakken überlebt. Obwohl nichts mehr von ihm oder seinen Männern gehört habe, seit wir diese verfluchte Ork-Blech-Dose betreten haben.“ „Ich wage zu bezweifeln, dass uns der Herr gleich zwei Gefallen an einem Tag tut, Sir. Wir mir zu Ohren gekommen ist, scheint dieser Drakken mehr Leben zu haben, als die Sprichwörtliche Takanamische Katze. Bestimmt werden wir ihn hier irgendwo wieder sehen.“
„Ich befürchte, da könnten sie durchaus Recht haben, Adept!“, entgegnete Greg. Diese mal war der bedauernde Ausdruck auf seinem halbiertem Gesicht nicht gespielt.
 
mach ich doch glatt. verbrennt euch nicht augen an diesen noch vom tippen warmen zeilen.
was das heimische raubtier angeht, war ich eigendlich davon überzeugt gewesen, es umfassend als den perfekten killer beschrieben zu haben, den man gar nicht kommen hören kann, bis man schon zwischen seinen zähnen gelandet ist. dadurch, das lunge das vieh trotz aller finessen doch noch im anflug bemerkt , sollten eigentlich die fast übermenschlichen fähigkeiten noch ins unermessliche gelobt werden. also nix mit tapfer oder dumm. sondern nur instinkt,reflex und professionalität. 😉

Skarrgar war wütend. Obwohl wütend noch leicht untertrieben war. Wenn er die Macht eines Gottes besitzen würde, hätte er sie in diesem Moment genutzt, um die ganze menschliche Rasse auszumerzen. Seine Jungz waren klug genug gewesen auf Abstand zu gehen und so saß er ganz allein in der Ecke des Raumtransporters, der sonst die Vorräte vom Planeten zu seiner Festung im Weltraum gebracht hatte. Sie war zwar nicht groß gewesen, aber sie hatte sein Reich dargestellt. Und er hatte über die Macht der riesigen Mega-Zapwaffen verfügt, mit denen er jederzeit, an jedem Ort, jeden Feind hatte töten können. Fast wie ein Gott. Leider hatten sich ihm nur wenige Gelegenheiten geboten sie einzusetzen. Doch alle anderen Bosse hatten gewusst, dass er da war und alle Rebellen hatten ihn gefürchtet. Doch nun war er ein Boss auf der Flucht. Viele seiner besten Clan-Krieger waren in seiner Festung gestorben und fast seine komplette Ausrüstung war für immer verloren. An verschiedenen Stellen waren menschliche Angreifer aufgetaucht. Sie schienen aus dem Nichts gekommen zu sein und hatten seine Jungz abgeschlachtet. Das gefiel Skarrgar überhaupt nicht. In ihm brodelte es noch immer und er rammte seine riesige Faust gegen die Außenhülle. Mehrere Dellen zeugten davon, dass er schon einen ganze Weile versucht hatte, seine überschüssige Kraft los zu werden.

Wo waren diese miesen, schwachknochigen und bleichen Menschen hergekommen. Eine größere Flotte hätte er auf jeden Fall nicht übersehen. Und es waren auch keine verdächtigen Funknachrichten aufgefangen worden. Die gebräuchlichen menschlichen Frequenzen waren ihm seit dem großen Waaag hinreichend bekannt und seine Rechenmaschinen, die er sich über die Jahre zusammen geraubt hatte, hätten sie auf jeden Fall erkennen müssen. Aber nichts war ihm aufgefallen. Seine Blood Axes waren nun schon so lange auf diesem Planeten und hatten alles zusammen getragen, was sie von den einstigen Militärstreitkräften der Gegner noch intakt hatten bergen können. Skarrgar hatte lange mit seinen Mecks und Docs zusammen gesessen und alles gelernt, was sie von den Überresten der Menschen hatten lernen können. So war es ihm auch möglich gewesen, seine Station erbauen zu lassen. Entgegen der weit verbreiteten Meinung vieler anderer Bosse, fand er es nicht falsch, von einem guten Gegner zu lernen und seine Schläue und Taktik zu übernehmen. Doch jetzt saß er ohne seine Festung da. Was ihn aber daran am meisten ärgerte, war, dass diese Weichlinge ihn gezwungen hatten, die Festung selbst zu zerstören. Sie hatten ihn kalt erwischt. Der größte Teil seiner Jungz war auf dem Planeten, um neue Vorräte zu besorgen und einige Sklavenlager zu sichern. Ihm war nur ein kleiner Teil seiner Leibgarde und einer der Kampfbots zur Verteidigung geblieben. Wieder schlug er frustriert gegen die Außenwand. Der Bot war erst wenige Tage alt gewesen. Seine Mecks hatten ihn in der Festung zusammen getackert und er sollte mit der nächsten Fuhre auf den Planeten gebracht werden. Doch diese Menschen hatten ihn zerstört und waren sogar bis in seine Zentrale gekommen. Skarrgars Jungz waren da aber schon zum größten Teil massakriert gewesen und mit seinen allerletzten Wachen war es sinnlos, gegen einen solch überragenden Feind in den Kampf zu ziehen. Auch dies war eine Denkweise, die andere Orkbosse ihm immer wieder als Feigheit auslegten. Doch die meisten waren entweder im Kampf gegen einen weit mächtigeren Feind gestorben oder er hatte sie persönlich aus dem Weg geräumt. Mit Schläue und Taktik. So hatte er auch die Angreifer seiner Festung vernichtet. Mit der versteckten Apparatur zur Selbstzerstörung hatte er sie alle in den Weltraum geblasen. Und falls doch noch weitere dieser Schwächlinge da gewesen waren, würden sie nichts von seiner wertvollen Ausrüstung und seiner Taktik erfahren, denn alles war zerstört.

„Boss, wia schaffn nich den ganzn Weg bis nache Basis. Grugba sagt wia ham nich genug Treibstoff innen Tank.“, meldete ihm Dalrag. Er war in seinem Mob der zweitstärkste und somit Skarrgars rechte Hand. Er war der Mutigste oder vielleicht auch Dümmste im ganzen Mob, wenn er es wagte den wirklich übel gelaunten Boss in dieser Phase seiner explosiven Stimmung anzusprechen. Entsprechend aggressiv fiel auch Skarrgars Erwiderung aus. Dalrag landete mit einem dumpfen Klatscher auf dem dreckigen Metallboden. Der Boss, endlich froh ein Ventil für seine Wut gefunden zu haben, entfaltete sich aus der Ecke, in der er gekauert hatte, zu seiner vollen Größe und stampfte mit schnellen Schritten zum Steuerraum des Transporters. Alle anwesenden Orks machten ihm Platz und versuchten nicht in seine Richtung zu sehen. Sie wussten, welch gefährlicher Gegner Skarrgar im Kampf war und keiner wollte ihn durch eine unbedachte Bewegung auf sich aufmerksam machen. Dalrag hatte sich inzwischen wieder aufgerafft und rieb sich sein leicht eingebeultes Kinn. Aber wie alle Orks war hart im nehmen und folgte seinem Boss zum Steuerraum. Das Schott schlug hinter ihm zu. Kurz darauf geriet der Transporter ganz erheblich ins Trudeln und die Blood Axes hielten sich an Rohren und Leitungen fest, um nicht zu stürzen.

***
Leutnant Ovalis versuchte schon seit einiger Zeit, verbissen die Funkanlage des Entertorpedos wieder in Gang zu bekommen, doch das Gerät blieb tot und gab keinen Mucks von sich. Auch sein Armbandcomputer war erheblich gestört. Während des wilden Sturzes durch die heiße Atmosphäre musste er wohl einen Schlag bekommen haben. Jedenfalls hatte das Display einen neuen Riss mehr und der kleine Bildschirm flackerte alle paar Minuten. Damit hatte das Gerät den Fall vom Himmel aber immer noch besser überstanden, als einige seiner Leute. Beim Aufprall waren etliche Ausrüstungsteile und Männer durch den Innenraum geschleudert worden und eine der Laserwaffen war losgegangen. Zwei der Soldaten waren zum Glück recht schnell gestorben ohne noch groß zu leiden. Einige andere aber waren verletzt oder standen unter Schock. Doch alles in allem hatten sie verdammtes Glück gehabt. Soweit er das beurteilen konnte, war keiner seiner Männer auf der Station geblieben. Bis auf Drakkens Einheit hatte er kurz nach der gewaltigen Detonation im Weltraum von allen Stoßtrupps Rückmeldungen erhalten, was sehr erfreulich war. Was Drakken anging konnte er auf ihn ohne weiteres verzichten. Und was seine ihn begleitende Sträflingseinheit anging, war es zwar bedauerlich zwanzig weitere Männer mit Laserwaffen zu verlieren, aber letztendlich waren sie von Anfang an entbehrlich gewesen. Und wenn er bedachte, dass bei der Explosion viel mehr seiner Männer hätten drauf gehen können, war er doch äußerst erleichtert, dass nicht mehr passiert war und sie alle noch immer unter den Schutz des Imperators standen, wie es schien.

Die Implantatkrieger hatten ihren Job an Bord der Ork-Raumstation bestens erfüllt. Und bevor der Kontakt abgebrochen war, hatte ihm Greg noch alle wichtigen Erkenntnisse gefunkt. Sie hatten ausgemacht sich bei ganz bestimmten Koordinaten zu treffen. Zwar dies ein Teil der zweiten Angriffsphase gewesen, doch wenn sie nun schon mal auf dem Planeten gelandet waren, würden sie diese Gelegenheit auch nutzen. Er ging grob die Mannschaftsstärke seiner kleinen Truppe durch. Gestartet waren sie mit vier Entertorpedos, jeder mit mindestens zwanzig Mann an Bord. Wenn er Drakkens Einheit als Totalverlust abzog, blieben noch etwa sechzig Soldaten übrig, die auf der Station gekämpft hatten. Korporal Vellows hatte allerdings schon auf der Station drei seiner Spezialisten verloren und auch Jarals Einheit hatte sechs Mann zu beklagen, die von den Blood Axes in der Zentrale überrascht worden waren. Nun nach der „Landung“ hatte er selbst Tote und Verletzte in seinem Trupp und bei den anderen würde es nicht anders aussehen, schätzte er. In Gedanken ging er die Gesichter der einzelnen Soldaten durch, die an diesem Einsatz teilgenommen hatten. Viele kannte er sogar persönlich oder von den täglichen Trainingseinheiten an Bord der OCULUS. Welche Männer würden überlebt haben? Alles in allem ging er davon aus, dass in jedem Trupp etwa gleichviel Männer die unverhoffte Planeteninvasion überstanden hatte. Zog er davon die verletzten und Toten ab, ging er von etwa vierzehn einsatzfähigen Männern pro Trupp aus. Also verfügte er noch über ansatzweise zweiundvierzig Soldaten. Ohne Drakken und seine Männer, war dies immer noch ein recht guter Schnitt und eine Größe, mit der sich etwas anfangen lies. Das Problem war nur, das seine Rechnung auf ungenauen Schätzwerten basierte und er vom positivsten verlauf ausgegangen war. Außerdem waren seine Männer nun auf einem recht großen Gebiet unbekannten und sehr unwegsamen Waldes verteilt und er musste sie erst noch zusammen bringen, bevor an wirkliche Kampfeinsätze denken konnte. Auch würde er die verletzten und toten beim Torpedo lassen müssen. Sie waren eindeutig nicht einsatzfähig und würden den Rest nur behindern.
 
Sehr fein. Mir gefällt das Konzept mit dem orkischen Superschurken, der jetzt seiner allesvernichtenden Weltuntergangswaffe (naja, fast) beraubt ist und dafür auf Rache an den schwachen Mänschenz sinnt... Die ideale Übertragung eines wahnsinnigen Diktators ins 41. Jahrtausends. Und die zusammengewürfelte Truppe der Befreier ist ja fast schon ein Äquivalent zu legendären Kommandos wie dem "Stoßtrupp Gold" oder den "Wildgänsen". Sehr gut, wie schon gesagt. Ich kann jetzt schon kaum die Fortsetzung abwarten.
 
Eine halbe Stunde später hatte er alle einsatzbereiten Männer um sich gescharrt und zog mit ihnen los, um die anderen Entertorpedos zu finden. Es war für ihn ungewohnt, die lange entbehrte Schwerkraft eines Planeten zu spüren aber auch irgendwie angenehm. Besonders die frische und ungefilterte Waldluft erfrischte ihn. Er hatte gar nicht geahnt, wie sehr er das vermisst hatte. Seinen Männern würde4 es genauso gehen. Nach Monaten in den metallenen Räumen eines Raumschiffs, war es geradezu aufputschend endlich mal wieder richtige Sonne auf der Haut zu spüren. Doch Ovalis fing sich schnell wieder. „So schön es hier auch ist, Leute. Es ist Feindesland. Irgendwo müssen auch die Grünhäute runtergekommen sein und werden sicherlich eine Stinkwut auf uns haben. Und wer weiß, was hier sonst noch alles in diesen Wäldern rumstrolcht? Also werdet nicht unvorsichtig sondern achtet auf euere Umgebung!“ Sein Appell brachte ihm einige schiefe Blicke ein aber alle Männer luden die Waffen durch und nahmen eine perfekte Marschformation ein. Jeder Ork der es jetzt wagen sollte, aus dem Dickicht zu springen, würde unweigerlich von Laserstrahlen zerschnitten werden.

***

Die Rebellen hatten nicht mehr wirklich viel bergen können, was sich noch verwerten lies. Auch waren keine Toten oder Überlebenden der Explosion gefunden worden. Darum hatte Jules fast die Hälfte der Männer wieder zurück in die Basis geschickt, damit sie Bericht erstatten konnten. Er selbst plante mit einigen Suchtrupps die Wälder nach Spuren zu durchkämmen, die vielleicht auf imperiale Verbündete hinwiesen. Aber vielleicht war die Gelegenheit auch günstig, für einen Angriff auf eines der Orklager. Er konnte nicht genau sagen woher, aber er hatte das starke Gefühl, heute noch etwas Wichtiges zu erleben. Und wenn es dann soweit war, wollte er natürlich vorbereitet sein. Da er nun mit einer großen Truppe unterwegs war, würden sie die Waldbestien nicht zu fürchten brauchen. Er hatte vor, erst einmal in die Richtung eines der Orklager zu marschieren, um heraus zu finden, wie sie auf die Vernichtung ihrer Todes-Station reagierten.
Nachdem sie aus dem Wirkungsbereich der verstrahlten Trümmer waren, hatte ihn ein Funkspruch von der Basis erreicht, das man beobachtet hatte, wie sich ein Ork-Raumtransporter kurz vor der Zerstörung in Richtung Planetenoberfläche abgesetzt hatte. Diese Orks würden schwer angeschlagen sein und vielleicht leicht zu überwältigen, wenn es Jules gelänge, sie früh genug abzufangen, bevor sie Verstärkung aus einem der anderen Lager bekamen. Es wurde Zeit den Grünhäuten klar zu machen, dass eine neue Zeit angebrochen war. Die Menschen auf diesem Planeten würden nicht mehr länger tatenlos zusehen, wie sie von außerirdischen Sklaventreibern ausgebeutet wurden. Sie mussten von nun an in ständiger Angst vor neuen Angriffen gehalten werden. Jules wollte das Überraschungsmoment, das durch die Zerstörung der Ork-Raumstation entstanden war, solange wie möglich ausnutzen. Und auch wenn er noch keinen einzigen imperialen Soldaten auf dem Planeten gesehen hatte, so wollte er den Orks doch genau dies vorgaukeln. Mit fast allen verfügbaren schweren Waffen und der jahrelang gehorteten Munition würde er nun kämpfen, um seinen Bluff noch zu unterstützen. Vielleicht irrte er sich ja und alles war nur ein dummer Zufall. Aber wenn nicht, würde er heute die ersten Schritte zur Befreiung seiner Welt einleiten. Er wusste, dass es vielen seiner Männer genauso ging und schaute zurück in die Gesichter der Rebellen die ihn begleiteten. Er kannte jeden und würde für sie sein Leben opfern, genau wie sie es für ihn taten. Dann stutzte er. Dort war ein Gesicht, das nicht hierher gehörte. Es war der Junge, den man im Wald gefunden hatte. Probio hatte ihn die ganze Zeit über unauffällig beobachten lassen, als er in der Basis aufgenommen worden war, doch bisher hatte er sich nicht ungewöhnlich verhalten. Er war also kein Orkspion. Aber ganz sicher war sich Jules Probio nicht. Irgendetwas war ihm unheimlich an diesem Jungen und er wollte ihn nicht in seiner Nähe wissen. Nicht bei solch einem wichtigen Einsatz. Mit versteinertem Blick ging er auf den Jungen zu.

Dieser schien ihn fast sofort bemerkt zu haben und blieb stehen, als er den Mann, vor dem alle kuschten, auf sich zu kommen sah. Grun war die ganze Zeit nicht wirklich wohl dabei gewesen, als er sich aus der Basis geschmuggelt hatte. Doch die Gelegenheit war günstig gewesen. Wie selbstverständlich hatte er sich mit auf dem Laster geschwungen, als die schweren Munitionskisten verladen worden waren. Keiner hatte ihm gesagt, er solle weg bleiben oder sich davon machen. Im Gegenteil. Er hatte dabei geholfen, seltsame Trümmerstücke zu verladen, die wohl vom Himmel gefallen sein mussten. Dann waren viele der Rebellen in den Wald aufgebrochen und Grun hatte sich ihnen einfach angeschlossen. Vielleicht würden sie jetzt wieder einen der Überfälle auf die Orks durchführen und das wollte er auf keinen Fall verpassen. Wenn möglich würde er alles tun, um sie zu unterstützen, wenn es den elenden Sklaventreibern endlich an den Kragen ging. Wie lange hatte er davon geträumt, es den Orks endlich heimzuzahlen? Er wusste nicht mehr, wie viele Jahre er unter der Knute der Groben Invasoren gelebt hatte. Aber heute würde er endlich Gelegenheit bekommen, sich zu rächen. Seine Eltern zu rächen. Und wenn er überlebte, würde er nun an jedem Überfall teilnehmen, den die Rebellen auf die Orks durchführten. Doch nun schien sich sein Chance zur Rache in Luft aufzulösen, als der Rebellenanführer Jules Probio auf ihn zukam. In der wenigen Zeit, die er in den Höhlen der Rebellen gewesen war, hatte er schon viel von diesem Mann gehört. Er war ein Harter Mann, der nie lächelte und immer wütend zu sein schien. Jeder respektierte ihn und gehorchte seinem Befehl. Und auch Grun spürte wieder diese Aura aus Autorität und Führungsgewalt. Der Mann verursachte bei ihm sofort ein schlechtes Gewissen. Es war unheimlich aber Grun war wie gelähmt, als er den Blick von Probio auf sich spürte.

„Was machst du hier?“, fauchte Probio den Jungen an. Wie hatte es der schmächtige Kerl bloß geschafft, sich aus den Höhlen zu stehlen? Am liebsten hätte er ihn sofort zurück geschickt, doch dazu war es jetzt schon zu spät. Die meisten Transporter waren schon längst wieder auf den Weg zur Rebellenbasis und die wenigen noch zurück gebliebenen waren bis obenhin mit geborgenen Trümmern und Personal beladen. Alle andern Rebellen hatte er schon in Trupps eingeteilt und losgeschickt. Nur seine Gruppe war noch fast bis zu letzt geblieben. Er hatte den Jungen an der Backe.
„Ich will gegen die Orks kämpfen!“, antwortete Grun bissig. Er hatte all seinen Mut zusammen genommen, um dem Rebellenführer diese sechs Worte entgegen zu schleudern. Er wollte sich auf keinen Fall abwimmeln lassen.
Probio schaute einen Augenblick lang verdutzt in das entschlossene Gesicht des Jungen bevor er sich wieder im Griff hatte und seine übliche Miene der Autorität aufsetzte. „Was kannst du schon dazu beitragen? Wir müssen uns nicht noch zusätzlich mit einem schwachen Jungen belasten. Die Wälder sind so schon gefährlich genug! Du bist nur Ballast für uns!“ Mit jedem Satz, den Probio dem Jungen entgegen stellte, schien dieser ein Stück kleiner zu werden. Dann herrschte einige Sekunden Stille zwischen den Beiden, während Grun fieberhaft über die Worte seines Gegenübers nachdachte.
„Und wer von ihren Männern kennt sich in den Lagern aus? Wer kann ihnen zeigen, wo die Orks nicht so genau hinschauen? Wer weiß, wo sie meistens ihre Waffen und Treibstoffvorräte lagern? Wer könnte sich für sie in eines der Lager schleichen ohne sofort aufzufallen?“ Die letzten Worte hatten immer verzweifelter geklungen. Wollte denn dieser Probio nicht einsehen, wie wertvoll Grun für die Rebellen sein konnte? Auch ohne Waffe in der Hand würde der ehemalige Orksklave alles tun, um den Grünhäuten zu schaden. Und wenn es sein musste, würde sich Grun auf eigene Faust auf den Weg machen. Diesmal hatte er bessere Kleidung und sogar einige Vorräte in einem Rucksack. Wenn er sich unauffällig hinter den Rebellen hielt, würden sie ihn schon zu einem der Orklager führen.
Vielleicht konnte Probio Gedanken lesen oder er hatte die echte Entschlossenheit hinter Gruns Worten in dessen Augen erkannt. Jedenfalls wandte sich der Mann um und schritt davon. Nach einigen Metern drehte er sich aber noch einmal um. „Na gut. Aber steh uns nicht im Weg rum und halte dich im Hintergrund wenn es gefährlich wird. Ich kann keinen der Männer der entbehren, nur um für dich das Kindermädchen zu spielen.“

Gruns Herz tat einen Sprung und mit neu erwachter Energie folgte er dem Rebellenanführer.
 
ich les deine Geschichten sehr gern, nur fählt mir hier grad das etwas epische , das große... naja evtl kommt noch richtig Aktion auf ... ich finds traurig dass niemand von Schlachten erzählt wo Milliarden von Soldaten mit Millionen an Panzern gegen Millarden Orks kämpfen. Müßte möglich sein !! (und nebenbei noch Erzählstränge mit wenigen Individuen ...träum)
Schreib mal weiter man verliert sonst das Interesse und mir gehts dann immer so, dass ich Geschichten nach Monaten wiederendeck, alles was neu da ist les und dann wieder Monate "verschlaf", so erspar ich mir die Warterei .... 😎
 
Originally posted by MAMMUT@15. Nov 2005 - 20:42
ich finds traurig dass niemand von Schlachten erzählt wo Milliarden von Soldaten mit Millionen an Panzern gegen Millarden Orks kämpfen. Müßte möglich sein !! (und nebenbei noch Erzählstränge mit wenigen Individuen ...träum)
sowas hab ich auch mal überlegt aber des is immer so ne sache bei mir 🙄





@ dark lu: wäre schön, mal wieder einen neuen Teil zu lesen 🙂
 
ja ihr habt ja recht. in meinen storys denke ich doch in zu engen rahmen. ist mir jetzt auch erst wirklich bewußt geworden, seit ich die gaunts ghost- romane auf deutsch gelesen habe(darum auch meine etwas längere schreibpause,man muss ja auch mal gucken was die konkurenz so schreibt, gell? 😉 ).aber wie ich glaube schon erwähnt habe, war alles bisher mehr einführung und vorspann. nun sind die "helden" ja endlich gelandet und können ihren gegener(masiig viele orks)gegenübertreten. und da ja noch zwei weiter schiffe der kleinen streitmacht ins system springen werden, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass diese die eine oder andere zehntausendschaft auf den planeten schießen werden(sträflinge gibt es ja genug,oder?)
habe auch schon den nächsten teil geschrieben und werde ihn nun fleißig eintippen,versprochen(ups, jetzt muss ich mich ja drann halten. mist, passiert mir immer wieder).
 
In Skarrgar brodelte es immer noch. Der ganze Tag schien von Gork und Mork verflucht zu sein. Erst war seine geliebte Station zerstört worden. Dann war er zur Flucht gezwungen worden, wie ein kleiner schwacher Snootling. Und nun hatte es nicht mal sein Landungsboot bis zu einer seiner Basen auf dem Planeten geschafft und war auf halber Strecke verreckt. Alle paar Minuten musste er sich Luft verschaffen und reagierte sich dann an seiner Umgebung ab. Da seine Jungz aus den Vorfällen an Bord des Landungsbootes gelernt hatten, hielten sie einen gesunden Abstand zu ihrem zornigen Chef. Und so zerlegte Skarrgar einige Bäume verschiedenster Dicke mit seinem gewaltigen Kettenspalta. Dabei war es ihm ganz egal, wie weit man das laute Kreischen des starken Servomotors hörte, wenn sich die Zähne der Klinge in das Holz der Bäume fraßen. Und auch seine lauten Schreie unterdrückte er nicht. Viele der Waldtiere hatten instinktiv vor dem Mob Orks reiß aus genommen, als sie sich der lauten Xenoiden bewusst wurden, doch einige schwerere Raubtiere hatten ihr Glück versucht und waren von Skarrgar einfach zerhakt worden. Das noch blutige Fell einer besonders schön anzusehenden Bestie zierte jetzt Skarrgar Schultern, wie ein Umhang. Diese Trophäe hatte den Orkboss etwas besänftigt und er überlegte grade die nächsten Schritte, als er plötzlich inne hielt und eine seiner mächtigen Pranken hob. Sofort verstummten auch seine Jungz und gingen in Deckung. Ihre antrainierten Kundschafterfähigkeiten gewannen nun wieder die Oberhand. Skarrgar jedoch reckte den Hals und nahm einige tiefe Züge der frischen Waldluft. Seine Ohren bewegten sich in alle Richtungen und jeder seiner Nerven war angespannt. Er spürte etwas ganz in der Nähe. Da war etwas. Seine wenigen Haare richteten sich auf und er gab einige lautlos Handzeichen. Die Blood Axes waren verschwunden und nur wenige Augenblicke später hatte sich Skarrgar auch in Luft aufgelöst.

Nur wenige Minuten später wurde die eingetretene Stille erneut unterbrochen, als mehrere bewaffnete Menschen durch das Unterholz brachen und dann verharrten. Hier schien die deutliche Spur der Orks im Nichts zu enden. Keine abgeknickten Äste mehr und auch keine gespaltenen Bäume. Nichts. Sofort hockten die Menschen ab. Jeder trug ein Lasergewehr und ein Messer bei sich. Ihre Kleidung war aber kaum als militärisch zu bezeichnen, außer das sie aus billigem Tarnstoff gefertigt worden war. Die Männer wirkten verwahrlost und wild. Geradezu aggressiv. Das einzige was sie besonders machte war das silbern glänzende Amulett das jeder um den Hals trug. Aber am gefährlichsten und auch auffälligsten schien ihr Anführer zu sein. Alle anderen schienen einen instinktiven Sicherheitsabstand zu ihm wahren zu wollen. Er war ein bleicher Hüne mit bionischen Augen, die kalt die Umgebung musterten. Ein gut gefertigter Plattenpanzer aus überlappenden Kevlarschichten und ein solide aussehendes Ketteschwert zeugten von seinem hohen Rang. Die Arme frei und muskulös schienen wie gemacht zum Töten. Dieser Mann war der eigentliche Gegner und bei weitem der gefährlichste. Er bewegte sich mit der Eleganz eines Raubtieres und schien es kaum noch abwarten zu können sich auf sein nächstes Opfer zu stürzen.

Skarrgar hatte ihn fast augenblicklich als würdigen Gegner eingestuft. Es würde ihm eine Freude sein, seinen Kettenspalta in den Körper dieses Mannes zu rammen. Mit einem Pfiff gab er seinem Mob das Signal zum Angriff und sprang dann selbst mit lautem Gebrüll aus seinem Versteck. Überall schienen auf einmal Blood Axes aus dem Boden zu sprießen. Ein wahrlich gelungener Hinterhalt. Bei Gork, die waren abgehärtet. Das musste Skarrgar diesen Weichlingen lassen. Die hatten sich schnell auf die neue Situation eingestellt und ballerten aus allen Rohren auf seine Jungz. Ohne zu Zögern sie mit gezogenen Messern und aufgepflanzten Bajonetten in den Nahkampf. Dabei überragte jeder Ork einen Menschen um mehrere Köpfe. Die Menschen machten sich mit wildem Blick über die Blood Axes her. Dabei waren sie so aggressiv, das Skarrgar einen Augenblick überrascht nachdenken musste, wer hier eigentlich wem einen Hinterhalt gelegt hatte? Aber es kümmerte ihn nicht wirklich, denn es war ein guter Kampf. Der beste Kampf seit langem und der wollte jede Sekunde davon auskosten. Mit weiten Schritten hackte er sich durch die kampfstarken Gegner auf sein eigentliches Ziel zu. Der bleiche Anführer der Menschen war nur wenige Meter entfernt. Wie ein Teufel teilte er mächtige Schläge nach allen Seiten aus und streckte fast immer einen der Orks nieder. Ohne Probleme wich er Kugeln und Axtattacken aus und schien nicht einmal außer Atem zu geraten. Wahrlich ein würdiger Gegner. Skarrgar aktivierte seinen Kettenspalta und griff den weißhäutigen Menschen an. Vielleicht war der Tag doch nicht so übel?

***

Nummer 5513 konnte es kaum glauben. Aber er war immer noch am Leben. Auch seine Leidensgenossen hatten den Absturz unbeschadet überstanden. Der Segen des Imperators schien heute unermesslich zu sein. Die Flucht von der explodierenden Ork-Raumstation war gelungen. Und dem Entertorpedo war der Eintritt in die Planetenatmosphäre unbeschadet gelungen. Der Pilot hatte es geschafft, den Torpedo im Schlepptau eines viel größeren Trümmerteils von der Raumstation durch die heißen Schichten der Atmosphäre zu steuern. So war allen Insassen die Reibungshitze erspart geblieben und die technischen Systeme konnten keinen Schaden nehmen. Der Entertorpedo hatte nicht mal den kleinsten Kratzer abbekommen und danach war es dem Piloten sogar noch gelungen eine halbwegs weiche Bruchlandung auf dem Planeten hinzulegen. Jetzt hing der Truppentransporter zwar irgendwo im Wald hoch in den Bäumen, doch seine Besatzung war unversehrt geblieben. Alle hatten erleichtert gejubelt und innbrünstig dem Imperator für seine Gnade gedankt. Doch die Freude war nur von kurzer Dauer gewesen. Drakken hatte sich aus seinem Sitz gepellt und angeordnet sich sofort zum Ausstieg bereit zu machen. Er selbst hatte die Luke geöffnet und ein Seil zum Waldboden hinab gelassen. Als sich alle gesammelt hatten, hatte er sofortigen Abmarsch befohlen und die Sprenghalsbänder scharf gemacht.

Keiner der Sträflinge hatten gemurrt. Es hätte keinen Sinn gemacht. Auch wenn andere Sträflingskommandanten wenigstens eine Spur von Menschlichkeit besaßen, traf dies auf Drakken jedoch nicht zu. Der Mann war eine seelenlose Mordmaschine und viele Sträflinge wunderten sich, warum er nicht ebenfalls ein Sprenghalsband trug. Doch wer sollte es ihm schon anlegen? 5513 zweifelte nicht daran, dass Drakken alle umgebracht hatte, die ihn vielleicht verurteilen wollten. Zum Glück schien dieser Mann aber zurzeit seine gemäßigte Seite auszuleben und nur Feinde des Imperiums töten zu wollen. Nicht auszudenken, was geschehen würde, wenn er wieder in einen seiner legendären Bluträusche verfiel und alles angriff was sich in seiner Nähe befand. Keiner der Sträflinge wollte es riskieren aus einer Laune heraus von Drakken getötet zu werden. Deshalb hatten es sich alle angewöhnt, immer einen gesunden Abstand von diesem Mann zu halten. Und dies taten nicht nur Sträflinge, sondern wirklich alle, die auf die einen oder andere Art mit Drakken zu tun hatten.

Und auch nun ging Drakken voran und der Trupp folgte ihm in einigen Metern Entfernung. Es schien ihn nicht zu stören. Er hatte mittels eines Scanners ermittelt, wo in etwa die Orklandefähre runtergekommen war und seinem Trupp in diese Richtung marschieren lassen. 5513 genoss fasziniert die ungewohnte Umgebung. Ere hatte noch nie zuvor so viele Pflanzen gesehen. Und auch noch nie so hohe Bäume. Und all diese Geräusche, die nach und nach wieder einsetzten. Kein Maschinenlärm und auch kein metallenes Klappern beim gehen. Der Boden war nicht aus Metall. Offenbar ging es seinen Kameraden genauso, denn nicht ein einziger störte die ungewohnt seltene Idylle. Kaum zu glauben, das sie vor noch nicht allzu langer Zeit auf einer Raumstation gewesen waren und gegen grünhäutige Aliens gekämpft hatten. Eine gelungene Abwechslung zu den Metallwänden seine Gruppenzelle an Bor der PATRONUS. Bisher hatte sich dieser ganze Trip als äußerst erfolgreich ausgezahlt. Sogar der zurück liegende Kampf gegen die Orks war für 5513 eine Wohltat gewesen. Endlich hatte er an jemandem seinen ganzen Frust auslassen dürfen, der sich über die lange Zeit seiner Bestrafung angesammelt hatte. Sicherlich gab es leichtere Wege und auch ungefährlichere Gegner, aber 5513 konnte es sich nun mal nicht aussuchen und nahm einfach, was kam. Nach zig Monaten Enge und Gedränge an Bord des Mutterschiffs, ekliger Verpflegung und ständiger grundloser Züchtigung, durch die Aufseher, war 5513 noch ein ganzes Stück besser motiviert zu töten, als es jeder Ork hätte sein können. Und er war schließlich nicht der Einzige Sträfling, der nun endlich mal von der leine gelassen wurde. Jeder Sträfling war darauf konditioniert worden, sich auf jeden Gegner zu stürzen, auf den die Aufseher und Offiziere zeigten.

Zwar hatte sich sein Elan seit dem Kampf auf der Raumstation und der Bruchlandung etwas gelegt, zumal die ruhige Umgebung ihn zusätzlich besänftigte. Aber ein kleiner Piekser direkt in seine Halsschlagader aus seinem Halsband, mit dem er überall wieder gefunden werden konnte, und er spürte schon die aufputschende Wirkung der injizierten Kampfdroge. Er war richtig heiß auf den nächsten Kampf. Er wusste, dass dies nicht seine wirklich freien Entscheidungen waren, aber er konnte auch nicht gegen die Konditionierung durch die Aufseher ankämpfen.
Und überhaupt, wann hatte er denn das letzte Mal schon etwas selbst entschieden?
 
Wirklich wiedermal ein gelungener Teil. Mir gefällt die Geschichte. Pass nur auf, dass sich nicht unnötig viele Rechtschreibfehler einschleichen. 😉

Hoffe es geht bald weiter, damit wir erfahren was aus Grun dem kleinen Flüchtling wird und ob Skarrag sich wirklich auf sein Zusammentreffen mit Drakken freuen sollte... 😀

Gruß
=][= Jaeger
 
Ein Pfiff ertönte und im gleichen Augenblick schien der Wald zum Leben zu erwachen. Mächtige Schemen mit grüner Haut tauchten aus den Schatten der Bäume auf und stürzten sich auf den Sträflingstrupp. 5513 zog den Abzug des Lasergewehrs durch und drehte sich im Halbkreis. Um ihn herum begannen auch die anderen Sträflinge zu schießen und zusammen erzeugten sie ein wahres Lichtgewitter aus Mündungsfeuerblitzen und Laserstrahlen. Eine Flammenwolke wogte den angreifenden Orks entgegen und verbrannte die erste Reihe mit heißem Promethium. 5513 schrie seine Wut und seine Aggressivität heraus und stimmte damit in das laute Gejohle der anderen Sträflinge ein. Er spürte einen weiteren Piekser im Hals und fühlte sich so stark, wie nie zuvor. Dann war auch schon der erste Ork heran und wurde von 5513 mit dem langen Bajonett begrüßt, das dieser ihm kraftvoll bis zum Anschlag in den Körper rammte. Gleichzeitig zog er den Abzug und pumpte einen Feuerstoß in den Ork. Dieser taumelte einige Schritte zurück und wischte sich mit einer seiner Pranken über die tiefe Wunde. Dunkles, fast schwarzes Blut spritzte zwischen den Fingern des Ungetüms in den Wald. Doch der Ork riss nur sein Maul auf und stieß einen wahrlich markerschütternden Schrei aus. Allerdings ging dieser im Lärm des Kampfes völlig unter. 5513 hielt sich nicht lange auf und sprang den Ork an. Diesmal zielte er aber auf den Kopf des Orks und fügte ihm einen tiefen Schnitt am Hals zu. Ohne Pause setzte er noch einige Schläge mit dem Gewehrkolben nach und suchte sich dann ein neues Ziel. Sein Opfer stand nicht wieder auf.

Im Zentrum des Kampfes tobte sich Drakken aus und trennte mit seinem Kettenschwert Gliedmaßen ab, die ihm die Orks so leichtsinnig entgegen hielten. Mehrere abgeschlagene Hände, samt den von ihnen gehaltenen Pistolen und Äxten, lagen schon zu seinen Füßen. Doch die Orks schienen keine Angst zu kennen und stürzten sich immer wieder auf ihn. Mit einem eleganten Schwung enthauptete er seinen nächsten Gegner und stieß den nun kopflosen Körper mit einem Fußtritt zur Seite. Ohne in der Bewegung inne zuhalten, hob er die linke Hand und feuerte mit der Boltpistole. Jeder Schuss ein Treffer. Kaum hatte er sich etwas Freiraum erkämpft, als er auch schon nach neuen Gegnern suchte.
Eine Gruppe von Orks lief über mehrere tote Sträflinge auf ihn zu. Drakken griff kurz an sein linkes Handgelenk und drückte einige Knöpfe auf der äußerst robusten Fernbedienung. Die Sprenghalsbänder der Sträflinge gingen hoch und verwandelten die Orks in blutige Brocken und Knochensplitter. Ein weiterer Knopfdruck regelte die Zufuhr der Kampfdrogen, die den Sträflingen injiziert werden konnten. Zuerst hatte er sie aggressiver werden lassen. Nun wollte er ihre Stärke für kurze Zeit erhöhen. So waren sie den Orks in den nächsten Minuten fast ebenbürtig. Aber nur fast.

Viel länger durfte der Kampf nicht mehr gehen, wenn er noch genug Männer übrig behalten wollte, um diesen Kampfeinsatz zu Ende zu bringen. Auch waren diese Orks nicht wirklich gute Gegner für ihn. Sie waren eine Plage und sie waren schwer zu besiegen. Aber sie waren trotz allem nur etwas intelligentere Tiere, die gelernt hatten mit Waffen umzugehen. Ihr Tod verkleinerte seine Schuld nicht im Geringsten, wie ihm inzwischen klar geworden war. Dieser Kampf war seiner toten Brüder nicht würdig. Sie hatten gegen weit gefährlichere und wichtigere Gegner ihr Leben für den Imperator hingegeben. Diese Orks waren weit davon entfernt wichtig zu sein. Hier ging es nicht um das Schicksal des Imperiums. Nicht einmal um das Schicksal eines Raumsektors. Nein, sie kämpften hier nur auf einer einsamen, unwichtigen und vor allem vergessenen Welt, die es nicht im Geringsten wert war, für sie zu sterben.
Drakken hieb zornig auf eines der grünhäutigen Tiere ein und spaltete dabei einem Ork den Schädel. Damit der die rotierende Klinge des Kettenschwerts wieder los bekam, erhöhte er kurzzeitig die Leistung des Mikromotors.
Am besten würde es wohl sein, diesen Kampf so schnell wie nur möglich zu beenden. Dann würde er sich würdigere Gegner suchen, um sein gequältes Gewissen zu besänftigen.
 
Gerade wollte er sich mit neuer Wut auf einen arglosen Ork stürzen, als Drakken einen harten Schlag von der Seite bekam. Sofort reagierte er und drehte sich in die Richtung aus welcher der unerwartete Angriff gekommen war. Er war einen Moment unaufmerksam gewesen und das hatte der große Orkboss sofort ausgenutzt. Er stemmte sein Kettenschwert gegen ein weitaus größeres und fing damit einen mörderisch geführten Hieb gerade noch so ab. Funken sprühten als sich die beiden rotierenden Klingen berührten. Die Vibrationen der Waffen rissen Drakken fast das Kettenschwert aus der Hand. Der Orkboss war mit einem mächtigen Kettenschwert ausgerüstet, das Drakken eher wie das Werkzeug einer forstwirtschaftlichen Holzverarbeitungsmaschine vorkam. Das Ding knatterte lautstark und übertönte fast alle näheren Geräusche. Drakken tastete seinen Gegner mit seinen bionischen Augen ab und analysierte dessen Bewegungsabläufe, um darin ein bestimmtes Muster zu erkennen. Doch der Ork schien nicht mit einer speziellen Technik zu kämpfen, sondern kloppte einfach so auf Drakken ein, wie es ihm wohl in den Sinn kam. Was ihm an Technik und Eleganz fehlte kompensierte der außerirdische Krieger mit grober Gewalt und Stärke. Er achtete nicht darauf wohin er seine Waffe hielt, um Schwung für neue Schläge zu holen und zerteilte so nebenher auch noch einige in der Nähe kämpfende Orks und Sträflinge. Drakken schätzte ihn neu ein. Er hatte diesen riesenhaften Orkboss unterschätzt. Dieses grünhäutige Monstrum war keinesfalls ein leichter Gegner.

Drakken entschloss sich zu einem Sprungtritt in Richtung des hässlichen Gesichtes, um den Ork zu betäuben, doch dieser holte ihn mit einer seiner mächtigen Pranken einfach aus der Luft und schmetterte ihn unsanft zu Boden. Überrascht rollte sich Drakken ab und nutzte den Schwung für einen neuen Schlag. Doch der Boss war schon zur Stelle und konterte mit seinem Riesenkettenschwert. Drakkens Reflexe warfen ihn zur Seite als er einer Axt auswich, die ihm ein anderer Ork in den Rücken rammen wollte. Doch nun wurde dieser vom Boss gespalten der eigentlich auf den blasshäutigen Menschen gezielt hatte. Drakken war erstaunt wie gewand und schnell sich der Orkboss trotz seiner gewaltigen Körperfülle bewegte. Schnell zog er seine Boltpistole und schoss einige Schuss auf die mächtige Silhouette seines Gegners ab. Mit seinen verbesserten Augen konnte er den Projektilen folgen und ihre Flugbahn errechnen. Sie würden den Kopf des Orks treffen und vom Körper sprengen. Doch dieser Kopf ruckte zur Seite und stattdessen trafen die Kugeln auf das Kettenschwert und wurden in Richtung einiger Sträflinge abgelenkt, die sofort zusammen brachen, als sie getroffen wurden. Ohne weiter darüber nachzudenken hatte Drakken die Waffe wieder eingesteckt und nach einer an seinem Gürtel befestigten Granate gegriffen. Wenn die üblichen Methoden nicht funktionierten musste er eben zu den wirklich schmutzigen Tricks greifen. Mit, auf höchster Drehzahl, laufenden Kettenschwert täuschte er eine neue Attacke an und holte mit der Wurfhand aus. Der Orkboss zuckte zurück und hob nun seinerseits eine große und gefährlich aussehende Waffe und drückte ab. Die Waffe ruckte in der hand des Orks wie ein zorniges Tier und spuckte nussgroße Brocken aus, die alles zerreißen würden, dass sie trafen. Doch die bionischen Augen hatten die Schussbahn bereits ermittelt und als ungefährlich eingestuft, weshalb Drakken scheinbar ohne Nerven stehen blieb und die Granate warf.

Eine kleine Sonne ging zwischen den Kämpfenden auf und blendet alle, die nicht zufällig in eine andere Richtung sahen. Zorniges Grunzen und Knurren auf Seiten der Orks war zu hören, als sie auf einmal blind gegen ihre Gegner kämpften. Wütende Rufe und noch zornigere Flüche kamen von den ebenfalls geblendeten Sträflingen. Instinktiv ließen diese sich zu Boden fallen, als die blinden Orks anfingen, wild in der Gegend rum zu ballern. Drakken hatte das Überraschungsmoment ausgenutzt und sich wie ein Wolf auf eine Herde Schafe gestürzt. Etliche Orks brachen mit aufgeschlitzten Körpern zusammen und würden nicht wieder aufstehen. Einige nicht geblendete Sträflinge nutzten ebenfalls die Gelegenheit und schossen mit ihren Lasergewehren auf sich bietende Ziele. Doch die ersten Orks fingen bereits wieder an, gezielt nach neuen Gegnern zu suchen. Und auch das große Kettenschwert des Bosses suchte nach Drakken. Der mächtige Ork war an fast allen unbedeckten Hautflächen mit Brandblasen übersäht, als ihn die Hitze der Blendgranate unvorbereitet verbrannt hatte. Und die vorher schon bedenklich Blut unterlaufenden Augen schienen nun rot zu glühen und zu tränen. Und auch wenn er nicht mehr ganz so gezielt nach Drakken schlug, hatte er keineswegs an Kampfkraft oder Motivation verloren. Mit mächtigen Schwüngen scheuchte er Drakken vor sich her und fegte dabei abermals den einen oder anderen unvorsichtigen Kämpfer von den Beinen. Mittlerweile hatten sich die meisten Sträflinge auf eine Seite des Kampfgebietes zurückgezogen und schossen auf die Orks, welche sich auf der gegenüber liegenden Seite hinter Bäumen und Steinbrocken verschanzten. Nur vereinzelt wurde wirklich noch Mann gegen Ork gekämpft. Und im Zentrum waren Drakken und der Orkboss.

5513 rastete ein neues Magazin in sein Gewehr und legte dann wieder auf die Orks an. Neben ihm legen weiter verschwitzte, blutüberströmte und verdreckte Sträflinge in Deckung und schossen ebenfalls aus allen Rohren. Die Wirkung der Kampfdrogen lies nun immer schneller nach und 5513 spürte schon die ersten Nebenwirkungen. Alle seine Muskeln zitterten von der über mehrere Minuten andauernden Höchstbelastung während des Nahkampfes. Abwechselnd standen ihm die Haare zu Berge, brach ihm kalter Angstschweiß aus und wurde ihm schwarz vor Augen. Aber er musste sich am Riemen reißen, wenn er hier nicht drauf gehen wollte. Er suchte nach einem neuen Magazin und gab dem Lauf Gelegenheit abzukühlen. Als er keines mehr fand, kroch er zu einem in der Nähe liegenden Ork, der von der eigenen Axt erschlagen worden war. Eine große massive Pistole steckte im Gürtel. Aber für Menschenhände war sie schon fast so groß wie ein Gewehr. Ein einfacher Mechanismus, wie 5513 feststellte. Es gab nur eine Abzug und einen Patronenauswurf. Idiotensicher. Die Orks machten sich wohl nicht viele Gedanken um Sicherheit oder Kimme und Korn. Hauptsache die Waffe ballerte los, wenn der Abzug durchgezogen wurde. Letzteres bereitete 5513 einige Mühe, da die Waffe eben für die großen, starken Klauen eines Orks gemacht war. Doch dann erwachte die Pistole zum Leben und verwandelte sich in ein wildes Biest, das Feuer spuckte. Der Rückstoß warf 5513 fast um, aber es gelang ihm die Waffe, weiterhin in die ungefähre Richtung der Orks zu halten. Und so ungenau das Zielen mit dieser kruden Schießvorrichtung auch war, die Wirkung war beachtlich. Sie machte verdammt große Löcher in Bäume, Blätter und Orks. Doch nach schon wenigen Feuerstößen war die Waffe leer geschossen. 5513 wollte sich gerade eine weitere Waffe suchen als ihm ein wahrhaft markerschütternder Schrei durch alle Knochen fuhr. Ganz in der Nähe schien ein großes Tier einen Todeskampf auszufechten. Geschockt schaute er zur Mitte des inzwischen schon richtig ausgetretenen Kampfplatzes. Dort röhrte der wohl größte Ork, den 5513 bisher gesehen hatte, aus voller Lunge seinen Schmerz heraus und hielt sich seinen rechten Armstumpf. Zwischen seinen Fingern spritzte schubweise fast schwarzes Blut hervor. Drakken lag zu seinen Füßen und schüttelte benommen den Kopf. Ein bild das sich 5513 sofort ins Gedächtnis brannte, denn noch nie hatte jemand Drakken am Boden gesehen. Ganz in der Nähe lag der abgetrennte immer noch zuckende Arm des Orks und schien wohl noch den Aktivator für das Kettenschwert zu betätigen. Die Waffe drehte sich ruckartig im Kreis und wirbelte Staub, Dreck und Blut auf. Dann blitzte es erneut und Dunkelheit senkte sich über den Kampfschauplatz.

Endlich kam das Bild zurück. Zuerst nur in schwarzweiß und gestört doch schon nach wenigen Testdurchläufen klärte sich das Bild wieder. Schnell ging er die verschiedenen Spektren durch, über die seine bionischen Augen verfügten. Der Orkboss hatte ihn vollkommen überraschend zu Boden geschickt. Es war Drakken endlich gelungen, die Deckung des Ork zu durchbrechen und ihm den rechten Arm abzutrennen. Doch danach fehlten ihm entscheidende Augenblicke, die er offenbar bewusstlos auf dem Boden verbracht hatte. Höchstwahrscheinlich hatte ihn der Ork in seiner Pein mit ganzer Wucht am kopf getroffen. Suchend tastete Drakken seinen Schädel ab und fand bald die große Beule. Dort musste ihn der Ork erwischt haben. Aber wo waren die Orks? Um ihn herum wallten die Schwaden einer Tarnwolke. Er hörte dumpfe Geräusche und sah schemenhafte Silhouetten an sich vorbei rennen. Anhand der Bewegungen und Ausmaße wusste er das es sich um Sträflinge handelte. Sie schienen wohl die sich zurückziehenden Orks zu verfolgen und den Kampfplatz zu sichern. Drakken stand auf und schaute nach einer besonders lästigen Lärmquelle. Es war der immer noch zuckende Arm des Orkbosses mit dem mächtigen Kettenschwert. Er zog die Pistole und schoss den Arm zu Brei.
 
Ich hatte die Geschichte ja vollkommen vergessen 🤔 und konnte jezt sehr viel an einem Stück lesen.

Respekt für die tolle Leistung, deine Geschichte gefällt mir ebenso gut wie die von Avenger und Awatron und das soll was heißen!

Man kann einen deutlichen Fortschritt erkennen, vergleicht man sie mit deiner letzten Geschichte über die Gefallenen, die mir auch sehr gut gefallen hat.

Noch eine winzige Anmerkung, Skarrgar hat zuerst eine Kettenaxt und dann ein Kettenschwert... 😛

Damit ich nicht wieder den Anschluss verliere wird das Thema gleich abbonniert...

Ich freue mich schon auf neue Teile und wünsche schonmal allen Lesern und vorallem Dir ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.

Mfg Novius