Die Frage muss doch eher lauten warum MUSS man Lebensmittel genetisch verändern?
Weil man es kann? Um sich als Gott zu fühlen? Neue Sachen ausprobieren? Den eigenem Spieltrieb nachgehen? Nahrungsmittel bekömmlicher gestalten? Erträge zu steigern?
Ich wollte jetzt zwar eine erneute Diskussion anfangen von wegen 'ist unter genetischer Veränderung' auch Zuchtwahlt subsumiert, lass das aber erstmal auszen vor... Wer will, kann den Strang ja auch aufnehmen und weiterspinnen
😛
Denn das sollten wir, unser Wissen vertiefen damit die Forschung dem Menschen nützt, nicht dem Bankkonto einiger weniger. Es geht, man müpsste nur wollen. Doch, ohje das wäre der Bilanz sehr abträglich - DA liegt das Problem.
Du weiszt schon, dass Forschung schon eine entsprechende Motivation und finanzielle Absicherung benötigt? Klar kann man das Raffgierverhalten einiger weniger Arschlochkinder verdammen: Nur, warum macht sich niemand die Mühe die Raffgier einiger weniger irgendwie als Zugpferd einzuspannen? Bekämpfe nicht den Teufel, spanne ihn vor den Pflug.
Zum "Golden Rice" wäre auch zu sagen, dass es Studien gibt, die eine Gefahr bei Verwendung als Tierfutter indizieren. Es existiert ein offener Brief in dem Wissenschaftler die berühmten Unbedenklichkeitsstudien bezüglich der Methodik kritisieren.
Die Beispiele hast du aus der Wikipedia unten reinkopiert? Falls nein, bitte die Quellen, auf die du dich beziehst, angeben.
Wenn der Krebsmausforscher für seine Inkompetenz hier niedergemacht wird (von Leuten OHNE vergleichbaren Abschluß) dann erwarete ich dies in einer offenen Diskussion auch von den Befürwortern des Genreis. Die Kritik an Methodik and Lobgesängen ist mannigfaltig zum Beispiel:
Mit dem Nachsatz in Klammern begibst du dich auf verdammt dünnes Eis. Mit anderen Worten sagst du da, dass kompetente Leute andere komptente Leute kritisieren dürfen und der restliche Pöbel
einfach deren Worten und Urteilen lauschen sollte? Wie kommen die kompetenten Leute an ihre Kompetenz? Zudem kann auch jemand ohne direkte Fachkenntnis die Vorgehensweise zur Ergebnisfindung krisieren. Manchmal kann ein Fachfremder auch eher diverse Widersprüchlichkeiten entdecken, da er sich erst reinarbeiten muss und dabei tiefergehende Fragen stellt, wie was zusammenhängt...
Nun zu den Links (Hast du die auch selbst gelesen?):
Pusztai selbst hat eine
Affaire mit seinem Namen. Davon abgesehen stellt er in seinem Dokument zusammen, was er als notwendig für gründliche Untersuchungen ansieht, bevor man zu diversen Äuszerungen kommt. Finde ich soweit ganz vernünftig und nicht sooo kritisch. Ihm geht es meines Verständnis nach darum, eine so gut wie unangreifbare Grundlage für Studien zu schaffen, was aber eben nicht sehr einfach ist (wie hier im Thread übrigens auch schon mehrmals erwähnt), da sehr viele interdependte Variablen berücksichtigt gehören.
Schubert, 2008: Keine Ahnung, was das sein soll.
Dona: Liegt hinter einer Paywall, also kann ich dazu nichts sagen. Wenn du einen öffentlich zugänglichen Link hast, ich nehm den gerne entgegen.
Der Brief: Hier bin ich mir unsicher. Zwar ist es einerseits nicht gerade toll, wenn ohne verherige Tests Zeugs an Menschen ausprobiert wird, andererseits kann das auch ein effektiver Weg sein um schnell diverse Indikatoren zu entdecken. Wäre jetzt nun das Ergebnis dieser Studien gewesen, dass der Mensch das Zeugs unverdaut wieder ausscheidet, wäre die Diskussion sicherlich um einige Jahre bis Jahrzente in die Zukunft verschwunden (bzgl. des golden rice). Andererseits kann man auch lakonisch sagen, dass es immer leute gibt, die was gefährlich finden (Alu-Hut olé) und dafür auch Unterstützer finden... Ich für meinen Teil nehm den Brief soweit wertfrei zur Kenntnis, da ich mit den dort unterzeichneten Leuten nichts verbinde. Ein Dr. oder ein Prof. muss dabei nicht unbedingt kompetent sein, um ein Dr. oder Prof. zu sein, aber diese Diskussion ist auch wieder eine andere Baustelle...
Was der letzte Eintrag soll, ist mir nicht sonderlich klar, da der soweit beim durchlesen keine kritische Position erkennen lies... Warum ist der mit drin?
Alles "Idioten" die den Fortschritt behindern wollen? Ich denke der erneute Blick in die Bilanzen der Gentechnikbefürworter (Milliardengewinne aber kein Geld für Studien) und das Faktum, das es erstmal auch OHNE genetisch modifizierte Lebensmittel geht zeichnet ein deutliches Bild.
Welcome to the real world. Frag auch mal die Pharma-Industrie wie das mit dem Cholesterin so zustande kam
😉 Und so manche andere Medikament-Entwicklung. Das ist imho noch nen Zacken schärfer als GMO...
Zudem, man kann auch Gentechnik toll finden, ohne ein dickes Bankkonto zu haben oder anderweitig von diesem toll finden zu profitieren
😉
Also gilt es Sicherheit einzubauen damit falls wirklich der worst case eintritt (z.B.: Genetisch verändertes Lebensmittel erzeugt Krebs als Langzeitfolge) nicht die Menschheit also solches ausgerottet wird sondern eine begrenzte Kultivierung - hermetisch abgeschottet - vernichtet werden kann bevor die potentielle Gefahr zur realen wird.
Mit anderen Worten: Wenn etwas keine Sicherheit von 1 aufweist, müssen alle Register gezogen werden um eine noch so kleine Restfehlerwahrscheinlichkeit noch kleiner zu machen? Ergo, wenn etwas bspw. nur zu 98% als sicher eingestuft wird, muss es dennoch solange unverwendet bleiben, bis die Sicherheit irgendwann bei 99,9999...% ankommt?
Irgendwo muss man auch eine Grenze ziehen zwischen dem, was noch sinnvoll ist und was nur einer Paranoia geschuldet ist. Wenn Studien zu dem Ergebnis kommen, dass etwas sicher ist, dann ist das sehr unwissenschaftlich wiedergegeben. Es sollter jeder immer folgendes im Hinterkopf behalten: 'Laut unserer Vorgehensweise konnten keine statistisch signifikanten Abweichungen festgestellt werden, das heiszt allerdings nicht, dass es keine gibt, da sie ggfs. durch andere Vorgehensweisen doch noch gefunden werden können. Hier Leute, schaut mal her, ob euch noch was anderes einfällt oder auch auffällt, wo wir Mist gebaut haben'. Dummerweise wird das auch des öfteren von den Studienerstellern nicht so kommuniziert...
Aber das ist auch viel zu lang als ein kurzes 'Jo, passt'. Zudem kommt auch hier wieder der Rekursionsfluch zum tragen: Wieviel Aufwand will man Betreiben, um eine Verbesserungs von bspw. 99,9% auf 99,99% zu erreichen, nur um das dann weiter auf 99,999% zu bringen, usw. ad infinitum?
Zudem noch ein ketzerischer Gedanke: Wäre doch gar net so schlecht, wenn die Menschheit ausgerottet wird: Damit kommt nämlich endlich das Paradies auf Erden wieder, in dem sich der Mensch dann wieder wie zu seinen Ursprüngen in voller Natürlichkeit wohl fühlen kann.
😉 halt, moment... :cat:
Dies ändert aber weiterhin nichts daran, das es Menschen gibt, die diese Lebensmittel nicht wollen - warum auch immer. Ich denke das darf jeder machen wie er lustig ist. Mir schmeckt zum Beispiel Brot das ich selber backe wesentlich besser und die Karotte von Bauer Müller ziehe ich dem Supermarktangebot vor. Es schmeckt mir eben besser.
Hier kann ich meine kritische Haltung etwas aufgeben und sagen: Jeder soll die Wahl haben (deswegen finde ich eine entsprechende Kennzeichnung sehr sinnvoll). Wer das Zeugs will, soll es halt kaufen/essen, wer nicht, muss ggfs. etwas länger suchen... Und über Geschmack lässt sich auch bekanntlich ewig lange streiten, ohne dass jemals ein Konsens zu erwarten ist
😉