Ich bin auch ein Spieler, der kürzlich zu 40k zurück gekommen ist, nachdem ich Jahre lang nur WHFB gespielt hatte. Ich muss sagen, ich kann deinen Frust über das Balancing sehr gut verstehen.
In meiner recht großen Spielrunde sind so ziemlich alle Armeen vertreten die es so gibt, außer Orks und die Nischenarmeen. Ich selber spiele Sororitas und ich muss sagen, es hat für mich keinen Sinn gegen beispielsweise Tau und Eldar anzutreten. Das einzige worauf ich hoffen kann ist, dass ein Gegner sich bewusst einschränkt wenn er seine Armeeliste gegen mich schreibt. Dann kommen mitunter spannende Spiele dabei heraus wenn ich selber alle Register ziehe.
Allerdings weiß ich nach dem Spiel dann auch dass ich den Sieg eigentlich eher der Gnade meines Gegners zu verdanken habe. Habe letztens ein Spiel gegen Necrons gewonnen, weil mein Kumpel bewusst auf sein Decurion Kontingent verzichtet hat und generell ein paar Einheiten testen wollte. Und selbst so war es extrem knapp.
Was mir auffällt ist, dass sowohl in meiner Runde, als auch hier im Forum teilweise eine Art Gleichgültigkeit gegenüber den massiven Differenzen in der Stärke der Armeen vorherrscht. Beziehnungsweise mir kommt es so vor als hätte man sich mit diesem Zustand halt abgefunden. Mal einzusehen, dass der eigene Codex deutlich zu stark ist, können nicht viele Spieler. Fast jeder macht die Powerspirale einfach mit. Die mit schwachen Armeen (Tyraniden, Chaos, Sororitas) können dann die Spiele unter sich austragen, während Tau, Eldar und Space Marines ihre eigenen Turniere spielen.
Ich kann den Leuten das kaum vorwerfen, jeder möchte natürlich seine eigene Armee gewinnen sehen und stellt dann auf, was er für das stärkste hält, aber es spricht absolut nicht für ein gutes Balancing wenn Spieler sich untereineander absprechen müssen wer sich einschränken muss nur weil er gegen eine deutlich schwächere Armee spielt.
Mir persönlich macht es trotzdem Spaß, weil ich mit vielen aus der Runde befreundet bin und auch kein Problem damit habe zu verlieren. Ich kann aber auch jeden verstehen, der 40k den Rücken zuwendet und sich lieber anderen Systemen widmet.
Das Konzept, die Spieler durch deutlich zu starke Modelle zum kaufen eben dieser zu zwingen, muss nun wirklich nicht jeder mitmachen, insofern finde ich es konsequent dort eine Grenze zu ziehen.