A Game of Thrones

Tja.
Hey! Drogon und Benjin sind wieder da!

Und das in Kings Landing wird immer bescheuerter....
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KIngs Landing ist momentan der für mich langweiligste Plotstrang. es dreht sich halt die ganze zeit nur im Kreis und tritt gefühlt auf der Stelle. Aber da die bruderschaft nun wieder erwähnt wurde... dürften wir da etwa bald Lady Stonehearth sehen? ich finds halt gerade seltsam, dass noch ein neuer Plotstrang aufgemacht wird, der sich bis jetzt gefühlt gesondert verhält.
 
Nicht nur die der "Gott des Lichts" bevorzugt, auch der "Ertrunkene" mag es die Toten wieder zu erwecken... gab es schon Hinweise, dass die beiden dieselbe Gottheit darstellen? Ich dachte damals, dass der Komet einfach jede Magie auf diesem Planeten verstärkt... ich weiß allerdings nicht, ob es schon vor dem Auftauchen des Kometen Auferstandene in der Geschichte gab... und der Komet ist ja auch wieder fort...
 
Hm, vielleicht liegt es daran, dass diese Folge gefühlt etwas zu sehr gehypt wurde ("längste bisherige Folge" bzw. "Bisher beste Folge in der Staffel"), aber ich fand sie eher unterdurchschnittlich. So vorhersehbar und viel zu bemüht an einigen Stellen.

Der Dany-Part war ok, kam aber bei Weitem nicht an die bisherigen Schlüsselszenen in Staffel 1 ("Ich will nur dein Leben") , 3 ("A dragon is not a slave") und 6 ("Ihr werdet sterben.") heran. Zu konstruiert und bei Weitem zu viele Logiklücken. Vor allem:
- Die Meister sind wirklich völlig überrascht, dass da ein Drache auftaucht? Hat denn wirklich niemand gesehen, wie Dany zuvor in die Pyramide geflogen ist?
- Die Wachen der Meister rennen nach den paar Worten von Grauer Wurm wirklich ALLE ohne Zögern weg?
- Haben die Meister auf ihren Schiffen wirklich genau 0 Bogenschützen? Staffel 5 hatte ja schon gezeigt, dass auch Drachen nicht unverwundbar sind. Und Dany da vom Rücken zu schießen, sollte mit genügend Pfeilen auch kein Problem sein.
- Das Angriffsverhalten der Drachen selbst war völlig sinnlos. Erst ewig herumfliegen und nichts tun, dann ewig zu dritt stehend in der Luft auf ein einziges Schiff feuern? Wie wärs mit schnellen Überflügen, gerade auch um die Gefahr durch feindlichen Beschuss zu reduzieren? Es sah vermutlich nur so aus, aber ich hatte außerdem den Eindruck, dass die die ganze Zeit wirklich auf ein und dasselbe Schiff Feuer gespuckt haben. Hätte man in größerer Perspektive besser umsetzen können.
- Was zur Hölle haben die Söhne der Harpye da vor den (offenen) Stadttoren gemacht? Und wieso haben die (der Kleidung nach) Meister umgebracht? Das schreit einfach so sehr nach "ach, wir brauchen ja auch noch nen Stelle, um die Dothraki einzubauen", dass es schon wehtut.
- Das Auftauchen von Asha und Theon kam dann auch viel zu plötzlich. Es wäre auch viel eindrucksvoller gewesen, wenn sie im Kampf gegen die Meister noch eine Rolle gespielt hätten. Auch zum Thema Vertrauen aufbauen und so.

Das eigentliche "Battle of Bastards" war in meinen Augen dann wirklich viel zu vorhersehbar und linear.
- Jons Verhalten war, gerade im Kontrast zur eiskalten Dany, extrem naiv und rücksichtslos. Von ihm hätte ich mehr Verstand und vor allem Respekt vor seinen Männern erwartet. Dass sowohl Sansa als auch Thormund (der dann zumindest in der Umkesselung noch irgendwas versucht hat) mehr Geistesgegenwart beweisen, sagt schon genug.
- Die Art und Weise, wie Thormund als kompletter Vollidiot dargestellt wurde, fand ich arg übertrieben. Ich denke, selbst wenn ihm die Begriffe fremd sind, sollte er genug taktisches Vorstellungsvermögen haben, um den Sinn der Gräben in der Flanke zu erkennen.
- Rickons Tod kam dann zumindest ein bisschen überraschend, konnte mich aber leider überhaupt nicht berühren. Dazu war er als Charakter zu fremd, die Art seines Ablebens zu überdramatisiert und Jons Reaktion zu irrational. Das Problem hier war vermutlich einfach, dass Sansa zwar insofern recht hatte, dass Jon Ramsey nicht kennt - der Zuschauer aber schon. Man rechnet also mit so einer Aktion. Und gerade unter dem Gesichtspunkt, dass sie Jon vorher nochmal zusammenkeift und ihn vor Ramsey warnt, war Jons Verhalten dann wirklich enttäuschend. Ich hatte bis zum Ende Hoffnung, dass er sich wenigstens nach Rickons Tod nochmal zusammenreißt und dann doch etwas von dem Anführer durchblicken lässt, den die Nachtwache einst zum Lord Kommandanten gewählt hat. Leider Fehlanzeige, Jon macht lieber einen auf kleinen Jungen.
- Dass Jon insgesamt fast ein Dutzend Pfeilsalven überlebt hat, ohne auch nur ein einziges Mal getroffen zu werden, war - gerade für GoT - eigentlich zu viel des Guten. Genau das Fehlen von solchen Szenen, in denen der Held gegen alle Wahrscheinlichkeit überlebt, ist/war es ja eigentlich, was die Serie und die Bücher so spannend gemacht hat.
- Das Auftauchen der Ritter des Tals war dann leider auch keine Überraschung mehr, nachdem Sansa vor zwei oder drei Folgen ihren Brief geschrieben hat. Das einzig Unerwartete war wiederum, wie sie dann plötzlich dortin kam. Erscheint mit taktisch sinnvoll, erst noch einen Umweg in das Lager der Verbündeten zu machen, um eine einzelne, nicht-kämpfende Person abzuholen, bevor man besagten Verbündeten in der Schlacht zu Hilfe eilt....
- Mag an meinen fehlenden realen Erfahrungen im Gefecht liegen, aber die Art und Weise, wie sich während der Schlacht die Leichenhaufen aufgetürmt haben, wirkte auf mich doch irgendwie arg unüberzeugend. Weicht man dann nicht eher instinktiv auf ebeneren Grund zurück, statt noch weiter auf den Toten und Sterbenden herumzukraxeln? Und weshalb sind die in so schönen Rechtecken gefallen?
- Zum Ende hin war dann überhaupt nicht mehr klar, was da eigentlich abging. Was war das für eine seltsame Umarmungs-Blockade, in der Jon, Thormund und Lord Karstark da feststeckten? Wie Jon niedergedrückt wurde und fast erstickt ist, fand ich wirklich gut dargestellt und wirkte auf mich auch glaubhaft. Gerade weil es zeigt, dass man in so einem Gemetzel nicht nur an scharfen Klingen sterben kann. Aber vielleicht wurde gerade dadurch alles drumherum sehr unübersichtlich.
- Ramsey merkt erst, dass der Gegner einen Riesen hat, als der schon ans Tor klopft? Ernsthaft? Und die Bogenschützen schaffen es auch nicht, ihn auf dem Weg dahin schonmal zu spicken?
- Die Sansa-Szene am Ende war passend und gut umgesetzt, aber leider auch keine Überraschung mehr. Zumal nach Ramseys Vortrag vor der Schlacht das Fehlen der Hunde in derselben einfach viel zu auffällig war.

Das waren so die gröbsten Punkte, die mir aufgefallen sind. Normalerweise bin ich ja der letzte, der auf Logiklücken oder dünner Story herumreitet, solange die Stimmung passt, aber von GoT bin ich wirklich Besseres gewöhnt. Wirklich Atmosphäre konnte die Folge leider auch nicht aufbauen. Ich habe auf jeden Fall die sonst sehr gute musikalische Untermalung vermisst. Bei Dany kam mal ganz kurz das Dracarys-Theme, aber das wirkte in der Kürze schon fast deplatziert und viel zu sehr recycled.

Insgesamt fand ich sowohl die Belagerung von Kings Landing in S2 als auch die Schlacht am Wall in S4 wesentlich spannender und besser umgesetzt. Das hier wirkte irgendwie, als gehöre es eigentlich gar nicht da rein und man wolle den Nord-Handlungsbogen nur mal endlich zu einem Ende bringen.

Na mal sehen, ob sie in der "Ausklang"-Folge nächste Woche etwas mehr Atmosphäre aufbauen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bin da auch eurer Meinung. An sich fand ich die Schlacht am Ende nicht schlecht, nur das Storytelling war wirklich unterstes Niveau.
Klassischer Fall von Deus ex machina. Man hat vorher schon gewusst, wie es Ende wird.
Der unterlegen Held kommt in der Schlacht in Bedrägnis und als alles verloren scheint, kommt die rettende Armee aus dem nichts. Ich mein, eine doch beachtliche Anzahl an Reitern kann unbemerkt durch die Gegend reiten, ohne dass es jmd merkt?
Und dann Rickon. Warum läuft der Junge nich im zickzack...

Game of Throns ist/war so geil, weil man immer Angst um jeden Charakter haben musste. Keiner war wirklich sicher, aber es entwickelt sich leider immermehr hin zu einem klassischen Heldenepos. Jetzt merkt man erst so richtig, wie wichtig die guten Buchvorlagen waren. Jetzt, da die Serie sich selbstständig entwickelt, baut sie deutlich ab. Spaß zu schauen macht es trotzdem.
Ich hoffe nur, dass Martin mit seinem 6ten Buch konsequent bleibt und sich seine Geschichte von der Serie doch deutlich unterscheidet. Aber wahrscheinlich ist diese Hoffnung vergebens😴
 
Interessant wie hier eine recht negative Bewertung über den Teil Erfolg, während über Reddit und imDB eine 10/10 Bewertung erfolgt...

Liegts daran das Dany zu wenig aufmerksamkeit bekommen hat 😉 ? *Gott ich hasse dany*

Aber mal ehrlich @ Shoker
Ich finde deine Review ziemlich gut, was mich nur stört ist der part mit dem "Der kampf der Bastarde ist zu vorhersehbar" während du sagst "Danys part war ganz ok"
Tut mir leid, aber Dany ist einfach die Vorhersehbare Geschichte überhaupt, NICHTS von ihr ist inzwischen nicht schonmal vorgekommen... - Sie ist mittellos - Sie zeigt wie toll sie vom feuer nicht verbrand werden kann - eine armee wird ihr geschenkt ... es ist immer derselbe Müll.

Nach meinem 3. mal durchschauen der Staffeln überspring ich inzwischen die Dany parts, weil die alte mir so extrem auf die Nerven geht.

Ihr habt die Verwundbarkeit von Charakteren erwähnt und sagt es wäre traurig das in dem großen Bastardkampf niemand großartig zu Schaden kam, außer eine Nebenrolle (Rickon). Aber niemand beschwert sich darüber, dass Dany seit 6 Staffeln einfach so durch die Lande reist und ihr einfach nichts passiert ? Viel besser noch, der Assassine der dafür beauftragt war sie zu töten verliebt sich auch noch in sie !? wtf.... Ich glaube manche sollten mal ihre Liebesbrille abnehmen.
 
Liegts daran das Dany zu wenig aufmerksamkeit bekommen hat 😉 ? *Gott ich hasse dany*

nope, daran lag's nicht. Tatsächlich hätte es der Folge sogar gutgetan, wenn sie sich 100% auf eine der Schlachten konzentriert hätte (so wie S2-9, in der es ausschließlich um die Belagerung von Kings Landing ging). Also gar keine Dany, dafür eine etwas stimmigere Handlung im Norden und ich wäre auch zufrieden gewesen.

Gleichzeitig hätte aber auch die Schlacht um Meeren eigentlich deutlich mehr Raum benötigt. In den Büchern wurde da fast das gesamte fünfte Buch hindurch auf diese Schlacht hingearbeitet (man hat zumindest das Gefühl) bzw. Meeren steht auch recht lange unter Belagerung. Hier wird das in weniger als 20 Minuten und einem einzigen Drachenangriff abgefrühstückt.

Ich hoffe nur, dass Martin mit seinem 6ten Buch konsequent bleibt und sich seine Geschichte von der Serie doch deutlich unterscheidet. Aber wahrscheinlich ist diese Hoffnung vergebens😴

Tatsächlich bin ich inzwischen noch ein ganzes Stück begieriger darauf, endlich das nächste Buch lesen zu können, als vor dem Beginn der Staffel. Es ist doch sehr wahrscheinlich, dass es auf jeden Fall deutliche Unterschied geben wird. Heißt nicht automatisch, dass alles besser ist, es gab auch in den früheren Staffeln einige Stellen, die sie meiner Meinung nach besser gemacht haben, aber anders wird es auf jeden Fall. Gerade die Handlung in Kings Landing und in Dorne dürfte sich dramatisch unterscheiden.
Ich bin hier zumindet sehr gespannt, wie Martin das selbst umsetzt - und vorsichtig optimistisch, dass es deutlich stimmiger und konsequenter zum Rest der Saga wird.

Aber mal ehrlich @ Shoker
Ich finde deine Review ziemlich gut, was mich nur stört ist der part mit dem "Der kampf der Bastarde ist zu vorhersehbar" während du sagst "Danys part war ganz ok"
Tut mir leid, aber Dany ist einfach die Vorhersehbare Geschichte überhaupt, NICHTS von ihr ist inzwischen nicht schonmal vorgekommen... - Sie ist mittellos - Sie zeigt wie toll sie vom feuer nicht verbrand werden kann - eine armee wird ihr geschenkt ... es ist immer derselbe Müll.

Nach meinem 3. mal durchschauen der Staffeln überspring ich inzwischen die Dany parts, weil die alte mir so extrem auf die Nerven geht.

Ihr habt die Verwundbarkeit von Charakteren erwähnt und sagt es wäre traurig das in dem großen Bastardkampf niemand großartig zu Schaden kam, außer eine Nebenrolle (Rickon). Aber niemand beschwert sich darüber, dass Dany seit 6 Staffeln einfach so durch die Lande reist und ihr einfach nichts passiert ? Viel besser noch, der Assassine der dafür beauftragt war sie zu töten verliebt sich auch noch in sie !? wtf.... Ich glaube manche sollten mal ihre Liebesbrille abnehmen.

hm, ganz unrecht hast du nicht, das gebe ich zu.
In dem Punkt, dass Staffel 6 bei ihr einfach massiv recycelt hat, stimme ich dir auch vorbehaltlos zu. Der Abstecher nach Vaes Dothrak war meiner Meinung nach völlig unnötig. Man muss sich nur mal auf der Karte ansehen, wie weit das eigentlich ist ... und zumindest ausgehend vom Ende des fünften Buches bin ich ziemlich sicher, das Martin das so nicht vorgesehen hatte. Aber mal sehen.
Zum Thema Vorhersehbarkeit: Ist halt schwierig. Ob man etwas als vorhersehbar und uninspiriert empfindet oder nicht, hängt meist nicht nur davon ab, ob man rational ahnt, was geschehen wird, sondern auch, wie man die Umsetzung empfindet. Die Dany-Teile machen mir persönlich schon noch recht viel Spaß zu schauen (ich mag ihre arrogante Art halt), auch wenn die Kreativität der Handlung zugegebenermaßen nachgelassen hat. Da du sie ganz allgemein schon nicht besonders zu mögen scheinst, empfindest du die Vorhersehbarkeit ihrer Szenen vielleicht auch noch als deutlich schlimmer. Das ist letztendlich subjektiver Geschmack. Muss man sich eigentlich nicht drüber streiten 🙂
Ich habe ganz bewusst geschrieben, dass ihr Teil "ok" war. "Gut" war er nicht. Aber das habe ich ja auch begründet. Interessante Überlegung, die mir dabei gerade gekommen ist: Wären die Szenen andersrum angeordnet worden, also erst Battle of Bastards, dann Schlacht um Meeren, dann wäre meine Bewertung vielleicht auch anders ausgefallen. So war ich beim Dany-Teil eben noch recht euphorisch und eher bereit, der Folge die aufgezählten Schnitzer zu verzeihen. Zum Ende hin wurden es einfach insgesamt zu viele Kleinigkeiten, die aufgeregt haben.
 
Sehr gutes Finale, bis auf die üblichen "Zeitlücken".

So sehr mich das Finale auch in seiner Epik begeistert hat...
Die Zeitlinie in dieser Staffel ist kompletter Murks.

  • Vara & Theon waren im nullkommanix bei Dany. Und das, obwohl sie von Pyke aus um Westeros herum segeln müssten, um nach Mereen zu kommen
  • Varys ist offenbar mit der Gabe der Teleportation gesegnet
  • Arya ist innerhalb von 2 Folgen von Braavos bis in die Riverlands gereist.
  • ...und das waren nur die offensichtlichsten Punkte

Ich finde es sehr bedauerlich, dass diese durchaus vermeidbaren Fehler eingebaut wurden. Ergänzend zu den weiter oben aufgeführten Kritikpunkten von SHOKer muss ich sagen, dass auch ich den Eindruck habe, dass die Serienmacher in mancherlei Hinsicht faul geworden sind. Man ruht sich auf einem Blendwerk von spektakulären Effekten und großem Drama aus, während die Substanz darunter wegbröckelt. Das ist - zum Glück - immer noch Jammern auf sehr hohem Niveau, aber ich hoffe, dass sich diese Tendenz in der nächsten Staffel nicht weiter fortsetzt.
 
Kann mich dem nur anschließen. Das Finale hat die (in meinen Augen) schwache 9. Folge wirklich wieder wettgemacht. Das war mal wieder eine richtig schöne Folge mit folgenschweren Überraschungen und sehr guter Inszenierung. Allerdings nerven mich die impliziten Zeitsprünge langsam auch gewaltig. Muss Blackorc da wirklich recht geben, es wirkt, als würden die Schreiber sich einfach nicht mehr die Mühe machen, auch nur mal auf die Karte zu sehen. Oder sämtliche Charaktere besitzen den Subraum-Teleporter aus "Star Trek Into Darkness" ...

Aber in dieser Folge wirklich Meckern auf hohem Niveau. Insgesamt hat sie mir recht gut gefallen. Da kann/muss man wohl über die inzwischen üblichen, kleineren Logiklücken hinwegsehen.

- Welchen Sinn hatte es, Lancel von einem Kind direkt zum Seefeuer zu lotsen und damit den gesamten Plan zu riskieren? Wirkte etwas zu sehr nach "ach, wir brauchen da noch einen erzählenden Charakter". Aber gut, war dafür wenigstens gut gemacht.
- Tommens "Abgang" fand ich persönlich etwas sehr ... seltsam. So kurzentschlossen, beinahe wie "ach, ich hab da unten was vergessen". Ich würde nicht sagen, dass es nicht passte, aber man hätte es vielleicht etwas dramatischer oder mit mehr Charakter umsetzen können. Ich denke, so ein Sprung aus dem Fenster ist auch keine Entscheidung, die man mal eben so trifft. Dazu gehört eine ganze Menge Mut und gerade das ist es, was es in meinen Augen für Tommen unpassend macht.
- Wirklich nur eine Kleinigkeit: Wieso setzt Arya überhaupt ein fremdes Gesicht auf? Auf den Twins dürfte es niemanden geben, der weiß, wie sie aussieht. Vermutlich überhaupt nirgendwo außerhalb von Winterfell. Ich denke, selbst Jaime hätte sie nicht erkannt.

Die Staffel als ganzes fand ich etwas schwächer als die vorherigen, aber alles in allem doch ganz gut. Es waren vielleicht einige Dinge etwas zu sehr zu erwarten (z.T. eben auch Dinge, auf die man schon seit mehreren Staffeln wartet) und die Logiklöcher/Zeitsprünge etwas zu viel, aber trotz allem doch spannend und unterhaltsam.

Meine persönlichen Gedanken zur Staffel:
Norden:
In meinen Augen stark nachgelassen.
- Jon: Die Art von Jons Wiederbelebung war völlige Verschwendung (Stichwort "Kuss des Feuers"???) , Jons "Sieg" hatte leider überhaupt nichts mit seinem strategischen Können oder charakterlicher Stärke zu tun und seine Ernennung zum König des Nordes wirkt deshalb deutlich blasser als dereinst bei Rob Stark (zumal sie ja leider auch nur eine Wiederholung ist).
- Melisandre: :sadangel::bye1: Sorry, ich kann irgendwie kaum in Worte fassen, wie enttäuscht/wütend ich darüber bin, was sie in dieser Staffel mit diesem Charakter gemacht haben. Ich würde fast sagen, ihr Auftritt als uraltes Monster in Folge 1 war noch die interessanteste Szene mit ihr. Sie war immer einer der faszinierendsten, mysteriösesten und "feurigsten" Charaktere. Aber hier: Nur noch Zweifel, Geflenne und genau 1 Beitrag zur Handlung und dieser (Jons Wiederbelebung) auch noch komplett uninspiriert umgesetzt. Ich hatte ja darauf spekuliert, dass sie sich dabei opfert, so wie Beric Dondarrion für Lady Stoneheart (in den Büchern), wer sich erinnert. Ich hoffe, sie reißt am Ende nochmal was. An sich scheint sie ja Kräfte zu besitzen (oder die ihres Gottes zu channeln) und langsam würde ich mich auch mal über ein paar Szenen mit ihr im Einsatz freuen.
- Sansa: Hat sich ganz schön gemacht. Da bin ich tatsächlich positiv überrascht, aber Sansa hat mir in dieser Staffel besser gefallen als Jon. Sie gibt die Lady von Winderfell jedenfalls überzeugender als er den König des Nordens.

Flusslande:
Hätte man sich irgendwie sparen können. Das Ende auf den Twins war ok, aber die gesamte Story um Schnellwasser schien nur da zu sein, um die Vorlage des Buches zu erfüllen oder Jaime irgendwie zu beschäftigen. Es hat bisher keinen Einfluss auf die Handlung und das Ende kam mir dann auch etwas zu plötzlich (weiß nicht mehr, ob es in den Büchern auch so endete.)

Dorne:
Hm ja. Kann man so machen. Weiß nicht, war an sich ok, aber nicht wirklich überzeugend. Vor allem schienen mir die Wachen beim Tod ihres Herrschers doch etwas zu illoyal zu sein. Fand es vor allem viel verschenktes Potential. Sowohl von Doran, von dem ich eigentlich bis dahin das Bild eines eher kompetenten und kümmernden Herrschers hatte, als auch von dessen Leibwächter, den ich gerne mal im Kampf gesehen hätte. Welches Interesse die Sandschwestern an einem Bündnis mit Dany haben, erschließt sich mir auch noch nicht so richtig. Es sei denn, es geht doch wirklich nur um Rache, aber das wäre schon irgendwie etwas schwach für GoT.

Dany:
An sich gut und mit den üblichen epischen Szenen (also vor allem Vaes Dothrak und ihre Flotte am Ende, die "Schlacht" um Meereen weniger). Mir persönlich war die Handlung mit den Dothraki zu lang und die Schlacht zu kurz. Und ich bezweifle immer noch, dass es in den Büchern ähnlich wird. Alles in allem etwas zu stark wiederholt, wie auch schonmal gesagt wurde, aber wenigstens gut unterhaltsam. Ich denke, das Problem hier ist, wie an einigen anderen Stellen, dass man einfach schon zu lange wartet. Seit 5 Staffeln geht es darum, endlich mal nach Westeros aufzubrechen und dann kommt immer wieder was dazwischen. Auf Dauer ist das vermutlich einfach zu viel Rückschlag und wieder Erhebung geworden. Immerhin scheint es jetzt endlich dem Ziel entgegen zu gehen. Und dank der neuen Schnellreisefähigkeit sämtlicher Charaktere landen sie vermutlich auch schon in Staffel 1 der nächsten Episode. Obwohl, Euron muss ja auch noch irgendwo sein mit seinen tausend Schiffen 😀

Königsmund:
Hmmmm... für mich das zweiseitigste Thema. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich einige Sachen genial oder völlig dämlich finden soll.
- Tommen: Tommen ist das beste Beispiel. Aufgrund des Alters des Schauspiels ergibt es Sinn, sich hier komplett vom Buch zu lösen und ihm einen etwas größeren Handlungsspielraum einzuräumen. Allerdings finde ich es etwas zu drastisch, wie er sich dann vom Hohen Spatz vereinnahmen lässt. Allerdings bei ihm noch ok, aufgrund des Alters und der Liebe zu Magere. Grundsätzlich ist es ja auch nicht verkehrt, eine engere Bindung zwischen Krone und Glaube anzustreben.
- Magere: Bei ihr wiederum fand ich die Entwicklung kein Stück glaubhaft. In der einen Folge noch stur und unbeugsam, in der nächsten plötzlich ergeben und gottesfürchtig. Ich hatte bis kurz vor dem Ende erwartet, dass sie bei alledem einen Plan verfolgt und das Ganze nur spielt, aber irgendwie scheint sie es ernst gemeint zu haben mit alledem. Dafür wiederum fand ich ihren Einsatz als Königin dann aber deutlich zu passiv. Gerade auch aufgrund ihrer Beliebtheit beim Volk wäre sie in der besten Position gewesen, um als Königing die Bande zwischen Krone und Volk zu festigen. Wirkte so alles etwas ziellos.
- Cercei: Ha, ich komme nicht umhin, sie für ihre Kaltschäuzigkeit am Ende zu bewundern. Auf einen Schlag einfach alle umgebracht, die ihr irgendwie im Weg standen. Wow, das war einfach so dreist, dass es schon wieder beeindruckend war. An sich wünsche ich ihr ja, dass sie endlich mal untergeht, aber das war trotzdem respekteinflößend. Außerdem ahnt man ja, dass es mit ihrer Herrschaft eh nicht mehr weit hin ist.
Muss sagen, hier bin ich auch wirklich auf die Bücher gespannt, wo Tommen noch ein Kind, Cercei praktisch gebrochen und Magere keine langweilige Glaubensschwester ist. Ich denke, da dürfte so einiges anders laufen. Problem in der Serie ist, dass alles oft auf zu wenige Charaktere reduziert wird. Cerceis Krönung ist das beste Beispiel. Sie hat eigentlich so gut wie keine Legitimation und wird von einem Mann gekrönt, der weder ein Septon noch ein Maester ist. Und trotzdem gibt es niemanden, der Einspruch erhebt, weil alle "wichtigen" Charaktere eben tot sind. Ich denke, so einfach würde das in den Büchern nicht durchgewunken werden. Eher kommen da sämtliche Ritter und Lords aus den umliegenden Landen zusammen und versuchen, mitzubestimmen. Oder das Volk begehrt gegen die Ermordung des Hohen Spatzen auf.

Bran
Ah ja. Das war durchaus interessant. Schade, dass die Kinder des Waldes so komplett ausgelöscht wurden. Da hätte man auch noch mehr draus machen können. Dafür kam Coldhand nun doch noch vor und seine Identität wurde auch enthüllt. Sehr schön. Insgesamt ist leider recht wenig passiert. Die Schlacht gegen die Weißen Wanderer war gut gemacht und Hodors Ende auf jeden Fall überraschend, ansonsten aber etwas ereignisarm. Brans Fähigkeiten bleiben halt in der Serie doch sehr vage. Mir fehlte vor allem die Erklärung, dass er eben gerade durch die Augen der weißen Bäume blicken kann.
Das Geheimnis von Jons Abstammung ist also auch endlich gelöst. Auch etwas, auf das man schon so lange wartet, dass es, nun da man es erfährt, nicht mehr wirklich interessant erscheint. Oder vielleicht liegt es auch nur an mir, weil ich die R+L=J-Theorie schon kannte und auch für die wahrscheinlichste hielt. Bisschen unklar blieb mir die Erklärung, woran Lyanna nun eigentlich gestorben ist. Ich hatte eigentlich in Erinnerung, dass Rhaegar sie ermordet hätte. Aber scheint mir eher Tod im Kindsbett gewesen zu sein.

Eiseninseln
Am Anfang war ich begeistert, dass Euron nun doch auftaucht und Balon von der Brücke wirft. Dann wurde er mir leider ein wenig zu wahnsinnig und seine Wahl zum König etwas zu dünn. Wenn man bedenkt, wie viel Aufwand das in den Büchern war ... hier reicht eine Rede mit ein paar Witzen unter der Gürtellinie und schon schreien alle Hurra. Ah ja. Na mal sehen, was aus seiner Eisernen Flotte wird.
Asha fand ich aber sehr gut, einer der stärksten verbleibenden Charaktere in der Serie. Auch wenn ich nicht weiß, was sie eigentlich will (außer hübschen Frauen, wie es scheint). Aber vermutlich ist Überleben erstmal ein guter Anfang.

Bluthund
Also an sich finde ich es gut, dass er noch/wieder da ist, er war auch einer der interessantesten Charaktere. Allerdings sind mir in dieser Staffel etwas zu viele Totgeglaubte wieder auferstanden. Das macht irgendwann die Dramatik kaputt. Zumal die Handlung um den Bluthund hier auch recht wenig Inhalt bot. Aber vermutlich kommt da in der nächsten Staffel dann noch mehr.

Ich glaube, das wars soweit. Sind ja doch recht viele Handlungsstränge geworden, was vermutlich ein Teil des Problems darstellt. Also ingesamt eine gute Staffel, die endlich mal ein paar der lang erwarteten Punkte klärt und langsam, aber inzwischen sicher in Richtung des Finales steuert. Nach dem Ende bin ich auf jeden Fall gespannt, wie es weitergeht. Auf die nächste Staffel, aber noch viel mehr auf die Bücher ^^
 
Und Gendry hat endlich fertig gerudert ^^ (Und schon direkt wieder in der Schmiede, also ein wenig Erholung für die Ärmchen hätt ich da schon erwartet 😉 Da bei allen Anderen ja hochgeschlossen, züchtig & formell in mode is bin ich gespannt darauf wann Arya in Königsmund eintrifft, ihren Gendry wiederfindet, bei Beiden die Hüllen fallen & eine heiße Nummer auf dem Amboss folgt. 😀