Eingangs muss ich dazu sagen, dass mein Interesse fürs Hobby quasi vererbt ist, durch meinen Paps. Wie in Harry Potter: "Sein Name ist vorgemerkt, schon seit seiner Geburt!". Papa ist ein Bastler durch und durch. Plastik, Holz, Resin... Hauptsache Modelbau. Von Beruf Elektriker, lass es krachen, mon!
Allerdings kam ich mit HeroQuest erst in Kontakt, als er schon nicht mehr bei uns im Hause war und damit vollständig im Einflussbereich meiner Mudder, meines Stiefmonsters und meiner Oma war. Erstere wollte mich auf Partout von allem fern halten was auch nur im Ansatz "Gewalt" aussagte, Zweiter hielt den kompletten Bereich Fantasy für gefährlichen Unfug und die Dritte verdammte verbal alles was mein Papa tat oder je getan hat und ermahnte mich ständig nicht so zu werden wie er. Drei mal dürft ihr raten, was zu Weihnachten also nie unter dem Weihnachtsbaum lag.
Allerdings wollten die ersten beiden im Sommer gerne die Ruhe vor der Brut haben um selbst verreisen zu können. Sie steckten meine Schwester also in ein Reitlager und mich in ein Zeltlager, jedes Jahr im Sommer. Und so ekelhaft das Motiv auch war, die Konsequenz waren 14 Tage mit der Möglichkeit seinen Interessen mit Gleichgesinnten zu erforschen und auszuleben. ENTER DSA! Mit 10 Jahren das erste mal gespielt und dabei geblieben, jedes Jahr aufs neue. Wenn es zu einem Konflikt mit einer anderen AG kam, DSA hat immer gewonnen. Dann 3 Jahre später wechselte ich in ein Lager für ältere Kinder. Und boy, oh boy. Jemand hatte eine kleine Armee Space Marines dabei, mit der er dann gegen den einen oder anderen Betreuer gespielt hat. Ich habe bei einigen Schlachten zugesehen, und fand es so faszinierend, dass nach jahrelanger Abstinenz von HeroQuest (ich hatte es irgendwann aufgegeben), ein würdiger Nachfolger auf dem Wunschzettel stand. Die Starterbox von Warhammer 40.000. Die schöne Shiny Schachtel mit den Blood Angels auf dem Cover die wild am ballern sind. Der geneigte Leser erkennt spätestens an dieser Stelle warum auch dies scheiterte.
Für mich, der Taschengeld direkt aus dem Fenster warf, war Eigenkauf auch keine Option. Also blieb nur weiter das Zeltlager, bis ich 15 war und dann ging es über Bücher weiter, bis die ersten Videospiele heraus kamen. Chaos Gate, Final Liberation, etc. Dann in den 2000ern endlich Dawn of War, was wie ein feuchter Traum war, Space Marine... und immer wieder der Gedanke, man könnte sich ja mal 1-2 Space Marines holen. Und es blieb bei diesen Gedanken, bis mir dann in der Pandemie Ende 2020 der Kragen geplatzt ist und ich 5 Assault Intercessors mein Eigen nennen konnte. Seitdem habe ich gefühlt 20 verpasste Jahre nachgekauft. ??️
PS: Ich habe mir übrigens auch schon überlegt, doch irgendwann nochmal diese Starterbox irgendwo zu ergattern und ein Foto davon samt Stinkefinger Richtung Muddern zu senden, rein aus Boshaftigkeit.