Vitamin A Genreis, was ist davon zu halten?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
@Bloodknight: Ja, das ist ein Phänomen der Öko-Szene, das ich auch extrem nervig finde! Der Ist-Zustand wird zu einer Art heiliger Kuh, die man nicht schlachten darf, ein Zustand den man unbedingt erhalten muss, oder heutzutage die alten Zustände zurückholen will. Man romantisiert die kleinbäuerliche Vergangenheit der vorherigen Jahrhunderte und möchte zu wieder einführen.
 
Bin zwar nicht 100% vom Fach, aber als Chemiker aus dem Bereich Biomaterialien/Regenerative Medizin kann ich aus reichlich Diskussionen mit Profs aus aller Welt sagen, dass ein Gentransfer-Mechanismus durch reine orale Aufnahme der feuchte Traum jedes Genetikers wäre, um gezielte Heilungsprozesse einzuleiten. Leider ist das ohne extremst komplizierte molekulare/virale Hilfsmittel nicht machbar.

Kurz: Das Essen von "Genfood" ist nur dann schädlich, wenn die genetische Modifikation dazu führt, dass das betreffende Lebewesen plötzlich Toxine sekretiert, die Probleme bereiten. Diese Toxine lassen sich allerdings mit simplen Labortests nachweisen. Wenn die Pflanze also nicht giftig geworden ist, ist sie erstmal unbedenklich.
 
Vieles ließe sich mit simplen Tests nachweisen, aber es wird heute ja eher selten mal irgendwas getestet. Das gilt übrigens auch für das oft hochgelobte Bio. Bio an sich wäre ja klasse, wenn man nur häufiger kontrollieren würde. 😉

Das Problem mit Genpflanzen ist allerdings das diese nicht weniger sondern mehr Pestizide brauchen...

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/forschak/1926444/

Man kann über grüne Gentechnik leider nur noch den Kopf schütteln.
 
Unsere Nahrungsmittel sind so sicher wie noch nie. Der Standard ist hoch und getestet wird auch viel. Das ist doch auch ein Grund warum Nahrungsmittelskandale immer wieder aufgedeckt werden und die Menschen nicht mehr regelmäßig an verdorbenen oder belasteten Nahrungsmitteln erkranken/sterben. Die Kritik an Gentechnik in diesem Bereich ist wirklich Jammern auf hohem Niveau.

Es wird immer so sein, dass Unkräuter/Wildpflanzen eine Resistenz gegen Herbizide entwickeln, das ist auch bei konventioneller Landwirtschaft so. Es ist ein ewiger Wettlauf, ein ewiges Wettrüsten.

Man kann über grüne Gentechnik leider nur noch den Kopf schütteln.
Tja, wir werden uns wohl nicht mehr einig!

Es wäre nur schön, wenn ihr nicht so verallgemeinern würdet. Dass mehr Pestizide benötigt werden, ist ärgerlich, dies trifft aber eben nicht auf Golden Rice zu, dessen Modifizierungen nicht auf eine Resitenz gegen bestimmte Pestizide ausgelegt ist, sondern auf die Produktion von Vitamin A. Es ist einfach unseriös hier mit Monsanto den Golden Rice über einen Kamm zu scheren und zu diskreditieren. Es gibt in diesem Sinne nicht "Die Grüne Gentechnik", sondern verschiedene Ausprägungen mit verschiedenen Zielen. Golden Rice abzulehnen, weil man Monsanto kritisiert, ist kurzsichtig.
 
Unsere Nahrungsmittel sind so sicher wie noch nie.

Bezweifel ich. 🙂

Der Standard ist hoch und getestet wird auch viel.

In Deutschland tendenziell mehr als anderswo, aber selbst hier wird immer mehr übersehen. Im Bereich der Kontrollen ist seit Jahren eher Stellenabbau zu verzeichnen. Die Behörden sind gnadenlos unterbesetzt.

http://www.abendblatt.de/hamburg/ar...nsmittelkontrollen-wegen-Personalmangels.html

Das ist doch auch ein Grund warum Nahrungsmittelskandale immer wieder aufgedeckt werden und die Menschen nicht mehr regelmäßig an verdorbenen oder belasteten Nahrungsmitteln erkranken/sterben.

Die werden aufgedeckt, weil eben Leute an dem Zeug erkranken - siehe EHEC. BSE wurde auch erst wirklich bekannt, als die Bilder von dem Typen aus England, bzw. das durchgedrehte Rind durchs Fernsehen liefen... Und die meisten Gammelfleisch Skandale verdankte man meist anonymen Informanten die sich an die Medien gewendet haben. z.B. dieser:

http://www.br.de/radio/b5-aktuell/s...zug/gammelfleisch-schlachthof-coburg-100.html

oder dieser:

http://www.sueddeutsche.de/muenchen...cht-auf-gammelfleisch-im-schlachthof-1.929841

oder der prominenteste Fall derzeit, und erst vor 2 Tagen im TV zu sehen:

http://www.tagesspiegel.de/politik/...m-das-dilemma-des-whistleblowers/8686118.html


Wenn es flächendeckende Kontrolle gäbe, wäre das sehr schön. Aber die ist ein Märchen...

Hab übrigens selber erst vor 2 Monaten einen Brotlaib als Frisch gekauft, der schmeckte und aussah wie drei Tage alt. (und es auch war...) Kommt halt davon wenn man den ganzen Tag verpennt, und kurz vor 20 Uhr nur noch der Bäcker eines Supermarkts offen hat...

Auf Kontrollen kann man sich nicht verlassen. Wer so gutgläubig konsumiert, dem gehts wie einer Bekannten, die nach dem Biss ins Pesto zum Zahn-Notdienst fahren konnte. Riesen Sägespahn in den Zähnen verkantet... echt super diese Kontrollen. 😉
 
Die Frage ist, hat das schon Auswirkungen, also zum Beispiel der Stellenabbau? Es wäre jetzt nett, anstatt Behauptungen in den Raum zu werfen, mal Belege zu bringen! Gibt es heute mehr Menschen, die an verdorbenen Lebensmitteln erkranken oder sterben als 1970 (um einfach mal ein Jahr als Vergleich zu nennen, wenn du Zahlen zu 1980 oder irgendeinem anderen Jahr findest, ist das auch ein passender Vergleich, um zu zeigen dass heute alles schlechter ist als früher)?

Ich glaube das nicht. Alleine schon weil die Analyse Methoden der Labore immer besser werden, sind die verunreinigten Lebensmittel schneller entdeckt. Nahezu alle wichtigen Branchen entnehmen einer jeden Charge Proben, die untersucht werden. Rückrufe von Lebensmitteln (seien sie mit Schimmel verunreinigt, oder es sind mal wieder Glassplitter mit in die Konservengläser gelangt) passieren schnell und Zeitnah.
 
nd kurz vor 20 Uhr nur noch der Bäcker eines Supermarkts offen hat...

Der kauft seine Rohlinge da, wo die anderen Bäcker die auch kaufen. Welche Bäcker backen denn heute noch selber...

oder es sind mal wieder Glassplitter mit in die Konservengläser gelangt

Ist auch Unsinn, das jemandem vorwerfen zu wollen; wenn da auf dem Weg irgendwo ein Glas verreckt, ist das schon verpackt und unterwegs, bevor irgendeiner merkt, dass mit der Maschine was nicht stimmt...
 
Auf Kontrollen kann man sich nicht verlassen. Wer so gutgläubig konsumiert, dem gehts wie einer Bekannten, die nach dem Biss ins Pesto zum Zahn-Notdienst fahren konnte. Riesen Sägespahn in den Zähnen verkantet... echt super diese Kontrollen. 😉
Wie war das noch? Anekdoten ersetzen keine Belege/Beweise/Studien! Ich könnte dir auch eine Menge Anekdoten erzählen, am Ende müsste man zu dem Schluss kommen, dass man sich eigentlich nur zu Hause einschließen und auf den Tod warten kann.
 
Der kauft seine Rohlinge da, wo die anderen Bäcker die auch kaufen. Welche Bäcker backen denn heute noch selber...

Bei uns um die Ecke rund 5 Handwerks-Bäckermeister. Super Qualität, alles Handarbeit. An dem Tag habe ich es leider nicht geschafft rechtzeitig rauszukommen, und kurz vor 20 Uhr hat von denen nunmal keiner geöffnet.


Wie war das noch? Anekdoten ersetzen keine Belege/Beweise/Studien! Ich könnte dir auch eine Menge Anekdoten erzählen, am Ende müsste man zu dem Schluss kommen, dass man sich eigentlich nur zu Hause einschließen und auf den Tod warten kann.

Welche Studien wiederlegen denn die miese Prüfung von Lebensmitteln? Drehen wir den Spieß doch mal um. Die Einzeler vom Lebensmittelverbandsvorsitzenden das wir noch nie so hohe Qualität hatten, jaja. 😉


Ansonsten ist der Ruf nach Belegen schlicht lächerlich. Stand nämlich alles in den verlinkten Artikeln. Du müßtest eigentlich nur googeln und kämst zum gleichen Resultat. Da findet man dann unter anderem:

http://www.presseportal.de/print/17...amtenbund-chef-heesen-zum-dioxin-skandal.html

Pressemitteilung

Neue Westfälische (Bielefeld): Beamtenbund-Chef Heesen zum Dioxin-Skandal: "Stellenabbau erhöht Risiko für Verbraucher"

05.01.2011 | 19:01 Uhr

Bielefeld (ots) - Stellenabbau im Öffentlichen Dienst ist eine der Ursachen des aktuellen Dioxin-Skandals. Das sagte der Vorsitzende des Deutschen Beamtenbunds (DBB), Peter Heesen, im Interview mit der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung NEUE WESTFÄLISCHE (Donnerstag-Ausgabe). Die Verbraucher könnten sich nicht mehr darauf verlassen, dass die notwendigen Kontrollen ausreichend durchgeführt werden könnten, sagte Heesen. "Dieser Zusammenhang besteht glasklar", so Heesen. "Leider war NRW in den letzten Jahren immer ein Vorreiter beim Stellenabbau in Segmenten wie etwa der Lebensmittelkontrolle", so der dbb-Vorsitzende weiter.

Quelle: siehe Link.


Oder wie wärs mit dem Verband der Lebensmittelkontrolleure? Dort findet man ganz unverhofft in einem Weihnachts-Grußwort folgendes:

"Schon im Oktober formulierte der Vorsitz
der Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz
seinen größten Weihnachtswunsch.
Anlässlich der Pressekonferenz „Lebensmittelsicherheit
in Deutschland“ am 26.10.
d. J. in Berlin sprach er seinen Wunsch
aus. Es mögen doch bitte mehr Kontrollen
mit den vorhandenen 2500 Lebensmittelkontrolleurinnen-
und Kontrolleuren in den
nächsten Jahren durchgeführt werden. Es sei
schließlich bekannt, dass der Stellenabbau
weiter voranschreite."

Quelle: http://www.lebensmittelkontrolle.de/medienshop/leseprobe-zeitung1


Oder noch etwas detailierter:

"Hamburg (dpa/lno) - Wegen fehlenden Personals herrscht nach Ansicht der Gewerkschaft komba ein «Notstand in der Lebensmittelkontrolle». In den Verbraucherschutzämtern sei die Personaldecke infolge Stellenabbaus und nicht besetzter Stellen ausgedünnt, kritisierte der Hamburger komba-Landesvorsitzende Horst Weidemann am Dienstag in einer Pressemitteilung. Bei zusätzlichen Belastungen wie dem Dioxin-Skandal müsse die öffentliche Verwaltung zwangsläufig kollabieren. Weidemann verwies auf Angaben des Bundesverbandes der Lebensmittelkontrolleure, dass bundesweit statt der gegenwärtig rund 2500 Mitarbeiter etwa 10 000 notwendig wären. Komba, eine Fachgewerkschaft des öffentlichen Dienstes, gehört zum Beamtenbund."

Quelle: dpa


Aber schon klar. Selbst beim Verband der Lebensmittelkontrolleure sitzt nichts anderes als Ökofaschisten und Lügenpack, die in ihren Wahnvorstellungen überall Stellenabbau und Unterbesetzung heucheln um die Allgemeinheit böswillig zu täuschen, nur um die einzig dem Wohle der Menschen dienende Gentechnik schlecht zu machen. In Wahrheit laufen Hunderttausende Beamte täglich durch die Betriebe und drehen jedes Radieschen einzeln um. :cat:
 
Aber schon klar. Selbst beim Verband der Lebensmittelkontrolleure sitzt nichts anderes als Ökofaschisten und Lügenpack, die in ihren Wahnvorstellungen überall Stellenabbau und Unterbesetzung heucheln um die Allgemeinheit böswillig zu täuschen, nur um die einzig dem Wohle der Menschen dienende Gentechnik schlecht zu machen. In Wahrheit laufen Hunderttausende Beamte täglich durch die Betriebe und drehen jedes Radieschen einzeln um. :cat:
Die Warnungen des Verbandes der Lebensmittelkontrolleure kann ich nachvollziehen. Es sind berechtigte Bedenken. Aber es ist kein Beleg (Studie, Zahlen usw.) die konkret sagen, dass dieser Stellenabbau Folgen hatte (ansteigende Zahl der Erkrankungen bei den Kunden). Es ist eine berechtigte, denkbare Möglichkeit, dass wir zu viele Kontrolleure hatten und ein Abbau sinnvoll war und keine Folgen haben wird. Ja, auch ich glaube eher, dass es anders herum ist und die dort unterbesetzt sind. Das bedeutet trotzdem nicht, dass die Qualität unserer Lebensmittel dadurch sinkt. Ich sehe die Gefahren eher im gastronomischen Bereich, das Grundlebensmittel ist sicher (die verpackt gekaufte Ware), aber der Gastronom kann nicht mehr oft genug kontrolliert werden und verarbeitet an unhygenischen Arbeitsplätzen verdorbene Ware (der Klassiker aus irgendeiner Kabel1 "Die Kontrolleure" Sendung oder so).

Edit: Ansonsten hat das wenig mit Gentechnik zu tun. Die Probleme auf die hier hingewiesen wird, liegen am Verkäufer. Gammelfleisch war noch nicht gammelig als es von den Knochen des geschlachteten Tieres gelöst wurde. Diese Problemfälle, um die sich die Kontrolleure kümmern müssen, könnten alle unbedenkliche Waren herstellen, da die technischen Möglichkeiten dafür gegeben sind. Es ist immer grobe Fahrlässigkeit des Herstellers, wenn eine Ware für den Verbraucher gefährlich wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Edit: Ansonsten hat das wenig mit Gentechnik zu tun. Die Probleme auf die hier hingewiesen wird, liegen am Verkäufer. Gammelfleisch war noch nicht gammelig als es von den Knochen des geschlachteten Tieres gelöst wurde. Diese Problemfälle, um die sich die Kontrolleure kümmern müssen, könnten alle unbedenkliche Waren herstellen, da die technischen Möglichkeiten dafür gegeben sind. Es ist immer grobe Fahrlässigkeit des Herstellers, wenn eine Ware für den Verbraucher gefährlich wird.
Genau mein Reden! Gentechnisch veränderte Pflanzen haben grundlegend von sich aus erstmal nur zwei Zustände: giftig (oder gesundheitsschädlich, o.ä.) oder nicht-giftig. Die Kontrolle dessen passiert bereits bei der Zulassung für den entsprechenden Markt und muss, wie bereits erwähnt, nicht ständig wiederholt werden.
Das hat so eben absolut nichts mit der Verarbeitung zu Produkten zu tun, was prinzipiell die größte Quelle von Kontamination mit was auch immer ist. Dafür sind Lebensmittelkontrollen notwendig, die möglicherweise nicht mehr ausreichend durchgeführt werden können.

Also immer schön trennen, um was es geht! 😉

Edit: Tolles Beispiel für Verarbeitung etc.: Diese unsäglichen Bubble Tea Läden die überall aus dem Boden geschossen sind (und nu fast alle wieder weg sind, hier in Berlin zumindest)... die aromatisierten Pellets die für diesen Tee verwendet wurden waren Importe aus Asien, bei denen dann recht schnell festgestellt wurde, dass die künstlichen Aromastoffe die dabei verwendet wurden, nicht ausreichend bei Herstellung aufgereinigt wurden und daher noch den ganzen giftigen Dreck aus der Synthese enthielten. Sowas wird durch Lebensmittelkontrollen ermittelt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Frage muss doch eher lauten warum MUSS man Lebensmittel genetisch verändern?

Weil die Weltbevölkerung nicht satt wird? Blödsinn. Es existiert ein Verteilungsproblem, kein grundsätzliches Resourcenproblem. Dies ist sicherlich im Falle von Lebensmittel nicht mal ebenso zu lösen. Nur warum wächst und gedeiht es im tiefsten Anatolien und Marokko ? Weil dort Emmer und Einkorn angebaut werden, die bei schlechten Böden eben höhere Erträge als Kulturweizen liefern. Problem - Lösung und zwar ganz ohne Genetiker. Wenn wir also das Grundproblem (Verteilung insbesondere Lebensmittel und Finanzen) angehen, entbehrt die Diskussion jedweder Grundlage und wir können forschen ohne Not. Denn das sollten wir, unser Wissen vertiefen damit die Forschung dem Menschen nützt, nicht dem Bankkonto einiger weniger. Es geht, man müpsste nur wollen. Doch, ohje das wäre der Bilanz sehr abträglich - DA liegt das Problem.

Zum "Golden Rice" wäre auch zu sagen, dass es Studien gibt, die eine Gefahr bei Verwendung als Tierfutter indizieren. Es existiert ein offener Brief in dem Wissenschaftler die berühmten Unbedenklichkeitsstudien bezüglich der Methodik kritisieren. Wenn der Krebsmausforscher für seine Inkompetenz hier niedergemacht wird (von Leuten OHNE vergleichbaren Abschluß) dann erwarete ich dies in einer offenen Diskussion auch von den Befürwortern des Genreis. Die Kritik an Methodik and Lobgesängen ist mannigfaltig zum Beispiel:



Alles "Idioten" die den Fortschritt behindern wollen? Ich denke der erneute Blick in die Bilanzen der Gentechnikbefürworter (Milliardengewinne aber kein Geld für Studien) und das Faktum, das es erstmal auch OHNE genetisch modifizierte Lebensmittel geht zeichnet ein deutliches Bild.

Dabei ist nicht die Genetik als solches zu verdammen. Um das Zitat eines der Befürworter hier zu nehmen: Es ist ein Werkzeug.

ABER: Ein Werkzeug erfordert einen sachgerechten Umgang und insbesondere dann wenn hiervon potentiell eine Gefahr ausgeht. Warum muss jeder Autofahrer einen Führerschein machen? Warum muss man eine KFZ Haftpflicht haben? Weil die potentielle Gefahr eben vorhanden ist und ich denke niemand will in diesem Falle auf der falschen Seite sein. Futsch ist futsch. Ebenso bei der Gentechnik.

Also gilt es Sicherheit einzubauen damit falls wirklich der worst case eintritt (z.B.: Genetisch verändertes Lebensmittel erzeugt Krebs als Langzeitfolge) nicht die Menschheit also solches ausgerottet wird sondern eine begrenzte Kultivierung - hermetisch abgeschottet - vernichtet werden kann bevor die potentielle Gefahr zur realen wird.

Dies ändert aber weiterhin nichts daran, das es Menschen gibt, die diese Lebensmittel nicht wollen - warum auch immer. Ich denke das darf jeder machen wie er lustig ist. Mir schmeckt zum Beispiel Brot das ich selber backe wesentlich besser und die Karotte von Bauer Müller ziehe ich dem Supermarktangebot vor. Es schmeckt mir eben besser.
 
Die Nennung von Arpad Pusztai als Quelle diskreditiert eigentlich schon genug. So "richtig" es auch klingt, was der Typ da verzapft- es lohnt sich, mal die rein wissenschaftliche Kritik an seinen Vorgehensweisen und an der Reliabilität seiner Studie durchzulesen. Mehr kann man dazu eigentlich nicht kommentieren, ausser vielleicht, dass man es hier tatsächlich wohl eher mit einer Art Glaubenskrieg zu tun hat und diese Diskussion mich so arg verdächtig an die Kreationismus-Debatte erinnert; bei der eine Seite halbgare Studien von Pseudowissenschaftlern rausholt, um echte Studien zu diskreditieren, die sie gar nicht gelesen hat, und das ohne die geringste Ahnung von der wissenschaftlichen Materie(Ja, Schädigung der eigenen Gene durch genmanipulierte Nahrung- hätte ich doch lieber nicht den Plutoniummais gegessen...); dafür aber mit einem unsterblichen Totschlagargument: Ob das jetzt heißt: "Beweist doch einfach, dass es Gott nicht gibt!", oder "Beweist doch einfach, dass niemals irgendwas dadurch passieren kann!", das hat nichts mehr mit einer Diskussion zu tun, sondern lediglich mit Rechthaberei. Also die Frage: Weshalb tut man das denn eigentlich? Die einen wissen, die anderen glauben...
 
Die Frage muss doch eher lauten warum MUSS man Lebensmittel genetisch verändern?

Weil man es kann? Um sich als Gott zu fühlen? Neue Sachen ausprobieren? Den eigenem Spieltrieb nachgehen? Nahrungsmittel bekömmlicher gestalten? Erträge zu steigern?

Ich wollte jetzt zwar eine erneute Diskussion anfangen von wegen 'ist unter genetischer Veränderung' auch Zuchtwahlt subsumiert, lass das aber erstmal auszen vor... Wer will, kann den Strang ja auch aufnehmen und weiterspinnen 😛

Denn das sollten wir, unser Wissen vertiefen damit die Forschung dem Menschen nützt, nicht dem Bankkonto einiger weniger. Es geht, man müpsste nur wollen. Doch, ohje das wäre der Bilanz sehr abträglich - DA liegt das Problem.

Du weiszt schon, dass Forschung schon eine entsprechende Motivation und finanzielle Absicherung benötigt? Klar kann man das Raffgierverhalten einiger weniger Arschlochkinder verdammen: Nur, warum macht sich niemand die Mühe die Raffgier einiger weniger irgendwie als Zugpferd einzuspannen? Bekämpfe nicht den Teufel, spanne ihn vor den Pflug.

Zum "Golden Rice" wäre auch zu sagen, dass es Studien gibt, die eine Gefahr bei Verwendung als Tierfutter indizieren. Es existiert ein offener Brief in dem Wissenschaftler die berühmten Unbedenklichkeitsstudien bezüglich der Methodik kritisieren.

Die Beispiele hast du aus der Wikipedia unten reinkopiert? Falls nein, bitte die Quellen, auf die du dich beziehst, angeben.

Wenn der Krebsmausforscher für seine Inkompetenz hier niedergemacht wird (von Leuten OHNE vergleichbaren Abschluß) dann erwarete ich dies in einer offenen Diskussion auch von den Befürwortern des Genreis. Die Kritik an Methodik and Lobgesängen ist mannigfaltig zum Beispiel:

Mit dem Nachsatz in Klammern begibst du dich auf verdammt dünnes Eis. Mit anderen Worten sagst du da, dass kompetente Leute andere komptente Leute kritisieren dürfen und der restliche Pöbel
einfach deren Worten und Urteilen lauschen sollte? Wie kommen die kompetenten Leute an ihre Kompetenz? Zudem kann auch jemand ohne direkte Fachkenntnis die Vorgehensweise zur Ergebnisfindung krisieren. Manchmal kann ein Fachfremder auch eher diverse Widersprüchlichkeiten entdecken, da er sich erst reinarbeiten muss und dabei tiefergehende Fragen stellt, wie was zusammenhängt...

Nun zu den Links (Hast du die auch selbst gelesen?):


Pusztai selbst hat eine Affaire mit seinem Namen. Davon abgesehen stellt er in seinem Dokument zusammen, was er als notwendig für gründliche Untersuchungen ansieht, bevor man zu diversen Äuszerungen kommt. Finde ich soweit ganz vernünftig und nicht sooo kritisch. Ihm geht es meines Verständnis nach darum, eine so gut wie unangreifbare Grundlage für Studien zu schaffen, was aber eben nicht sehr einfach ist (wie hier im Thread übrigens auch schon mehrmals erwähnt), da sehr viele interdependte Variablen berücksichtigt gehören.

Schubert, 2008: Keine Ahnung, was das sein soll.

Dona: Liegt hinter einer Paywall, also kann ich dazu nichts sagen. Wenn du einen öffentlich zugänglichen Link hast, ich nehm den gerne entgegen.

Der Brief: Hier bin ich mir unsicher. Zwar ist es einerseits nicht gerade toll, wenn ohne verherige Tests Zeugs an Menschen ausprobiert wird, andererseits kann das auch ein effektiver Weg sein um schnell diverse Indikatoren zu entdecken. Wäre jetzt nun das Ergebnis dieser Studien gewesen, dass der Mensch das Zeugs unverdaut wieder ausscheidet, wäre die Diskussion sicherlich um einige Jahre bis Jahrzente in die Zukunft verschwunden (bzgl. des golden rice). Andererseits kann man auch lakonisch sagen, dass es immer leute gibt, die was gefährlich finden (Alu-Hut olé) und dafür auch Unterstützer finden... Ich für meinen Teil nehm den Brief soweit wertfrei zur Kenntnis, da ich mit den dort unterzeichneten Leuten nichts verbinde. Ein Dr. oder ein Prof. muss dabei nicht unbedingt kompetent sein, um ein Dr. oder Prof. zu sein, aber diese Diskussion ist auch wieder eine andere Baustelle...

Was der letzte Eintrag soll, ist mir nicht sonderlich klar, da der soweit beim durchlesen keine kritische Position erkennen lies... Warum ist der mit drin?

Alles "Idioten" die den Fortschritt behindern wollen? Ich denke der erneute Blick in die Bilanzen der Gentechnikbefürworter (Milliardengewinne aber kein Geld für Studien) und das Faktum, das es erstmal auch OHNE genetisch modifizierte Lebensmittel geht zeichnet ein deutliches Bild.

Welcome to the real world. Frag auch mal die Pharma-Industrie wie das mit dem Cholesterin so zustande kam 😉 Und so manche andere Medikament-Entwicklung. Das ist imho noch nen Zacken schärfer als GMO...

Zudem, man kann auch Gentechnik toll finden, ohne ein dickes Bankkonto zu haben oder anderweitig von diesem toll finden zu profitieren 😉

Also gilt es Sicherheit einzubauen damit falls wirklich der worst case eintritt (z.B.: Genetisch verändertes Lebensmittel erzeugt Krebs als Langzeitfolge) nicht die Menschheit also solches ausgerottet wird sondern eine begrenzte Kultivierung - hermetisch abgeschottet - vernichtet werden kann bevor die potentielle Gefahr zur realen wird.

Mit anderen Worten: Wenn etwas keine Sicherheit von 1 aufweist, müssen alle Register gezogen werden um eine noch so kleine Restfehlerwahrscheinlichkeit noch kleiner zu machen? Ergo, wenn etwas bspw. nur zu 98% als sicher eingestuft wird, muss es dennoch solange unverwendet bleiben, bis die Sicherheit irgendwann bei 99,9999...% ankommt?

Irgendwo muss man auch eine Grenze ziehen zwischen dem, was noch sinnvoll ist und was nur einer Paranoia geschuldet ist. Wenn Studien zu dem Ergebnis kommen, dass etwas sicher ist, dann ist das sehr unwissenschaftlich wiedergegeben. Es sollter jeder immer folgendes im Hinterkopf behalten: 'Laut unserer Vorgehensweise konnten keine statistisch signifikanten Abweichungen festgestellt werden, das heiszt allerdings nicht, dass es keine gibt, da sie ggfs. durch andere Vorgehensweisen doch noch gefunden werden können. Hier Leute, schaut mal her, ob euch noch was anderes einfällt oder auch auffällt, wo wir Mist gebaut haben'. Dummerweise wird das auch des öfteren von den Studienerstellern nicht so kommuniziert...
Aber das ist auch viel zu lang als ein kurzes 'Jo, passt'. Zudem kommt auch hier wieder der Rekursionsfluch zum tragen: Wieviel Aufwand will man Betreiben, um eine Verbesserungs von bspw. 99,9% auf 99,99% zu erreichen, nur um das dann weiter auf 99,999% zu bringen, usw. ad infinitum?

Zudem noch ein ketzerischer Gedanke: Wäre doch gar net so schlecht, wenn die Menschheit ausgerottet wird: Damit kommt nämlich endlich das Paradies auf Erden wieder, in dem sich der Mensch dann wieder wie zu seinen Ursprüngen in voller Natürlichkeit wohl fühlen kann. 😉 halt, moment... :cat:

Dies ändert aber weiterhin nichts daran, das es Menschen gibt, die diese Lebensmittel nicht wollen - warum auch immer. Ich denke das darf jeder machen wie er lustig ist. Mir schmeckt zum Beispiel Brot das ich selber backe wesentlich besser und die Karotte von Bauer Müller ziehe ich dem Supermarktangebot vor. Es schmeckt mir eben besser.

Hier kann ich meine kritische Haltung etwas aufgeben und sagen: Jeder soll die Wahl haben (deswegen finde ich eine entsprechende Kennzeichnung sehr sinnvoll). Wer das Zeugs will, soll es halt kaufen/essen, wer nicht, muss ggfs. etwas länger suchen... Und über Geschmack lässt sich auch bekanntlich ewig lange streiten, ohne dass jemals ein Konsens zu erwarten ist 😉
 
Oh man,, tut mir leid, nimm das bitte nicht zu persönlich, ich vermute zu deinen Gunsten das du einfach nicht weißt was du da von dir gibst, aber das:
Die Frage muss doch eher lauten warum MUSS man Lebensmittel genetisch verändern?
bzw. die Geisteshaltung die dahinter steht ist die größte geistige Diarrhoe ever. Aber immerhin hat sie lange Tradition.
Warum will man Erdbeereis mit Stückchen wenns Vanille gibt?
Warum muss man zum Mond fliegen?
Warum muss man überhaupt fliegen?
Warum müssen wir auf Schienen mit unglaublichen 30km/h "rasen", das muss doch ungesund sein?*
Warum müssen wir westwärts nach Indien segeln?
warum brauchen wir Feuer?
Warum sollte ich von meinem Baum steigen, der ist doch so gemütlich und sicher?

Fällt dir ein Schema auf? Letzlich stellst du die Frage "Wofür braucht man Fortschritt". Die antworten können jetzt individuell ausfallen, aber primär ist "um den dauerhaften Fortbestand unserer Spezies zu sichern" eigentlich ne recht gute Antwort. Langfristig müssen wir von diesem Dreckball runter, weil hier regelmäßig größere Steine vom Himmel fallen die jegliches höhere Leben vernichten oder irgend jemand die Heizung abschaltet, was einen vergleichbaren Effekt hat.
Eine Art die sich kulturell praktisch nicht weiter entwickelte waren die Neandertaler- und wir wissenw as mit denen passiert ist, oder?

Weniger theatralisch formuliert: Fortschritt bedeutet höhere Lebensqualität.

* funny fact am Rande: das moderne Versicherungswesen begann z.T. genau damit: man dachte anfangs die hohe Geschwindigkeit von Zügen sei ungesund, das bestätigten auch reihenweise "Fachleute" - und hat sich dagegen versichert. Soll nur zeigen das irrationale Technikängste wirklich kein neues Phänomen sind.

Weil die Weltbevölkerung nicht satt wird? Blödsinn.
Wo fängt denn für dich die Manipulation an? Ohne Pflanzenschutzmittel (sprich: Pestizide könnten wir aktuell ca. 4,5 mrd Menschen ernähren (Quelle), also schon mal 2mrd die es schon gibt, sind nicht zu ernähren. Bio-Landbau bringt je nach Bodenqualität 20-70% weniger Ertrag als konventioneller Landbau.
Das fällt schon mal flach.

Die Frage ist jetzt welche Arten sind denn für dich akzeptabel? praktisch alle global genutzten Nutzpflanzen sind einer "genetischen Optimierung" unterzogen worden. Das meiste sind Inzuchtlinien, die aufgrund der der für uns vorteilhaften Faktoren (also Primär Ertrag) optimiert wurden, übrigens zum Schaden der Gesamtorganismen: wie fast alle Inzuchtlinien sind auch diese in freier Wildbahn nicht lebensfähig.
An der Stelle läuft es wieder auf die Methodik hinaus: du kritisierst den Akkuscharauber, findest den Schraubenzieher O.K: denn wenn wir wirklich rein auf natürliche Arten zurückgreifen müssen, ist bei ca. 500 mio Menschen Schluß - erst vor 500 Jahren wurde diese Zahl überschritten, eben primär dank Züchtugnserfolge.

Nur warum wächst und gedeiht es im tiefsten Anatolien und Marokko ? Weil dort Emmer und Einkorn angebaut werden, die bei schlechten Böden eben höhere Erträge als Kulturweizen liefern. Problem - Lösung und zwar ganz ohne Genetiker. Wenn wir also das Grundproblem (Verteilung insbesondere Lebensmittel und Finanzen) angehen, entbehrt die Diskussion jedweder Grundlage und wir können forschen ohne Not. Denn das sollten wir, unser Wissen vertiefen damit die Forschung dem Menschen nützt, nicht dem Bankkonto einiger weniger. Es geht, man müpsste nur wollen. Doch, ohje das wäre der Bilanz sehr abträglich - DA liegt das Problem.
Ich wollte hier was antworten, weiß aber nicht wo ich anfangen soll. Das ist an so vielen Punkten Unsinn.
1. Das "Verteilungsproblem" ist nicht lösbar. Jedenfalls nicht ohne extreme SciFi Technologien wie beamen und unbegrenzt verfügbaren, kostenfreier Energie. Du kannst keine Schiffe mit Getreide von Amiland nach Afrika segeln lassen um dort die Bevölkerung zu ernähren. Und selbst wenn man es könnte
ist es nicht Wünschenswert. Stichwort koloniale Abhängigkeiten. Dumme kleine Negerlein sind vom wohlwollen des weißen Masa abhängig - darauf liefe es hinaus. Wenn man irgend etwas aus der fehlgeleiteten Entwicklungshilfe gelernt hat, dann das solche Abhängigkeitsverhältnisse nicht funktionieren.

2. "Verteilung von Finanzen". Fettes zynisches lol. Die simple Wahrheit ist: die haben nichts und werden in absehbarer (= unsere Lebzeiten) auch nichts haben was ihnen irgendwie einen Teil des globalen Wohlstandes sichern könnte. Sicher einige Länder wie z.B. Kongo sind prinzipiell reich, d.h. gäbe es da funktionierende, nicht korrupte Systeme und politische Stabilität könnte die Ausbeutung der Bodenschätze für einen Zuwachs an Wohlstand führen. Aber für diemeisten anderen Staaten gilt das nicht. Insbesondere für die Länder der Sahelzone gilt: eigentlich sollten da nicht mal Menschen leben, viel zu lebensfeindlich. Sie tun es aber halt. Was sind denn realistische Alternativen? Verrecken lassen?

3. Wo nimmst du deine geologischen Informatinen her? "Anatolien", auch als Kleinasien bekannt (= 97% der heutigen Türkei) ist zwar ein recht differenzierter Raum, aber unfruchtbar ist nun defintiv kein Attribut das man dem Land geben kann. Tunesien ist nun was ganz anderes: denen fehlt Wasser und sie leiden unter Bodenerosion und dem ständigen Verlust von nutzbarer Fläche an die Wüste. der ganze Sektor sagniert und ist unproduktiv und kann die ständig wachsende Bevölkerung nicht ernähren. die bauen dort aber hauptsächlich ganz konventionelle Sorten an (Weizen und Gerste) sowie die üblcihe meidterrane Kultur: Datteln, Oliven, Zitrusfrüchte, Weinbau.
Emmer und Einkorn haben in beiden Ländern praktisch keine Relevanz.

Sicher, Emmer ist relativ anspruchslos d.h. er gedeiht auch auf eher schlechten Böden, bringt aber auch miese Erträge: mehr als 30 dt/ha is da nicht drin (Weizen liefert 75 dt und mehr). Vor die Wahl gestellt "Emmer oder gar nix" wird man auf miesen Böden also wirklich das Zeug anbauen, aber dadurch lassen sich die Probleme nicht mal näherungsweise lösen.

Und das Einkorn noch irgendwo auf der Welt mit einer nennenswerten Relevanz angebaut wird, wäre mir vollkommen neu. Das ganze ist was für Esoteriker, Ökos und sonstiges. Da kommen selbst bei intensiver Düngung auf optimalen Böden nicht mehr als 10-20 dt bei rum.

4. ging es bei "golden rice" um eine vollkommen andere Problematik: eine nicht unerhebliche Menge an Menschen leidet an Beta-Karotin Mangel. da geht es nicht um verhungernde die "am Verteilungsproblem" leiden (na ja schon, aber nicht zu extrem). Die haben Nahrung. Aber diese ist zu Eenseitig. Sei es weil die lokale Landwirtschaft nicht mehr hergibt oder sei es weil sie schlicht keine Geld haben sich was anderes als ihre tägliche Ration Reis zu kaufen. Denen könnte mit golden rice geholfen werden, vollkommen unkompliziert und unproblematisch.
Das rumgeseiere - nichts anderes ist es - es ginge nur ums Geld ist in diesem expliziten Fall totaler Unfug. Die wollen damit NICHTS verdienen, das Zeug wird von Stiftungen erforscht und bereit gestellt. Das ist humanitäre Arbeit im besten Sinne.
Die Vorschläge der Ökos -sie mögen doch bitte lieber mehr Gemüse essen- dagegen sind blanker Hohn. Das erinnert an eine gewisse Marie Antoinette, die den Hungernden, die sich kein Brot leisten konnten sagte sie mögen mehr Kuchen essen...

Du willst Daten zu golden rice?:
Eine sozioökonomische ex-ante-Studie kommt zu dem Schluss, dass durch die Einführung von Goldenem Reis ein hoher Prozentsatz der durch Vitamin-A-Mangel verursachten Krankheits- und Sterbefälle, vor allem bei Kleinkindern, verhindert werden könnte, und dass Goldener Reis 2 selbst unter pessimistischen Annahmen mit Kosten von unter 20 US-Dollar pro gerettetem Lebensjahr (DALY) deutlich billiger sei als Supplementierung (134–599 US$). Insgesamt könnten in Indien pro Jahr 40.000 Menschenleben gerettet werden. Unter optimistischen Annahmen lägen die Kosten bei 3 US$ pro DALY. Der Grund für diese niedrigen Kosten ist die problemlose Weiterverwendung und -verbreitung des Saatguts aus Ernten unter Bauern.[15] Eine ex-ante-Studie zu möglichen Auswirkungen auf den Philippinen kommt zum ähnlichen Schluss, dass der Goldene Reis die Probleme des Vitamin-A-Mangels zwar nicht komplett lösen könne, aber die Gesundheit der deutlich verbessern kann (siehe oben).[16]

Anderson und Kollegen schätzten 2005 die globalen Wohlfahrtsgewinne des Goldenen Reis auf Basis einer Simulation auf mehr als 15 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Der größte Betrag käme Asien zugute. Ein wichtiger Mechanismus in diesem Modell ist eine erhöhte Arbeitsproduktivität insbesondere armer Asiaten durch verbesserte Gesundheit.[17][18]

Syngenta gab 2005 bekannt, dass es gelungen sei, den Vitamin-A-Gehalt beim „Golden Rice 2“ um das 23-fache im Vergleich zum Jahr 2000 zu erhöhen. Bereits der Verzehr von 70 Gramm pro Tag würde damit den Bedarf eines Menschen decken können.[19]

Also dann: ich biete 40.000 Menschenleben. Du bietest diffuse Ängste. Welches Argument ist stärker?



Alles "Idioten" die den Fortschritt behindern wollen?
In Bezug auf A. Pusztai: ja, definitiv. Wurde ja dargelegt.

Den Rest müsste ich mir erst durchlesen. Ich wäre allerdings eher an einem Link auf die Seite interessiert von der du diese "Quellen" hast, wäre vermutlich aufschlussreicher. Denn, pardon eine Quelle "Schubert, 2008" ist jetzt..äh... :silly:


Ansonsten wars das für mich an der Stelle, ich stecke da viel zu viel Energie rein. Wenn dir jeder, wirklich jeder in diesem Forum der mit der Materie irgendwie fachlich/beruflich zu tun hat sagt, dass das was du behauptest, nun ja, gequirllte Kacke ist, und du weiter dabei bleibst, wird noch mehr Text auch nix ändern.
Bleib bei deinem Glauben, aber lebe dann bitte damit das du für den rational denkenden Teil der Bevölkerung (falls dich tröstet: soo viele sind das eigentlich nicht) auf der selben Stufe stehst wie Kreationisten, ChemTrail, Anhänger oder "hohle Erde" Verfechter.
 
Vielen Dank für den schriftlichen Beweis, dass die Gentechnikbefürworter jedwedes Argument zu dikreditieren versuchen. Eigene Argumente braucht man ja nicht, „du böse“ reicht ja schon. Man sieht mal wieder das mit absolutem Blödsinn auch Meinung gemacht wird solange man anderweitige Indizien diffamiert und das eigene Mantra immer wieder vorbetet.

Man will Beweise, ja da gabs diese tolle Studie – moment die wurde doch kritisiert weil – ach das ist nicht wahr blah blah blah Verschwörung blah blah blah. Der tolle Golden Rice ist übrigens der Golden Rice 2, weil der erste weniger Vitamin beinhaltete und die genannte Studie wurde offen kritisiert. Aber es darf ja nicht sein was nicht sein darf (weil es nicht den gewünschten Nutzen hat).

Die „Kenntnisse“ zu Einkorn diskreditieren und entlarven den ganzen Quatsch der Diskussion. Keine Ahnung aber die anderen haben Unrecht. Auf Fragen nach dem Warum und Cui Bono wird entweder gar nicht oder mit weiterem Diffamieren reagiert – Bravo. Beweist eigentlich nichts als das man selbst keinerlei Argumente hat und erkennt was für einen Blödsinn man nachplappert.

Es ist nach wie vor Fakt, dass es die Gentechnik nicht braucht um Nahrungs- und Vitaminmangel global zu beheben. Von der Philosophie wollen wir erst gar nicht reden – ach waren das noch Zeiten als die noch Pflicht im Grundstudium war.

Statt bewährter Methoden wird eine potentielle Büchse der Pandora aufgemacht. Wie ein Kind spielt man hier an Dingen herum die in ihrer Gesamtheit nicht kontrolliert werden können.

Die Mehrheit der Umfragen sagt, dass die Leute keine genetisch manipulierten Nahrungsmittel wollen – wo kein Markt da kein Gewinn, also muss den Leuten vorgebetet werden wie sicher und „gut“ das ist. Erneut die Frage: Wem nützt es?

Und abschließend die Frage warum Monsanto einer der Finanziers ist in einem Projekt, dass genetisch „reine“ Saat im ewigen Eis einlagern mit der Begründung „falls mal etwas passiert“. Die Gentechnik ist doch so sicher und der neue heilige Gral. Warum also die Natur bewahren? Die Genetiker wollen uns doch erklären wieviel besser sie es können.

Fragen über Fragen, aber ausser Dogmen und Diffamierung leider keine Antworten. Ich denke das sagt genug aus. Vielleicht ist es vielmehr so, dass die Kritik berechtigt ist und man mit alle Mitteln versucht die Pfründe zu sichern und dabei auch vor den geschilderten zweifelhaften Methoden nicht zurückschreckt. Wahre Wissenschaft erforscht beide Seiten der Medaille – sie ist nicht dogmatisch oder repetitiv – schon gar nicht mit Mantren die nach und nach als Unwahr entlarvt wurden. Man dreht sich im Kreise und anstatt anzuerkennen das es eben ungeklärte Fragen (und damit Risiken) gibt, wird das nächste Mantra bemüht.

Alleine diese Form der versuchten Indoktrination ist für mich in höchstem Maße unseriös. Gentechnikgegner werde SO sicherlich nicht überzeugt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist nach wie vor Fakt, dass es die Gentechnik nicht braucht um Nahrungs- und Vitaminmangel global zu beheben.
Richtig! Es gibt sicher auch andere Möglichkeiten (Vitaminpillen, die die Pharmakonzerne aber sicher auch nicht verschenken werden). Nur keine theoretische Alternative wird angegangen. Und komm jetzt bitte nicht mit einer Verschwörungstheorie, dass die Gentechik Industrie das verhindern würde.

Solange also den Menschen nicht anderweitig geholfen wird, kann man den Schöpfern des Golden Rice nur dankbar sein, dass sie sich dieser Menschen angenommen haben.

Ansonsten brauchen wir die Studien nicht diskreditieren, sie sind einfach mies gemacht, dass dir als Gentechnik Gegner das nicht passt, mag ja so sein, ändert aber nichts an der mangelnden Seriosität dieser Studien (Seralini und andere von dir angeführte). Das hat nichts mit Diffamierung oder Indoktrination zu tun. Es ist schade, dass der Ton rauer geworden ist (so dass der Eindruck entstehen mag, dass man auf sachliche Argumente keinen Wert legen würde, sondern lieber die Gegenseite diffamieren will), aber das schaukelt sich leider eben etwas hoch, die sachlichen Argumente, warum diese Studien Mist sind, gab es aber auf jeden Fall.
 
@NGF: Korrektamente: Auch hier fragt man sich nach dem Nutznießer. Man braucht weder eine Verschwörung noch die Genetiker um zu wissen warum dies nicht angegangen wird: Es kostet Geld (vereinfacht). Persönlich finde ich dies ebenso verwerflich. Meine Begründung wäre aber arg philosophisch.

Gehen wir es mal anders an: Der Vitaminmangel ist ein Faktum. Daher muß eine externe Zufuhr erfolgen. Die einfachste Form wäre die Aufnahme durch entsprechende Lebensmittel. Also hat man da kein Stress, oder?

Leider doch, denn nicht alles an Lebensmitteln ist überall vorhanden, also Alternativlösung 1. Im Sinne der Eskalation sollte man nun fragen ob ein Lebensmittel dorthin kultiviert werden kann. Trifft dies zu hat man die Lösung und wenn nicht folgt Vorschlag 2 (Pillen). Diese Lösung sehe ich zwiespältig. Zum einen wollen die Hersteller weiterhin Profite einfahren, zum anderen wäre eine weniger "künstliche" Lösung vorzuziehen.

Eine Dankbarkeit wäre eher angebracht, wenn die Erfinder des Golden Rice 2 diesen verschenken würden. Aus reiner Menschenliebe wird meines Wissene kein Produkt zur Marktreife gebracht. Bei einem derartig moralischen Thema und profitorientierten Unternehmen hier das Wort Dankbarkeit zu verwenden finde ich bedenklich.

Die Profitorientierung ist keineswegs schlecht. Sie leitet Resourcen dahin wo man sie am zweckdienlichsten verwenden kann - so die Theorie. In der Praxis aber gibt es zuviele Beispiele, bei denen wenige profitieren, und die breite Masse schlecht wegkommt. Was ich sehr Schade finde. Wir brauchen die Konzerne und ihre Investitionen und es gibt dutzende Beispiele (zB. Nestle in der Elfenbeinküste, Coca Cola in Indien) wie Firmen aus Profitstreben viel Gutes bewirken können. Gerade Coca Cola wurde in Indien massiv kritisiert, man hat diese Kritik angenommen, den Wasserverbrauch drastisch reduziert UND kleinen Läden einen solarbetriebenen Coca Cola Kühlschrank spendiert. Coke schmeckt gut gekühlt bei 40 ° nunmal besser als lauwarm. Innerhalb von drei Monaten hatte Coca Cola diese Investitionen durch den gestiegenen Umsatz wieder "drin". Ist doch nichts schlimmes.

Golden Rice ist auch ein gutes Beispiel und die Idee als solches alleine ist zu loben. Nun wird aber die Studienmethodik kritisiert und als Reaktion werden diejenigen diffamiert. Also nach wie vor haben diese Leute ein klein wenig mehr akademisch erreicht als wir hier alle zusammen. Nur auch das ist überhaupt nicht das Problem. Ich denke es gibt auf beiden Seiten äquivalent viele intelligente und dumme Menschen. Solche Menschen als "Idioten" zu titulieren diskreditiert die eigene Position.

Umsomehr wenn man die von mir zu Anfang gebrachte Statistik zu Rate zieht. Je nach Umfrage wollen bis zu 92 % der Befragten keine Gentechnik auf dem Teller. Ich gebe zu der Mensch ist in der Masse dumm nur das es soviele "Idioten" gibt wage sogar ich zu bezweifeln. Sind nicht vielmehr solche leute Idioten die ein Produkt über den grünen Klee loben welches von der Mehrheit der Verbraucher abgelehnt wird? Wie klug ist es massive Investitionen zu tätigen für weniger als 10 % des Marktes?

"Weil man es kann" ist natürlich DAS Argument schlechthin. Ich KANN auch irgendjemand die Zähne in den Enddarm prügeln - werde es aus verständlichen Gründen aber nicht tun. Nicht alles was man kann darf und soll man auch.

Insgesamt ist es aber leider so, dass jedwede Kritik sofort verrissen wird und NUR eine Seite Recht hat. Komischerweise sind alle "Idioten" nur auf der anderen Seite lokalisiert. Diese Weltsicht ist nicht dogmatisch? Sehen wir es dochmal so, es gibt Leute die finden etwas gut und andere die es nicht wollen. Im Falle der Gentechnik wollen die besagten 92 % es nicht und ich denke es geht den Befürwortern massiv gegen den Strich, das sie an dieses Geld nicht rankommen. Nur wer ist dann der Idiot. Derjenige der sein Geld ausgibt für was er möchte oder derjenige der trotz Nichtvorhandensein eines Marktes weiter die Werbetrommel rührt?
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.