Einfach weil ich selbst total begeistert von dieser "Entdeckung" bin, mag ich meinen Allzweckkorken mit euch teilen.
Für mich etwas komplizierter: An Korken zu kommen. Ich benötigte hier Unterstützung vom Schwiegervater, da ich selbst keinen Alkohol trinke - und der hat sich dann tatsächlich erbarmt Rotwein mit echtem Korken zu trinken ? - die Kunststoffkorken taugen nämlich nicht so gut ...
Allzweckkorken
Was ist das und wofür benutze ich das? Tatsächlich baue ich mittlerweile die meisten Figuren erst am Korken auf und nehme sie erst ab, wenn sie auf ihr Base kommen. Aber selbst die Figuren mit Base bleiben bis zur fertigen Bemalung auf einem Korken.
Ich benutze sie um das "Handling" der Figur zu verbessern und sie bei Green-Stuff-Arbeiten und beim Bemalen nicht anfassen zu müssen.
1. Den Korken präparieren
Alles was man braucht sind Korken aus - Tusch - Kork! Plastik- oder andere Kunststoffkorken eignen sich nicht. Zumindest nicht für alles, was ich damit vor habe. Dazu braucht ihr doppelseitiges Klebeband (Teppichklebeband) und Kreppband.

Das Teppichklebeband hat eine gute Haftkraft und hält auch größere Minis, oder solche mit wenig Klebefläche in den meisten Fällen hervorragend. Das Kreppband nutze ich, um die oberen Ränder des Korkens abzukleben, damit ich beim Arbeiten nicht ständig am Teppichklebeband hängen bleibe und um es zu fixieren.

Als erstes lege ich einen Streifen Teppichklebeband über ein Korkenende. Dann ziehe ich die Schutzfolie ab und umwickle den Korken mit Kreppband. Durch das Kreppband wird auch verhindert, dass sich das Teppichklebeband an den Seiten wieder löst und der so vorbereitete Korken bleibt im Grunde Monate lang wiederverwendbar - es sei denn ich hab darauf eine Mini grundiert, dazu später mehr.
Bis zu mittelgroßen Monstern (Rattenogern) oder Cybots reicht die Haftkraft des Teppichklebebands aus. Oft habe ich dann aber Probleme mit dem Schwerpunkt. Dafür habe ich größere Bases vorbereitet.

Die klebe ich einfach mit etwas Teppichklebeband unter den Korken. Zuletzt z.B. bei den Hernkyn-Pionieren so gemacht, da das Trike sonst ständig gekippt wäre.
2. Mini aufbringen
Sobald der Korken präpariert ist, setze ich die Figur einfach oben drauf und drücke sie etwas an.

Durch den eher schmalen Korken komme ich so in aller Regel an alle wichtigen Stellen und da ich Figuren gerne von unten anfange, setze ich gern zu erst die Füße. So getan z.B. beim Kâhl.

Hier hatte ich die Füße abgeknipst, in neuer Position auf den Korken gesetzt und dann von unten neu aufgebaut.
Im Fall meines Santa Squats hatte ich die Füße in den Korken gestiftet.

Und dann von unten aufgebaut. Auch das ist möglich, aber bei einer Figur dieser Größe gar nicht nötig. Bei einer größeren Figur würde ich das aber empfehlen.
Der Vorteil mit den Füßen anzufangen ist, dass man gleich die Fuß- und Beinstellung festlegen kann und später nicht eventuell böse Überraschungen erlebt, weil diese nicht zur restlichen Pose oder zur Base passen.
3. Baugruppen bearbeiten
Auch für Baugruppen eignet sich der Korken hervorragend. Wenn man z.B. Bewaffnung, Piloten oder Köpfe einzeln bearbeiten oder bemalen möchte, dann stifte ich diese auf einen langen Draht (1 mm Durchmesser) und spieße diesen in den Korken.

Den Draht kann ich mir dann zurecht drehen oder biegen, auch während der Arbeit, und komme an alles wunderbar ran. Auch mehrere Kleinteile in einem Korken sind kein Problem.
4. Minis mit oder ohne Base
Ob mit oder ohne Schlitz, auch Bases aller Art halten wunderbar auf dem Korken. Ein Standardkorken passt hervorragend in ein 25-mm-Base.
Wenn möglich lasse ich das Base aber weg, da ich so während eines Umbaus oder der Bemalung besser an alles rankomme.

Hier im Bild sieht man z.B. einen Kultisten mit winziger Klebefläche unterm Fuß - auch das hält das Teppichklebeband.
5. Minis am Korken bemalen
Mittlerweile grundiere ich die Korken mit.

Das hat den Vorteil, dass die Klebefläche versiegelt wird und ich z.B. nicht mit dem Pinsel da ungünstig hängen bleiben kann und für die Bemalung gefällt mir das deutlich besser, als z.B. die
Malhalterung von Citadell. Der Griff mag ergonomischer sein, aber das obligatorische Base, um sie benutzen zu können stört mich ein wenig.
6. Mini vom Korken lösen
Einfach ziehen.
Bisher ließ sich jede Figur gut lösen. Bei schmalen Knöcheln (wie z.B. bei Necrons) bin ich dabei behutsam - aber selbst bei meinen Squats mit Green-Stuff-Füßen gab es dabei nie "Verluste".
7. Korken wiederverwenden
Ein Korken, auf dem ich keine Figur grundiert habe, kann ich viele Male wiederverwenden. Dort wo die Figur saß (manchmal über Wochen) nimmt zwar die Haftkraft ab, reicht aber noch eine gute Zeit.
Wenn die Haftkraft nicht mehr reicht oder ich den Korken grundiert hatte, dann fange ich einfach mit Schritt 1 wieder an und bringe neues Klebeband auf. Einfach über das alte drüber kleben, bis mir der "Klebebandmantel" zu dick wird.