Ich verstehe das du Angst hast.
Nur sind diese Ängste absolut irrational und unbegründet.
Wie das bei Asterix mit "der Himmel könnte mir auf den Kopf fallen". Ungefähr wie du und ich wissen das das totaler Humbug ist geht es mir mit den geäußerten Befürchtungen.
Ich wüsste ehrlich gesagt auch nicht wo ich anfangen sollte diese zu entkräften, denn schon die Formulierungen der Befürchtungen lassen auf eine Unkenntnis bzw. Ignoranz des Fachs Biologie schließen die man nicht so im vorbeigehen schließen kann. Beispielsweise ist dein "Bild" von Natur einfach als naiv-romantisch zu bezeichnen
'Studiere ein paar Semester Biologie' ist eigentlich die einzige sinnvolle Antwort die man geben kann. Alles andere sprengt den Rahmen.
Nur mal so als Denkanstoß: jeder der sich fachlich irgendwie mit dem Thema Gentechnik beschäftigt, ob jetzt "draußen in der echten Welt" oder auch nur hier im Forum, sieht das ganze harmlos bis befürwortend. Die Gegner und Besorgten sind ausnahmslos nicht vom Fach - aufällig, oder?
Ja, du hast recht: ich kann an der Stelle nicht mit Sachargumenten argumentieren, eben weil es nix sachlich zu entkräften gibt.
Um ein Beispiel zu geben:
sondern um die Erfahrung das allzuviel Einmischung in die Natur zu ensprechenden Folgen führt und der Mensch letzten Endes gegen diese machtlos ist. Resistente Krankheitserreger? "Neue" Krankheitserreger
Das zeigt sehr schön wie absolut falsch das grundlegende Verständnis ist.
Im Grunde sagst du resistente Keime als auch neue Krankheitserreger seien das Produkt menschlicher Manipulation.
Das ist Quark, beide entstehen durch einen ganz natürlichen Prozess, den wir "Evolution" nennen. Sowohl die Anpassung bestehender Arten als auch die Entstehung neuer Arten ist ein vollkommen natürlicher Prozess. Normalerweise können wir das nicht beobachten weil das ganze über Generationen langsam und merklich von statten geht - aber bei Bakterien dauert eine Generation eben nur 20 min, da kann man das ganze live beobachten.
Also merke: beides sowohl die Entstehung "resistenter" Keime als auch neue Krankheitserreger sind vollkommen 'natürliche' Prozesse, die auch statt finden würden wenn nicht ein Mensch leben würde.
Sicherlich, durch die breite Verwendung von Antibiotika haben wir den Evolutionsdruck auf Bakterien erhöht. Bei "uns" überleben nur noch Bakterienstämme die gegen gängige Antibiotika resistent sind.
Nur, und jetzt werden wir moralisch, ist es menschenverachtend daraus jemanden einen Vorwurf zu machen. Denn im Grunde steckt hinter Aussagen "nicht soviel Antibiotika nutzen" nix anderes als die Aussage das man heute Menschen leiden und verrecken lassen soll damit morgen noch unsere (primitiveren) Medikamente wirken. Das ist Menschenverachtung pur. Konsequenterweise könnte man damit die Erfindung des Antibiotikums per se verteufeln, weil es ist ja widernatürlich das Menschen eine bakterielle Erkrankung überleben.... wird kein geistig gesunder Mensch sagen oder?
Ein Argument gegen Genforschung ist das auch nicht, weil eben genau diese Technik dafür sorgt das wir beim wettrüsten vorne bleiben. Dazu genügt ein Blick auf auf den bis heute gefährlichsten Erreger: Grippeviren. Kein anderer Erreger hat im laufe der Geschichte so viele Menschen getötet. Sicher, er macht es nicht auffällig und holt sich in erster Linie Alte& kranke, deshalb nehmen wir es nicht als "gefahr" wahr wie andere Infektionskrankheiten. Aber trotzdem alles in allem der tödlichste Virus: jedes Jahr sterben 7000-10000 Menschen daran, allein in Deutschland. Bei der letzten richtig großen Epidemie 95/96 warens knapp 31.000. Bis vor gar nicht so langer Zeit (vor der Jahrtausendwende) konnte man nichts machen, Grippeimpfungen beispielsweise haben immer nur gegen den Erreger der letzten Saison geholfen. Mittlerweile können wir -dank Gentechnik- binnen 2-3 Wochen nach auftreten wirksame Impstoffe und passende Medikamente zur Hand haben. Eine Krise wie die spanische Grippe, die noch 1918-20 knapp 50 mio. Menschen tötete wird es nicht mehr geben.
Und das ist jetzt moralisch schlecht, weil unnatürlich? Ja ne... ich bleibe lieber böser Gentechnikvertreter als Öko-Idiot.
Wenn sie sich wenigstens an ihre eigenen Moralvorstellungen halten würden und gentechnisch erschaffene Medikamente ablehnen würden ... dann wäre man sie zumindest schnell los :evil: