Walter. H. Hunt: "Die dunkle Schwinge", "Der dunkle Pfad", "Der dunkle Stern" und "Der dunkle Kreuzzug".
Der Autor ist nicht ganz so bekannt und die Bücher haben ein kleines Manko, aber schon recht clevere Science-Fiction. ich bin schon recht begeistert und würde das gerne weitergeben:
Die Handlung beginnt recht trivial im Kontext menschliche imperiale Navy kämpft gegen Aliens und irgendwie zieht sich dieser Krieg schon seit Jahrzehnten hin. Die Lösung des Krieges tritt dann im ersten Band zutage, in dem eine der Protagonisten den Schlüssel zum Sieg in der mythologisch fundierten Welt der Aliens findet. Der Autor fasst damit den Mythos als das, was er für vormoderne Gesellschaften war: eine Form der konkreten Realitätsbeschreibung, die sich dann in der Psyche der Aliens doppelt manifestiert. Als Beschreibung der Realität und als die vorgefundene Realität.
Das muss man mögen und sich auf den Gedanken einlassen. Sein bisschen schwierig, da wir modernen Menschen oftmals andere Realitätsbeschreibungen haben, als Mythen. Zudem muss man in diesem Roman die Mythen der Aliens lesen und diese sich dann mit ihren eigenen Begrifflichkeiten merken um die Handlung zu verstehen. Der Autor macht es einem recht leicht, erklärt in Form von Dialogen und Textfragmenten vor dem Kapitel Stück für Stück die mythologische Welt der vogelhaften Aliens. Aus ich die Romane vor ein paar Jahren zum ersten Mal versucht habe zu lesen, lass ich diese wie Warhammer Romane, nebenbei und schnell auf der Zugfahrt. Deshalb nicht so ganz geklappt... Jetzt habe ich etwas mehr Zeit, einen kleinen Notizzettel mit mythologischen Eigennamen, Figuren und Zeiten und ich bin sehr begeistert, denn dem Autor gelingt es mich doppelt in die Geschichte hinein zu setzen. Einmal über die mythologische Weltbeschreibung der Aliens und dem Handlungsstränge der menschlichen Protagonisten, die mythisch beschriebene Realität dann auch in ihrer militaristischen zweckrationalen Denkweise vor finden.
Wer also Lust hat, sich ein paar Begriffe und Eigennamen zu merken (oder ein kleines Mini Lexikon anlegen möchte), dem kann die vier Romane von Walter H. Hunt sehr empfehlen!
(kleiner Exkurs zum Warhammer Universum: Ich würde schon einmal gerne die ursprünglichen Autoren kennenlernen, da diese es geschafft haben einen riesigen Science-Fiction Mythos zu schaffen. Die Erzählung von der Erschaffung des Imperiums und den großen Bruderkrieg kann man als Gründungsmythos einer Menschheitsepoche lesen. Sehr viele der klassischen mythologischen Elemente finden sich darin, der Witz ist nur, dass fällt einem nicht unbedingt auf, aber diese Elemente wirken und lassen diese Science-Fiction Welt so dicht und im Hobby anschlussfähig werden. Was ich geschrieben habe für die Romane von Walter H. Hunt geht gewissermaßen auch für das ganze Warhammer Hobby. Man wird über die Regelbücher, Codices und Roman, aber auch die Videospiele in eine Realitätsbeschreibung hinein versetzt, die zwar an die uns vorliegenden Wissensinhalten anknüpft (Wissenschaft, Technik, Mittelalter, Kirchen, Antike, Fantasy...), aber auch einen sehr spezifischen und eigenen logischen Mythos schafft. in jedem weiteren Lesen einer Publikation in diesem Kontext, oder dem spielen eines Videospiels in diesem Kontext, oder natürlich einem Hobbytag reproduziert sich der geschaffene Mythos erneut selbst und bestätigt sich. Naja der Imperator beschützt eben. Gerade die Horus Heresy Romane waren in der Anknüpfung an Mythen und die Neuschaffung des Mythos des großen Bürgerkrieges und der Gründung des Imperiums richtig gut. Daher könnte ich mir vorstellen, dass hier in der GW-Fanword der ein oder anderen die Romane von Walter H. Hunt mögen wird 🙂