Der Stammtisch

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Leider sind die ja offenbar sehr gut darin sind, für alles andere verantwortlich zu machen. Ob das jetzt Ausländer sind, die Ampel, die Medien, der Westen, "die da oben" oder wer auch immer. Der Opfermythos verfängt ja scheinbar. Und viele wollen auch genau das, was ihnen versprochen wird.
Jepp, ich glaub aber das sehr viele, und ich kenne da Beispiele persönlich, das Wahlprogramm nicht lesen.
Leider ist eines dieser Beispiele in meiner engsten Verwandtschaft, aber daher kommen so einige Einblicke ^^

Man fühlt sich selbst als "Opfer", "abgehängt", was auch immer, und wählt daher die AFD, ohne zu ahnen dass die Blauen dafür sorgen dass man erst recht abgehängt wird.
 
Ich denke man könnte Thüringen sehr gut weiter als „Entzauberungsbundesland“ nehmen. Nachdem sich gezeigt hat, dass die Linke weder eine DDR 2.0 zu Folge hat, noch sich wirklich etwas Positives ergeben hat, kann man schauen ob Thüringen zum 3 Reich 2.0 wird, oder ob sich rein gar nichts tut und die AfD zur heiße Luft produziert.
 
Ich glaube
Ich denke man könnte Thüringen sehr gut weiter als „Entzauberungsbundesland“ nehmen. Nachdem sich gezeigt hat, dass die Linke weder eine DDR 2.0 zu Folge hat, noch sich wirklich etwas Positives ergeben hat, kann man schauen ob Thüringen zum 3 Reich 2.0 wird, oder ob sich rein gar nichts tut und die AfD zur heiße Luft produziert.
Was erzählst Du denn da für einen Quatsch? Die Linke hat nie Thüringen regiert sondern lediglich eine Koalition angeführt, zuletzt un einer Minderheitsregierung. Es gab also in der Regierung immer mehr als nur Einflüsse der Linken. Sorry aber das ist eine so ungenau Betrachtung das verzerrt total die Wirklichkeit!

Naja wenn so Politik betrachtet wird wundert mich nix mehr.

Ich glaube persönlich nicht das 100 Prozent der Blau Wähler Nazis sind, was mich aber total stört, ist das viele neben den Dingen die für sie positiv sind (also das was versprochen wird und wovon dann 5% eintreten) den ganzen negativen Mist der mitkommt billigend in Kauf nehmen. Man wählt ja das Gesamtpaket.

Wenigstens kann hinterher keiner sagen, das hab ich nicht gewusst oder das hab ich nicht gewollt. Aber jeder kann sagen, ich war zu faul mich wirklich zu informieren und zu sehen was die gleichen Maßnahmen in anderen Ländern schon bewirkt haben.

Aber wie bringst Du die Blauen aus dem Opfernarrativ wieder raus? Das zieht ja bei denen die sich als Opfer fühlen. Zwingst Du sie in ein Minderheitsregierung, klappt nichts weil die anderen Blockieren, andernfalls wurde unfähr und undemokratisch der "Volkswille" missachtet. Das ist ein echtes Dilemma.

Wenn ich dann Kühnert schwätzen höre und die die Lang wird mir Angst und Bange. Hoffentlich bekommen die die Kurve um die Ängste der Bevölkerung anzupacken und wirksam zu was für diese Menschen zu verändern die sich nicht mehr wahrgenommen fühlen. Die Querulanten um Herrn Lindner haben sich ja dermaßen selbst demontiert, dass die vermutlich wieder nicht in den Bundestag kommen. Die Schwatten sind für mich aktuell die Lightversion der Blauen und packen nicht da an wo es brennt.

Migration wird das Megathema der nächsten 100 Jahre dem Klimawandel sei Dank aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen gibt's aber keine globalen politischen Programme dazu.

Wild wird's hab ich den Eindruck. Spaltung wird's aber nicht lösen sondern nur schlimmer machen, wenn wir nicht bereit sind abzugeben sehe ich da echt schwarz.

cya
 
Ich glaube

Was erzählst Du denn da für einen Quatsch? Die Linke hat nie Thüringen regiert sondern lediglich eine Koalition angeführt,
und bei der AfD wäre es genauso, die AfD wäre genau wie die Linke nur in einer Koalition regierungsfähig. Und das in einem Minibundesland. Ein räumlich begrenztes Experiment, das zeigen würde, dass die AfD eben nicht der große Erlöser ist. Aber wenn es wieder eine Kunterbuntregierung in Thüringen gibt ist das nur Wasser auf den Mühlen der AfD.
 
Ich hab doch oben geschrieben das beides nicht Klappen wird. Weder eine Koalition noch eine Minderheitsregierung wird die Blauen entzaubern. In beiden Fällen wird für alles was nicht klappt die Opferkarte gespielt. Solange Leute das glauben - und genug tun das offensichtlich - gibt's keine Einzauberung.

Ich hab da aber echt keine Idee, Du?

cya
 
  • Like
Reaktionen: Komplimentär
@Naysmith
Ich glaube nicht, dass man die AfD los wird, solange die etablierten Parteien so losgelöst von der Stimmung unter den Wählern sind. Die einzige Möglichkeit wäre zu beweisen, dass die AfD auch nicht näher am Bürger ist. Das geht aber nur, wenn man sie „machen lässt“, allerdings frage ich mich, wie man den „worst case Schaden“ ausbügelt, wenn sie wirklich ihr Wahlprogramm 1:1 durchziehen würden. Wahlen nach dem Motto „Wählt uns, wir sind nicht rechts“ finde ich am Thema vorbei. Was ich interessant finde ist, dass man gerade in Thüringen so zwischen links und rechts hin und her schwankt.
 
  • Like
Reaktionen: Naysmith
Was ich interessant finde ist, dass man gerade in Thüringen so zwischen links und rechts hin und her schwankt.
Naja, was man da nicht vergessen darf ist, dass Landesverband nicht gleich Landesverband ist. Auch wenn da gleiche Namen drauf stehen sind da teilweise andere Programme, Ansichten und zuletzt auch Zuschreibungen hinter. Dazu greift links/rechts halt auch zu kurz, weswegen es ja andere Einordnungen gibt. Und da ist die Fallhöhe dann teils nicht so hoch, als es das vom links-rechts Spektrum her erwarten lässt.

Spannender als die Ergebnisse fand ich die Gründe, die für die Wahl angegeben wurden. Und da fallen verschiedene Themen auf. Soziale Sicherheit, Flüchtlingspolitik und Angst vor Straftaten.

Nun bespielt die CDU da doch das gleiche Feld und will punkten. Gemeinsam wird ein Problem aufgemacht in dem jene punkten, die populistischer und radikaler auftreten.
Dazu noch eine Prise Wahrnehmungsverzerrung ala "sind ja nur noch Ausländer auf der Straße" (zur Einordnung, vor 10 Jahren war einfach niemand auf der Straße...) und fertig ist das Wahlergebnis.

@Komplimentär leider glaube ich, dass eine Entzauberung nicht klappt, sofern es übergeordnete Instanzen gibt. Der Bund wäre schuld, die EU die AFD jedoch nie.

Abseits davon, dass ich die Wahlentscheidung nicht gut finde, kann ich eine gewisse Frustration über die Situation verstehen. "Auf dem Preispfad von Merkel" ist halt auch keine gute Begründung für steigende CO2-Preise, eine Rückzahlung versprechen und keine bringen zeugt mMn von Dämlichkeit und am Ende ist vernünftige Sozialpolitik eben auch Anti-AFD-Politik.
 
Geht das, oder gilt so eine Party quasi als öffentlicher Raum?
Ne, ging ja nicht, da ein paar Medien ja dagegen Anträge im Einstweiligen Rechtsschutz auf Zugang gestellt und vorläufig Recht bekommen hatten.
Ist halt das Spannungsfeld zwischen Pressefreiheit und der Handlungsfreiheit von Parteien.

Als Konsequenz wurde dann die Wahlparty "offiziell" abgesagt und "geheim" durchgeführt. ?
 
Das Problem ist doch sehr vielschichtig. Zum einen fühlen sich offensichtlich viele in Thüringen und Sachsen abgehängt,
als Opfer oder betrogen oder Ähnliches. Dazu passte auch eine Studie die ich in der letzten Woche gelesen habe,
die besagt, im Osten sind die Gehälter niedriger als im Westen.
Dafür sind im Osten die Lebenshaltungskosten in Relation höher als im Westen. (hab das mal vereinfacht zusammengefasst.)

Das Ergebniss dieser Studie wird durch mein persönliches Umfeld (berufliche und private Kontakte) auch so bestätigt.
Wie valide das ganze ist, sei mal dahin gestellt, es reicht aber, um den Leuten ein schlechtes Gefühl zu geben.
Mir geht es ja auch so, wenn ich höre was man einer verdient und was er so zum Leben ausgeben muss.
(Ich wohne in Rostock und auch bei uns sind die Preise teilweise albern, gerade auch in Warnemünde,
was natürlich auch am Tourismus liegt. Meine Tante aus Dortmund ist auch immer überrascht,
wie die Preisgestaltung hier so ist, auch gerade in den Supermärkten)

Ein weiterer Punkt ist die Kommunikation der Ampelregierung sowie der Umgang der MEdien damit
und die Angriffe der Opposition.
Unabhängig davon, wie man zur Politik der Ampel steht, ist es natürlich nicht besonders sinnvoll alles was
angeblich nicht passt entweder den Grünen oder der SPD anzuhängen, Stichwort "links-grün-versifft".
Beispielsweise war die Kommunikation beim Heizungsgesetz unterirdisch und dann wird ja auch
gerne mal von der FDP quer geschossen. Was da nun beschlossen wurde, ist eine Sache,
was aber bei den Leuten ankommt, ist das Andere. Und das bringt die Menschen dazu,
an der Politik zu zweifeln und auf die Grünen zu schimpfen.
Gab ja auch bei der Wahl gestern viele, die gesagt haben, Hauptsache die Grünen sind weg.

Politik ist mittlerweile hoch emotional und leider lesen viele Wähler weder das Wahlprogramm,
noch setzen sie sich mit der aktuellen Politik rational ohne Polemik auseinander.

Dazu kam dann noch der Messerangriff in Solingen, das war ja Wasser auf die Mühlen der AFD.
Besonders als dann hinterher rauskam, das der Täter abgeschoben werden sollte,
untergetaucht ist und dann bleiben durfte, weil Fristen verstrichen sind.
Unabhängig davon, was man vom Asylrecht hält, das polarisiert dann einfach. Und dann werden Rufe nach dem starken Mann laut.

Und die SPD, CDU, FDP, CSU, GRÜNEN und Linken sind ebenfalls mit verantwortlich für die Entwicklungen in Thüringen
und Sachsen.
Jahrzehntelang wurde Politik an den MEnschen vorbei gemacht. Weder die hat sich ein Partei um das Thema Migration
und Asylrecht gekümmert, noch um soziale Verwerfungen, Energiekosten, Bildung, Umweltschutz, Wohnungsbau,
Mietpreise, Infrastruktur und so weiter...

Es gab immer nur weiter so, maximal wurde an Problemen herum "gedoktort". Angela Merkel war 16 Jahre an der Macht,
da hätte die CDU viel bewegen können, stattdessen gab es den Ausstieg vom Atom Ausstieg mit Rolle rückwärts nach Fukushima.
Aber die Wähler wollten ja genau das, der vermeintliche Eindruck von Stabilität reichte, um gewählt zu werden.
Spätenstens als Angela Merkel sich zur Wahl stellte mit dem Slogan "Sie kennen mich", hätte doch klar sein müssen,
wie wenig eigentlich erreicht wurde in all der Zeit. Und danach wurde dann Olaf Scholz gewählt,
der mehr eine schlechte Kopie von MErkel ist. Unvergessen der Spruch:
"Wer Führung bestellt, bekommt sie auch" (oder so ähnlich)

Wie immer, unabhängig was man von dem Mann hält oder was er tut, bei vielen Menschen entsteht nicht
der Eindruck das Olaf Scholz eine führungsstarker Kanzler ist. Dazu noch die Verwicklung in Cum EX
und wieder haben die Feinde der Demokratie etwas, womit sie Punkte machen können.

Politik muss für die Menschen gemacht werden und da haben die PArteien einfach ihre Hausaufgaben nicht gemacht.
Da hilft es auch nichts von Brandmauern zu reden oder die AFD zu dämonisieren.
Und genauso haben die Wähler in Ostdeutschland ihre Hausaufgaben nicht gemacht.
Wenn man etwas ändern will, muss man bei sich selbst anfangen, sich mit seinen Freunden und Nachbarn
organisieren und gemeinsam etwas tun. Demokratie und Politik gehen vom Bürger aus,
es bringt nichts auf einen Heilsbringer zu setzen, der das Blaue vom Himmel verspricht.
 
Ich glaube ein wenig ist auch das Problem, dass man in Deutschland nur die Großen wählt und dann immer nach dem Motto, die größte Schnittmenge/ das kleinste Übel. Derzeit hat man meiner Meinung nach nur 2 Möglichkeiten, "ich wähle die Partei die Politik für mich macht", dann ist die Stimme verschenkt, oder "ich wähle das kleinere Übel", dann hat die Partei meine Stimme aber nicht wirklich verdient.
 
Gleichzeitig wird aber meistens auch übersehen, dass auch eine Partei eine Kompromissmaschine ist.
Und ich habe da, wenn ich gerade auf niedriger Ebene die Wählerverbände sehe, die Befürchtung, dass jeder einen eigenen Wählerverein gründet.
Dafür sind im Osten die Lebenshaltungskosten in Relation höher als im Westen. (hab das mal vereinfacht zusammengefasst.)
Hier geben die Wahlumfragen ja auch ein "schönes" Bild ab.

Hier der Rest dazu..Sachsen ist vergleichbar.

Dann wird gerne über den "Ausländeranteil" gesprochen, und dass der so viel niedriger sei als im Westen. Vollkommen korrekt. Was jedoch von Kommentatoren hierzu häufig unterschätzt wird, ist die Wahrnehmung. Von sehr wenig auf 8 % ist vermutlich wahrnehmbarer als wenn es schon davor zum "Stadtbild" gehörte. Ich bin ehrlich, die Aussagen die ich dazu höre finde ich meistens zum kotzen. Vor allem weil häufig reine Uninformiertheit dazu gehört. Da hilft nur reden.

Wenn dann aber Unterkünfte mit geplanter Aufnahme, die ungefähr der Bevölkerungszahl des angrenzenden Dorfes entsprechen, gebaut werden sollen, kann auch ich nur den Kopf schütteln.
 
  • Like
Reaktionen: Dragunov 67
Als Hauptproblem höre ich in meinem Umfeld oft "Politik am Menschen vorbei" , festhalten an offensichtlichen Fehlentscheidungen und das relativ konsequenzenlos pfuschen können als Aufreger,das schließt natürlich og Themen mit ein.
Selbst wie weiter vorn gesagt, Initiative zu ergreifen und zu handeln wird gerne mal ins falsche Licht gerückt (ist unserer Nachbarschaft 22 so gegangen ?).
Ehrlich gesagt sind Linke,Grüne und AfD für mich in der selben Ecke,alle drei haben/tolerieren/dulden extremistische Ableger von denen sich gerne distanziert wird aber das auch nur als Lippenbekenntnis ohne erkennbare Konsequenzen.?
Dann sind gerade in den Parteien oft diese "gegen alles, für nichts" Töne zu hören und das durchsetzen der eigenen Agenden,ohne die für eine funktionierende Demokratie nötige Kompromissbereitschaft.?

@Haakon hat mit der "Überbelegung" einen guten Punkt gebracht, der in unserer Gegend auch sehr gut zu beobachten ist.
Als ehemaliger Industriestandort gehörten bei uns ausländische Arbeiter/Lehrlinge (Mosambicaner,Vietnamesen,Mongolen,Kubaner um)auch schon vor der Wende zum Stadtbild ,anders natürlich in den umliegenden Dörfern, die kannten nur "die Russen"(Rote Armee) als Ausländer und dementsprechend anders fällt auch die Einstellung vieler, hauptsächlich "dagegen" aus.?
Solche Entscheidungen,in ein 350 Seelendorf dann ein Flüchtlingesheim mit 750 Plätzen zu bauen liefern dann den entsprechenden Stellen natürlich Munition.?
Schau mer mal wie die Wahl dann hier bei uns läuft.?
 
  • Like
Reaktionen: Komplimentär
Als Hauptproblem höre ich in meinem Umfeld oft "Politik am Menschen vorbei" , festhalten an offensichtlichen Fehlentscheidungen und das relativ konsequenzenlos pfuschen können als Aufreger,das schließt natürlich og Themen mit ein.
Ja klar. Gleichzeitig ist natürlich auch immer das Missverständnis da, was "Politik" eigentlich kann und macht.
Da ist die "Beteiligung" dann eine "nicht in meinem Vorgarten!"-Attitüde, meistens nachdem bereits alles beschlossen ist. Hinzu kommen dann Aktionen wie die Abstimmung zur Enteignung von Vonovia, die dann ist leere laufen, weil sie von vornherein schwierig konzipiert sind. Und zuletzt kommt natürlich auch eine gewisse, vielleicht auch unterstellte Lebensfremde/Bürgerferne dazu. Ich kann das nur aus meiner Perspektive betrachten - aber zumindest mit 25 wäre ein Heizungsgesetz und Autofahren nicht meine Hauptprioritäten gewesen. Da war ich aber praktisch auch nur im städtischen Raum an einer Uni und mit ÖPNV unterwegs. Mit der Perspektive hätte ich vermutlich auch ähnliche Politik gemacht.
Ehrlich gesagt sind Linke,Grüne und AfD für mich in der selben Ecke,alle drei haben/tolerieren/dulden extremistische Ableger von denen sich gerne distanziert wird aber das auch nur als Lippenbekenntnis ohne erkennbare Konsequenzen.?
Grundsätzlich ist Gleichsetzung immer schwierig. Du könntest die Gruppe gerne noch um radikal Marktliberale ergänzen. Sind nicht ganz so laut, kleben sich nirgendwo an - Schäden haben sie in Großbrittanien aber dennoch anrichten können. Aber genau in dieser Gleichsetzung liegt doch das nächste Problem.
In Gesprächen fällt mir häufig auf, wie wenig doch zwischen "Flüchtling" und "ausländischer Frachkraft" usw. unterschieden wird. Das ist teilweise echt erdrückend. Dann kommt man dir mit der anekdotischen Evidenz einher, dass die Leihfirma ja "einen Flüchtling" ohne Englisch- oder Deutschkenntnisse geschickt hätte. Am Ende war er Kroate...
 
Geht das mit dem Ausladen?
Es kommt immer auf den Einzelfall an. ZB die Frage, ob es nun ein "offizieller" Bericht von diesem Blättchen war, oder eventuell nur ein privates Video von einer Person, die gleichzeitig Angesteller bei Compact ist. All das KANN eine Rolle spielen.
Gleichzeitig kollidieren hier Rechte von Verfassungsrang, da ist ne klare Einschätzung ad hoc und von außen oft nicht möglich.

Sollte es tatsächlich ein öffentlicher livestream gewesen sein, dann wäre so eine Rosinenpickerei mMn tatsächlich nicht zulässig.
 
  • Like
Reaktionen: Naysmith
Ich möchte mal noch eine andere Sache anbringen, die zumindest mir viel zu kurz kommt. Medienkonsum.

Es gibt ja so den Witz "Wieviel Leute arbeiten hier in der Firma?" - "Na ja, so knapp die Hälfte." Ist was dran, aber was ich so bemerke, ist dass sehr viele Leute aller Altersschichten sowohl im Unternehmen als auch auf der Straße am Smartphone hängen. Was sie so konsumieren kann ich nicht nachvollziehen (ich benutze das Ding eher wenig), aber kriege bei entsprechenden Gesprächen über Politik allerlei krude Dinge zu hören. Nicht unbedingt Ansichten, sondern "News" und Reaktionen darauf. Die Ukraine hat zum Beispiel die deutschen Patriot-Systeme gleich nach Südafrika verscherbelt. Ja klar, die haben auch nichts besseres damit zu tun... . Es gibt noch viel, viel mehr - etliches emotional und ideologisch aufgebauscht, aber ein guter Teil auch Verdrehungen ohne den tatsächlichen Kontext oder komplette Lügen. Garniert wird das mit "lustigen" Memes aus der amerikanischen AltRight-Szene.

Ich nutze zuweilen Youtube, und dort habe ich etliche Kanäle mit Beiträgen (üblicherweise ABC ZERSTÖRT XYZ und Die WAHRHEIT über (...)) eigenhändig als Vorschläge blockiert, obwohl ich vorher rein gar nichts mit dem Thema zu tun hatte oder danach gesucht habe. Das wird in anderen "Sozialen" Medien ähnlich sein, die ich nicht frequentiere (ich meine, ich bin hier in einem Forum - oldschool as fuck) ähnlich sein.

Im Endeffekt stehen wir einem System gegenüber, das mit ein paar Accounts und Bots, die sich gegenseitig liken und Beliebtheit sugeriert, schnell aushebeln lässt. Das mag Marketing betreffen, Werbung, kommerzielle Influencer - aber auch Politik, Nachrichten und ideologische Influencer.

Die Politik in Deutschland und Europa und die Justiz sind lächerlich unvorbereitet auf so etwas
 
Die Politik in Deutschland und Europa und die Justiz sind lächerlich unvorbereitet auf so etwas
Zu 100% das.
Gibt so viele weitere Aspekte unseres Tägliches Lebens wo die Politik und unser Rechtssystem noch in den 80er feststecken.

Und dieser fehlende Wille der Adaption is doch mit Schuld, warum die Bürger glauben die Politik würde nicht für den Menschen auf der Strasse noch Politik machen. Man überlässt alles den zähen Vorgängen der EU, die dann Gesetze auf so einen Makro Level machen, die natürlich nicht die Nöte und Sorgen der Bürger hier vor Ort berücksichtigen. (Kein Vorwurf hier gegen die EU.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Für weitere Antworten geschlossen.