Wie alt bist Du?

Wie alt bist Du?


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    345
Das fehlende Verständnis für das TT/Wargaming Hobby, habe ich als kleiner Junge schon erlebt.Mein (Ur)opa und sein Kumpel haben Zinnsoldaten gegossen, bemalt und historische Schlachten damit nachgestellt.Unverständniss und Ablehnung im familiären Umfeld wurde hauptsächlich mit dem Alter der beiden (BJ 1885/90) und der Teilnahme an zwei Kriegen begründet.Ich konnte beizeiten meinen besten Freund überreden das mit unseren Cowboys und "Indianern" aus Hartgummi nach zu machen.Er kam dann nach der Wende auch mit dem ersten DSA Brettspiel an und ich habe mit Hero Quest und BT nachgezogen,da waren wir beide 23.Belustigung und Unverständnis gab es da im Bekannten/Freundeskreis auch.Hauptsächlich "...seid ihr nicht zu alt dafür..","..fehlt euch das Soldat "spielen" so sehr..","..wollt ihr euer Geld nicht für was besseres ausgeben.." uä formulierte Kommentare.Selbst ein paar andere Hobbys, die ich hatte wurden eher akzeptiert.War schon manchmal komisch.??
 
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Da bin ich nicht so sicher. Im Grunde kann man nur ableiten, dass die Hobbyisten hier im Forum, die an der Umfrage teilgenommen haben (also knapp über 200 Leute) im Schnitt eher älter sind.

So war es auch gemeint von mir: Es ging um den Altersschnitt im Forum, nicht allgemein! 😉
Deine Ausführungen zur "sozialen Akzeptanz" teile ich...

Unverständniss und Ablehnung im familiären Umfeld wurde hauptsächlich mit dem Alter der beiden (BJ 1885/90) und der Teilnahme an zwei Kriegen begründet

Sowas ähnliches kenne ich auch! Meine beiden Großväter -obwohl "im Ganzen" aus WWII nach Hause gekommen- haben schon unisono den Kopf geschüttelt, wenn man damals nur in die Nähe einer Schießbude auf der lokalen Kirmes kam. Ich glaube nicht, dass man denen den "Spaß" am tabletop hätte vermitteln können. So ganz falsch finde ich eine gewisse zusätzliche Sensibilisierung in diesem Bereich aber nicht...
 
Kleine Soldaten, die ein 50jähriger über die Tischplatte schiebt und damit Krieg spielt. ... dass das auf irgendeine Akzeptanz trifft ist sehr umfeldabhängig und selten.
Muss wohl tatsächlich jetzt anders sein. Ich habe bei all meine vergangenen Arbeitgebern nie mein Hobby nicht genannt, sogar in den Bewerbungen angegeben, auch im Bewerbungsgespräch ausführlich darüber gesprochen. Ablehnung 0! Mäßiges Unverständniss - bestimmt! Aber das ist bei mir und z.B. Fußball oder Autotuning oder Fischen genau so. Vermutlich hat sich die Gesellschaft und unseren ca. 10 Jahren Altersunterschied erheblich weiterentwickelt. Kann aber auch was damit zu tun haben wie man selber dazu steht und damit umgeht.

cya
 
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Sowas ähnliches kenne ich auch! Meine beiden Großväter -obwohl "im Ganzen" aus WWII nach Hause gekommen- haben schon unisono den Kopf geschüttelt, wenn man damals nur in die Nähe einer Schießbude auf der lokalen Kirmes kam. Ich glaube nicht, dass man denen den "Spaß" am tabletop hätte vermitteln können. So ganz falsch finde ich eine gewisse zusätzliche Sensibilisierung in diesem Bereich aber nicht...
Ich kann das derzeit nachvollziehen. Ich hab mir nie über das Kriegsthema Gedanken gemacht als ich noch 40k gespielt hab. Ich bin jetzt schon länger raus, hab mir aber immer mal wieder Neuerungen angesehen.
So blöd es vielleicht für den ein oder andere klingt: Seitdem der Krieg so nah ist und auch jeden Tag in den Medien präsent ist, sind für mich Kriegs-Tabletops sehr viel uninteressanter geworden.

Wie muss das dann erst sein, wenn man selbst im Krieg war
 
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Das Faszinierende dabei ist, dass TT genau von Menschen, die im Krieg waren, erschaffen wurde, um jenen, die im Krieg dienen sollten/wollten (Offiziere), den Krieg und seine Mechaniken zu erklären/nahe zu bringen und sie darauf vorzubereiten.
Erst mit dem Aufkommen von klassischer High Fantasy/SciFi in der Literatur und RPG wurde daraus ein Spiel.
Die Reaktionen sind daher im ersten Moment nicht so ungewöhnlich.
 
TT genau von Menschen, die im Krieg waren, erschaffen wurde

Wird jetzt ein wenig OT, aber die Bilder sind zu faszinierend, um die NICHT zu posten:
1667059381283.png


So sah das Teil in der Version von 1824 (!) aus; alles da: Würfel, Einheiten, Messgerät.

Und so hat man 1872 Schablonen angelegt:
1667059492997.png


EDIT:
Nur für diejenigen, die das NICHT kennen:
 
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Ja ja, olle Reisswitz sein "Kriegsspiel", das war immer ein Traumprojekt, sich so ein Teil zu besorgen / aufzubauen.
Einmal hab ich vor 15 Jahren eins in einem italienischen Antiquitätenladen gesehen, völlig unbezahlbar und auf italienisch.
Und das größte Problem: Man findet keine Spieler bzw. Projektpartner (und ich könnte es selbst auch kaum richtig benutzen), denn diese Spiele sind höchst professionell und realitätsorientiert strukturiert und wurden von Unparteiischen geleitet, um einer echten Schlacht mit all ihren Überraschungen und Unwägbarkeiten nahezukommen.
Hier gibts das Teil in englischer Übersetzung
 
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Einmal hab ich vor 15 Jahren eins in einem italienischen Antiquitätenladen gesehen, völlig unbezahlbar und auf italienisch.

OK, das war mir jetzt völlig neu, dass dieses Teil nicht mehr aufgelegt wird!?
Wundert mich etwas, da ein gewisser Nischen-Markt doch vorhanden wäre... Ich mein, "Diplomacy" ist auch immerhin 63 Jahre alt und das hab ich noch vor drei Monaten für 25 (?) Euro gekauft.

Wir kommen nun aber wirklich in OT rein. 😉
 
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OK, das war mir jetzt völlig neu, dass dieses Teil nicht mehr aufgelegt wird!?
Wundert mich etwas, da ein gewisser Nischen-Markt doch vorhanden wäre... Ich mein, "Diplomacy" ist auch immerhin 63 Jahre alt und das hab ich noch vor drei Monaten für 25 (?) Euro gekauft.

Wir kommen nun aber wirklich in OT rein. 😉
wobei ich 129 Euro für etwas hochprofessionelles, dessen Regelwerk und Setting einmal gekauft, unverändert bleibt, ich nicht so unbezahlbar oder überteuert finde, wenn ich mir anschaue, was wir oder viele hier teilweise für ein einziges Großmodell oder Battletome ausgeben, das manchmal nach 2-4 Monaten Regelanpassungen bereits bekommt!
Da finde ich die Preise für Original verpackte Heroquest Erweiterungen aus den ca 1995er-2000er Jahren viel schlimmer !
(Und ja, Ebay und Co im vergleich zu klassischen Einzelhandel hinkt etwas )
 
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Erstkontakt: RPG mit 12, Miniaturen mit 14

Hobbyeinstieg: 16 oder müsste es gewesen ein, die ersten Käufe waren dann die alten Bugman`s Dwarf Rangers, Prince Ulther`s Dragon Company und Nick Lund`s Zwerge bei Grenadier Miniatures, Dann gefolgt von meinen ersten Chaos Zwergen der Renegades Box.

Die erste Edition nach der wir damals gespielt haben war die 3te, rudimentäres Regelwissen, wahrscheinlich viel falsch gemacht, aber totalen Spaß gehabt. Alle Spiele danach waren nie wieder so funnig!

Jetzt: 52 - kaum Spiele, wenig Zeit, wenig malen, aber wichtiger Ausgleich für das doch arg stressige RL
 
wobei ich 129 Euro für etwas hochprofessionelles, dessen Regelwerk und Setting einmal gekauft, unverändert bleibt, ich nicht so unbezahlbar oder überteuert finde
Das "unbezahlbar" bezog sich klar auf den antiquarischen Fund, nicht auf den Preis des reprints.
Und das hochprofessionell macht es für Allerweltsspieler übrigens nicht einfacher. Man darf nicht vergessen, dass das Kriegsspiel zu seiner Zeit von Profis geschaffen und "gespielt" wurde, die waren in diesem Spiel quasi zuhause. Man kann sich heute die Schriften auch im Internet besorgen, hier eine Fundstelle. ( @beetlemeier Funfact: Schon der Verfasser dieser modernisierten Variante von 1846 klagt, dass "die Regeln im Buchhandel fast verschwunden sind".)
Einfach mal anschauen, was man dann in der Hand hätte als "Regelwerk und Setting" .... und dann braucht man nur noch paar bunte Klötzchen und passende Karten 1:8000 ... und nach Möglichkeit einige vorgebildete und motivierte Mitspieler
Das Spiel hat keinen "funlevel" oder irgendwelche Eigenschaften, mit denen etwa GW wirbt. Der Titel "Kriegsspiel" täuscht übrigens völlig, das ist im Grunde Unterricht für Militärs oder Historiker, die da ganz sicher nicht spielen und schon gar nicht "fast-paced and engaging" erwarten.

Deshalb mal ein Link zu einem echten Enthusiasten für das Thema und ein Kriegsspiel. Dort wird das Ganze von alten Herren zumindest semiprofessionell betrieben.
So, mit den "alten Herren" hab ich gerade noch den Bogen zum topic geschafft. 🤣
 
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Das Faszinierende dabei ist, dass TT genau von Menschen, die im Krieg waren, erschaffen wurde, um jenen, die im Krieg dienen sollten/wollten (Offiziere), den Krieg und seine Mechaniken zu erklären/nahe zu bringen und sie darauf vorzubereiten.
Erst mit dem Aufkommen von klassischer High Fantasy/SciFi in der Literatur und RPG wurde daraus ein Spiel.
Die Reaktionen sind daher im ersten Moment nicht so ungewöhnlich.
Das ist etwas holprig formuliert.

"Wargames" ist ein zwar etwas älterer, aber feststehender Begriff für militärische Manöver und Übungen. Man hat schon in sehr alten Zeiten mit auf der Erde mit Stöckchen, Sandhaufen und Geäst das Schlachtfeld nachgebildet und versucht zu visualisieren.

Im Laufe der Zeit wurden daraus sogenannte Stabsübungen, bei denen die Kommandeure der Einheiten ohne die Einheiten in "Sandkästen" das kommandieren von Großverbänden geübt haben. Nach und nach wurden "Regeln" eingeführt um den Gefechtswert der Verbände darzustellen und die Auswirkungen besser simulieren zu können.

Daraus entwickelten sich dann erste "Tabletop" Spiele die im Grunde wohl (so genau hab ich das grad nicht parat) von der durchmilitarisiertem Großbürgerschicht und den Adeligen der Absolutismus/Napoleon/Musketenära gespielt wurden.
Irgendwann nach WK2 hat man dann angefangen das zu dem zu machen was es heute ist.

Ich muss daher immer etwas spöttisch grinsen wenn unter Unseresgleichen Moraldiskussionen zu Konflikten aufkommen. Was wir hier tun ist Konfliktsimulation, ob es jetzt Space Elves vs. SciFi Soldaten ist oder historisch, es bleibt Konfliktsimulation.

P.S. Es gibt auch heute noch absolut nicht spielerische Großsimulationen, die im Grunde über das Wohl und Wehe entscheiden können.
Aktuell laufen gerade Zwei. Sowohl die NATO als auch die russische Förderation proben auf Verbandsebene aber hauptsächlich auf Kommandoebene den all out Nuclear War. Das ist auch "Wargaming".
 
Also, mich wundert -im Positiven natürlich- wie viele Leute sich an dieser Umfrage beteiligt haben, schönen Dank dafür!
Meine Vermutung, dass der durchschnittliche Hobbyist eher älter ist, hat sich mE bestätigt (war ja auch nicht ganz fernliegend...).

Wenn alle Angaben so stimmen, dann gibt es hier zwischen den jüngsten und ältesten Foristen einen Altersunterschied von ungefährt 60 Jahren (!). 😳?
-Wenn man einerseits berücksichtigt, dass die ganze Entwicklung mit RPGs, Tabletop usw. in Deutschland erst ab den 80-ger Jahren ins Rollen kam, müssen ja Leute mit heute knapp 80 Lenzen damals mit ca. bereits reifen 40 Jahren in ein völlig neues, und seinerzeit teilweise auch schräg angesehenes Hobby eingestiegen sein. Da fände ich weitere Ausführungen total spannend, denn die aller-, allermeisten hier wurden ja in ihren Teenager-Jahren angefixt.
-Andererseits gibt es hier auch ein paar junge Leute, die sich unter der ganzen Menge von alten Säcken tummeln...

Bei diesen beiden Gruppen würde mich echt mal interessieren, wie das soziale Umfeld auf dieses Hobby reagiert, denn aus den unterschiedlichsten Gründen (meinetwegen auch Klischees) hab ich Schwierigkeiten, mir den "Kosmos" von GW als eine dort wirklich bekannte oder sonderlich verbreitete Altivität vorzustellen.😉
Das läßt sich etwas abkürzend erklären.

In den 80ern und 90ern entwickelte sich das was wir heutzutage als fast in allen Subbereichen als normal angesehe Freizeitgestlatung wahrnehmen.

SciFi/Fantasy allg. sind Kulturgut.
Gaming, Manga, Brettspiele und Franchise Merch sind absolut in allen Schichten der Gesellschaft angekommen und akzeptiert.
Tabletop, P&P und Konsorten schicken sich gerade an diese Hürde zu nehmen.

Warum?
ImHo realtiv simpel:
Die in den 80ern und 90ern noch gemobbten, geschnittenen und verprügelten (wortwörtlich) Nerds sind heute erwachsen und in der Masse in ihren 30ern und 40ern.
Oder anders ausgedrückt, da der Bildungsstand von Nerds meistens höher ist als vom Rest, der Nerd mit DSA Regelbuch, Brille, Pickeln und 2 Trupps Space Marines ist nicht nur heute der Chef vom ehemaligen Mobber, sondern hat auch die heiße Frau aus der Schule als Ehefrau und die Kinder fangen gerade an sich intensiv ebenfalls damit zu beschäftigen.

Massiv überspitzt formuliert, aber ein wahrer Kern.
 
Oder anders ausgedrückt, da der Bildungsstand von Nerds meistens höher ist als vom Rest, der Nerd mit DSA Regelbuch, Brille, Pickeln und 2 Trupps Space Marines ist nicht nur heute der Chef vom ehemaligen Mobber, sondern hat auch die heiße Frau aus der Schule als Ehefrau und die Kinder fangen gerade an sich intensiv ebenfalls damit zu beschäftigen.
Das ist nicht nur massiv überspitzt, das ist pures Wunschdenken. Wenn aus dem Nerd was geworden ist, dann sicher nicht weil er früher so dolle tabletop gespielt hat. Der Bildungsstand von TT-Nerds ist ganz sicher auch kein Stück höher "als vom Rest" (einzelne Sparten, wo GW u.ä. ganz bestimmt nicht dazugehören, vielleicht ausgenommen).
 
Das läßt sich etwas abkürzend erklären.

In den 80ern und 90ern entwickelte sich das was wir heutzutage als fast in allen Subbereichen als normal angesehe Freizeitgestlatung wahrnehmen.

SciFi/Fantasy allg. sind Kulturgut.
Gaming, Manga, Brettspiele und Franchise Merch sind absolut in allen Schichten der Gesellschaft angekommen und akzeptiert.
Tabletop, P&P und Konsorten schicken sich gerade an diese Hürde zu nehmen.

Warum?
ImHo realtiv simpel:
Die in den 80ern und 90ern noch gemobbten, geschnittenen und verprügelten (wortwörtlich) Nerds sind heute erwachsen und in der Masse in ihren 30ern und 40ern.
Oder anders ausgedrückt, da der Bildungsstand von Nerds meistens höher ist als vom Rest, der Nerd mit DSA Regelbuch, Brille, Pickeln und 2 Trupps Space Marines ist nicht nur heute der Chef vom ehemaligen Mobber, sondern hat auch die heiße Frau aus der Schule als Ehefrau und die Kinder fangen gerade an sich intensiv ebenfalls damit zu beschäftigen.

Massiv überspitzt formuliert, aber ein wahrer Kern.

Ja spannende These. Da ist sicher etwas dran. Wollte auch mal fragen wie das aktuell mit der Akzeptanz im Freundeskreis ist. Ich hatte letztens eine größere Feier bei mir zu Hause und da waren auch einige dabei, die mein Hobby noch nicht so kannten und sich über meine Minis in der Vitrine schon ein wenig gewundert haben. Da waren auch viele Anwälte, Wirtschaftsprüfer etc. dabei. Es gab vielleicht ein zwei, der sehr konservativen Sorte, die sich ein wenig gewundert haben, ein paar waren interessiert und die meisten haben es einfach akzeptiert. Lange war das aber nicht Thema. Den zwei Leuten, die meinten was das für ein Kinderkram sei konnte ich recht schnell den Wind aus den Segeln nehmen, als ich sie auf ihre Hobbies (Saufen und Fernsehen) angesprochen habe.

Am glorreichsten ist es aber wenn man in einem Umfeld in dem man nicht damit rechnet (Elternabend) jemanden trifft der auch im Hobby ist und der dann auch noch hier im Forum abhängt 😀.