Technik 3D Druck - SLA und FDM Druck - Erfahrungsaustausch, Troubleshooting, Q&A

Themen über bestimmte Techniken im Tabletop-Hobby

S3ler

Bastler
8 Januar 2010
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Der Standard den die Figuren mittlerweile haben ist schon sehr beachtlich und die Druckqualität auch.
An konventionell professionelle Sculpts und Fertigung kommen die bis auf wenige Ausnahmen zwar noch nicht ganz ran, aber wenn man das Preis/Leistungsverhältnis für den Kunden sieht, bleiben kaum noch Wünsche offen.
Das kommt aber eher auf die Zeit an, die man in die Erstellung der Modelle steckt.
Der Rest ist eine Frage von ein, zwei Jahren.
Technisch braucht man nur höher auflösende Displays, das ist es was die Auslösung in X/Y vorgibt. Dann muss man nur mehr Geld in die Technik der Z-Achse investieren (das ist bereits gelöst) und die Figuren haben kaum noch sichtbare Stufen.
Die Frage ist also nur wie lange die auf Displayauflösung warten müssen.
 

senex

Tabletop-Fanatiker
10 August 2001
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Ich glaube, bessere Technik für den Hausgebrauch kommt eh so peu a peu, das ist echt nur eine Zeitfrage und vermutlich nicht einmal der limitierende Faktor, denn das was jetzt schon geht, reicht weit.
Die Designer müssen in der Breite noch besser werden und das wird, wenn der Markt das bessere Design bezahlt. Bei dem Lost Kingdom, zuletzt mit Kingdom of Mercia, sah man ja, dass es geh und dass es da schon gute Leute gibt.

Das Mädel auf der letzten Seite z.B. ist optisch ok. Man sieht allerdings einige aufgelegte Elemente, die eben wie drangepappt aussehen und nicht als würden sie richtig an die Figur integriert, z.B. die Strumpfbänder oder was immer das sein soll. Im rechten Fuss scheint sie Wasser zu haben, der quillt über den Schuhriemen. Die Beine scheinen unterschiedlich lang, obwohl beide gestreckt sind. Teile der angebastelten Deko wirken wie damals als Scibor fette Dekos aus dem Abdruckverfahren an Space-Marine-Typen ranpappte. https://www.sciborminiatures.com/pow.php?absol=1&co=i/2018/big/sf_roman_pretorian_centurion_2_01.jpg
Ich hab am Ergebnis oft den Eindruck, das kommt daher, dass 3D-Designer eben technologiebedingt nicht mit einer Anatomie beginnen und das hochsculpten wie ein Sculpter früher, sondern eine Figur zusammensetzen und dekokieren und dabei manche Fehler eben passieren, zumindest bis man richtig gut ist und auch auf solche Details achtet.
 

shockwave10k

Tabletop-Fanatiker
31 Dezember 2008
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Gelsenkirchen
Technisch braucht man nur höher auflösende Displays, das ist es was die Auslösung in X/Y vorgibt. Dann muss man nur mehr Geld in die Technik der Z-Achse investieren (das ist bereits gelöst) und die Figuren haben kaum noch sichtbare Stufen.
Die Frage ist also nur wie lange die auf Displayauflösung warten müssen.

Das ist nur ein Teil der Sache. Irgendwann werden die Displays so fein, dass das Licht extrem grade kommen muss und keinerlei Winkelabweichung mehr zulässt. Das setzt eine deutlich aufwendigere Lichtquellentechnik voraus.
Gut für SLA Drucker, bei diesen wird ein Laserstrahl umgelenkt, die haben das quasi jetzt schon.

Es gibt ja einen Drucker mit 4k, der den Bauraum eines üblichen 2k Drucker einsetzt: der Frozen Mini 4k (und Sonic 4k). 4k Auflösung auf 6,1"...die Minis sollen etwas besser sein, aber nicht doppelt so gut. Die beiden Drucken mit 35µm Genauigkeit in XY-Richtung. Vielleicht gibt es da noch weitere, so gut kenne ich den Markt dann nicht.
 

Gigagnouf

Eingeweihter
21 April 2020
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Wickede (Ruhr)
Ich denk auch dass die Technik an sich eigentlich schon so weit ist alles zu drucken was GW gießt.

Woran es hapert ist die Materialqualität und die gesundheitliche Verträglichkeit.

Der Rest liegt heute schon in den Händen der Sculpter.

Man schaue sich beispielsweise mal die Zähne von dem von mir geposteten Hormaganten an, die sind so irre dünn, die kann ich nicht mal mehr supporten, ich muss die Mini so drehen dass die ohne Supports auskommen.

Noch feiner und es wird unmöglich zu verarbeiten / bearbeiten.
 

shockwave10k

Tabletop-Fanatiker
31 Dezember 2008
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Gelsenkirchen
Es muss auch nicht feiner werden, mehr kann ich eh nicht anmalen. Aber bei einigen Designern merkt man, dass die ihre Designs bereits für 3D Druck ausgelegt haben. Details einfach ein wenig erhöhen das die auch gut rauskommen, einige Sachen direkt an den Körper anbinden statt freischwebend zu machen ist schon ein sehr guter Anfang. Minis nicht in 10 Einzelteilen zerlegt anbieten ist da auch praktisch. Lieber nur das Trennen das nötig ist und entsprechende Klebehilfen mitliefern (Feder-Nut oder Loch-Stift Anordnungen)
 
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Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
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Aktuell denke ich nicht, dass 3D Drucker im Tabletop alles ersetzen werden. Gerade bei Massensystemen, vor allem historischen, wird Plastikguss weiterhin das Mittel der Wahl bleiben, um Spieler schnell mit vielen Truppen zu versorgen.

Aber im Special Interest Bereich werden 3D Drucker sich sicherlich noch weiter verbreiten. Gerade an dem einem Mädel von mir sieht man das ja sehr gut. Das kommt in 28 mm Größe und würde von Herstellern auch nur so verkauft werden. Ich wollte es aber in 100 mm Vitrinengröße haben. Also habe ich das STL-File flugs vergrößert, supported und ausgedruckt. Von einem Hersteller von Minis würde ich so etwas entweder gar nicht bekommen, oder nur zu einem exorbitant hohen Preis.

Und solange mir die Mini mir gefällt, ist es mir auch egal, ob da ein paar DInge im Design nicht ganz korrekt sind, Zum einen ist die Figur eh nur für 28 mm ausgelegt und zum anderen ist es ein reduzierter Cartoon-Stil, der für mich in größer auch immer noch sehr gut aussieht.
 

Ferox21

Tabletop-Fanatiker
18 März 2010
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So wie ich es schon in einem anderen Thread angekündigt habe, habe ich mir heute ein paar der 10 - 12 mm Fantasy Minis von Excellent Miniatures im STL-Format gekauft und gleich mal ausgedruckt. Und diese wollte ich euch nicht vorenthalten.

Speertrtäger der noblen Elfen
20210427_194156.jpg


Bogenschützen der noblen Elfen - mich killt ja, dass die echt Pfeile dargestellt haben.
20210427_194631.jpg


Zweihandkämpfer der noblen Elfen
20210427_194226.jpg


Ritter der noblen Elfen
20210427_195445.jpg


Ritter des menschlichen Imperiums
20210427_195015.jpg


Details eines menschlichen Ritters
20210427_195717.jpg


Und damit wir auch wissen, von welcher Größe wir hier reden... ;)
20210427_194349.jpg


Ein paar Druckfehler gab es auch. Vor allem die Supports bei den Schweifen der Elfenritter haben versagt, so dass die jetzt "Biberschwänze" haben. Außerdem wurde die Unterseite eines Bogens nicht gedruckt. Aber insgesamt hält es sich bei der Größe echt in Grenzen.
20210427_195911.jpg



Ich bin jedenfalls echt zufrieden von den Minis (und wie sie aus meinem Drucker gekommen sind).
 
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Kanazawai

Regelkenner
7 Oktober 2006
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hey,
ich hoffe hier bin ich zumindest ansatzweise richtig mit meiner Frage.
Primär geht es um Tolleranzen und der Erstellung der passenden stl-Dateien.

Grundsätzlich möchte ich mir eine zweiteilige Anzeige (siehe unten. die Form wird noch deutlich vereinfacht: geschwungene Linie oben und unten mit 5-6 Punkten in der Mitte) drucken lassen (shapeways) mit einem durchsichtigen und einem undurchsichtigen Teil.
Der undurchsichtige Teil (schwarz) soll als Abdeckung dienen und der durchsichtige Teil dann von hinten eingesteckt werden, damit sich eine Plane oberfläche ergibt. Gesamtgröße des gelben bzw. durchsichtigen Teils vielleicht 1,5 cm.

Die entscheidene Frage ist jetzt, ob und in wie weit ich Tolleranzen berücksichtigen muss? Sprich wenn das Loch im schwarzen 2mm groß ist, kann dann auch der Stab, der da rein soll mit 2mm geplant werden, oder passt das nicht wegen Druckungenauigkeiten?

Kann man das überhaupt so pauschal sagen, oder gibt's dafür zu viele Unbekannte und ich muss das ganze mit Try n Error herausfinden?

Danke schonmal vorab!


1619609192628.png
 

Koala

Erwählter
20 August 2004
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www.black-end.de
SLA Druck ist ( wenn man nicht überbelichtet) wahnsinnig genau, da musst du wirklich nur minimalste Toleranzen einplanen.
Wir reden hier Kategorie 0,1mm oder kleiner. Da stellt sich schon eher die Frage, ob das ganze fixiert werden soll und für zB Klebstoff Platz sein muss.

FDM ist da deutlich gröber und ehrlich gesagt sehr Geräteabhängig... das wäre dann wohl eher try and Error.
 

EdVid

Testspieler
9 März 2013
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Moin,
da schreib ich doch glatt mal was dazu.. 😏
Bei 3d-Druck sind die Genauigkeiten meistens in Prozent anzusehen. Also abhängig vom Bauteilmaß weicht dieses in % ab. Bei SLA ist das unter 1%. Aber auch die Ausrichtung, wie es auf der Druckplattform positioniert ist, kommt mit in die Ungenauigkeit. Aus diesem Grund gibt es Toleranzen, die man beim konstruieren/designen der Bauteile berücksichtigen muss. Wenn etwas passgenau in etwas anderes verbaut werden soll, muss man einen Toleranzspalt lassen, der die Ungenauigkeit ausgleicht.
Das ist leider von Drucker zu Drucker unterschiedlich und muss tatsächlich ausprobiert werden. Da spricht man auch vom kalibrieren.
Kannst also Glück haben, das es passt.
 

Kanazawai

Regelkenner
7 Oktober 2006
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@Lordkane sieht gut aus, wie groß ist der?
@EdVid hm vielen Dank! Allerdings stellst du da so viele Unbekannte auf, dass eine genaue Berechnung unmöglich ist. Also vielleicht doch einfach passgenau konstruieren und hoffen dass es zur not mit etwas nachdruck passt. :unsure:

Das war die erste Idee, aber ein Zeichen gefällt mir inzwsichen doch besser als der Schriftzug und sollte icht komplizierter sein. Die Maße in der Grafik nicht berücksichtigen. Der innere Ring war eigentlich auf 2-2,5 cm ausgelegt.
dpf.jpg
 

S3ler

Bastler
8 Januar 2010
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Bei meinem Drucker (der Verzug in der Z-Achse hat) lasse ich unterschiedlich Spiel.
Bei Runden, beweglichen Teilen, welche ich aufeinander Stecken will. Und ich einmal die Rundung in der Z-Achse und einmal die Rundung in der X/Y-Achse drucke lasse ich 0.4 mm Spiel. Wobei das für Teile gedacht sind welche etwas Spiel haben sollen.

Ein Beispiel siehst du hier bei dem zwei rechten Panzerteilen (unbemalte Wanne und Türme):
ladonprototype1reworkoverview-jpg.44846

Die Wanne wir 90° gedrecht (Z-Achse wir die Breite der Wanne) gedruckt.
Der Turm wird mit der Unterseite auf dem Druckbett (X/Y-Achse) positioniert.

Vielleicht macht es das klarer:
LadonPrintingAxis.JPG

Wobei ich betonen möchte, dass ich einen Elegoo Mars (keinen Pro oder so, der mit der schlechten Z-Achse) habe und ein Schrumpfung in der Z-Achse beobachte. Andere Drucker können bessere Ergebnisse liefern (vielleicht kann jemand mir hierzu Feedback geben).

Wenn zwei Sachen in der selben Achse gedruckt werden sind 0,1 bis 0,2mm durchaus machbar.
Du solltest aber auch beachten welche Ungenauigkeiten deine Rohre haben und welches Material (Metalle dehnen sich aus, da brauchste mehr Spiel).
 

Kanazawai

Regelkenner
7 Oktober 2006
2.139
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wie gesagt ich würde drucken lassen, daher habe ich keinen Einfluss auf Ausrichtung, Toleranzen, Ungenauigkeiten etc.-
Ich kann nur die Datei beeinflussen und dann hoffen, dass das Beste dabei raus kommt...aber dafür möchte ich halt die beste Grundlage schaffen. :)

Anbei nochmal ein grobes Konzept meiner Idee...Änderungen im genauen Design sowie diverse Anbauteile (Kleberahmen, Aufnahme für eine LED, etc) fehlen noch. Aber das Grundprinzip sollte eindeutig sein...das transparent rote wird von hinten in das schwarze gesteckt. Verkleben falls erforderlich über die großen Auflageflächen.
dpf.png
 

Lordkane

Tabletop-Fanatiker
18 April 2010
4.031
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Wobei ich betonen möchte, dass ich einen Elegoo Mars (keinen Pro oder so, der mit der schlechten Z-Achse) habe und ein Schrumpfung in der Z-Achse beobachte. Andere Drucker können bessere Ergebnisse liefern (vielleicht kann jemand mir hierzu Feedback geben).
Kann ich vom Anycubic Photon (Standard) auch bestätigen - so dünner die Schichten, so auffälliger. Z-Achse ist auch so lala....

sieht gut aus, wie groß ist der?
36mm lang (länge über Wanne)
23mm breit
 

Brumbaer

Erwählter
8 Oktober 2018
688
2.047
8.446
www.brumbaer.de
Sieh am besten 0,2 mm auf jeder Seite vor (D.h. für eine Öffnung von eine Kiste von 5x4mm ein 4,6x3,6 mm großen Stift. Das sollte reichlich sein.
Im Normalfall sollten 0,1 genügen.
Beim Druck wird immer etwas mehr als nur das Voxel, das man haben will belichtet. D.h. es Wände gehen immer etwas mehr nach außen als sie sollten. Der Stift wird dadurch einen Hauch breiter als er sein sollte. Beim Loch hingegen bedeuten "dickere Wände", dass die gegenüberliegenden Wände näher zusammenrücken, das Loch also schmaler wird. Der eine wird breiter, der andere schmaler ... ein Teufelskreis.
Wenn ein Loch an einer senkrechten Wand ist, kann es dazu kommen, dass es eiförmig wird (vielleicht nur ganz wenig Ei, aber halt Ei). Vor allem wenn es "innen" keine Supports hat. Hat es Supports kann es um die Kontaktstelle zu Verdickungen kommen.
Da du auf all das keinen Einfluß hast und auch nicht mal schnell einen zweiten drucken kannst, würde ich etwas mehr Luft vorsehen, deshalb 0,2mm.
Selbst wenn man nicht druckt, sollte man nie auf 0 arbeiten, denn wenn keine Luft mehr am Stift vorbei kommt und hinter dem Stift ein Hohlraum ist, bekommst du den Stift nicht rein.

Notfalls etwas unter Standard Bohrer-Maß designen, dann kann man im Notfall mit einfachen Mitteln aufbohren :)
 
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