Ich verstehe ehrlich gesagt den ganzen Aufriss um Luxus oder kein Luxus nicht.
Macht es denn für die Frage ob es moralisch ok ist etwas nachzudrucken einen Unterschied ob es sich um ein Luxusgut handelt ?
Ist ein Plagiat von einem Porsche besser oder schlechter als ein Plagiat von einem Skoda ? Aus rein moralischer Sicht.
Nö.
Aber gerade solche moralische threads mäandern nun mal durch die Welt und nach einer Weile findet man Reste eines gestrandetes Diskussionsdampfschiffs 5 km vom Flusslauf entfernt
MMn eben ganz klar doch. Rechtlich gesehen mag es kein Unterschied machen. SO gesehen ist es auch egal, ob man Brot klaut, oder einen Porsche, ein Dieb ist ein Dieb.
Moralisch gibt es da aber ganz klar Unterschiede, alleine schon von der Motivation her.
Der eine Raubkopierer hat ja zugegeben, dass er es aus einem geschäftlichen Blickwinkel sieht. Die Modelle sind zu teuer, dafür kann er nix, man kann sie selber drucken, dafür kann er auch nix, es gibt also großes Potenzial Geld zu verdienen, also stellt er eben ein "besseres" Angebot als GW zur Verfügung. Angebot und Nachfrage. Konkurrenz belebt das Geschäft. Soll mir recht sein.
Manche stellen die STLs sogar kostenlos zur Verfügung, die machen es quasi nur für die Community, ist mir noch viel lieber.
Die eigentliche Frage ist doch, ob die Preise von GW überhaupt moralisch vertretbar sind
Die sorgen doch mit der eigenen Preisgestaltung erst dafür, dass es überhaupt einen Schwarzmarkt gibt.
Ich hab auch noch nie gehört, dass es ein großes Glück wäre, für GW zu arbeiten, kann sein dass dem so ist, ich weiß es nicht.
Plastik ist viel günstiger als Resin und GW produziert auch noch in großen Stückzahlen, was den Preis weiter drückt. Trotzdem kann ich einen "Gladiator" oder einen Panzer, der es genausogut tun würde für ca. 8€ selber zuhause drucken. Für den Preis von 3 Leviathan Dreadnoughts, welche selbst aus Resin waren, kann man sich seinen eigenen 3D Drucker kaufen, das ist doch absurd.
Warhammer basiert ja ohnehin schon auf Pay 2 Win, das ist doch gut, wenn es da Konkurrenz gibt.
Ich wollte z.B. mit meinem Kollegen etwas Neues spielen, wir haben früher immer Risiko gespielt und auch ein riesiges Siedler von Catan mit Custom Regeln. Wir haben locker die Kosten für die ganze Geschichte unterschätzt, weil wir naiver Weise nur an die Armeen gedacht haben und selbst da stellt es sich manchmal als problematisch heraus, wenn der Eine sich etwas Neues kauft und der Andere nichts dagegen machen kann. Ich nenne das mal die "GW-Spirale".
Wir hatten die Starterboxen der 9ten Edition besorgt, Necrons gegen Space Marines
Seine Destruktoren haben mich aber immer abgemetzelt und ich konnte die zu Beginn nur auf die 6+ verwunden, tolle Suppe,
Dann hat er sich noch mehr davon geholt, und ich hab rumgeheult, eigentlich hätte ich dann schon wieder 200€ ausgegeben müssen, um mich darum zu kümmern, ich hab mir halt den Drucker besorgt, seitdem kommen seine Destruktoren auch nicht mehr in meine Nähe.
Jetzt kann er die Panzer und Dradnoughts aber nurnoch auf die 5+ verwunden, wodurch er dann klar im Nachteil war. Dann hat er sich 2 Combat Patrols geholt, damit er mit den Flugzeugen die Panzer wegschießen kann, was prinzipiell dazu führt, dass derjenige, der anfängt meistens auch gewinnt. Entweder die Fulgzeuge schießen die Panzer weg, oder umgekehrt, der Rest ist Formsache.
An diesem Punkt haben wir beide schon ein paar hundert € ausgegeben und trotzdem ist keiner glücklich mit dem Ergebnis. Von Gelände ganz zu schweigen.
Jetzt kommt GW an und nerft auch noch seine Flugzeuge, wodurch er quasi über Nacht schon wieder keine Chance mehr hat, einfach so. Jetzt muss er schon wieder aufrüsten und ist gezwungen schon wieder viel zu viel Geld für Spielzeug auszugeben, oder er wirft halt hin und hört einfach auf. Meine 3 Leviathane sind plötzlich auch deutlich schlechter, weil sie beim Punkteupdate nicht berücksichtigt wurden.
Meine Produktreview nach ca. 2 Jahren Warhammer 40k wäre quasi folgende:
1 von 5 Sternen
Übelstes Pay 2 Win Modell überhaupt, man versuch noch nicht einmal Neulingen einen schönen Einstieg ins Hobby zu gewähren, sondern man stolpert geschickt vom einen konstruierten Problem ins Andere. Neue Armeen sind immer overpowered, nur um nach dem Verkaufsstart wieder verschlechtert zu werden, man kauft quasi immer die Katze im Sack. Man soll 40€ für einen Armeekodex bezahlen, der manchmal 2 Monate später seinen Zweck schon nicht mehr erfüllt, weil er dann schon out-of-date ist.
Gleichzeitig ruft man aber 5 Sterne Luxus-Preise auf, obwohl der Service dermaßen schlecht ist, dass die Hobby-Community kostenlos bessere Möglichkeiten zur Verfügung stellen muss, um das Spiel am Leben zu halten. Ohne Battlescribe und Wahapedia, hätte ich aber schon längst aufgegeben und mir was Neues gesucht. Die besten Spielerfahrungen habe ich auch noch mit TTS gemacht, weil man dort nicht erst hunderte € und Stunden investieren muss, nur um dann festzustellen, dass die Armee zu schlecht ist und man jetzt schon wieder hunderte € und Stunden investieren muss.
Selbst wenn GW am 3D Drucken bankrott gehen würde, wäre das zwar tragisch, aber die sind einfach selber schuld daran.
Früher fand ich STAR WARS auch geil, dann kam Disney und wollte es sich unbedingt mit der eigenen Stammkundschaft verscherzen, jetzt ist STAR WARS halt nur noch halb so viel wert.
Ich hab da jetzt auch keine Studien drüber gelesen, da es sich aber um Spielzeug handelt, würde ich mal vermuten, dass die Zielgruppe für Warhammer-Artikel in etwa von 12-30 geht. Mit Familie ändern die Prioritäten sich halt einfach, bestimmt bleiben auch Viele dabei, oder kommen zurück, aber ich sehe da ab 40 so gut wie keinen Bedarf an einer Spielzeugarmee, es sei denn man bekommt die eigenen Kinder dazu, dann wäre es bestimmt richtig cool.
Einer meiner Freunde fährt sogar Porsche, der hat auch mal aus Höflichkeit nach meiner Armee gefragt, der interessiert sich aber eher für Aktienkurse nicht für Kinderspielzeug.