Es ist aktuell urlaubsbedingt bißchen was "ausgelesen", wenngleich damit natürlich wieder "Umsetzungsprojekte" aufgepoppt sind. Lesen und der Pile of Shame passen einfach nicht zusammen...?
Als AM-Newbe diesbezügliche Schwerpunktsetzung zum Lore-Einstieg:
1. "Todeskorps" (Death Korps Of Krieg - Roman von Steve Lyons)
Auch durch die zwei Zeitebenen (damaliger Bürgerkrieg auf Krieg und aktueller Einsatz des DKOK im Octarius-Sektor) nicht unübersichtlich geworden. Außer dem Stab von Oberst Jurten (und dessen Tochter) keine Buch-Charaktere seitens DKOK. Dafür auf Seiten der Inquisition und auf Octarius mitkämpfenden Cadianern.
Hintergrund zu Zustand Krieg, Selbstverständnis des DKOK, und durch das Mitmischen des AdMech auf Krieg eine offene Frage "Woher stammen die Korpsler?", wo doch der Planet alles andere als "geburtenfreundlich" ist.
Die Gefechtsschilderungen sind zwar nicht's für Kinder, aber es gab schon ausuferndere Papierschlachten.
Sehr fesselnd, am Stück verschlungen. Würde ich nochmals lesen.
2. "In Treue und Glauben" (Severina Raine - Roman von Rachel Harrison)
Ich weiß nicht, ob man besser die zeitlich davor platzierten Kurzgeschichten um Kommissarin Raine vornehweg hätte lesen sollen. So kam einem der (blutige) Einstieg doch sehr schroff vor und hat den (durchaus ausbaufähigen) Charakter in eine Stereotype gepresst. Wenn man dan auch noch Nebencharaktere als "sympathischer" empfindet und diese dann nach scheinbarer Entwicklung als Gegenpol zu Raine plötzlich "herausgeschrieben" werden, bricht der Wille, sich lesend treiben zu lassen ab. Auch wenn ich Gaunt's Geister noch nicht gelesen habe, das AM-Offiziers-Korsett (oder besser -Harnisch) passt der Kommissarin nur bedingt.
Sehr individuell auf Hauptperson und Trupp zugeschnitten, aber auch generelle Ausführungen zum Kommissariat und den Aufgaben der Kommissare, Chaos-Kultisten usw.
Die Schlachten machen ihrem name litararisch alle Ehre.
Aufgrund der Umsetzung der AM-Scions als 11th Antari Rifles und der Mini von Severina Raine aus dem Stapel der Schande, wird das Buch in den nächsten Wochen noch nicht verstauben.
3. "Verräterfelsen" (Minka Lesk - Roman von Justin D. Hill)
Auch hier hatte ich die Prequels nicht gelesen. Wird aber noch folgen, weil griffiger, fesselnder Schreibstil).
Die Hauptfigur (weiblicher Unteroffizier, später Offizier) als geborene und dort ausgebildete Cadianerin und ein genetisch abstammender aber ortsfremd ausgebildeter Soldat (Weißblech) schildern in Gedanken und Äußerungen Wert und Werte eines Cadianers. Dieses wird im Kontrast zu der Gegenseite am Einsatzort (Abweichler, die Goge Vandire's Lehren wieder aufgreifen - deshalb bin über die Sororitas hinaus gegangen und zu dem Buch gekommen) und AM gegen AM ausführlich, wenn auch blutig beschrieben. Der Umgang mit Verlusten (und Cadianer sind bekanntermaßen ja eine aussterbende Art) ist hier bei der 101sten etwas anders als bei den Cadianer in "Todekorps" oben, aber dennoch gewöhnungsbedürftig.
Trotz punktueller Festungsschlacht ausführlich-epische, brutal-drekige Schilderung, die auch die Rolle und Funktion von Hilfstruppen deutlich und ungeschmickt darstellt (z. B. Ogryns).
Das Buch hat mich abgeholt, und die Cadianer aus dem Stapel der Schande werden 101ste, definitiv.
4. "Tag des Aufstiegs" (Genestealer Cults - Roman von Adrian Tchaikovsky)
Der Newcomer unter den BL-Autoren hat mich abgeholt. Eindeutig. Auch wenn ich nach "Das Vermächtnis des Vadok Singh" mit hohen Anforderungen an ein GSC-Buch ging, die Nutzung der aktuellen "termini technici" in der Beschreibung für die Purestrain/Akolyt/Neophyt-Stufen war hilfreich für die Einordnung. Auch hier wurden zwar in der direkten Rede "Onkel/Tanten" verwendet, was aber im erklärenden Teil des Buches nicht der Fall war, uns so dem geneigten Leser den GSC-Kreislauf gut gargestellt hat.
Ernüchtert war ich (als bisheriger dahingehender Abstinenzler), dass das AdMech Hybride mit GSC-Anteilen als im Sinne des Omnissiah kommende Entwicklungsstufe des Menschen akzeptieren und pro-aktiv herstellen würde. Dagegen hat mich der Machtlampf innerhalb des AdMech überhaupt nicht verwundert. Am Ende des Buches jedoch, dass da nicht irgendwoher ein Inquisition oder Deathwatch-Kill Team auftauchte.
Das Aufeinanderprallen zweier Weltanschauungen (Wissenschaft und Glaube) die den selben Anlass aus unterschiedelichen Perspektiven betrachten und begehn, hat viel zur "ganzheitlichen Abrundung" beigetragen.
Und da das Ende durchaus offen ist, könnte man mal sehen, was aus dem Faden noch zu spinnen ist. Wenngleich lorekonform ja der Purestrain zum nächsten Planeten wechseln würde...
Sehr anschauliche Beschreibung der Hauptakteure, da hat der Autor die Minis vor sich stehen gehabt...
Kurzum - kurzweilige, unterhaltsame und fesselnd geschrieben!