Was lest ihr aktuell?

Dragunov 67

Tabletop-Fanatiker
14 Juni 2020
12.076
16.429
41.876
Aktuell lese ich gerade das Regelbuch der 7ten Edition von Warhammer Fantasy. Macht Spaß den alten Fluff und die Regeln durchzustöbern
Gerade die Storys reizen immer wieder mal zum reinschauen (und in der 5ten die lustigen Randgrafiken). Regeln braucht bei uns kaum noch einer lesen, da reicht der (zum Glück laminierte) Referenzbogen. Das ist das schöne, wenn man die Regeln so lange verwendet.
 
  • Like
Reaktionen: Sunzi

Herr Oberst

Astra Miliwhat?
Moderator
5 Oktober 2011
3.449
1.516
33.586
ASoIAF Band 5 endlich und außerdem mit Nagash angefangen :D

@Herr Oberst same :D ich finde das generelle auch ein gelungenes Buch (bin ja mit der 6. ausgestiegen) mit brauchbarem Hobbyteil und schön bebildert usw.

Finde auch das es ein tolles Regelwerk ist. Ich wechsel beim lesen immer ein wenig zwischen dem Regelbuch der 6ten, 7ten und 8ten Edition. Ebenso bei den Armeebüchern. Bin bei Fantasy ja seit je her ein Chaos Anhänger und hatte gestern das Krieger des Chaos Armeebuch der 7. Edition mal wieder in den Griffeln :D
 

Vespeisian

Erwählter
19 Januar 2017
640
1.332
9.061
Walter. H. Hunt: "Die dunkle Schwinge", "Der dunkle Pfad", "Der dunkle Stern" und "Der dunkle Kreuzzug".

Der Autor ist nicht ganz so bekannt und die Bücher haben ein kleines Manko, aber schon recht clevere Science-Fiction. ich bin schon recht begeistert und würde das gerne weitergeben:

Die Handlung beginnt recht trivial im Kontext menschliche imperiale Navy kämpft gegen Aliens und irgendwie zieht sich dieser Krieg schon seit Jahrzehnten hin. Die Lösung des Krieges tritt dann im ersten Band zutage, in dem eine der Protagonisten den Schlüssel zum Sieg in der mythologisch fundierten Welt der Aliens findet. Der Autor fasst damit den Mythos als das, was er für vormoderne Gesellschaften war: eine Form der konkreten Realitätsbeschreibung, die sich dann in der Psyche der Aliens doppelt manifestiert. Als Beschreibung der Realität und als die vorgefundene Realität.

Das muss man mögen und sich auf den Gedanken einlassen. Sein bisschen schwierig, da wir modernen Menschen oftmals andere Realitätsbeschreibungen haben, als Mythen. Zudem muss man in diesem Roman die Mythen der Aliens lesen und diese sich dann mit ihren eigenen Begrifflichkeiten merken um die Handlung zu verstehen. Der Autor macht es einem recht leicht, erklärt in Form von Dialogen und Textfragmenten vor dem Kapitel Stück für Stück die mythologische Welt der vogelhaften Aliens. Aus ich die Romane vor ein paar Jahren zum ersten Mal versucht habe zu lesen, lass ich diese wie Warhammer Romane, nebenbei und schnell auf der Zugfahrt. Deshalb nicht so ganz geklappt... Jetzt habe ich etwas mehr Zeit, einen kleinen Notizzettel mit mythologischen Eigennamen, Figuren und Zeiten und ich bin sehr begeistert, denn dem Autor gelingt es mich doppelt in die Geschichte hinein zu setzen. Einmal über die mythologische Weltbeschreibung der Aliens und dem Handlungsstränge der menschlichen Protagonisten, die mythisch beschriebene Realität dann auch in ihrer militaristischen zweckrationalen Denkweise vor finden.

Wer also Lust hat, sich ein paar Begriffe und Eigennamen zu merken (oder ein kleines Mini Lexikon anlegen möchte), dem kann die vier Romane von Walter H. Hunt sehr empfehlen!

(kleiner Exkurs zum Warhammer Universum: Ich würde schon einmal gerne die ursprünglichen Autoren kennenlernen, da diese es geschafft haben einen riesigen Science-Fiction Mythos zu schaffen. Die Erzählung von der Erschaffung des Imperiums und den großen Bruderkrieg kann man als Gründungsmythos einer Menschheitsepoche lesen. Sehr viele der klassischen mythologischen Elemente finden sich darin, der Witz ist nur, dass fällt einem nicht unbedingt auf, aber diese Elemente wirken und lassen diese Science-Fiction Welt so dicht und im Hobby anschlussfähig werden. Was ich geschrieben habe für die Romane von Walter H. Hunt geht gewissermaßen auch für das ganze Warhammer Hobby. Man wird über die Regelbücher, Codices und Roman, aber auch die Videospiele in eine Realitätsbeschreibung hinein versetzt, die zwar an die uns vorliegenden Wissensinhalten anknüpft (Wissenschaft, Technik, Mittelalter, Kirchen, Antike, Fantasy...), aber auch einen sehr spezifischen und eigenen logischen Mythos schafft. in jedem weiteren Lesen einer Publikation in diesem Kontext, oder dem spielen eines Videospiels in diesem Kontext, oder natürlich einem Hobbytag reproduziert sich der geschaffene Mythos erneut selbst und bestätigt sich. Naja der Imperator beschützt eben. Gerade die Horus Heresy Romane waren in der Anknüpfung an Mythen und die Neuschaffung des Mythos des großen Bürgerkrieges und der Gründung des Imperiums richtig gut. Daher könnte ich mir vorstellen, dass hier in der GW-Fanword der ein oder anderen die Romane von Walter H. Hunt mögen wird :)
 
Zuletzt bearbeitet:

exilant

Hintergrundstalker
27 Dezember 2017
1.173
1.753
11.926
Ken Follett: Der Morgen einer neuen Zeit (The Evening and the Morning)
Der neueste "Kingsbridge" Roman, diesmal ein "Prequel" in der Ära Æthelreds des Unberatenen (978-1016), also in der Zeit der Herrschaft des Hauses Wessex, vor der Invasion der Normannen. Erzählt wird wie die "Fährstation" überhaupt zu einer Stadt und schließlich zum Bischofssitz wird. Am Ende des Buches wird schließlich jene Kathedrale gebaut, deren Reparatur und schließlich Neubau über 100 Jahre später die Protagonisten in "Säulen der Erde" beschäftigen wird.

Eine sehr schöne Geschichte, an deren Ende Standesunterschiede überwunden, Held sich nach vielen Schicksalsschlägen und Wirrungen endlich bekommen und für ihren Fleiß und ihr Martyrium belohnt werden und die Bösewichter angemessene Strafen bekommen.

Und das ist halt leider auch das Problem: Follett erzählt hier im Grunde zum vierten mal die gleiche Geschichte, mit leicht geänderten Figurenkonstellationen. Diesmal darf zumindest mal der Sheriff von Shiring einer der Guten sein, und der Prior sich endlich mal seine latente Homosexualität eingestehen, wenn natürlich auch nicht ausleben.
Leider ist der historische Hintergrund trotz auftreten Æthelreds zwar korrekt, aber letztlich nur Staffage, das angelsächsische Kingsbridge "liest" sich nicht anders als das normannische/englische Kingsbridge in den Folgeromanen und trotz Vendelhelm ("Wikingerhelm") auf dem Cover der Hardcoverausgabe spielen die Nordmänner außer kurz zu Beginn keine relevante Rolle, obwohl der Konflikt zwischen Angelsachsen und Dänen das prägende Element dieser Zeit war - schließlich zwang (zugegeben: kurz nachdem die Handlung endet) Sven Gabelbart Æthelred sogar zeitweilig ins Exil und sein Sohn Knut machte England zu einem Teil eines (kurzlebigen) nordischen Großreichs aus Dänemark, Norwegen und England.


-> Wer die Kingsbridge-Romane kennt und mag bekommt hier mehr vom altbewährten Rezept, wie immer auch sehr schön geschrieben und gut zu lesen (erzählen kann Follett schon immer), aber so langsam wird die immer gleiche Story von "sozialer Underdog steigt durch Fleiß, Intelligenz, Anstand und der Hilfe von (Prior/Graf/Bischof/Sheriff choose one) und gegen den Willen und die Intrigen der etablierten Eliten vertreten durch (Prior/Graf/Bischof/Sheriff choose two) auf und bekommt am Ende den sozial deutlich höherstehenden Lebenspartner, den er immer schon liebte aber wegen der Standesunterschiede nie haben konnte" halt doch etwas repetitiv.