40k Das Schwinden Band I bis III vollendet

Zu Befehl! :lol:

So, gerade von der Arbeit gekommen und schon gibt es ein Update. :look:

Wie ich mir die typischen Zusammensetzung einer Besatzung eines Chaosschiffes vorstelle, wird im letzten Teil des Kapitels beschrieben.

Und nun weiter im Text, an diesem Teil habe ich sehr lange herum gedoktert, mal sehen, wie er hier ankommt.

Nächstes Update am Freitag. -_-

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Und es war ein Tanz. Gavri wirbelte, schoss, schlug, trat zu einer Musik, die aus ihrem Innersten zu kommen schien. Es hatte eine schon perverse Leichtigkeit, mit der sie sich durch immer mehr Khorneanhänger kämpfte. Schwester Rasender Zorn hatte ihr in der ersten Unterrichtsstunde erzählt, dass die waffenlose Kampfkunst und der Tanz eng verwandt waren, da in uralter Zeit die ersten Kampfschulen aus Tanzschulen hervor gegangen sein sollen. Und nun tanzte sie den Tanz der Vernichtung, tötete präzise, lies niemanden leiden. Kein Todesschrei erklang, denn ihre Gegner starben dazu einfach zu schnell. Einigen schoss sie in den Rücken, als die restlichen Verräter realisierten, dass sie nicht mit ihren Waffen und Können aufzuhalten war. Und dann stand nur noch einer. Er war etwa dreißig Jahre alt, seine blauen Augen waren weit aufgerissen und er stand in einer Lache seines eigenen Urins, die voll geladene Schrotflinte mit dem blanken Bajonett so fest umklammert, dass seine Knöchel weiß hervortraten. Gavri musste zu ihm hochsehen und sie schien in seine Seele zu blicken. Sah die Schwere seiner Schuld, seine Schwäche und doch war er nur ein Mensch, der überlaufen musste, um sein Leben zu behalten. Aber er war nie mit dem Herzen bei all den Gräueln dabei gewesen. Und Gavri sah sein Wille zur Reue und seine Bitte um Vergebung in seinen blauen Augen, aus den Tränen der Schuld liefen. Sie wollte ihn nicht töten und Worte drängten an die Oberfläche, die nicht die ihren waren.

"Wie lautet dein Name!"
"Holgar Petrason! Ich wollte das nicht, ich wollte das alles wirklich nicht. Mein Schiff wurde aufgebracht und ich wollte nur am Leben bleiben. Ich tat Dinge, solch furchtbare Dinge!" Polternd flog seine Schrotflinte zu Boden und ein ersticktes Schluchzen kam aus seinem Hals.
"Ich weiß! Ich gebe dir die Möglichkeit, zu bereuen und Sühne zu leisten. Holgar Petrason ist heute gestorben und Azariah ist geboren worden." Sie berührte seine Stirn und löschte das Symbol des Khorne aus. Das war ihr Passagier, der das tat. Zum ersten Mal wurde sie seiner bewusst, auch wenn sie nicht mal ansatzweise verstand, was da vor sich ging. "Komme später hoch zur Kathedrale. Aber nun schlaf, als wärst du tot!" Der Mann erschlaffte, fiel hin und blieb wie tot liegen. Auf einmal fühlte sie sich schwer und leer. Ihr Passagier schien sie gerade wieder alleine ans Steuer gelassen zu haben. Es war eine überaus seltsame Erfahrung.

Müde lehnte sie sich gegen den Gang und gönnte sich ein paar Sekunden, das Erlebte zu verarbeiten. Jetzt hatte sie wieder die vollständige Kontrolle über ihren Körper. Sie betrachte die Klinge ihres Schwertes, das immer noch von blauen Flammen umspielt wurde. Die Klinge schien immer noch makellos zu sein, keine Scharte, kein Kratzer und am überraschendsten: keinerlei Blut. Ihr Blick wanderte zu den vielen Toten, wie war das nur möglich? Sicherlich war sie die beste Schülerin die Schwester Gerechter Zorn je gehabt hatte, aber das? Und was hatte sie da gerade bloß mit Azariah aka Holgar Petrason getan? Sie verstand das nicht einmal ansatzweise.

Es musste das sein, was in ihr war. Was immer es auch war, für das verderbte Chaos und diesen blutrünstigen Khorne schien es absolut nichts übrig zu haben, was sie mal als überaus gutes Zeichen wertete. Gavri akzeptierte nun, dass etwas Fremdes in ihr sein musste und schloss die Augen. "Wer bist du? Was bist du? Was willst du? Was tust du mit mir?", fragte sie sich selbst. Es hatte etwas surreales, mit sich selbst zu reden und keine Antworten zu erhalten. Was immer in ihr war, es wollte sich noch nicht offenbaren.
"Mit Verrätern redest du, aber nicht mit mir!", warf sie ihrem Passagier vor, aber der antwortete immer noch nicht. Irgendwie kam sich Gavri äußerst blöd davor, mit sich selbst zu streiten.
"Wenn du nicht reden willst, dann kämpfen wir eben!"

Das Mädchen biss sich auf die Lippe und stieß sich von der Wand ab. Jetzt war nicht die Zeit darüber nachzudenken. Aber es war beruhigend zu wissen, dass sie wohl nicht verrückt war. Gavri schritt über die Leichen der Gefallenen und fühlte keinen Stolz, sondern nur unendliche Traurigkeit über ihr Werk. Oder sollte sie sagen, das Werk ihres Passagiers? Das Mädchen musterte die Gesichter der Gefallenen, kaum eines war durch Schmerz verzerrt, da sie so schnell gestorben waren, dass sie gar nicht mehr realisiert hatten, dass sie tödlich getroffen waren. Die meisten Gesichter waren eine Maske aus Hass, andere zeigten Angst oder die Resignation über die Erkenntnis, dass jetzt ihre letzte Stunde gekommen war. Da die Toten teilweise so dicht lagen, musste sie über einige steigen. Es war irgendwie eklig, über Leichen schreiten zu müssen. Schließlich spürte sie ein Würgen und ihr kam das Frühstück hoch. Gerade noch rechtzeitig konnte sie ihr Visier öffnen und übergab sich über die Leichen. Das Mädchen schloss die Augen und musste husten. Angeekelt wandte sie sich ab und versuchte, sich zu beruhigen. Sie stolperte vorwärts, nur weg von hier, weg von ihrem Werk der Vernichtung von Menschenleben. Erst nachdem sie um zwei Ecken gebogen war, drückte sie sich in eine Nische und versuchte, ihren Atem zu beruhigen. Ihr Herz raste, ihr Mund war voll bitterem Geschmack und ihre Stirn schweißnass.

Um sich herum hörte sie das Geräusch vieler Gefechte, das harte Hämmern von Maschinengewehren, das Peitschen von Laserpistolenschüssen, das schnelle Knattern von Autopistolen, das Wummern von Schrotflinten, das Kreischen von Kettenschwertern und das Fauchen von Flammenwerfern. Aber mit jedem Herzschlag schien weniger gekämpft zu werden. Und das Mädchen wusste, dass es nicht daran lag, dass die Chaosanhänger starben, sondern die Verteidiger wurden einfach überrannt.

Ihr wurde bewusst, dass sie einfach keine Zeit hatte, die Ereignisse in Ruhe zu verarbeiten. Also riss sie sich zusammen und lief weiter, nachdem sie die Haube ihres Anzuges wieder hochgeklappt hatte. Eine Minute später stieß sie auf die nächste Entermannschaft, dreißig Mann, sie tötete sie in genau so vielen Sekunden, als ihr Passagier sie wieder übernahm. Die letzten versuchten, von ihr wegzufliehen, aber schneller als das Licht waren sie nun mal nicht. Ihre Laserpistole hielt reichlich Ernte. Und dann war es wieder vorbei, ein Gang voller Toter und sie fühlte sich wieder schwer und allein.

Gavri traf wieder auf den Trupp aus Matrosen und Pilger, der sie vor nicht mal fünf Minuten weggeschickt hatte. Keiner lebte mehr, was sehr einfach daran zu erkennen war, dass keiner mehr einen Kopf hatte. Drei tote Mutanten zeugten davon, dass sie sich gewehrt hatten, wenn auch offensichtlich nicht besonders erfolgreich. Ein einzelner zurückgebliebener Chaosmutant fraß gerade den Demagogen, der von seiner eigenen Waffe in mehrere Stücke zersägt worden war, die noch in seinem Torso steckte. Sie erschoss den Mutanten von hinten.

Das Mädchen am Rande zur Frauwerdung überdachte ihre Lage und kam nun zu dem Schluss, dass sie hier nur ihre Zeit verschwendete, der Feind war trotz zahlreicher Zeloten mühelos durchgebrochen und der Kampf würde oben entschieden oder besser gesagt, beendet werden. Gavri hatte ihren Schutzbefohlenen versprochen, bei ihnen zu sein, also arbeitete sie sich zu dem nächsten Aufgang hoch. Ihr war klar, dass der Kampf mit ihrem aller Tod enden würde, da es einfach eine mathematische Rechnung war. Oder vielleicht doch nicht? Gab es vielleicht Hoffnung? War das in ihr vielleicht stark genug, um die Menschen dieses Schiffes zu retten? Stark genug, es mit einer solch gewaltigen, kampferfahrenen und blutrünstigen Übermacht aufzunehmen?

Gavri kam in Deck D heraus. Und offensichtlich hatten es nicht alle Pilger in die Kathedrale geschafft. Im langen Gang alleine konnte sie schon viele Leichen sehen, die genaue Anzahl konnte sie nicht erfassen, da die zerstückelten Leiber schwer zu zählen waren. Sie sah zwei der Verursacher und schoss diese nieder, bevor sie überhaupt registrierten, dass ein neuer Gegner aufgetaucht war, einer, der zu töten wusste. Das Mädchen war hin und her gerissen, entweder das Deck hier säubern oder in die Kathedrale hoch. Sie hörte schreckliche Schreie. Was sollte sie nur tun?

"Konzentriere dich auf die Kathedrale, dort wird die Entscheidung fallen. Dich hier zu verzetteln, gefährdet nur alles. Lerne zu akzeptieren, dass wir nicht alle Menschen retten können.", sprach die Stimme ihres Passagiers zum ersten Mal verständlich in ihren Gedanken zu ihr. Es war eine angenehme Stimme, weiblich, jung, ähnlich der ihren. Oder war es gar die ihre? Man hörte sich selbst ja anders, als alle anderen.
"Wer bist du, verdammt noch mal, und was suchst du in meinen Körper?" Natürlich antwortete die Stimme jetzt nicht mehr. Das war ja so was von klar gewesen. "Verdammt! Dann eben hoch zur Kathedrale." Sie lauschte kurz den Schreien gequälter Menschen, dann wandte sie sich mit Tränen in den Augen ab und lief zum nächsten Aufgang.

Als sie um die Ecke bog, sprang sie überraschend ein gewaltiger Hund mit einem bronzenen Halsband an. Dieses Ding war seltsam verdreht, als wäre es nicht von dieser Welt. Erschreckt von dem plötzlichen Angriff duckte sie sich mit einem übermenschlichen Reflex unter ihm hindurch und rammte ihr Schwert nach oben in die Unterseide von dem Ding. Tief fuhr die Klinge durch die Bestie hindurch, schnitt den Unterleib auf und die Innereien ergossen sich qualmend auf den Boden. Hinter ihr blieb das Monster zuckend in Agonie gefangen liegen, bis es in blauem Feuer verging. Etwas schien sie zu durchfahren. Ihr Schwert leuchtete dabei so grell blau auf, dass Gavri einen Moment befürchtete, blind geworden zu sein. Aber dann konnte sie wieder halbwegs ihre Umgebung wahrnehmen und dem nächsten wütenden, viel zu großen Hund ihr Schwert durch den Schädel ins Gehirn rammen. Das Schwert glitt mühelos durch den Knochen und das hatte nichts mit ihrer Kraft zu tun, die unmöglich so etwas vollbringen konnte. Hauptsächlich das Schwert schien das zu bewerkstelligen. Diesmal war sie vorgewarnt und schloss die Augen, während der Hund an ihrem Schwert zu Boden rutschte. Wieder fuhr etwas durch sie hindurch, was sie sich wie ein leichter Stromstoß anfühlte, aber nicht wirklich unangenehm, sondern eher belebend. Sie hatte keine Ahnung, was da gerade passierte, aber es fühlte sich gut an. Auch dieser Hund ging in blauen Flammen auf und sein Halsband zerfloss zu einer Pfütze aus Bronze.

Ein dritter verdorbener Hund sah sie knurrend an, ihre Blicke kreuzten sich, dann kniff der Köter den Schwanz ein und rannte winselnd von ihr weg. Das Mädchen schoss auf die Bestie, aber ihrer Waffe gelang es nicht, ihn zu verwunden, obwohl sie deutlich traf. Gavri lief ihm nach und betrat Deck C, das auch mit Leichen bedeckt war. Sie sah ihn in einen Eingang rennen und wollte ihm nachsetzen, blind für alles andere um sie herum. Dieses Ding war eine Abscheulichkeit wider dem Licht und musste vernichtet werden.

Die Quittung für ihre Unachtsamkeit bekam sie sofort serviert. Eine Salve aus einem Lasergewehr prasselte in ihren Energieschild und gemahnte sie daran, dass manche Khorneanbeter auch eine Fernwaffe dabei hatten. Wieder musste sie sich mit einem weiteren Entertrupp herumschlagen. Und diese waren besser organisiert als jeder andere Trupp bisher. Sie trugen richtige schwere Rüstungen, wie sie imperiale Gardisten benutzten. Gardisten waren die Elite des Imperiums, handverlesene Kämpfer, angeblich absolut Treu zum Imperator, so hieß es jedenfalls in den Filmen wie "Gardisten Marsch!" oder "Feuertaufe". Wahrscheinlich waren das auch kürzlich übergelaufene Verräter, welche wohl doch nicht so treu zu Imperator und Imperium gestanden hatten und spielten ihre gute imperiale Gardistenausbildung und Ausrüstung nun gegen sie aus. Sie konnte sieben Stück ausmachen, die sofort in Deckung gegangen waren und sie mit Lasergewehren ins Kreuzfeuer nahmen. Zum ersten Mal war sie es, die sich zurückfallen lassen musste. Ihr Passagier schien diesmal nicht einzugreifen und Gavri musste sich alleine dem Feind stellen.

"Das muss die blonde Hexe sein. Denkt daran, ihr Kopf muss intakt bleiben!" Blonde Hexe? Was hatte das zu bedeuten? War sie damit gemeint? Wenn ja, woher wussten sie von ihr? Das Mädchen floh die Treppe wieder nach unten, eine Flammenlohe erfüllte das Treppenhaus, als sie es gerade wieder verließ.
"Du Schwachkopf! Welchen Teil von ihr Kopf muss intakt bleiben, hast du nicht verstanden?" Brüllte eine Stimme über ihr durch das Treppenhaus. Dann folgte das knallende Geräusch eines Laserschusses.
Deck D war zu geradlinig, als das es als Schlachtfeld taugen würde. Sie hechtete in das gegenüberliegende Treppenhaus und eine Salve aus einer Bolterpistole hämmerte in ihrem Balg, als ihr Schutzfeld durchschlagen wurde. Mit einer unglaublichen Wucht wurde sie von den Beinen gerissen. Unbeschreibliche Schmerzen explodierten in ihrem Unterleib. Dagegen hatten sich die Schläge der Geißel des Zuchtmeisters sich wie ein sanftes Streicheln angefühlt.

"Ich hab die Fotze erledigt! Die achtundachtzig Sklavinnen gehören mir!", schrie der Schütze begeistert. Währenddessen kugelte sie die Treppe in Richtung Unterdeck herunter und musste ihr Schwert fallen lassen, wollte sie sich nicht selbst daran verletzen. Hart kam sie am Fuß der Treppe auf und ihr Schwert rutschte neben ihr zu Boden. Durch Filme wusste sie um verheerende Wirkung einer Boltpistole auf menschliche Körper und sie war äußerst überrascht, dass sie, als sie an sich herabblickte, nicht ihre herausquellenden Innereien betrachten musste. Ihre Uniform war an zwei Stellen versengt, aber die Geschosse hatten die Außenhaut des Anzugs nicht durchschlagen. Trotzdem hatte sie furchtbare Schmerzen. Als sie hustete, sprühte sie blutigen Speichel auf die Innenseite ihrer Sichtscheibe. In ihr kam zum zweiten Mal heute massive Todesangst hoch. Warum griff ihr Passagier nicht ein?

"Bitte! Tu was!", keuchte sie. Rote Warnsymbole flammten auf ihrem Visier auf und sie spürte, wie etwas von außerhalb in ihren Körper gepumpt wurde. Wahrscheinlich von ihren Anzug, der über viel mehr Funktionen zu verfügen schien, als es bisher den Anschein gehabt hatte. Ihre Schmerzen ließen augenblicklich nach und klangen auf ein unangenehmes Pochen ab. Von oben kamen mehrere Gardisten in roter Rüstung, auf deren Brust statt des Imperialen Adlers messingfarbene Khornesymbole und achtstrahlige Sterne prangten.

"Ich fass es ja nicht, die verdammte Schlampe lebt immer noch!" Der ehemalige Gardist hob ein weiteres Mal seine Pistole und entleerte grausam lachend das ganze Magazin der Boltpistole im Schnellfeuermodus in ihre Richtung.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, nun zur Bewertung.

Also ich sags mal so: Der Teil ist an sich gewohnt gut und sehr interessant und spannend. Toll finde ich auch den Wechseln und die Kommunikation mit der Lichtbringerin.
ABER: Deine Kämpfe sind zu oberflächlich. Am Anfang das geht vielleicht noch, dieser Vergleich des Kampfes mit einem Tanz lässt beim Zuschauer ganz tolle Bilder entstehen, aber im Folgenden wird es immer kürzer.

Zum ersten Mal war sie es, die sich zurückfallen lassen musste

Dieser Satz zum Beispiel ist die gesamte Beschreibung des einen Kampfes. Es beginnt damit, dass sie ein paar Laserschüsse abbekommt und geht damit weiter, dass sie sich zurückfallen lässt. Dass es nebenbei um Leben und Tod geht und da ganz viel Action im Spiel ist, scheint ja nicht zu interessieren 😉

Ganz gut war allein der Kampf gegen die Hunde noch, auch wenn ich nicht verstehe, weshalb die nicht als Rudel gekämpft haben. Aber ansonsten ist vieles an dem Teil noch zu oberflächlich.

(Nimm die Kritik nicht zu hart, aber ich sagte ja, dass ich Autoren nach ihren Kampfbeschreibungen bewerte 😉)

Bin trotzdem gespannt auf den nächsten Teil und hoffe, dass es noch viel Spannung gibt in den nächsten Teilen.
 
Nachvollziehbare Kritik ist schon in Ordnung. Ich habe den Teil mit den Gardisten etwas überarbeitet. Stimmt schon, da bin ich nicht so ins Detail gegangen. Die Hunde haben nicht im Rudel angegriffen, da sie ein Konga gebildet haben. :lol:

Das sich sonst keiner gemeldet hat, läßt tief blicken. :shocking: Nur Spaß. 😛

Und auch hier nochmal vielen Dank an SHOKer für die Korrektur. :hat:

Nächstes Update wohl noch am Wochenende, mal sehen, wie es Zeitlich aufgeht.

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"Schild, maximale Leistung, fest vor mich!", dachte sie gerade noch rechtzeitig und die Geschosse prallten ab, auch wenn der Schild grell aufflammte.
"Der Anzug und Schildgenerator ist ja reinste Archotech! Und wer es tötet, darf es behalten!" Ihr Peiniger schob lachend ein weiteres Magazin in die Boltpistole.

"Täusche Bewusstlosigkeit vor, benutze deine Kräfte, um ihn zu manipulieren, du kannst das. Tu es jetzt!", befahl ihr Passagier. Gavri hustete ein weiteres Mal massiv Blut, lies ihren Körper erschaudern und ihren Kopf zur Seite sinken und blieb ruhig liegen. Das war der erste Teil, Tod stellen war nicht so schwer, nicht nachdem ihre Schmerzen betäubt waren. Aber was sollte sie jetzt tun? Ihre Kraft einsetzen, wie? Ihr Passagier hatte gut reden. Auf einmal veränderte sich ihr Verständnis ihrer Umgebung. Obwohl ihre Augen geschlossen waren, konnte sie den Verräter deutlich vor sich sehen. Oder besser gesagt, sie sah sein Abbild. Ein verdrehtes, verderbtes Ding, dessen Seele unrettbar verloren war. Die Psionikerin sah die Abscheulichkeiten, die er begangen hatte, sah Sadismus, die Freude am Vernichten, die Lust am Vergewaltigen und Verstümmeln. Seine unendliche Gier nach mehr Macht, mehr Gewalt, mehr Leid, mehr Vernichtung. Den Wunsch, Khorne selbst auf sich aufmerksam zu machen. Ihre Sinne sahen ihn nicht nur, sondern glitten in ihn hinein. Es war ein unglaublich befremdliches Gefühl, seinen Geist zu berühren. Und es war unglaublich eklig, wie wenn man etwas Schleimiges berührte. Einen kurzen Moment glaubte sie, die Hülle nicht durchstoßen zu können, dann war sie in seinem Geist.

Instinktiv wusste Gavri, was sie zu tun hatte, wo sie ansetzen musste. Und sie machte ihm klar, dass seine Kameraden es nicht zulassen würden, dass er die Sklavinnen und die Archotech bekommen würde. Er musste jetzt handeln oder sie würden ihn töten, um ihm seinen wohl verdienten Fang zu rauben. Und es war schon beinahe viel zu einfach. Das mussten eindeutig ihre Hexenkräfte sein, die sie da gerade eingesetzt hatte. Diese Kräfte machten ihr große Angst, es war schrecklich, was man damit tun konnte. Sie war definitiv eine Hexe, das war der letzte unleugbare Beweis gewesen.

"Sie ist mein!", schrie der Gardist mit der Boltpistole und schoss auf seine Kameraden. Ein kurzes aber heftiges Gefecht entbrannte auf kürzeste Distanz zwischen den Gardisten, welche sich hier versammelt hatten. Schnell war es ein Kampf jeder gegen jeden, da der Überlebende den ultimativen Preis gewinnen würde. Derweil blieb sie bewegungslos liegen, betrachtete nun mit ihrer Kraft sich selbst. Mit ihrer Macht tauchte sie in ihren Körper ein und sah die erlittenen inneren Verletzungen. Es sah nicht gut aus. Sie wollte, dass die Dinge in ihr wieder ganz waren. Und ihr Wille reichte aus, um dies zu bewerkstelligen. Mit ihrer Kraft ersetzte sie die Zellstrukturen, die unter der Wucht der Einschläge gerissen waren. Die Hexe verstand nicht genau, was sie da tat, aber es schien sich richtig anzufühlen. Schließlich erstarb der Lärm des Kampfes um sie herum. Gerade rechtzeitig war sie fertig geworden.

"Alles mein!", rief der Sieger des Scharmützels, jener Gardist, den sie erfolgreich manipuliert hatte. Der Verräter kam rau lachend näher. Dann stürzte der Khornekultist kopfüber zu ihr und kam neben ihr zum liegen. Der Mann rührte sich nicht mehr und eine rote Lache breitete sich schnell unter ihm aus, gespeist von einer gewaltigen Wunde im Oberkörper. Schwer atmete sie aus und richtete sich vorsichtig auf. Mit diesen Kräften war sie wohl vor nicht einmal zwei Stunden ihrer Hinrichtung entkommen. Hexen wurden diese Kräfte nachgesagt, offensichtlich verfügte sie darüber auch. Gavri wusste nicht, ob sie froh darüber sein sollte oder nicht. Aber ohne wäre sie heute schon zweimal gestorben. Auf der anderen Seite wäre sie ohne diese Kräfte auch nie als Hexe angeklagt worden. Ihr Körper schien wieder in Ordnung zu sein und sie reinigte erst mal das blutverschmierte Visier ihrer Helmkappe, indem sie Haube einfach ein- und dann wieder hochfuhr. Die Anzeigen zeigte nun wieder grüne Zustandsicons an.

Blonde Hexe hatte er sie genannt und es schien eine Belohnung für sie zu geben. Waren dieser grausame Prinz Eunice und diese ganzen blutrünstigen Wahnsinnigen etwa wegen ihr hier? Das war eine Möglichkeit, die ihr gar nicht gefiel. Was war an ihr so besonderes, dass deswegen ein ganzes Schiff geentert wurde? Oder war es ihr Passagier, den sie eigentlich wollten? Oder waren sie hinter den Sachen her, die sie aus der Gruft mitgebracht hatte? Aber nein, der Gardist hätte ja ihre Ausrüstung für sich beansprucht und nur ihren Kopf abgeliefert. Aber woher wussten die von ihr? Diese Fragen stellte sie auch dem "Was auch Immer" in ihr, aber wieder mal bekam sie keine Antwort. Aber sie hatte andere Sorgen, um müßig über das Warum des Überfalls nachzudenken. Es war wichtiger, endlich zu ihren Schutzbefohlenen zu gehen. Hoffentlich lebten ihre kleinen Lieblinge noch.

Sich ihrer Sterblichkeit nun stärker bewusst, bewegte sie sich nun vorsichtig nach oben, nutzte Deckungen und arbeitete sich so Stück für Stück vor. Sie begegnete noch zwei versprengten Gardisten, die sie aus dem Hinterhalt erschoss. Gnade verdienten sie nicht, da sie die Verderbtheit ihrer Herzen sah. Dann war der Weg nach oben erst einmal frei. Auf der Höhe von Deck A, dem Deck, welches den Luxusreisenden alleinig vorbehalten war, traf sie auf einen leibhaftigen Dämon. Das nahm Gavri jedenfalls an, dass es einer sein musste, denn er ähnelte keiner natürlichen Xenosform, die sie von Schautafeln im Unterricht her kannte. Diese Tafel zeigten in der Regel nur eine gemalte Abbildung, den Namen des Xenos, seine Gefährlichkeitseinstufung und mit roten Kreisen waren die verwundbarsten Stellen markiert.

Das Ding jenseits des Schleiers hatte Beine mit zwei Kniegelenken, die in Hufen endeten. Gebogene Hörner auf dem langgezogenen Schädel mit herausragenden Raubtierzähnen und trug ein mit brutalen Zacken verunstalteter Zweihänder in seinen Klauenhänden. Auch hatte er etwas äußerst Fremdartiges an sich, genau so wie die seltsamen Hunde vorher. Eigentlich sollte sie vor Furcht erstarren, Panik bekommen oder wenigstens Angst haben. Aber in ihr war nur die Gewissheit, dass dieses Ding in genau siebenundfünfzig Sekunden tot sein würde. Und zwar für immer. Wahrscheinlich gab ihr Passagier ihr diese Information und die innere Ruhe, die Gavri verspürte.

"Sieh an, das kleine blonde Hexlein! Jetzt verlierst du deinen Kopf!", geiferte der Dämon mit einer knurrigen Stimme und griff während seiner Rede schon wie rasend an. Sein mächtiger Zweihänder fuhr kraftvoll mit einem auf ihren oberen Torsobereich gezielten Hieb herab. Gavri brachte ihr Schwert gerade noch rechtzeitig hoch und parierte sein Klingenwaffe mit dem ihren. Funken sprühten und der Aufprall war so stark, dass sie nicht nur einen Schritt zurückweichen musste, sondern auch beinahe ihre Nahkampfwaffe fallen gelassen hätte. Der Aufprall erschütterte sie bis ins Schultergelenk. Diese Kreatur war für ihre Größe sehr stark. Das waren keine guten Nachrichten. Aber ihr Anderthalbhänder hatte eine tiefe Scharte hinterlassen und rote Runen glühten grell auf der Klinge des Dämons auf. Dem nächsten Hieb wich sie lieber aus und schoss auf den Mistkerl mitten in die Brust. Das Mädchen traf, aber ihr Schuss richtete keinen Schaden an. "Maximale Energie!" Gavri tänzelte weitere Stufen zurück, um Raum zu gewinnen und versuchte es mit der gleichen Taktik noch einmal. Wieder wurde die Energie abgeleitet. Die Pistole war wohl wirkungslos gegen solch ein Wesen. Hoffentlich galt das nicht auch für ihr Schwert. Gavri halfterte ihre Pistole und nahm nun das Schwert mit beiden Händen.

Es verwunderte sie, wie wenig Angst sie vor dem Dämon hatte. In den Geschichten, die man sich leise hinter vorgehaltener Hand erzählte, wurden die Menschen meist alleine schon vom Anblick eines Dämons wahnsinnig. Sie sah nur eine überaus hässliche blutgeile ziegenbockartige Kreatur mit einem viel zu großem Schwert. Und er würde gleich sterben, da war sie sich absolut sicher. Ihr Passagier schien ihr dieses Wissen zu geben, auch wenn er nicht weiter eingriff.

"Dein Kopf für seinen Thron. Dein Blut für den Blutgott!" Ein weiterer brutaler Hieb auf ihren Torso gezielt, sie tänzelte übertreiben zurück. In ihrem Kopf manifestierte sich ein grober Plan, wie sie dieses Ding vernichten konnte.
"Ist das alles, was du kannst? Hohle Sprüche klopfen und Luft zerschneiden?" Sie musste ihn provozieren, um ihn unvorsichtig werden zu lassen.
"Ich werde dich ausweiden und du wirst den zähen Geschmack deiner Gedärme kennen lernen!", grollte der überaus reizbar wirkende Dämon.

"Du wirst lachen, das hat man mir heute schon mal angedroht, nur von der Ekklesiarchie! Fällt dir denn nichts Besseres ein? So ein mickriges kleines schwächliches Dämonchen wie du ist wohl auch nicht besonders einfallsreich." Das gehörnte Ding kreischte wütend auf, bedrängte sie stärker mit schnellen wuchtigen Hieben. Immer hastiger wich das Pilgermädchen zurück, bis sie einen Schritt zur Seite tat, ihn passieren lies und einfach mit einem wuchtigen, mit der Kraft beider Arme geführten Hieb durch die Schulter ihre Klinge tief in die Brust schlug. Wie durch Butter glitt ihr Anderthalbhänder durch Knochen und Fleisch hindurch und zerstörte lebenswichtige Organe. Dunkles Blut spritzte durch das Treppenhaus und benetzte die Wände und den Boden. Ihr Schwert leuchtete ein weiteres Mal grell auf, sie zog die Klinge ohne Widerstand aus seinem Balg und der Dämon blieb als ausgetrocknete Hülle zu ihren Füßen liegen. Dann verbrannte auch er in den blauen Flammen zu Asche. Neue Kraft schien von ihrem Schwert ausgehend in sie zu strömen und auf einmal fühlte sie sich richtig erfrischt. Auch ihr Arm tat nicht mehr weh. Mit der Kraft kam auch ihr Optimismus wieder, aber eine innere Stimme gemahnte, das nicht als zu einfach aufzufassen. "Bedenke, noch bist du sterblich!"

"He! Du, was in mir ist! Sag, was bist du? Sind diese ganzen Irren wegen dir hier?" Rief sie laut, aber die innere Stimme meldete sich kein weiteres Mal. "Blödes Ding! Kannst ruhig was sagen, wenn du schon in mir bist. Echt wahr!" Immer noch keine Antwort, das Etwas in ihr zog es vor, zu schweigen.

Ungehindert eilte Gavri nach oben und kam nun endlich an die goldverzierten Tore der ehrwürdigen Kathedrale, welche das geistige Herzstück des Pilgerschiffes war. Ihr stockte der Atem, als sie sah, was sich gerade in dem heiligen Gebäude abspielte. Die Kathedrale war ein Versammlungsort, ein Ort des gemeinsamen Gebets und Gottesdienstes. Sie war so konzipiert worden, dass die weit über zehntausend Pilger des Schiffes diesen heiligen Ort mehrmals am Tag schnell aufsuchen und auch wieder verlassen konnten. Deswegen gab es viele Eingänge und Aufgänge. Einen solchen Ort zu verteidigen war ein militärischer Albtraum. Durch mehrere aufgebrochene Einlässe schienen unablässig Entermannschaften jeder Art einzudringen.

Das Mädchen sah die deformierten Mutanten, die seit Generationen in den Gruben der "Geißel der Galaxis" von an den Boden geketteten, zu Gebärmaschinen degradierten Frauen gezüchtet wurden. Nur verdiente Veteranen der Entermannschaften durften diese Frauen besteigen und ihren Samen weitergeben. Die Babys wurden, sobald sie Zähne bekamen und krabbeln konnten, zu acht in dunkle Kammern eingesperrt, Nahrung bekamen sie keine. Nach einem Monat lies man den einzigen Überlebenden heraus, der seine Kameraden getötet und verspeist hatte. Bevor so ein Mutant überhaupt laufen konnte, hatte er schon getötet und war zum Kannibalen geworden. Armselige Kreaturen im tiefsten Sinne des Worte. Gavri verstand nicht, woher sie das alles wusste, aber sie konnte es deutlich vor ihren Augen sehen, als sie in ihre Herzen blickte.

Dann waren da noch die Verräter, die mehr oder weniger freiwillig zum Chaos übergelaufen waren, sei es als Individuum, oder Teil einer Einheit. Manche, weil sie frei morden wollten, andere, weil das Imperium für sie zu hohe Ansprüche an Pflicht und Disziplin gestellt hatte. Wiederum andere waren mit ihren Schiffen aufgebracht und gefangen genommen worden, vor die Wahl gestellt, entweder als Sklave weiter zu leben oder grausam und qualvoll zu sterben. Allen war gemeinsam, dass sie unglaubliche Gräuel begangen hatten. Das Abschlachten von kleinen Kindern, Kannibalismus, teilweise an Opfern, die dabei noch gelebt hatten. Mit der Liste ihrer Abscheulichkeiten ließe sich ein Buch füllen und wäre immer noch nicht vollständig.

Und die dritte Gruppe bestand aus Abschaum, der auf Chaosplaneten geboren worden war, die sich aber nicht unbedingt im Ocularis Terribus befinden mussten. Aufgewachsen in der wortwörtlichen Hölle, wo nur das Gesetz des Stärkeren, Gemeineren und Hinterhältigeren eine Bedeutung hatte. Worte wie Gnade, Mitleid, Ehre, Reue oder Liebe waren ihnen fremd, in ihrem Dialekt wurde das alles mit einem Wort zusammengefasst, Schwäche.

Der Ring der Verteidiger aus bewaffneten Pilgern, Nonnen, Zeloten, Graurücken und Leibwächtern der Adligen und Reichen Pilger des B und A Deckes war auf dünne Linien zusammen geschrumpft, die hinter improvisierten Barrikaden, die aus Leichen von Pilgern und Chaosanbetern bestanden, einen verzweifelten Abwehrkampf führten. Auf den Balustraden und Balkonen verteilt feuerten mehrere als Wachmannschaften angeheuerte Veteranen mit ihren Lasergewehren in die Menge der Angreifer. Einige mit Fernwaffen aller Art bewaffnete Verräter schossen gezielt zurück, aber wann immer ein Veteran tot getroffen zu Boden ging, nahm ein tapferer Pilger die Position des Schützen ein, um zu schießen, nur um ebenfalls Herzschläge später selber zu fallen. Man brauchte kein strategisches Genie sein, um die Aussichtslosigkeit der Lage für die Pilger zu erkennen. Nur noch ein Wunder konnte sie retten. Gavri lächelte traurig bei dem Gedanken.

"Wenn nicht wir für ein Wunder sorgen können, wer dann?", meldete sich ihre innere Stimme mal wieder. "Hab keine Angst, diese da werden nicht unser Ende sein. Gemeinsam werden wir sie ausmerzen, denn die Zeit ist unser Verbündeter."
"Wie meinst du das?"
"Auf, die Zeit des Tötens ist gekommen." Gavri straffte sich, bewegte ihren Kopf leicht hin und her, bis der Wirbel knackte und begann in die Kathedrale zu laufen. Die ersten Khorneanhänger wurden auf sie aufmerksam, als sie gehend mehrere von ihnen niederschoss.
"Die blonde Hexe!" Brüllte einer der Mutanten, der einen Sprachverstärker haben musste, denn seine Stimme übertönte den Lärm. "Achtundachtzig Sklavinnen für den, der sie tötet! Ihr Kopf für seinen Thron!"

Auf einmal sah sich Gavri der ungeteilten Aufmerksamkeit von sehr vielen blutrünstigen Khorneanhängern ausgesetzt und Panik kam in ihr hoch. Es war selbstmörderischer Wahnsinn, sich dieser unüberschaubaren Übermacht offen im Kampf zu stellen.
"Keine Angst, lass dich nicht von ihrer Anzahl schrecken. Töte einfach einen nach den anderen", meldete sich die Stimme ihres Passagiers ein weiteres Mal.
"Du hast gut reden!" Dann schien die Zeit immer langsamer zu werden. Das Gebrüll verzerrte sich zu einem langen anhaltenden Ton und die Welle der Khornekultisten bewegte sich wie im Schneckentempo auf sie zu. Sie nutzte die Zeit, um Dutzende zu erschießen, die unmöglich langsam in sich zusammensanken. Das hatte ihr Passagier also gemeint, dass die Zeit ihr Freund wäre. Und nun verstand Gavri, warum Hexen so gefürchtet waren. Mit einer solchen Macht konnte man sich sehr viel erlauben und damit auch durchkommen.

Sie schoss ihr Magazin vollständig leer, wechselte nicht mal übereilt die Batterie und schoss die erste Welle von Angreifern einfach zusammen. Dann begann die Zeit sich wieder schneller zu bewegen und ihr wurde klar, dass es nicht ausreichen würde, sie nur zu erschießen, sondern sie musste ihre beiden Waffen benutzen. Also rannte sie in den Feind hinein. Angetrieben von ihrem Passagier, der jede mögliche Reaktion des Gegners auf eine einzige begrenzte.

Und dann begann sie wieder zu tanzen. Es war ein Tanz der Vernichtung, den sie vorführte. Manches Leben hätte nie geboren werden dürfen, manches hätte sich mit etwas mehr gutem Willen zum viel besseren entwickeln können. Aber allen war gemeinsam, dass sie im Tod durch ihre Hand nun gleich waren. Gavri spürte, wie Tränen ihr über Wangen flossen, über die Trauer all des Leids, was gerade passierte, über all die verlorenen Leben, die nun ausgelöscht wurden.

Durch ihr Eingreifen lies der Druck auf die schon stark dezimierten Verteidiger sofort deutlich nach. In einem Bruchteil einer Sekunde konnte sie Schwester Gerechter Zorn sehen, die über und über mit Blut bespritzt sich schwer atmend auf ihre Schwertlanze stützte und ihr mit weit aufgerissenen Augen einen kurzen Moment zusah und sich dann wieder am Kampf beteiligte. Dass ihre Lehrmeisterin noch lebte, freute Gavri und spornte sie an. Manch Chaot schoss auch einfach auf Gavri, obwohl sie von dessen Kameraden umringt war. Ein ganz Skrupelloser warf sogar eine Granate auf sie, die sie noch im Flug abschoss, auch wenn sie drei Versuche dafür brauchte. Der Sprengkörper detonierte über den Köpfen ihrer Angreifer und hatte eine recht verheerende Wirkung auf sie. Da Gavri durch ein Energiefeld geschützt war, passierte ihr gar nichts.

Momentan konnte keine Kugel sie erreichen, kein Splitter sie berühren, kein Strahl sie durchschneiden. Dazu floss die Zeit für Gavri einfach zu langsam. Die Zeit zog sich manchmal so zäh, dass sie die einzelnen Projektile auf sich zukommen sah. Nur einzelne Lasergeschosse waren deutlich viel zu schnell, als das sie ausweichen konnte, aber ihr Feld neutralisierte die schwachen Ladungen.

Langsam aber sicher bedeckten die Leichen der Gefallenen vollständig den Boden und bildeten ein neue Art von morbidem Mosaik. Es war ein unglaublich schrecklicher Untergrund, auf dem sie kämpfte und sie war in diesem Moment über die vielen gnadenlosen Stunden der Lektionen über die Balance froh, welche ihr Schwerster Gerechter Zorn auferlegt hatte. Schließlich konnte sie, als sie auf eine besonders hohe Anhäufung von Leichen stehen musste, ihre Zwölf Schutzbefohlenen entdecken, die mit gefalteten Händen in der Nähe des Altars zusammen gekauert standen und sie mit großen Augen anschauten. Wenigstens diese Kinder lebten und ihr wurde es leicht ums Herz.

Weitere Angriffswellen wurden rücksichtslos auf sie geworfen, aber keiner konnte ihr etwas tun. Dazu waren sie einfach zu langsam, während sie alle Zeit der Welt zu haben schien, anlegen, zielen, abdrücken mit der linken. Anvisieren und zustechen mit der Rechten. Ihr Schwert durchschnitt Panzerung, Fleisch und Knochen als wäre es Butter. Mehrmals musste sie das Hochenergiemagazin ihrer Laserpistole wechseln, aber selbst dazu hatte sie ausreichend Zeit. Schließlich ebbte der Strom ab. Bullige Einpeitscher versuchten die verbleibenden Truppen mit Peitschenhieben und exemplarischen Exekutionen zu motivieren, sich ihr zu stellen. Einige Chaoskultisten versuchten sogar zu fliehen, nur um von ihren eigenen Leuten erschlagen zu werden. Schließlich stand sie alleine auf einer Anhäufung von Leichen, der letzte Angreifer rutschte tot zu Boden. Einige wenige Überlebende des Chaosabschaum kauerten sich furchtsam in die Ecken, als ob sie so ihrem Ende entgehen könnten.

Aus einem der aufgebrochenen Eingänge vor ihr schritten nun acht gewaltige, in blutrote, mit Bronze verzierte Rüstungen gehüllte Kämpfer in den Raum. Sie waren größer, als ein sterblicher Mensch normalerweise werden konnte. Diese Krieger überragten sie um mindestens drei Köpfe und sie kam sich vor wie ein kleines Kind gegenüber von Erwachsenen. Space Marines! Für einen kurzen Moment machte ihr Herz einen Freudensprung, als sie die angesehensten Verteidiger des Imperiums ansichtig wurde. Nur die edelsten, tapfersten und mutigsten Krieger der Galaxie wurden für würdig befunden, die Menschheit im Namen des Imperators als Space Marine in einer Servorüstung gehüllt zu verteidigen. Auf vielen Planeten hatte sie ehrfürchtig vor den riesigen Statuen der Helden der Space Marines gekniet, deren Mut für alle eine heilige Inspiration war. Aber dann wurde ihr klar, dass dies die Verräter sein mussten, welche auf dem Berserkerschiff stationiert waren. Gavri wurde schwer ums Herz, als sie die mächtigen und gefürchteten Krieger des Chaos musterte. Ihr Datablock spielte ihr nun die Daten ein, Verräter der World Eaters. Chaos Space Marines der übelsten Sorte. Gefürchtete Nahkampfspezialisten und die imperiale Standarddoktrin mahnte als effektivste Gegenmaßnahme ein strategisches Bombardement bei Sichtung an, egal ob sich eigene Truppen in dem Gebiet befanden oder nicht.

Diese Riesen trugen Helme, die das Khornesymbol darstellten, und in ihren Händen trugen sie surrende Kettenäxte und blasphemisch verzierte Boltpistolen. Aber sie ignorierten sie erst einmal, sondern erschlugen mit wilden Hieben ihrer Äxte die letzten der feige kauernden Mutanten, Verräter und Chaosanbeter. "Blut für den Blutgott", schrien sie dabei, denn Khorne interessierte es offenbar nicht, wessen Blut floss. Ihr Anzug begann ohne ihr bewusstes Zutun die einzelnen Mitglieder des Trupps auf ihr Display zu projizieren. Die Rüstungen ihrer Gegner wurden analysiert und sie bekam einen Wust an verwirrenden Daten präsentiert. Mit den meisten konnte sie rein gar nichts anfangen, das betraf Wissensgebiete, die sie in der Schule noch nicht mal gestreift hatte. Auf alle Fälle wurden bei jedem finsteren Streiter des Chaos Schwachpunkte in der Rüstung aufgezeigt. Diese Fülle an Daten konnte sie sich unmöglich alle merken. Aber vielleicht konnte ihr Passagier damit irgend etwas anfangen, der mal wieder nichts Erhellendes zu der Lage beitrug. Sollte sie angreifen? Abwarten? Sich taktisch neu zu positionieren? Konnte sie mit ihren Waffen überhaupt etwas gegen sie ausrichten? Mit dem Schwert wahrscheinlich schon, die Klinge schien fast alles ohne Probleme durchdringen zu können.

Anfangs waren die Marines freudig begrüßt worden, aber dann war den Pilgern aufgegangen, dass diese rotgerüsteten Space Marines auf ihren Rüstungen die gleiche Ikonographie trugen, wie die Uniformen der Khornekultisten. Es war nun unnatürlich still geworden. Hier und da stöhnte und schrie ein verwunderter Pilger. Einige weinten, sei es um Trauer um verlorene Angehörige oder aus Angst wegen der höchst undurchsichtigen Gesamtsituation. Leise wurden Gebete gesprochen. Am lautesten surrten die Antriebe der Äxte der Khorneberserker und die der Eviscreatoren einiger Zeloten. Da die Berserker sich erst mal damit begnügten, ihre eigenen Leute zu erschlagen, griff sie auch keiner der Pilger an. Gavri hielt sich auch erst mal zurück, da sie nackte Angst verspürte.

Es war irgendwie schade, dass die ersten Space Marines, die sie richtig zu Angesicht bekam, Chaos Space Marines einer Verräterlegion waren. Diese nahmen nach Beendigung ihres Abschlachten der eigenen Leuten in einem weiten Halbkreis gegenüber ihr Aufstellung. Einer legte ein kleines mitgeführtes bronzenes Gerät auf den Boden und schien es zu aktivieren. Gavri hatte keine Ahnung, was das sein konnte und auch eine Abfrage ihres Datablocks brachte nur die Antwort, "Korrumpierte Technologie, kein Eintrag." Allerdings schien es sich um keine Bombe zu handeln, denn die Marines waren davon keine fünf Meter entfernt.

Die ganze Situation hatte etwas Unwirkliches, etwas Surreales. Sie stand auf einer Anhäufung von Leichen, errichtet mit den Überresten der mit gefürchtetsten Entertruppen dieser Galaxie. Nur wenige Schiffe des Imperiums hatten je einer Enteraktion von Khorneanhängern standgehalten, wie Informationen ihres Datablocks ihr verrieten. In den engen verwinkelten Gängen konnten die Anhänger des angeblichen Blutgottes ihr Nahkampfpotential in voller Stärke ausschöpfen. Nur wenn die Imperialen Schiffe ein Kontingent von Space Marines an Bord gehabt hatten, waren Gefechte gewonnen worden. Und sie hatte das fast alleine vollbracht. Eigentlich hätte sie Triumph und Stolz spüren müssen, aber in ihr war nur Trauer um die verlorenen Leben und Seelen.

Angeblich waren laut ihrem Datablock solche Khorneberserker von Blutrausch getriebene Wahnsinnige, aber diese hier starrten sie nur unergründlich mit den messingfarbenen Augen ihrer Helme an, auch wenn sie durchaus eine aggressive Körperhaltung hatten und nur darauf zu warten schienen, sich auf sie zu stürzen. Ihr war klar, dass sie auf etwas warteten.
"Ist es jetzt an der Zeit, Angst zu haben?", fragte Gavri in Gedanken ihren Passagier. "Wie soll ich nur mit solchen Kampfmaschinen fertig werden?"

"Hab keine Furcht. Diese da werden nicht unser Tod sein. In keiner Zeitlinie töten sie uns. Aber ihr Anführer, vor dem müssen wir uns hüten, denn seine Macht ist groß und die Zukunft um ihn ungewiss." Na prima, noch schlimmer als Chaos Space Marines. Von ganz schlimm zu noch viel schlimmer.
"Was bist du?" Das Mädchen richtete ihren Blick wieder auf die Leichen unter ihr. "Wieso wollen sie mich, oder besser gesagt, uns töten? Was ist nur in den sieben verlorenen Tagen passiert? Und was bist du?"
"Die Zeit ist gekommen, erinnere dich und verstehe!" Ihr Blick fokussierte sich auf ihr Schwert, die Klinge war immer noch makellos, als hätte sie nicht unzählige von Leben beendet. Leicht knisternd fuhren die blauen Flammen über die Klinge. Blaues Licht, blaues Licht dass sie umgab, durchdrang und dann wusste sie wieder, was damals passiert und was in ihr war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja ich bin gerne der Buhman .. du solltest unbedingt die Wortwiederholungen meiden, grade bei dem Abschnitt unten ist mir das ganz übel aufgestoßen :x

"Sieh an, das kleine blonde Hexlein! Jetzt verlierst du deinen Kopf!", geiferte der Dämon mit einer knurrigen Stimme. Sein mächtiges Schwert fuhr kraftvoll mit einem auf ihren oberen Torsobereich gezielten Hieb herab. Gavri brachte ihr Schwert gerade noch rechtzeitig hoch und parierte sein Schwert mit dem ihren. Funken sprühten und der Aufprall war so stark, dass sie nicht nur einen Schritt zurückweichen musste, sondern auch beinahe ihr Schwert fallen gelassen hätte. Der Aufprall erschütterte sie bis ins Schultergelenk. Diese Kreatur war für ihre Größe sehr stark. Das waren keine guten Nachrichten. Aber ihr Schwert hatte eine tiefe Scharte hinterlassen und rote Runen glühten grell auf der Klinge des Dämons auf. Dem nächsten Hieb wich sie lieber aus und schoss auf den Mistkerl mitten in die Brust. Sie traf, aber ihr Schuss richtete keinen Schaden an. "Maximale Energie!" Sie tänzelte weitere Stufen zurück, um Raum zu gewinnen und versuchte es mit der gleichen Taktik noch einmal. Wieder wurde die Energie abgeleitet. Die Pistole war wohl wirkungslos gegen solch ein Wesen. Hoffentlich galt das nicht auch für ihr Schwert. Gavri halfterte ihre Pistole und nahm nun das Schwert mit beiden Händen.
 
@Blautann:

Lies doch mal den Text vor dem Text 😉

Nächstes Update wohl noch am Wochenende, mal sehen, wie es Zeitlich aufgeht


Hm, hatte ich zu dem Teil schon was gesagt? Nicht viel, oder?

Also auf jeden Fall besser als der davor, aber an einigen Stellen klingt der Stil doch irgendwie naiv und sehr einfach gehalten. Ist das Absicht, weil du aus Sicht eines jungen Mädchens schreibst?

Der Kampf gegen den Dämon fand ich dann ehrlich gesagt nicht spannend. Er wirkt albern. Und zum anderen ist wesentlich mehr Zeit vergangen als die ca 50 Sekunden, die der Passagier vorhergesagt hat.

Was ich dir empfehlen würde, um die Geschichte nicht ganz so oberflächlich zu halten: Schreibe mal öfters direkt aus Gavris Sicht, vielleicht auch unwichtige Dinge. Du beschreibst zwar ganz toll, was sie so tut, aber was genau sie dabei wahrnimmt, das geht dabei unter.
So ganz einfache Dinge wie "Sie spürte, wie ihr Herz schnell gegen ihre Rippen schlug." oder "Für ihre Ohren klang ihr eigener Atem dröhnend laut und sie rechnete damit, dass jeden Moment ein brüllender Mob Chaoskrieger auftauchen würde." oder zum Thema Kampfbeschreibungen: Beschreib den Kampf nicht einfach nur als Tanz, geh auch darauf ein. du musst nicht beschreiben, wie sie jeden einzelnen tötet, aber so gelegentliche Ausschnitte. Hier mal ein Beispiel, wie ich es schreiben würde. Nur als Empfehlung. Wenn es nicht so deinem Stil entspricht, dann lass es natürlich.

SHOKer schrieb:
Einmal nahm sie hinter sich kaum hörbar das charakteristische Pfeifen war, mit dem eine Klinge durch Luft schnitt. Herumwirbeln, die auf ihren Hals gezielte Klinge mit dem Schaft der Laserpistole beiseitedrücken und dem überraschten Angreifer das eigene, blau leuchtende Schwert in den Unterleib zu rammen, war eins für Gavri. Bevor ihr jüngstes Opfer zusammengebrochen und mit aufgerissenen Augen auf dem Boden aufgekommen war, hatte sie sich bereits umgewandt und sich auf zwei deformierte Mutanten gestürzt, deren mächtigen Muskelpakte nutzlos gegen die grazilen Bewegungen des jungen Mädchens waren. Wenig später fügten sich ihre Körper in das Mosaik aus Leichen ein und Gavri setzte ihren tödlichen Tanz durch die schier endlose Menge fort.

Ich hoffe, ich konnte ein wenig nützliche Kritik abgeben.
 
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Reaktionen: Akktok
Nun, lieber Nakago, wenn man einen Schreiberling zu sehr lobt, verfällt er nur allzu gern in Hybris und das wollen wir ja nicht. 😛
Die letzten beiden Teile haben mir vom Stil und von der Handlung her, sehr gut gefallen. Nur bei der Beschreibung der Kämpfe muss ich mich den Kritikern anschließen. Da kann man sich meist nicht wirklich etwas bildlich vorstellen und auch die Spannung kommt etwas zu kurz.
Ansonsten hoffe ich, bald wieder was zu lesen zu bekommen. Ist mal etwas anderes als Hausarbeiten schreiben und auf Klausuren lernen.
 
@Blautann:

Lies doch mal den Text vor dem Text
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Habe es diesmal nicht geschafft den Text in einem Rutsch zu lesen (Arbeit), und war auch etwas mitgerissen und aufgewühlt von dem ganzen Geschehen, deswegen ... ^_^

Ach, was mir noch aufgefallen ist, warum hat Gavri auf einmal einen Anderthalbhänder ? Dachte das wurde als Säbel vorgestellt ?
 
Puh! Da ist jetzt einiges aufgelaufen.

Den Absatz mit dem "Schwert" habe ich überarbeitet. Da hatte ich wohl gerade einen Dialog von Romea und Julia im Kopf. :lol: Manchmal liest man einen Text ein Dutzend Mal und so was fällt einem gar nicht auf. :look:

Kampf mit dem Dämon. Ich weiß nicht, eine rasende Bestie ins Leere laufen zu lassen, fand ich jetzt gar nicht so blöd. Bei diesem einen Film mit Alain Delon hat es damals auch geklappt. 😛 Also die Dialoge dauern etwas weniger als 20 Sekunden und nebenher kämpfen die auch. Sollte also zeitlich in etwa hinkommen. :starwars:

Kampfbeschreibung. Yup, ist bei Massenkämpfen nicht so einfach. Geht man zusehr ins Detail, verzettelt man sich nur. Beim finalen Kampf werde ich mehr ins Detail gehen, versprochen. :innocent:

Von Säbel war nie die Rede, immer nur von Schwert, auch diesem Absatz habe ich ziemlich oft das Wort Schwert darin, sollte ich auch noch mal überarbeiten.:sweatingbullets:

Update am Wochenende kann ich nicht versprechen, schätze aber mal, dass spätestens Sonntag noch was kommen sollte. Kommt auch darauf an, ob SHOKer überhaupt Zeit hat.
 
Nakago schrieb:
Kampf mit dem Dämon. Ich weiß nicht, eine rasende Bestie ins Leere laufen zu lassen, fand ich jetzt gar nicht so blöd. Bei diesem einen Film mit Alain Delon hat es damals auch geklappt. 😛 Also die Dialoge dauern etwas weniger als 20 Sekunden und nebenher kämpfen die auch. Sollte also zeitlich in etwa hinkommen.

ich fand weniger das Ende lächerlich (das war schon ok so) sondern eher die Dialoge und Handlungen des Dämons. Selbst wenn es kein Blutdämon ist (obgleich die anfängliche Beschreibung an einen erinnert), sollte er ein bisschen mehr draufhaben, als rumzubrüllen und dumm auf jede Provokation zu reagieren. Überhaupt würde ich ihn ehrlich gesagt weniger (am besten gar nicht) reden lassen und dafür ein paar mehr intelligente Angriffe ausführen lassen.

Tipp: Es kommt für beide Seiten cooler, wenn Gavri ihn nicht mit Worten provoziert, sondern indem sie seinen Angriffen immer wieder ganz knapp entkommt oder ihm leichte Wunden zufügt, die ihn reizen und wütend machen.

Nakago schrieb:
Update am Wochenende kann ich nicht versprechen, schätze aber mal, dass spätestens Sonntag noch was kommen sollte. Kommt auch darauf an, ob SHOKer überhaupt Zeit hat.

morgen vormittag hab ich Autobahnfahrt von der Fahrschule aus, ansonsten bin ich das ganze wochenende nach bisheriger Planung zu Hause. Solange du nicht wieder auf die Idee kommst, mir einen Teil 23:20 Uhr zu schicken, sollte ich das hinbekommen.
 
@ SHOKer​



Ein Blutdämon sieht etwas anders aus, größer und mit Flügeln. :lol: Gavri hat diesmal eben alleine gekämpft und da war sie leider dem Dämon nicht überlegen genug, um ihn mit kleine Wunden oder überlegenen Manövern zu reizen. Hätte sie ja dann auch gar nicht nötig gehabt.​




Vielen Dank für die prompte Korrektur.:clap:​




Nächstes Update dann Montag Nachmittag.



Kapitel V

Position: Unbekannt
Zeit: 9 228 994.M41
Person: Gavri Pilgerstochter

Gavri starrte ungläubig in das blaue Licht in der Kammer hinter der Türe, das langsam an Intensität verlor und dann zu angenehm weißem, hellem Licht wurde. Sie sah einen runden Raum, der größer war, als es der Umfang der Säule eigentlich ermöglichen sollte. In der Mitte stand ein runder gedeckter Tisch, davor ein einziger Stuhl, auf dessen Lehne ein Kleid und ein Schlüpfer drapiert waren. Das hatte sie nun wirklich nicht erwartet.

Vorsichtig bewegte sie sich in den Raum und es überraschte sie nicht wirklich, dass der Eingang hinter ihr wieder verschwand. Neugierig trat sie vorsichtig nach allen Richtungen spähend tiefer in den Raum hinein. Möglicherweise gab es auch hier eine weitere fiese Falle. Unter ihren Füßen spürte sie einen flauschigen Teppich, in den sie tief ihre Zehen graben konnte. Vorsichtig stupste sie mit der Fingerspitze den Stuhl an, der war fest, genau so wie das nach frischen Blumen duftete Kleid. Hier schien es sicher zu sein und sie entspannte sich merklich. Wie es aussah, hatten die Prüfungen wohl ein Ende und sie war am Ziel. Auch wenn es ein äußerst komisches Ziel war. Nach kurzem zögern schlüpfte sie in die Unterhose und zog sich das Kleid über den Kopf, es passte perfekt. Sie wirbelte mehrmals um die eigene Achse, um zu sehen, wie der Rock sich hob. Kichernd hörte sie auf, bevor ihr schwindlig wurde und betrachtete den Teller, der auf dem Tisch stand. Dieser schien aus richtiger Keramik zu bestehen, nicht aus Blech oder Kunststoff, wie das auf dem Schiff der Fall war. Der Rand war mit einem blauen Blumenmuster bemalt und die Malerei wirkte sehr filigran und kunstvoll. Das Essen darauf sah äußerst lecker aus. Allein schon vom Geruch lief ihr das Wasser im Mund zusammen und ihr Magen knurrte hörbar. Ob das für sie war?

"Hallo? Ist hier jemand? Darf ich das essen?" Gavri lauschte in die Stille und erhielt keinerlei Antwort. Da es ihr niemand verbot, setzte sie sich an den Tisch, nahm das wertvoll aussehende Besteck und fing an zu schmausen. Auf dem Schiff gab es für sie immer nur eine graue Pampe, die nach gar nichts schmeckte, zu essen. An hohen Feiertagen gab es manchmal etwas Anderes, wie grüne Pampe mit Geschmack nach Groxfleisch oder Gelbobst. Oder, wenn sie mit ihren Schutzbefohlenen Küchendienst im B Deck hatte, durften sie zur Belohnung die Reste der Mahlzeiten wohlhabender Pilger essen und die Teller ablecken. Das war immer herrlich, aber leider war der Küchendienst eine sehr begehrte Arbeit und ihre Gruppe wurde nur sehr selten dafür eingeteilt. Das Essen schmeckte wunderbar. Das war richtiges Fleisch, halb durchgebraten, dazu seltsames frittiertes Gemüse. Beides konnte sie nicht identifizieren, Groxfleisch war es auf alle Fälle nicht. Ein Glas mit einer kalten, aber sehr süß schmeckenden Flüssigkeit stand daneben. Sie aß, bis sie pappsatt war.

Aber jetzt hatte sie ein menschliches Bedürfnis und sah sich suchend um. Sie entdeckte eine Türe, auf der ein Symbol aufgemalt war, dass einer Frau ähnelte. Vorher war ihr diese Türe gar nicht aufgefallen und sie hätte schwören können, dass dieser Teil der Wand noch vor kurzem komplett leer gewesen war. Und tatsächlich befand sich dahinter eine richtige Toilette. Auf dem D Deck ihres Schiffes gab es nur Löcher im Boden, aber die besser bezahlenden Pilger hatten richtige Schüsseln, das wusste Gavri, weil sie die mal als Strafdienst mit ihren Schutzbefohlenen einmal hatte reinigen müssen. Die Pilgerin fühlte sich schon beinahe wie eine Passagierin vom A Deck, als sie ihrem Bedürfnis nachkam. Und das Waschbecken hatte goldene Armaturen, warmes sauberes Wasser kam aus dem Hahn. An einem richtigen Handtuch trocknete sie ihre Hände ab.

Als das Mädchen wieder durch die gleiche Türe zurückging, kam sie in einen anderen Raum. Verwirrt blickte sie sich um, die Toilette hatte definitiv nur eine einzige Türe gehabt und normalerweise hätte sie wieder in den gleich eingerichteten Raum zurück gemusst. Diesmal befand sich ein blaues Sofa in dem immer noch rundem Raum, auf einem niedrigen Tischchen stand eine Kanne mit einem dampfenden Getränk und eine Tasse aus Keramik. Als sie sich umdrehte, war die Türe zur Toilette auch verschwunden. War das hier alles überhaupt real? Vorsichtig ging sie auf die Möbelstücke im Zentrum zu und berührte das Sofa mit der Fingerspitze. Es war definitiv greifbar. Das Mädchen schüttelte den Kopf, machte die Augen auf und zu, die Einrichtung blieb. Es blieb ihr wohl nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass dies hier ein äußerst seltsamer Ort war, an dem nichts so war, wie es schien. Vielleicht konnte man sich hier ja was wünschen? Konzentriert schloss Gavri die Augen und stellte sich ganz intensiv einen Ausgang vor, der in die Freiheit führte. Erwartungsvoll riskierte sie einen Blick, aber der Raum war unverändert. "Ausgang!", rief das Mädchen mit fester Stimme, aber ihre Worte verhalten ohne Effekt. Wäre ja auch nur zu schön gewesen, um wahr zu sein.

"Oh allheiliger Gottimperator zu Terra, sei gepriesen, gesegnet sei dein Name! Siehe, ich brauche deine Hilfe, bringe mich bitte zurück ans Licht!" Gavri formte ihre Hände nach dem Gebet zur Aquila, aber natürlich hatte auch das keinerlei Effekt. Es blieb wohl nichts anderes übrig, als zu akzeptieren, dass sie hier erst mal festsaß. Sie ging zum Sofa und setzte sich darauf, ihr Blick wanderte zu der schön gearbeiteten Kanne aus Silber glänzenden Metall.

Nach kurzem Zögern schenkte Gavri sich eine Tasse von der Flüssigkeit in der Kanne ein, schnüffelte an dem wohlriechenden Dampf und nippte dann vorsichtig an dem heißen Getränk. Es war süßer Rekaf, genau so, wie sie ihn mochte. Sie kuschelte sich ins Sofa, zog die Beine ein und fühlte sich richtig wohl. Hier schien es keine Fallen zu geben, aber auch keinen weiterführenden Ausgang. Aber wenigstens hatte sie jetzt wieder richtige Kleidung an. Dazu noch so ein schönes neues Kleid. Bisher hatte Gavri immer nur schon gebrauchte Kleider getragen. Und sie war richtig satt von etwas, dass man durchaus mal als richtiges Essen bezeichnen konnte. Gavri entspannte sich und erlaubte sich den Luxus, für ein paar Minuten einfach die Seele baumeln zu lassen. Das drängende Problem, wie sie hier wieder rauskam, stellte sie erst mal nach hinten.

"Schön das es dir hier gefällt", sagte eine wohlklingende weibliche Stimme und riss sie aus ihrem Halbschlummer. Vor Schreck wäre sie beinahe vom Sofa gefallen. Das Mädchen sah sich gewissenhaft um, sogar unter dem Sofa, aber sie konnte die Sprecherin nicht entdecken. Auch Lautsprecher waren nirgendwo zu sehen.
"Wo bist du, warum versteckst du dich?", fragte sie misstrauisch und dachte an die gemeinen Fallen mit den vielen Skeletten im Raum davor. Hatte sie jetzt die Fallenstellerin vor sich?

"Ich bin hier, aber du kannst mich nicht sehen, da ich nicht wirklich auf dieser Ebene bin."
"Aha? Was bist du dann? Du bist kein Mensch, oder?"
"Nein, nicht wirklich."
"Dann bist du ein Xenos!"
"Nein, wohl eher nicht!"
"Dann bist du etwa ein Ding jenseits des Schleiers?"
"Nein, dass gewiss nicht!"

"Aha? Dann bleibt doch gar nichts mehr übrig! Es ist übrigens sehr gemein, was für Fallen du da draußen aufgestellt hast!"
"Ich habe zwar diese Anlage entworfen, aber diese Fallen wurden erst hunderte Jahre nach meinem Tod eingebaut."
"Du bist tot?" Panisch sah Gavri nach einer Fluchtmöglichkeit um, auf dem Sofa stehend nahm sie instinktiv eine Abwehrhaltung ein, wie sie Schwester Gerechter Zorn sie gelehrt hatte.
"Mein physischer Körper ist vernichtet, aber ich selber lebe noch."
"Du willst nicht zufällig meinen Körper haben?"
"Doch, genau deswegen bist du hier!"

"Dann bist du ein Dämon!", kreischte sie und schlug danach sofort die Hände auf dem Mund. Dieses Wort auszusprechen war bei Todesstrafe verboten. Dann bildete sie mit ihren verschränkten Händen die Aquila vor ihrer Brust. "Der Imperator schützt!"
"Nein, kein Dämon, ich bin ein Engel."
"Ein Engel? Du verscheißerst mich. So was gibt es doch gar nicht wirklich!"
"Na, dass sind aber gar unflätige Worte für eine so junge Dame. Und ich bin wirklich ein Engel. Du hast meine Statue gesehen."
"Du warst der weibliche Engel?"
"Genau!"
"Aber Engel sind doch angeblich gut, oder?"
"Ja, Engel sind gut."
"Und warum willst du dann meinen Körper stehlen?"
"Ich will ihn nicht stehlen, ich möchte, dass du ihn mir aus freien Stücken freiwillig übergibst."

"Warum beim schützenden Gottimperator sollte ich so was verdammt Blödes tun?"
"Mein alter weltlicher Körper wurde vernichtet und ich muss wieder auf der Materiellen Ebene wandeln, um die Menschheit vor dem Untergang zu bewahren."
"Die Menschen müssen nicht gerettet werden, denn der Gottimperator wacht vom heiligen Terra aus über uns Rechtgläubigen!"
"Sein Schutz wird leider nicht reichen."
"Dann bist du ein verdammter Ketzer! Dir gebe ich meinen Körper ganz und gar nicht!" Sie verschränkte die Arme vor der Brust und legte das Kinn schräg nach oben, so dass ihre Körperhaltung ihre Ablehnung vollständig zum Ausdruck brachte.
"Der Imperator beschützt!", wiederholte sie trotzig und vollführte nochmal die Aquila Geste, welche den wahren Gläubigen vor Unheil schützt.

"Der Imperator war nur ein Mensch, ein mächtiger Mensch mit einmaligen psionischen Fähigkeiten, aber letztendlich ein sterblicher Mensch. Ich kannte ihn gut, habe ihn in vieler Hinsicht beraten und focht viele Schlachten an seiner Seite."
"Das ist Ketzerei! Für solche Worte muss man ihm Feuer geläutert werden!" Sie hielt sich die Ohren zu.
"Dann sieh selbst", erschallte die Stimme gut hörbar direkt in ihren Kopf. Und erst jetzt realisierte sie, dass die Stimme die ganze Zeit wohl nur in ihrem Kopf gewesen war. Bilder und Szenen erschienen vor ihrem inneren Auge und sie hatte keine Möglichkeit, den fremden Erinnerungen zu widerstehen oder weg zu sehen. Meist war ein riesiger dunkelhaariger Mann in prächtiger weißer Rüstung oder Uniform zu sehen. Gavri sah wie er kämpfte, Befehle gab, Schlachtpläne entwarf und sie sah wie er aß, trank und auch durch eine Türe schritt, die eindeutig zu einer Toilette führte.

"Auch ein Gottimperator muss mal! Das beweist gar nichts!" Aber innerlich wurde ihr Glauben bis in die Grundfesten erschüttert. Sie sah weitere Stationen, Siege, dann Niederlagen, als er von vielen seiner Untergebenen und sogar von seinen eigenen Kindern, den Primarchen, verraten wurde. Er hatte nämlich viel mehr Kinder, als im heiligen Buch standen. Horus war gar keine Schlange wie auf den Reliefs und Bildern über den finalen Kampf gegen das absolut Böse, sondern sah dem Imperator sogar sehr ähnlich. Sie sah, wie der Imperator unendlich traurig über den Verrat seiner Schöpfung war. Und am Ende sah sie, wie ein eindeutig toter Imperator, diese zerschmetterte, vertrocknete und greisenhaft eingefallene Hülle konnte nicht mehr lebendig sein, in ein goldenes Konstrukt, dies musste der goldene Thron sein, von einem sehr großen Mann in gelber prächtiger Rüstung, wahrscheinlich der Primarch Rogal Dorn, eingebettet wurde. Der Betrachter, dessen Erinnerungen sie sah, schien dabei zu helfen und Tränen fielen auf den toten Leib des größten Helden des Imperiums.

"Das ist alles gelogen." Tränen liefen ihr nun auch über die Wangen.
"Der Imperator ist seit zehn Jahrtausenden tot, seine unsterbliche Seele ist noch am sogenannten goldenen Thron gebunden, aber nicht mehr für lange."
"Woher willst du das denn alles wissen?"
"Weil ich die Rituale selbst vollzogen habe, um seine Seele zu binden. Es war sein Wunsch, bevor er in meinen Armen starb. Sein letzter großer Dienst an seine geliebte Menschheit. Auf das sein Licht ihnen zehntausend Jahre Zeit geben würde, das Chaos zu besiegen."
"Engel beim Imperator werden in den Glaubensbüchern aber nicht erwähnt! Da steht gar nichts über dich drin!"

"In Zehntausend Jahren passiert viel. Meine Rolle wurde wohl aus den Büchern getilgt. Politik, es ist schwierig zu erklären, aber der Imperiale Glaube hat sich in den zehntausend Jahren stark gewandelt. Inzwischen dienen die Abbildungen von meinen Brüdern, Schwestern und mir wohl nur noch als hohle Verzierung ohne tieferen Sinn. Die Geschichten unserer Taten sind schon lange vergessen, die entsprechenden Bücher längst zu Staub verfallen oder in geheimen Archiven eingesperrt, die Datenchips zerstört oder man hält sie nur noch für Märchen, Folklore, Zierrat an Kathedralen, Schreinen und Ikonen. Teilweise wurde meine Löschung aus den Büchern, Daten und Geschichten sicherlich auch aktiv von verschiedenen Regierungen und der Ekklesiarchie begangen. Ich passte ihnen einfach nicht in das Bild des Imperators, wie er heute dargestellt wird. Wie so vieles andere nicht, wie seine anderen Kinder, die sie gelöscht haben. Ein Imperator, der von seiner ureigensten Schöpfung verraten wird, ist eben nicht so glanzvoll und wirkt überhaupt nicht unfehlbar, sondern nur menschlich.

Ich saß nach dem Tod des Imperators im Senat zu Terra, lenkte mit anderen Senatoren die Geschicke des Imperiums, griff beratend ein, brachte die von Macht und Gier zerfressenen immer wieder rechtzeitig zurück auf den rechten Weg. Ich konnte der Menschheit nach der Überwindung der Verheerungen des Bruderkriegs ein Jahrtausend Wohlstand, Frieden und Glück schenken. Aber dann wurde der gesamte Senat ausgelöscht. Auch mein weltlicher Körper verging in einer Explosion. Es gibt wenig, was jemanden wie mich den weltlichen Körper kosten kann, aber im Zentrum eines explodierenden Meltertorpedos zu stehen, gehört definitiv dazu. Mein Tod war das Glanzstück eines wahren Meisterassassinen.

Schon früh zeigten mir die Ströme der Zeit, dass ein erfolgreicher Anschlag auf meine weltliche Existenz im Bereich des Möglichen lag, und ich ließ vor über neuntausend Jahren diese Anlage erbauen. Einst war dieser Sektor mein ureigenstes Lehen. Ich hatte ein Aufgabenparcours gebaut, um Kandidatinnen zu testen, um im Bedarfsfall einen geeigneten Körper zu finden. Milliarden von Mädchen aus diesem und anderen Systemen meines Lehens stellten sich an ihrem zwölften Geburtstag der Aufgabe. Du selbst hast nur die letzten Teile gesehen. Charakter, physische Form, Wissen und Ausdauer, psionische Fähigkeiten, all das spielte bei der Auswahl eine Rolle. Nur eine von Zehntausend schaffte es zum dem See der Tränen, der von den Tränen all jener gespeist wurde, die schon an den ersten Aufgaben scheiterten. Wieder nur eine von diesen Zehntausend schaffte es in die runde Halle um die letzten Prüfungen zu stellen. Sie scheiterten, aber die Kandidatinnen merkten sich die richtigen Antworten, die sie absolviert hatten und gaben sie weiter. Gegen viel Bezahlung an ambitionierte Eltern. Es war nicht mein Wille, da ich nicht in der Lage bin, mit jemandem außerhalb dieses Raumes wirklich sinnvoll zu kommunizieren, aber der damalige Domherr modifizierte die Aufgaben und brachte die tödlichen Fallen an."

"Und wie viele kamen bis hier her?"
"Du bist die Allererste."
 
@ Blackorc

Danke für das Lob! Aber einiges ist durchaus offizieller Fluff, wie die komplette Vernichtung des Senats durch einen Assassinen und der darauffolgende Aufstieg der Ekklesiarchie bzw. des Tempel des Heilandes. Anderes ist natürlich komplett frei erfunden.

@ SlashyTheOrc

Der Domherr wollte die richtigen Antworten der letzten Prüfung schützen, weil man so im Laufe der Zeit die Fragen mit dem Try and Error Prinzip hätte lösen können. Deswegen die tödlichen Fallen am Ende.

Yup, ist eine in den Grundzügen vergleichbare Story, dass stimmt schon.

@ Sarash / SHOKer

Wer will/möchte/kann von euch das nächste Kapitel korrigieren?

Nächstes Update am Mittwoch

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"Oh! Und was passierte dann?"
"Die Jahrhunderte vergingen und der neue Senat sehnte sich auch nicht wirklich nach meiner beratenden Führung, besonders da die Religion nun verstärkt alleinig auf den Imperator ausgerichtet wurde, dessen Seele damit beschäftigt war, das Leuchtfeuer in Gang zu halten und die finsteren Kreaturen des Warps zu bekämpfen. Dadurch war er einfach nicht mehr in der Lage, ins politische Geschehen einzugreifen. Ich als seine Testamentsvollstreckerin würde dem Senat und dem selbstsüchtigen Machtstreben also nur im Weg stehen. Auch setzte in der Zeit der Tempel des imperialen Heillandes sich als einzige Staatsreligion durch und die Gläubigen der Konföderation des Lichtes hatten die Wahl, ihre Religion entweder zu wechseln oder zu sterben. Die, welche standhaft blieben, starben und ihre Schädel bedeckten das Becken des nun leeren See der Tränen. Schließlich wurde die Kathedrale dem Imperator geweiht, die Kavernen des Parcours verschlossen und versiegelt. Der Imperator war nun der alleinige Gott. Etwas, das er niemals gewollt, niemals gut geheißen hätte."

"Dann warst du ja eine ziemliche Zeit ganz alleine."
"Sozusagen ja."
"Wie kommt es, dass du so gut über die ganze Dinge außerhalb so gut Bescheid weißt, wenn du hier nicht weg kannst?", fragte Gavri, die immer noch sehr misstrauisch war.
"Ich kann die Botschaften verstehen, welche Astrophanten in diesem System empfangen und senden. Und ich kann in die Herzen der Menschen blicken, die über dieser Gruft leben. Auch kamen ab und zu noch heimlich Gläubige an das Licht in die Gruft, durch sie habe ich den Wandel der Zeit gut miterleben können."

"Hm, wenn ich dir meinen Körper nicht schenke, dann kommst du wahrscheinlich nie hier raus?"
"Jedenfalls nicht mehr rechtzeitig, um etwas gegen das Schwinden tun zu können." Gavri seufzte und kaute nachdenklich auf ihrer Unterlippe. Eine hässliche Angewohnheit, von dem sie einst einige Ohrfeigen von ihrem Vater bekommen hatte, der das gar nicht gern gesehen hatte.
"Ich finde es echt schade, dass du hier herum sitzen musst, so ganz alleine, aber ich wollte an diesem Test nie teilnehmen, weißt du? Ich will eigentlich nur noch nach Terra um Erlösung zu finden. Auch wenn ich jetzt nicht mehr weiß, ob ich das überhaupt erlangen kann, nach dem du mir das alles gezeigt und erzählt hast", erklärte Gavri ihre Wünsche.

"Ich schätze mal, dass es der Wille Gottes ist, dass du hier bist. Es müssen unglaublich viele Faktoren zusammentreffen, dass du in der Lage warst, die Aufgaben zu meistern. Es ist dein Schicksal, dass wir eins werden. Viel hängt davon ab, die Ströme der Zeit sind in ständiger Bewegung, aber das Imperium, wie du es kennst, wird zugrunde gehen. Mein Ritual am Imperator verliert seine Wirkung. Niemand kann das erneuern."
"Könntest du es noch mal vollziehen?"

"Nein, nicht einmal ich kann das. Dieses Ritual kann nur einmal an einer Seele vollzogen werden. Die Bindung löst sich für immer. Das Leuchtfeuer wird erlöschen. Und da das Imperium sich nie auf diese Möglichkeit vorbereitet hat, wird dies der Anfang vom Ende sein, da die ganzen imperialen Raumschiffe große Schwierigkeiten haben werden, zu navigieren. Es gibt viele Welten, die sich nicht selbst versorgen können und dort wird es unglaublich viele Tote durch Hungersnöte und Aufstände geben." Gavri bekam schreckliche Bilder einer möglichen Zukunft gezeigt, welche Menschenmassen auf den Sturm von Lebensmitteldepots zeigte oder wie Menschen buchstäblich zerrissen worden, um anschließend noch roh verspeist zu werden. Schreckliche Kulte entstanden, gaben den Verzweifelten eine falsche Hoffnung durch grausamste Riten und alles endete in einem gewaltigen Blutbad, welche das Gefüge aus Raum und Zeit selbst massiv beschädigte.

"Hör auf!" Gavri wollte nicht mehr sehen, da diese Bilder nur schwer zu ertragen waren. Es dauerte mehrere Minuten, bis sie sich wieder gefangen hatte und das Gespräch weiterführen konnte. Die ganze Situation und die Konsequenzen waren mehr als nur ein paar Nummern zu viel für sie.
"Das ist nicht gut! Und wenn du die Seele von jemanden anderen dort einbindest?
"Dazu bräuchte man die Seele eines Psionikers der Einstufung Epsilon Plus. Und in den letzten vierzigtausend Jahren gab es nur einen Menschen, der so mächtig war, und das war der Imperator."
"Das ist aber ganz und gar nicht gut!"

"Aber gemeinsam können wir die Menschheit retten."
"Und dazu muss ich dir nur meinen Körper schenken?", fragte sie mit einem halb ironischen, halb ernsten Tonfall.
"Das wäre der erste Schritt. Ich werde zuerst Gast sein, werde dich von Zeit zu Zeit immer mal wieder für gewissen Aufgaben verdrängen, es wird wie verlorene Zeit sein, wo du dich nicht erinnern kannst, was dein Körper gerade gemacht hat. Nach zwei Jahren wirst du dann meiner vollständig bewusst werden und wir werden uns den Körper bewusst gemeinsam teilen. Nach etwa fünf Jahren werden unsere Geister vollständig miteinander verschmelzen und wir werden eins sein. Unser Körper wird sich mit der Zeit immer mehr verändern. Wir werden stärker, zäher und von makelloser Erscheinung sein. Und wir werden Flügel haben. Herrliche Flügel mit weißen Federn."
"Das ist für mich dann fast so wie sterben, oder?"

"Nicht ganz, du wirst ich und ich werde du." Gavri wünschte, sie wäre ganz woanders, würde das alles gar nicht wissen. Letztendlich schien es darauf hinauszulaufen, ihr Leben gegen das von Unzähligen. Die Tragweite der von ihr verlangten Entscheidung überstieg einfach ihren Horizont. Oder es war einfach nur alles ein ganz gemeiner Trick, um sie dazu zu bringen, ihren Körper aufzugeben. Ihr Leben! Aber wenn sie etwas über die Kreaturen jenseits des Schleiers wusste, dann, dass diese Wesenheiten meist dunkle Wünsche und Sehnsüchte erfüllten, um an ihr Ziel zu kommen oder es sich einfach nahmen, was sie begehrten. Jedenfalls war das in allen geflüsterten Geschichten so gewesen, die sie je gehört hatte. Als Pilgerin kam man weit herum und kam mit Pilgern vieler Welten in Kontakt. Und verbotene Geschichten über grausliche Wesen des Warpraumes waren einfach zu interessant, um sie für sich zu behalten. Dieses Wissen war strengstens verboten, da es einfach zu schrecklich war, trotzdem waren solche Geschichten zuhauf auf dem Schiff im Umlauf. Wenn diese Stimme nun wirklich einem Engel gehörte? Sie hatte schon von lebenden Heiligen gehört, die von Innen heraus strahlen sollten, Flügel wie Engel hatten und Wunder wirken konnten. Waren das in Wahrheit Engel, welche weltliche Körper besetzt hatten? So ein mächtiges und reines Wesen zu werden, hatte schon seinen Reiz. Aber noch war sie unentschlossen, versuchte einen Ausweg zu finden, welche ihr nicht den weltlichen Körper und die reine Seele kosten würde.

"Hm, warum kannst du nicht einfach körperlich werden?"
"Früher konnte ich das, konnte problemlos zwischen den Ebenen hin und her wechseln, wann immer es nötig war, um Gottes Befehle zu vollstrecken. Aber die Gesetze haben sich geändert und die Barrieren zwischen den Ebenen legen es mir als Fessel auf, mich an einen menschlichen Körper zu binden."

"Du meinst mit Gott aber nicht den Imperator? Wer soll dieser Gott sein?"
"Gott ist der Herr und ich bin seine Botin und Kriegerin. Überbringerin und Vollstreckerin seines Willens."
"Ein Gott ohne Anhänger kann aber nicht besonders mächtig sein."
"Gott lässt den Menschen sehr viel Spielraum durch ihren eigenen Willen."
"Das hört sich für mich nach einer recht lahmen Ausrede an. Der Gottimperator mag vielleicht nur ein sterblicher Mensch mit unglaublichen psionischen Kräften sein, aber sein Licht leuchtet und seine Seele beschützt uns Gläubige. Trotz allem!"
"Der Imperator ist der mächtigste menschliche Psioniker, der je existiert hat. Und selbst ohne Körper ist er im Immaterium eine gewaltige Macht. Aber das macht ihn nicht wirklich zum Gott. Seine Anbetung war zu seinen Lebzeiten streng verboten, so wie jede andere Religion auch. Ich hatte einige Diskussionen wegen dieses Verbots mit dem Imperator darüber geführt. Leider ohne Erfolg, da er sich zu sehr der Wahrheit verpflichtet fühlte."

"Wie auch immer, du hast gesagt, du kannst die Zukunft sehen, was siehst du, wenn ich es ablehne, komme ich dann hier überhaupt wieder raus?"
"Falls du ablehnst, werde ich dich nach Oben bringen. Ich kann dir sogar die Erinnerung an dieses Gespräch nehmen, wenn du das willst und du kannst dein bisheriges Leben wie gehabt weiterführen. Wie gesagt, ich werde dich niemals zwingen, mir deinen Körper zu geben."
"Nehmen wir mal an, wir machen das so, was passiert mit mir?"
"Nun, es gibt einige wenige Wege für dich. Zwei führen dich auf ein schwarzes Schiff, dort kommt es schwer darauf an, welchen Prüfer du bekommst, der eine wird dich sofort verbrennen, der andere dich zu eine der mächtigsten Inquisitoren machen, welche das Imperium je gesehen hat und du wirst je nach Linie sogar das Ende der Menschheit um einige Jahrzehnte hinauszögern können. In anderen Linien scheiterst du schmählich und dein Handeln beschleunigt sogar das Unvermeidliche."

"Das kann nicht sein, nur Hexen und Psioniker kommen auf ein schwarzes Schiff! Mein Seele ist rein! Lass nämlich nur den Imperator rein! Und außerdem wurde ich schon geprüft!"
"Du hast ein gewaltiges psionisches Potential in dir."
"Du lügst! Das würde ich doch merken, wenn ich eine Hexe wäre! Mein Herz ist rein, kann gar nicht anders sein!", schrie Gavri und ihre Hände waren zu Fäusten geballt. Sie war aufgesprungen und ihre ganze Haltung drückte ihre Ablehnung aus. Sie war ihr ganzes Leben eine fanatische Gläubige gewesen. Verbrenne die Hexe, Töte den Mutanten, vernichte das Xenos! Das waren die Glaubenssätze, die ihr eingetrichtert worden waren. Sie konnte keine Hexe sein! Unmöglich!

"Deine Kräfte erwachen erst richtig. Bis jetzt hast du durch dein Umfeld jede Regung deiner Kräfte erfolgreich selbst unterdrückt. Du verwendest unbewusst fast deine ganze Kraft darauf, dich zu maskieren. So gut, dass dich bis jetzt trotz deines gewaltigen Potentials noch kein Hexenjäger aufspüren oder ein Dämon auf dich aufmerksam werden konnte. Du musst wissen, dein Potential ist gigantisch. Nach der Imperialen Einstufung wäre es am Ende Beta Plus. Die Einstufung ist wie das Alphabet, Omega hat gar keine Seele, bis Sigma ist man absolut Stumpf, das heißt, man ist gegen psionische Kräfte sogar recht gut geschützt. Normale Menschen haben die Kennung Rho und Pi. Latente Psioniker werden bis Kappa eingestuft. Richtige Psioniker mit schwachen kontrollierten Kräften werden von Iota bis Epsilon eingestuft. Wobei Kappa und Iota meist inzwischen in den Leuchtfeuern des Astronomicons verheizt werden. Theta sind dann geeignet für astrophantische Aufgaben. Ab Eta kann man im Imperium in den entsprechenden Institutionen weit aufsteigen. Als wirklich mächtig gilt man ab Delta, was aber nur etwa jeder milliardste Mensch ist. Gamma und Beta erreicht man normalerweise nur nach sehr intensivem Training. In diesem Moment bist du schon bei Gamma und das ist unglaublich selten für einen untrainierten Psioniker. Ab Alpha wird der Mensch in der Regel wahnsinnig durch seine unglaubliche Macht. Aber da die Skala noch weiter geht, wird sie nun umgekehrt und mit einem Plus versehen. Deine letztendliche Macht im Erwachsenenalter würde mit Beta Plus als drei Stufen über die noch kontrollierbare gelten."

"Jetzt bin ich auch noch eine wahnsinnige, supermächtige Hexe! Du spinnst doch!" Das konnte einfach nicht wahr sein! Warum sollte ausgerechnet sie mit diesem Fluch geschlagen sein? Sie hatte jedes Gebot des Gottimperators immer befolgt. War ihren Schutzbefohlenen ein Vorbild und ihr Herz war ohne Makel. Bis auf einen, ja, vielleicht deswegen? Sie war ein Kind der Leere. Gezeugt im Immaterium, geboren im Immaterium, für manche durchaus ein verdammungswürdiger Makel.

"Nein, das ist nur die allgemeine Erfahrung. Nur sehr wenige Menschen sind in der Lage, mit solch einer Macht zurechtzukommen. Dazu kommt noch das Problem, dass eine solche Macht im Warpraum wie eine Sonne strahlt und allerlei Dämonen anzieht, die nur darauf warten, eine Lücke zu finden, um den Psioniker zu übernehmen. Natürlich kämpfen die Dämonen darum und nur der Stärkste besetzt dann den Psioniker. Durch die schier grenzenlose psionische Energie des Wirts, können sie sehr lange Unheil anstiften."

"Und wieso bin ich dann noch nicht wahnsinnig geworden? Oder werde ich das gerade? Das alles passiert nämlich gar nicht wirklich und ich hab nur den totalen Dachschaden."
"Du bist nicht verrückt, und das passiert hier wirklich."
"Und warum bin ich dann nicht wahnsinnig, wenn ich doch so Superkräfte haben soll, von denen ich überhaupt nichts merke?", fragte Gavri mit Hysterie in der Stimme.

"Weil du ein wirklich durch und durch gutes Wesen bist. Der Wahnsinn kommt nicht durch die psionische Begabung an sich, sondern durch die Wirkung der Psionik auf die Umwelt und die daraus resultierenden Reaktionen. Irgendwann manifestiert sich diese Begabung, der mächtige Psioniker fängt an, damit herumzuexperimentieren. Es gibt recht wenig, was einen wirklich begabten Psioniker aufhalten kann. Es gibt zwar Nullfelder, Hexagrammfelder, Anti Psi Granaten, und viele andere Gegenmaßnahmen, aber die stehen nur wenigen Menschen oder Institutionen zur Verfügung. Was ich damit sagen will: diese schier unbegrenzte Macht berauscht den Psioniker und er schlägt bald über die Stränge. Er merkt, er kann alles haben, was er nur will,l und er holt sich das dann irgendwann auch mit seinen zur Verfügung stehenden Mitteln. Seine Mitmenschen werden ihn fürchten und anfangen, sich gegen ihn zu wehren. Der Psioniker kann mit einem Gedanken töten und er tut das auch. Schließlich betrachtet er alles als seinen Feind, den er entweder beherrschen oder töten muss, um selbst überleben zu können. Das Misstrauen frisst ihn langsam auf, jeder einst von ihm geliebte Mensch wird unweigerlich sein Feind. Irgendwann setzt dann der Verstand immer weiter aus, weil die wenigsten einfach mit so einer Machtfülle klar kommen können. Du hast deine Kräfte hauptsächlich dazu eingesetzt, sie zu tarnen. Und um deine Umwelt zu verbessern."

"Schön und gut, aber warum merke ich überhaupt nichts von dieser totalen Machtfülle?", wiederholte sich Gavri ein weiteres Mal. Es durfte einfach nicht wahr sein. Eine Hexe war das schlimmste Wesen, das in Form eines Menschen existieren konnte. Nur das läuternde Feuer konnte die Seele einer Hexe retten.
"Du hast deine Fähigkeit bis jetzt, wie schon gesagt, unbewusst fast vollständig unterdrückt. Hättest du nicht so ein reines Herz, wäre dein Pilgerschiff schon längst ein Totenschiff."

"So langsam verstehe ich: Durch meine angebliche psionische Energie könntest du dich hier auf der realen Ebene halten. Du bist also doch ein Dämon!" Das Mädchen weinte wieder und schluchzte verzweifelt auf. Das war einfach nicht wirklich. Das war alles nur ein ganz furchtbarer Albtraum. Gleich würde sie in ihrer Koje aufwachen und alles würde sein wie immer. Ja, es konnte gar nicht anders sein. Aber in ihrem Innersten wusste sie, dass sie nicht träumte. Das war hier alles auf eine sehr grausame Weise nur zu real.

"Nein, ich unterliege nur ähnlichen Schranken. Deine Energie würde sich nie erschöpfen und zusammen wären wir quasi unsterblich, was Alterung oder jede Art von Krankheit anbelangt. Außerdem würde meine Anwesenheit verhindern, dass jemals ein Dämon dich besetzen kann."

"Na prima! Ich wäre dann eine wahnsinnige, unsterbliche, besessene Hexe, falls man mich nicht zu Recht verbrennt. Wäre ich doch nie in diesen Schacht gefallen." Gavri setzte sich wieder hin, verschränkte die Arme und bemitleidete sich selbst. Nach fünf Minuten Schmollen hielt sie es nicht mehr aus. "Nun gut, was für tolle Zukünfte kannst du mir noch vorstellen?" Vielleicht gab es noch eine akzeptable Lösung, um hier herauszukommen. Und wenn ihr Herz rein blieb, konnte sie vielleicht ihre Hexenkräfte weiterhin unterdrücken und nie jemand würde je davon erfahren.

"Entgehst du dem schwarzen Schiff, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dich ein Dämon übernehmen, in einem Moment, wo deine Abschirmung für einen kurzen Augenblick durchlässig wird, und die ganze Besatzung deines Pilgerschiffs töten, dann die eines vorbei kommenden Kreuzers, dann eine ganze Makropolwelt, bis dein Körper in einem Exterminatus vergeht. In einer anderen möglichen Zukunft erreichst du sogar Terra und kommst dort entweder bei einer Massenpanik um, wirst als Hexe enttarnt und sofort verbrannt, bringst mit äußerst verehrenden Folgen einen mächtigen Dämon direkt ins heilige Terra oder peitschst dich im Imperialen Palast selbst zu Tode."
"Ich könnte mein Lebensziel also noch erreichen? Das Martyrium vor dem Goldenen Thron?", fragte Gavri begeistert, welche die anderen Zukünfte einfach ignorierte. Wenn sie ihren Abschirmung einfach immer oben hielt, würde alles so bleiben, wie es war.
"Warum bei aller Liebe willst du so etwas tun?"
"Um Erlösung zu bekommen. Ich hab doch meine Mutter umgebracht!"
 
Ich kenne die beiden letzten Teile ja schon. Gefallen mir trotzdem super. Es passt alles schön zusammen und wirkt nicht allzu sehr gekünstelt. Über Gavris Reaktion lässt sich sicher streiten, mir persönlich erscheint der WEchsel zwischen der rationalen Zuhörerin und dem heulenden Mädchen manchmal ganz schön heftig, aber es ist immer schwer, gerade junge Menschen in Situationen darzustellen, die man selbst niemals erfahren wird.

Einzige Frage: Ich finde es für einen Assassinen irgendwie ehrlos, einen Meltertorpedo zu benutzen. Ist das durch Fluff belegt? Oder brauchtest du nur etwas Mächtiges, bei dem auch ein Engel umkommt? Ich meine, so einen Torpedo könnte sich doch auch jeder Depp anschaffen, sofern er das Geld hat und damit den Senat wegbomben. Einen Assassinen-Angriff (vor allem da du von einem wahren Meister sprichst) würde ich mir etwas subtiler und kunstvoller vorstellen.

@Korrektur:
Ich kann und will😉
Wenn Sarash auch gerne möchte (was ich gut verstehen kann), schicks doch uns beiden und poste dann das erste, was du zurückbekommst ... oder, falls du zu viel Zeit hat, geh beide durch. Vielleicht findet einer ja Fehler, die dem anderen entgehen.
 
Ich bin noch am lesen, aber wenn wir hier schon mal dabei sind wäre es an der Zeit deine Story zu einem ordentlichen PDF zusammenzufassen.
PrimoPDF wäre da eine Wahl (Das Program installiert neben der Oberfläche einen virtuellen Drucker mit dem du deine Word/Open Office Dokument hinschickst und es dir als PDF ausgespuckt wird) Upload bei einem Filehoster deiner Wahl, fertig.
 
:blink:

Krass!
Ich war ja schon nahezu gelangweilt, von der Länge des Gesprächs - und dann der letzte Satz, der mal wieder eine Information bringt, mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe.

Ein weiteres Mal ziehe ich meinen virtuellen Hut. Ich weiß, wie schwer es sein kann, Dialoge zu schreiben, doch dir scheint das mühelos zu gelingen. Und das ganze Kratzen am Hintergrund finde ich gut, ich bin ja auch so ein Fluffschänder. 😀