40k [WH40K] Die Schwesternschaft der Güldenen Lilie - Zwei Spiele und Neuigkeiten

@ Liam: Grün und Blau schmückt die Sau! Das wollte ich eigentlich vermeiden. Ansonsten werden die verschiedenen Schweren Waffen wohl in verschiedenen Farben gemacht werden, damit ich blindes Huhn die auf dem Tisch auch unterscheiden kann. Besonders gefährlich für mich sind da Melter und Flammenwerfer.

Die schwere Entscheidung sind die Standardtrupps. Mal sehen, vielleicht mache ich ja Dominatoren und normale auch unterschiedlich. Oder doch mal eine Schwarze. Hach, es ist so schwierig, die Mädels stilsicher zu kleiden...
 
Danke für die Resonanz.

Hier mal wieder etwas Fluff. Viel Spaß! 🙂

Der Anblick der geschändeten Landkirche zu Honstinum bohrte sich wie ein glühender Dolch in die Herzen der Schwestern. Prioris Nicole Neid bedeutete ihren fünf Mitstreiterinnen, ruhig zu bleiben, und obwohl alles in ihnen danach schrie, mit gezogenen Boltern vorzustürmen und wie Engel der Rache in den entweihten Sakralbau einzufallen, gewann jahrelanger Gefechtsdrill die Oberhand, und sie blieben abwartend im Schatten der Klauenbeersträucher verborgen.

Nichts regte sich in den schwelenden Ruinen, die gestern noch ein beschauliches Gotteshaus gewesen waren, in dem die Schwestern in frommer Andacht den Predigten des Konfessors gelauscht hatten. Vater Kirk Mc Rourey hatte über Treue in der Not gesprochen, über die selbstlose Hingabe an den Imperator. Und nun war das Schicksal des frommen Mannes ungewiss. Honstinum war ein entlegenes Dörfchen auf der Agrarwelt Folcater V, das knapp 50 Seelen eine Heimat bot. Die auf soliden Fundamenten aus Granit mit einem Oberbau aus Steineichenholz erbaute Kirche war nicht nur für die kleine Gemeinde, sondern auch sämtliche umliegenden Weiler und Gehöfte zuständig. Sie war auf dem gesamten Planeten für die liebevollen Holzschnitzereien berühmt, die unter Anderem Stationen aus dem Lebensweg des Gottimperators zeigten. An jedem Zehnttag, wenn zu Seinen Ehren die harte Arbeit ruhte, strömten Scharen von Gläubigen in die Kirche, um den salbungsvollen Worten des Priesters zu lauschen, die erbaulichen Kunstwerke zu bestaunen oder die Kinder mit den gruseligeren Schnitzereien in den entlegensten Nischen des Gotteshauses zu erschrecken, die die ewigen Qualen der Verdammnis zeigten, welche Häretiker und Mutanten im Jenseits zu erwarten hatten.

Und dieses rustikale Juwel war nun ein Opfer der Flammen geworden. Bewohner des Dorfes hatten das Feuer entdeckt, das offenbar in den frühen Morgenstunden ausgebrochen war, und sofort einen Boten in die Kommandantur der Güldenen Lilie entsandt, die auf Folcater V zur Unterstützung der planetaren Verteidigungskräfte errichtet worden war. Doch als der Trupp von fünf Schwestern und einer Prioris den Ort des Geschehens erreichte, um die Löscharbeiten zu koordinieren, fanden sie statt eines eifrigen Löschzugs etwa drei Dutzend bestialisch entstellter Leichen von Männern, Frauen und Kindern vor, welche die Strecke zwischen der Kirche und dem Löschteich säumten. Prioris Neid hatte sofort Verstärkung anfordern wollen, doch Interferenzen unbekannten Ursprungs machten jegliche Kommunikation mit der Kommandantur unmöglich. In diesem Moment hatten die grauenhaften Schreie aus der Kirche begonnen.

Schwester Natasha Wini schulterte ihren Bolter und aktivierte den Auspex. Fragend blickte die Prioris zu ihr hinüber. „Nichts. Nur ein schwaches Signal aus dem Inneren der Kirche. Keinerlei Energieemissionen. Was immer es war, es muss bereits fort sein.“
Die Prioris nickte entschlossen und wandte sich an ihre Schwestern. „Wir rücken vor. Schwester La Codia, Du sicherst von hier aus und rückst auf mein Zeichen hin nach. Für den Imperator!“ Sie sprang hinter der Deckung auf, zückte Kettenschwert und Plasmapistole und lief voran. Ruth La Codia baute sich derweil breitbeinig neben dem Gebüsch auf und brachte den Schweren Bolter in Anschlag. Die übrigen vier nahmen den Kampfruf der Prioris auf und folgten ihr.

Nach wenigen Metern erreichten sie einen kleinen Graben, der mit einer übel stinkenden Flüssigkeit gefüllt war. Offenbar umgab er die gesamte Kirche. „Was ist das?“, fragte die Prioris. Schwester Natasha schüttelte den Kopf. „Soll ich es analysieren?“ Neid winkte ab. Die Schreie waren lauter geworden. „Wir rücken zunächst zur Kirche vor. Um den Graben kümmern wir uns später. Und jetzt… ups?“ Mit einem vernehmlichen „Pling“ riss ein Draht, der quer über den Weg gespannt gewesen war. Es gab einen dumpfen Knall, und mit einem Mal stand die Flüssigkeit, die den Graben füllte, in hellen Flammen. Die Schwestern, die innerhalb des Grabens standen, konnten Ruth La Codia nur noch schemenhaft erkennen. In knapp einer halben Minute war die Kirche von einer oktagonalen Flammenwand umgeben.

„Was ist das für eine Teufelei?“, rief die Prioris empört. Mit drei schnellen Sätzen sprang sie die Stufen zur Kirche empor und blickte in den Andachtsraum. Was sie sah, ließ sie erstarren. Vater Mc Roury hing an den Füßen gefesselt über dem Altar, sein Gesicht zu einer Grimasse des Schmerzes verzerrt. Aus der geöffneten Bauchdecke quollen langsam und bedächtig seine Gedärme. Sein nackter Leib war mit rituell anmutenden Schnittmustern übersät, und große, gefräßige Fangfliegen waren dabei, ihn bei lebendigem Leib aufzufressen. Sämtliche Bilder und Reliquien des imperialen Glaubens waren mut Kot und Unrat beschmiert worden. Die drei Ministrantinnen des Priesters hatte man buchstäblich in Stücke gehackt, und ihre Leichenteile bildeten ein Achteck um den Altar. In der Luft, die immer stärker zu flimmern begann, lag ein metallischer Gestank.

Schlagartig wurde Prioris Neid klar, was hier vor sich ging. Mit einem schrillen Wutschrei hob sie die Pistole und schoss dem Konfessor durch den Kopf. Doch es war zu spät. Die flimmernde Luft über dem Altar nahm eine kränklich-grüne Färbung an, und die Gedärme des Toten begannen, sich wie Tentakel zu winden. Sein gemarterter Leib blähte sich auf, und mit einem vernehmlichen Knacken brachen seine Knochen, um sich neu anzuordnen. Innerhalb weniger Augenblicke war aus dem Konfessor eine grauenhafte Monstrosität geworden, welche von den Fangfliegen umschwirrt wurde und ekelhaft aussehende Dampfwolken absonderte.

Keuchend vor Entsetzen taumelte die Prioris einen Schritt zurück, doch rasch gewann sie ihre Fassung wieder und ließ kalte Wut ihren Geist vom letzten Fetzen Furcht reinigen. „Im Namen des Gottimperators, verbrennt es!“


Wird fortgesetzt…
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin!

"Freizeit?" Ist nicht Dein Ernst, oder? Mein Problem ist, dass ich morgens nicht mehr einschlafen kann, wenn ich geweckt wurde. Und die Kurzen sind zurzeit mal wieder sehr gesprächig. Also schlurfe ich meist gegen 5:30 Uhr ans Malpult. Wie ein Seuchenzomie.

Im Moment spiele ich am liebsten 400 Punkte (Kampfpatrouille), ansonsten 1.500 für einen netten Bier & Brezel-Abend.

Und danke für Euer Lob. Ich hoffe, ich bekomme die Geschichte bald fertig. Aber jetzt wird erst mal der Trupp um Prioris Neid weiter gepinselt.

Viele Grüße
N.
 
Zuletzt bearbeitet:
... und damit Ihr auch schon mal ein paar Gesichter zu der Geschichte habt, hier ist Trupp Ultricis, medium WIP:

attachment.php


Von links nach rechts: Schwester Sabine Stryper, Schwester Cherry Slow, Schwester Natasha Wini, Prioris Nicole Neid, Schwester Anett Nurri und Schwester Ruth La Codia

Viele Grüße
N.

Edit: Mein Latinum ist furchtbar eingerostet. Wäre "Ultricis agite!" ein korrektes Motto für den Trupp? Kennt sich da jemand aus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Edit: Mein Latinum ist furchtbar eingerostet. Wäre "Ultricis agite!" ein korrektes Motto für den Trupp? Kennt sich da jemand aus?

ultricis wäre der Akk Plural von Ultrix die Rächende. Wenn du, wie ich vermute, sagen willst " Übt Rache!", dann würde ich "ultionem agite" vorschlagen, da ultio die Rache ist. Würde trotzdem zum Trupp passen
 
Zuletzt bearbeitet:
Falscher Text? Okay, dann kommt hier der richtige. 😉

Ruth La Codia war schwer zu erschüttern. Nichts brachte die Schwester aus der Ruhe, und genau diese Eigenschaft hatte dafür gesorgt, dass ihr die Verantwortung für den Schweren Bolter von Trupp Ultricis übertragen worden war. Sie war beileibe nicht die Frömmste, oh nein! Im Gegenteil, ihre teilweise zu säkulare Einstellung zu den Themen Askese und Bescheidenheit hatten ihr schon mehr als einmal Ärger mit der Principalis eingebracht. Aber die Ehrwürdige Mutter wusste auch das handwerkliche Geschick und die kämpferischen Qualitäten von Schwester la Codia zu schätzen, und so war es bisher bei einigen scharfen Verweisen und strengen Bußauflagen geblieben. Sie hatte das „Ave Imperator“ und das „Benedictum“ so oft heruntergeleiert, dass sie die langen Gebete auch im Vollrausch oder Koma fehlerfrei hätte aufsagen können. Und ihre Schenkel und ihr Rücken sahen vom übermäßigen Gebrauch von Cilicium und Geißel aus wie Kraterlandschaften. Gleichwohl wusste sie nach wie vor ein Narcostäbchen und ein gutes Glas Amasec zu schätzen. Man konnte sich fragen, wie und wieso sie überhaupt ein Mitglied der gestrengen Schwesternschaft der Güldenen Lilie geworden war. Ruth sprach niemals darüber, aber hinter vorgehaltener Hand tuschelten die geschwätzigeren unter ihren Schwestern, es hänge mit ihrem Onkel, einem hochrangigen Würdenträger der Adeptus Ministrorum, einer geplatzten Heirat und einem Ultimatum zusammen. Fakt war, dass Ruth die Abschlussprüfung der Schola Progenium nur mit Hängen und Würgen absolviert hatte und bei der Imperialen Armee wohl deutlich besser aufgehoben gewesen wäre. Aber Seine Wege sind ja bekanntlich unergründlich…

Als die Flammenwand plötzlich emporloderte und ihr die Sicht auf ihren Trupp nahm, verbiss sie sich einen Fluch (auch ihre Zunge trug bereits ein üppiges Narbengeflecht) und versuchte sofort, Funkkontakt mit der Prioris herzustellen. Die Kampfkanäle waren jedoch ebenso stark gestört wie der übrige Funkverkehr, und abgesehen von atmosphärischem Rauschen, in dessen Hintergrund sie zu ihrem Erstaunen bizarre Knurr- und Klagelaute zu vernehmen glaubte, war die Leitung tot. Sie zuckte die Achseln und beschloss, die Gunst der Stunde für ein heimliches Stäbchen zu nutzen. Schnell war der Schwere Bolter, den sie wie ihren Augapfel hegte und den sie liebevoll auf den Namen „Salvator“ getauft hatte, an einen Baum gelehnt, und bald vertrieb der würzige Duft des Narcostäbchens den unangenehmen Gestank, der in der Luft lag. Sie blickte hinüber zu den Leichen, die in der Morgensonne vor sich hin stanken. Obwohl sie noch nicht lange tot sein konnten, hatte die Verwesung ihnen bereits stark zugesetzt, und Millionen der daumengroßen, ekelerregenden Fangfliegen labten sich an den freiliegenden Eingeweiden. La Codia schüttelte den Kopf. Was für ein grausiges Massaker. Sie hatte viele der Menschen aus Honstinum gekannt und hatte im Gegensatz zu ihren eher mürrischen Schwestern immer ein offenes und herzliches Verhältnis zur Landbevölkerung gepflegt. Viele der toten Kinder hatte sie auf ihren Knien geschaukelt und einigen der Familien Hilfe bei der Instandhaltung ihrer Hütten geleistet. Beim Gedanken an das zurückliegende Erntedankfest lief ihr immer noch das Wasser im Munde zusammen. Welche Bestien mochten nur solch ein Blutbad veranstaltet haben? Sie dachte darüber nach, mit der Bestattung der Leichen zu beginnen, aber dazu hätte sie ihren Posten verlassen müssen. Missmutig paffte sie vor sich hin.
Auf einmal glaubte sie, eine Bewegung bei den Leichen gesehen zu haben. Was war das? Eine Hyantenechse auf der Suche nach Beute? Das würde sie nicht zulassen. Entschlossen nahm sie den Salvator auf und wandte sich den Toten zu. Doch zu ihrem Entsetzen musste sie feststellen, dass einige von ihnen gerade schwerfällig auf die Beine kamen, während andere auf dem Boden herumzuckten. Waren die Dörfler am Ende nur bewusstlos gewesen? Aber sie hatte doch mit eigenen Augen die grässlichen Verletzungen, die durchgeschnittenen Kehlen und die herausgerissenen Augäpfel gesehen? Und der Verwesungsgestank sprach eine deutliche Sprache. Ihr Unterkiefer klappte herunter, und das halb aufgerauchte Narcostäbchen fiel zischen zu Boden. Mit ungelenken Schritten setzten sich die lebenden Toten wie eine Horde volltrunkener Halbstarker in Bewegung, und zwar genau auf sie zu. Das war jetzt aber wirklich zuviel des Guten! Ruths Entsetzen verwandelte sich in grimmige Entschlossenheit. „Fahrt zur Hölle“, knurrte sie, und ließ den Salvator zum Leben erwachen. Mit dröhnendem Bellen jagten die schweren Geschosse in die Reihen der Untoten, und La Codia wurde ihrem Ruf, niemals ihr Ziel zu verfehlen, wieder einmal gerecht. Binnen kürzester Zeit hatte sie die gut 30 Zombies in ihre Bestandteile zerlegt.
Tief durchatmend ließ sie die mächtige Waffe sinken. Nun, die waren dann wohl zum zweiten Mal zur ewigen Ruhe gebettet. Die Schwester wollte sich gerade nach dem Narcostäbchen bücken, um zu den bereits begangenen Sünden des Ungehorsams und der Genusssucht nicht auch noch die der Prasserei zu addieren, als sie abermals eine Bewegung sah. Erstaunt richtete sie sich auf, nur um zu beobachten, wie sich aus den Leichenfetzen, die des Salvators gnadenloses Feuer hinterlassen hatte, eine schier unglaubliche Monstrosität zusammensetzte. „Bei der Goldenen Bettpfanne, das darf ja wohl nicht wahr sein“, fluchte sie. Ekelhaft schmatzende Laute ausstoßend, schleppte sich das Ding gleich einer gigantischen Schnecke auf die Schwester zu, die kaum Zeit hatte, einen neuen Gurt in den Salvator einzulegen. „Komm zum Chaos, folge uns“, raspelte die Abscheulichkeit mit belegter Stimme. „Ich zeige Dir Chaos, Du Missgeburt“, entgegnete die Schwester trocken und zog den Abzug durch. Einen halben Gurt später zeugten nur noch einige stinkende Fleischbrocken und ein kleiner Hügel Patronenhülsen von dem blasphemischen Ding. La Codia nickte zufrieden. „Wenn der jetzt noch mal wiederkommt, werde ich doch noch abstinent.“


Wird fortgesetzt…
 
Zuletzt bearbeitet: