Hauptmann Pfeiffer stand die schlechte Laune ins Gesicht gemeißelt. Seine Unterredung mit Sergeant Shorty, dem Anführer des Sträflingszugs, war alles andere als erfreulich gewesen. Doch es stand ihm noch Schlimmeres bevor. Der Generaloberst wünschte ein Manöver, um die Einsatzfähigkeit der gepanzerten Faust des Imperators vor dem wichtigsten Einsatz seit Jahren zu erproben. Und das bedeutete, er musste mit IHR sprechen. Seufzend marschierte der Hauptmann auf den ehemaligen Rübenacker, den SIE für ihre Kompanie als Hauptquartier auserkoren und entsprechend hergerichtet hatte. Dort standen sie, in all ihrer etwas angestaubten Pracht: die mächtigen Leman Russ Kampfpanzer und die Geschützlafetten. Und im Zentrum des provokant in seine Richtung blickenden Panzerfahrerhaufens, lässig an ihren Vanquisher mit dem überdimensionierten Rohr (hah!) gelehnt, in der einen Hand eine Tasse SynKaff, in der anderen eine Zigarre, die fast die Dimension ihres Panzerrohrs hatte: Ritterkommandantin Chantal Pasque. Betont langsam hob sie den Blick und schaute ihn an. Ihre eisblauen Augen musterten den Hauptmann, der nichts fürchtete außer diesem Blick. Irgendwo in der Menge begann jemand zu kichern.
„Hauptmann?“ Sie sprach seinen Dienstgrad, als wäre es eine Obszönität. Unwillkürlich glitt sein Blick über ihren Körper, dessen einziger Makel die Narbe auf ihrer rechten Wange war, die ein Schrapnellsplitter ihr gezogen hatte, die ihrer Schönheit aber keinen Abbruch tat. Er spürte, wie seine Knie weich wurden. Das durfte nicht wieder passieren.
„Der Generaloberst wünscht ein Manöver!“ schnarrte er, vielleicht etwas zu barsch. „Zum Nachweis der Kampfbereitschaft."
Die Ritterkommandantin zog eine Augenbraue bis unter den Schirm ihrer sandfarbenen Flakmütze hoch. „Ach was? Und auf was warten wir dann noch?“