Erstmal etwas zu meinem Hintergrund, damit hier nicht gedacht wird, dass ich einem Spielsystem mehr zugetan bin, als dem anderen:
Ich spiele nunmehr seit 14 Jahren 40k und seit ca. 2 Jahren fb, in beiden Systemen habe ich schon viele Turniere gespielt und auch schon ein paar gewonnen und beide Systeme fazinieren mich so sehr, dass ich in beiden relativ viele Armeen habe. Also würde ich mich weder als 40k, noch als fb Gegner bezeichnen.
Nun zum eigentlichen Thema: 40k ist das System, in welchem GW einen deutlich höheren Umsatz macht, als bei fb und anderen Systemen. Ebenso verhät es sich bei den Spielerzahlen - es spielen deutlich mehr Leute 40k als Hauptsystem, als fb. Der wichtigste Grund hierfür ist, dass 40k simpler, einfacher und schneller zu spielen ist, als fb. Ich gehe sogar soweit zu behaupten, dass alleine die fb-Bewegungsphase mit ihrem Vorrausdenken, taktisch anspruchsvoller ist, als alle Spielzüge bei 40k zusammen. Warum ist das so? Nun ja, bei 40k reicht es häufig, wenn ich einfach nur eine möglichst harte Turnierliste schreibe (gut 50% der t³ top50 gewinnen mMn nur aufgrund ihrer Listen Turniere) - das erklärt auch, warum bei 40k häufig die selben weit oben sind, und vorallem, warum zumeist die selben Armeen (Eldar, Nids, CSM, SM) weit oben sind. Zudem gibt es bei fb eine Phase mehr, in welcher die Verteilung von Sprüchen und das runterechnen gegnerischer BW auf die eigene Komplexität eine große Rolle spielt. Dazu kommt noch die Schußphase (echte Schätzwaffen, kein Schießen durch eigene oder gegnerische Einheiten, etc.), welche ein viel vorrausdenkenderes Stellungsspiel erfordert, als bei 40k - wo ich durch fast alles durchschießen kann. Dann noch der Nahkampf: Bei 40k wird fast immer nach Ini gehauen, passive Boni etc. gibt es nicht. Bei fb hingegen muss ich genau abwiegen, wann ich wo angreifen kann, um als erster zuzuschlagen (mal von HE abgesehen) und außerdem muss ich schon in der Bewegungsphase angreifen, was das Angreifen deutlich schwerer macht, als bei 40k. Bei fb ist es häufig schlichtweg nicht möglich harte Bartlisten zu machen, weil die ernstzunehmenden Turniere entsprechend beschränken und außerdem sieht man ja z.B. an Bernreiter mit seinen Orks oder an Nielsen mit seinen TM, dass der Spieler bei fb das Spiel macht und nicht die Liste/Armee.
Das waren jetzt nur oberflächliche taktische Schwierigkeiten von fb im Vergleich zu 40k. Es gibt da noch deutlich mehr, man muss sich ja nur einmal das Regelbuch angucken.
Ich persönlich spiele auch lieber 40k, als fb, weil ich mir da einfach nur im Vorfeld ordentlich den Kopf zerbrechen muss, um eine ausmaximierte Liste zu bekommen und ich während des Spiels vergleichsweise untaktisch spielen kann - denn meistens habe ich keine Lust mehr mir nach einer harten Schachwoche auch noch bei meinem zweitliebsten Hobby den Kopf zuzerbrechen. Erst letztes Wochenende habe ich bei uns in Flensburg (Gandalph) ein kleines Turnier gewonnen und zwar nicht, weil ich irgendwie besser war als die meisten anderen oder, weil meine Taktik super funktioniert hat, nein: Ich hatte einfach die härteste Liste.
Fazit: fb ist das anspruchsvollere Spiel, 40k hat die besseren Figuren und den genialeren Fluff.
Übrigens: Wenn ihr eine gute Kombination aus 40k-Fluff und Anspruch haben wollt, dann spielt das taktischste GW-Spiel: Battlefleet Gothic.