Norden:
In meinen Augen stark nachgelassen.
- Jon: Die Art von Jons Wiederbelebung war völlige Verschwendung (Stichwort "Kuss des Feuers"???) , Jons "Sieg" hatte leider überhaupt nichts mit seinem strategischen Können oder charakterlicher Stärke zu tun und seine Ernennung zum König des Nordes wirkt deshalb deutlich blasser als dereinst bei Rob Stark (zumal sie ja leider auch nur eine Wiederholung ist).
- Melisandre: :sadangel::bye1: Sorry, ich kann irgendwie kaum in Worte fassen, wie enttäuscht/wütend ich darüber bin, was sie in dieser Staffel mit diesem Charakter gemacht haben. Ich würde fast sagen, ihr Auftritt als uraltes Monster in Folge 1 war noch die interessanteste Szene mit ihr. Sie war immer einer der faszinierendsten, mysteriösesten und "feurigsten" Charaktere. Aber hier: Nur noch Zweifel, Geflenne und genau 1 Beitrag zur Handlung und dieser (Jons Wiederbelebung) auch noch komplett uninspiriert umgesetzt. Ich hatte ja darauf spekuliert, dass sie sich dabei opfert, so wie Beric Dondarrion für Lady Stoneheart (in den Büchern), wer sich erinnert. Ich hoffe, sie reißt am Ende nochmal was. An sich scheint sie ja Kräfte zu besitzen (oder die ihres Gottes zu channeln) und langsam würde ich mich auch mal über ein paar Szenen mit ihr im Einsatz freuen.
- Sansa: Hat sich ganz schön gemacht. Da bin ich tatsächlich positiv überrascht, aber Sansa hat mir in dieser Staffel besser gefallen als Jon. Sie gibt die Lady von Winderfell jedenfalls überzeugender als er den König des Nordens.
Flusslande:
Hätte man sich irgendwie sparen können. Das Ende auf den Twins war ok, aber die gesamte Story um Schnellwasser schien nur da zu sein, um die Vorlage des Buches zu erfüllen oder Jaime irgendwie zu beschäftigen. Es hat bisher keinen Einfluss auf die Handlung und das Ende kam mir dann auch etwas zu plötzlich (weiß nicht mehr, ob es in den Büchern auch so endete.)
Dorne:
Hm ja. Kann man so machen. Weiß nicht, war an sich ok, aber nicht wirklich überzeugend. Vor allem schienen mir die Wachen beim Tod ihres Herrschers doch etwas zu illoyal zu sein. Fand es vor allem viel verschenktes Potential. Sowohl von Doran, von dem ich eigentlich bis dahin das Bild eines eher kompetenten und kümmernden Herrschers hatte, als auch von dessen Leibwächter, den ich gerne mal im Kampf gesehen hätte. Welches Interesse die Sandschwestern an einem Bündnis mit Dany haben, erschließt sich mir auch noch nicht so richtig. Es sei denn, es geht doch wirklich nur um Rache, aber das wäre schon irgendwie etwas schwach für GoT.
Dany:
An sich gut und mit den üblichen epischen Szenen (also vor allem Vaes Dothrak und ihre Flotte am Ende, die "Schlacht" um Meereen weniger). Mir persönlich war die Handlung mit den Dothraki zu lang und die Schlacht zu kurz. Und ich bezweifle immer noch, dass es in den Büchern ähnlich wird. Alles in allem etwas zu stark wiederholt, wie auch schonmal gesagt wurde, aber wenigstens gut unterhaltsam. Ich denke, das Problem hier ist, wie an einigen anderen Stellen, dass man einfach schon zu lange wartet. Seit 5 Staffeln geht es darum, endlich mal nach Westeros aufzubrechen und dann kommt immer wieder was dazwischen. Auf Dauer ist das vermutlich einfach zu viel Rückschlag und wieder Erhebung geworden. Immerhin scheint es jetzt endlich dem Ziel entgegen zu gehen. Und dank der neuen Schnellreisefähigkeit sämtlicher Charaktere landen sie vermutlich auch schon in Staffel 1 der nächsten Episode. Obwohl, Euron muss ja auch noch irgendwo sein mit seinen tausend Schiffen 😀
Königsmund:
Hmmmm... für mich das zweiseitigste Thema. Ich kann mich nicht entscheiden, ob ich einige Sachen genial oder völlig dämlich finden soll.
- Tommen: Tommen ist das beste Beispiel. Aufgrund des Alters des Schauspiels ergibt es Sinn, sich hier komplett vom Buch zu lösen und ihm einen etwas größeren Handlungsspielraum einzuräumen. Allerdings finde ich es etwas zu drastisch, wie er sich dann vom Hohen Spatz vereinnahmen lässt. Allerdings bei ihm noch ok, aufgrund des Alters und der Liebe zu Magere. Grundsätzlich ist es ja auch nicht verkehrt, eine engere Bindung zwischen Krone und Glaube anzustreben.
- Magere: Bei ihr wiederum fand ich die Entwicklung kein Stück glaubhaft. In der einen Folge noch stur und unbeugsam, in der nächsten plötzlich ergeben und gottesfürchtig. Ich hatte bis kurz vor dem Ende erwartet, dass sie bei alledem einen Plan verfolgt und das Ganze nur spielt, aber irgendwie scheint sie es ernst gemeint zu haben mit alledem. Dafür wiederum fand ich ihren Einsatz als Königin dann aber deutlich zu passiv. Gerade auch aufgrund ihrer Beliebtheit beim Volk wäre sie in der besten Position gewesen, um als Königing die Bande zwischen Krone und Volk zu festigen. Wirkte so alles etwas ziellos.
- Cercei: Ha, ich komme nicht umhin, sie für ihre Kaltschäuzigkeit am Ende zu bewundern. Auf einen Schlag einfach alle umgebracht, die ihr irgendwie im Weg standen. Wow, das war einfach so dreist, dass es schon wieder beeindruckend war. An sich wünsche ich ihr ja, dass sie endlich mal untergeht, aber das war trotzdem respekteinflößend. Außerdem ahnt man ja, dass es mit ihrer Herrschaft eh nicht mehr weit hin ist.
Muss sagen, hier bin ich auch wirklich auf die Bücher gespannt, wo Tommen noch ein Kind, Cercei praktisch gebrochen und Magere keine langweilige Glaubensschwester ist. Ich denke, da dürfte so einiges anders laufen. Problem in der Serie ist, dass alles oft auf zu wenige Charaktere reduziert wird. Cerceis Krönung ist das beste Beispiel. Sie hat eigentlich so gut wie keine Legitimation und wird von einem Mann gekrönt, der weder ein Septon noch ein Maester ist. Und trotzdem gibt es niemanden, der Einspruch erhebt, weil alle "wichtigen" Charaktere eben tot sind. Ich denke, so einfach würde das in den Büchern nicht durchgewunken werden. Eher kommen da sämtliche Ritter und Lords aus den umliegenden Landen zusammen und versuchen, mitzubestimmen. Oder das Volk begehrt gegen die Ermordung des Hohen Spatzen auf.
Bran
Ah ja. Das war durchaus interessant. Schade, dass die Kinder des Waldes so komplett ausgelöscht wurden. Da hätte man auch noch mehr draus machen können. Dafür kam Coldhand nun doch noch vor und seine Identität wurde auch enthüllt. Sehr schön. Insgesamt ist leider recht wenig passiert. Die Schlacht gegen die Weißen Wanderer war gut gemacht und Hodors Ende auf jeden Fall überraschend, ansonsten aber etwas ereignisarm. Brans Fähigkeiten bleiben halt in der Serie doch sehr vage. Mir fehlte vor allem die Erklärung, dass er eben gerade durch die Augen der weißen Bäume blicken kann.
Das Geheimnis von Jons Abstammung ist also auch endlich gelöst. Auch etwas, auf das man schon so lange wartet, dass es, nun da man es erfährt, nicht mehr wirklich interessant erscheint. Oder vielleicht liegt es auch nur an mir, weil ich die R+L=J-Theorie schon kannte und auch für die wahrscheinlichste hielt. Bisschen unklar blieb mir die Erklärung, woran Lyanna nun eigentlich gestorben ist. Ich hatte eigentlich in Erinnerung, dass Rhaegar sie ermordet hätte. Aber scheint mir eher Tod im Kindsbett gewesen zu sein.
Eiseninseln
Am Anfang war ich begeistert, dass Euron nun doch auftaucht und Balon von der Brücke wirft. Dann wurde er mir leider ein wenig zu wahnsinnig und seine Wahl zum König etwas zu dünn. Wenn man bedenkt, wie viel Aufwand das in den Büchern war ... hier reicht eine Rede mit ein paar Witzen unter der Gürtellinie und schon schreien alle Hurra. Ah ja. Na mal sehen, was aus seiner Eisernen Flotte wird.
Asha fand ich aber sehr gut, einer der stärksten verbleibenden Charaktere in der Serie. Auch wenn ich nicht weiß, was sie eigentlich will (außer hübschen Frauen, wie es scheint). Aber vermutlich ist Überleben erstmal ein guter Anfang.
Bluthund
Also an sich finde ich es gut, dass er noch/wieder da ist, er war auch einer der interessantesten Charaktere. Allerdings sind mir in dieser Staffel etwas zu viele Totgeglaubte wieder auferstanden. Das macht irgendwann die Dramatik kaputt. Zumal die Handlung um den Bluthund hier auch recht wenig Inhalt bot. Aber vermutlich kommt da in der nächsten Staffel dann noch mehr.