2.1. Styroporhügel zuschneiden
Dann ging es an die Hügelteile. Ich habe mich hier wieder an dem von GW bekannten Aufbau orientiert - sprich, einen großen Hügel in vier Viertel aufgeteilt und auf vier Plattenteile verteilt. Die Teile bestehen alle aus vier übereinander gelegten Styroporlagen, die vor dem aufeinanderkleben grob mit einem Teppichmesser zugeschnitten wurden. Hat den Grund, dass man so die Steigung sehr viel flacher hinbekommt. Korrekturen sind später natürlich jederzeit noch möglich. Die Teile habe ich mit kleinen Holzspießen nach dem Zusammenkleben fixiert, sprich, die Spieße einfach durch die vier Lagen Styropor in die Jackodur-Grundplatte gesteckt, um ein nachträgliches Verrutschen zu vermeiden. (Auf dem Bild durch rote Punkte gekennzeichnet)
(Anmerkung: Auf dem Bild sieht man teilweise schon verklebtes Küchenrollenpapier und aufgeklebte Felsbrocken. Dazu im Folgenden mehr)
Auch hier ein Tipp: Testet, ob das Gefälle nicht zu steil ist, um Miniaturen drauf zustellen. Man unterschätzt das, wie ich feststellen musste. Und plant natürliche Stufen ein, also vermeidet eine zu gleichmäßige Oberfläche.
Damit die Teile später halbwegs aneinanderpassen, habe ich mir für den Querschnitt eine Schablone gefertigt. Hier zahlt sich Sorgfalt definitiv aus - da ich trotz allem noch recht ungeduldig bin, war ich natürlich nicht sorgfältig.
2.2. Gips-Felsbrocken und Natursteine verarbeiten
Das, was nun folgt, hat nur in der Theorie eine feste Reihenfolge:
Man beginnt damit, die Gips-Felsbrocken sowie kleine Natursteine mit Leim an das Styropor zu kleben. (siehe Bild oben) Hohlräume zwischen Felsbrocken und Styropor kann man beliebig füllen. Ich habe zumeist mit verdünntem Leim getränktes Zeitungspapier genommen. Aus Gründen der Stabilität sollte man aber auf jeden Fall irgendeinen Füllstoff nehmen. Mit Natursteinen sollte man wegen des Gewichts sparsam umgehen. Allerdings sind diese im Gegenzug natürlich stabiler als Gips-Fels, also kann man sie bevorzugt an erhöhte Stellen setzen, die später möglicherweise mehr Außeneinwirkung ausgesetzt sind.
Um etwas Abwechslung zu erzielen, habe ich die gegossenenGips-Felsbrocken teilweise vorher in mehrere Teile zerschlagen und diese dann auf möglichst unterschiedliche Art und Weise nebeneinander gesetzt... muss jeder für sich selbst herausfinden, was gut aussieht. Manchmal reicht es auch schon, ein und dasselbe Teile um 180° zu drehen, und schon sieht es komplett anders aus.
Um Lücken zwischen zwei Teilen zu schließen, habe ich zwei Methoden ausprobiert: Die erste war, Strukturpaste in die Fugen zu drücken. (Auf dem Bild mit roten Pfeilen gekennzeichnet.)
Ich habe Raufaser-Strukturpaste aus dem Baumarkt verwendet, musste aber feststellen, dass diese sich vor der endgültigen Trocknung schwer bearbeiten lässt. Da gibts also sicher besseres.
Die zweite Methode war, in verdünntem Leim getränktes Küchenpapier dazwischen zu drücken. Dazu später mehr.
2.3. Styropor mit Zeitungspapierstücken bekleben
Weiter ging es damit, den Hügel mit Stücken von Zeitungspapier zu bekleben. Nicht komplett, sondern dort, wo Fugen oder sonstige Unregelmäßigkeiten überdeckt werden sollen, z.B. zwischen Styroporlagen oder zwischen Styropor und Fels. Hierbei muss man nicht besonders sorgfältig vorgehen. Wichtig ist nur, dass das Papier durch den Leim vor dem Aufkleben nicht zu feucht wird, sonst senkt es sich in die Fugen ab, und eben genau das soll nicht passieren.
Auch die Übergänge zwischen Styropor und Platten wurden so fließend gestaltet.
(Anmerkung: Auf der Abbildung hier ist überwiegend schon Küchenpapier über die Zeitungsfetzen gekommen. Man sollte dennoch gut sehen, welchem Zweck das Zeitungspapier dient. Und nein, ich habe keinen Fleischsalat in der Platte verarbeitet. 😀)
2.4. Küchenpapier verarbeiten
Nun kommt die eigentliche Sauerei (ja, das bisher war noch keine
😉): In einem möglichst großen Behältnis wird Leim mit Wasser angemischt. Die Konsistenz sollte milchig sein. Und nun werden Stücke von Küchenpapier genommen, auf den Hügel gelegt und anschließend mit dem Leimwasser getränkt, so dass sie sich dem Untergrund anpassen und noch vorhandene Lücken vollständig schließen. Der ganze Hügel wird auf diese Weise bedeckt - lediglich die Felsbrocken werden so ausgespart (logisch). (Siehe Abbildungen oben) Auf diese Weise erzielt man eine in sich geschlossene und später feste Oberfläche. Die Übergänge von Fels zu Styropor, bzw. Zeitungspapier sollten besonders sorgfältig ausgelegt werden. Das feuchte Küchenpapier wirft automatisch ein paar Falten. Das ist nicht schlimm, teilweise sogar wünschenswert, aber man sollte vorsichtig sein, dass es nicht zu viel wird. Der Untergrund sollte im groben halbwegs "glatt" sein, also später als Erdreich durchgehen.
Dort, wo noch kleine Fugen zwischen Felsbrocken sind und wo man keine Strukturpaste genommen hat, kann man die Fugen auch gut mit Küchenpapierstücken füllen. Geht man hierbei geschickt vor, bemerkt man später gar nicht den Übergang.
Wichtig: Es gibt hier keine feste Reihenfolge, deshalb auch das teilweise Durcheinander auf den Bildern oben. Man gestaltet das Gelände nach und nach. Es kam bei mir öfter vor, dass ich eine Stelle nur mit Küchenpapier beklebt habe, dann festgestellt habe, dass da noch eine Fuge ist, die mir nicht gefällt - also Zeitungspapier drüber, und dann eben nochmal Küchenpapier und so weiter und sofort. Manchmal kam ein Felsbrocken auch erst später dazu. Man muss sich hier wirklich von dem Gedanken frei machen, dass es nur diesen einen richtigen Weg und eine bestimmte Vorgehensweise gibt. Man kann hier eigentlich fast gar nichts falsch machen. Es sieht manchmal sogar besser aus, wenn ein Geländeabschnitt zufällig wächst und nicht streng nach einem vorher ausgetüftelten Gestaltungsplan gefertigt wird. Wichtig ist, dass die letzte Schicht das in Leimwasser getränkte Küchenpapier ist und dass der Untergrund zum Schluss nicht mehr nach Styropor ausschaut.
Und nun heißt es warten, bis das ganze getrocknet ist. Hierfür sollte man in etwa einen Tag einplanen. 35° Außentemperatur und Sonnenschein mögen das ganze erheblich beschleunigen - bei mir war das nicht der Fall, also gings am nächsten Tag weiter - und zwar mit der Besandung.
2.5. Besandung
Da gibts nicht viel zu sagen: Die Platte wird besandet, und zwar komplett. Warum komplett, wenn später Gras drauf kommt? Weil es dem ganzen zusätzliche Festigkeit verleiht und weil man sich so nicht verfrüht drauf festlegen muss, welche Stellen beim begrasen ausgespart bleiben und welche nicht. Also, plant viel Sand ein. Ich habe zudem gröbere Streumaterialien verwendet und diese hier und da sparsam eingesetzt, aber das kann jeder machen, wie er mag. Nur sollte feiner Sand den Hauptanteil am Streu haben, zumindest wenn man eine Graslandschaft schaffen möchte.
Und dann geht's los: Verdünnter Leim auf die Platte, Sand drauf, trocknen lassen. Dauert wieder lange. Um das ganze dann noch zusätzlich zu fixieren, habe ich nach dem Trocknungsprozess nochmal wenig Leim mit viel Wasser und etwas Spüli (zum Herabsetzen der Oberflächenspannung) angemischt und dieses über den Sand gestrichen. Danach hält er bombenfest. Heißt aber logischerweise, dass man eine weitere Trocknungsphase vor sich hat. Das gleiche Wasser-Leim-Spüli-Gemisch kommt über die Felsen, um den Gips zu versiegeln. Vorsicht dabei, es dürfen sich keine Pfützen in tieferen Fugen sammeln.
Und so sieht das Zwischenergebnis mittlerweile aus: