Der Stammtisch

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Wir haben Steuereinnahmen die an der 1000 Milliarden Grenze kratzen. Kein Mensch kann mir erzählen das kein Geld da ist. Die große Frage die sich mir stellt ist:
Viele deiner Punkte verkennen aber auch einfach Volkswirtschaft. Das ist weder ein Unternehmen, noch ist das ein schwäbische Hausfrau.

Die Schulden eines Staates sind die Ersparnisse eines anderen. Unser Problem ist doch, dass alle sparen Haushalte wollen sparen, Unternehmen investieren wenig und sparen und der deutsche Staat will auch sparen. Fragt sich, wer sich dann verschuldet. Richtig, das Ausland.

Dieses Framing von "Rekordsteuereinnahmen und -ausgaben" ist ja ganz nett. Nur verkennt das halt die Tatsache, dass es Inflation gibt. Da wird nicht mit Prozenten, sondern mit Nominalwerten gearbeitet. Und das ist sachlich halt falsch. Man spart nicht in Krise, man investiert. Staatschulden sind auch nur Steuern, die noch nicht eingenommen wurden.
 
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Was bei der derzeitigen Stimmentwicklung dann einen richtig bitteren Beigeschmack hätte. So nach dem Motto, wir verbieten das Symptom, weil wir das Problem mittels vernünftiger Politik nicht lösen wollen.
Verbieten kann nur das Verfassungsgericht, dem ist es egal wie die Stimmungen sind, dem geht es um die Verfassung.
Das Verfahren würde auch Jahre dauern und hätte aktuell keine Relevanz.

Glaub auch nicht, dass Politik vernünftig sein muss, um gegen Nazis vorzugehen. Politik war auch schon früher Scheisse, tzd hat man jemanden der den Hitlergruß gemacht hat wortlos aufs Maul gehauen, heute muss man sich dafür mehr rechtfertigen als für einen Gruß.

Weniger Nazi-Keule, mehr Nazis Keulen
 
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Sorry, aber das ist mir zu dumm. Gewalt ist ja so toll (weil die Alliierten auf Gewalt mit Gegengewalt reagiert haben, muss man offensive Gewalt gegen andere natürlich mit defensiver Gewalt nach einem Angriff gleichsetzten)... du hast recht, wir verdreschen jeden, dessen politische Ausrichtung uns nicht passt, das löst das Problem und führt natürlich nicht zu Gegengewalt. Am besten wir machen da auch sofort mit den Linken weiter, damit es ja keine Mauerschützen mehr gibt oder eine DDR 2.0 🙄 Wann willst du denn die USA vor Trump retten?
 
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@Haakon :
Ich gebe dir da Recht. Nichtsdestotrotz sollte eine Aufstellung gemacht werden aus der ersichtlich ist was, wo, wie eingenommen und wie es ausgegeben worden ist. Die schwäbische Hausfrau könnte hier nützlich sein.
Natürlich sollte da auch die Inflation berücksichtigt werden. Ich glaube jeder weiß das alles teurer geworden ist.

Aber, mein großes aber, warum ist es so schwierig Politik für die Leute zu machen die dieses Land, jeden Tag, tragen? Und wenn sie gemacht wird sollte das anständig kommuniziert werden.
Die SPD war mal die Partei der arbeitenden Bevölkerung. Lange ist es her.

Die Frage die sich mir stellt. Welche Partei würde so regieren das man sagen kann "Ja es wird besser. Die tun was für uns."
Ich denke nämlich das dieses der Casus Knaxus ist.
Mir fällt niemand ein.
 
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Ich gebe dir da Recht. Nichtsdestotrotz sollte eine Aufstellung gemacht werden aus der ersichtlich ist was, wo, wie eingenommen und wie es ausgegeben worden ist. Die schwäbische Hausfrau könnte hier nützlich sein.
Natürlich sollte da auch die Inflation berücksichtigt werden. Ich glaube jeder weiß das alles teurer geworden ist.
Hier wird es eine Frage ob du eher nationalistisch oder europäisch denkst. Völlig ohne Wertung und beide Ansichten haben Legitimität. Nur lag Deutschland jahrelang unter der in der EU verhandelten Zielinflation von 2% und unsere europäischen Partner darüber. Im Binnenmarkt ist das Gift für Arbeitsplätze. Schau dir die Arbeitslosenstatistiken von Frankreich und Spanien an und du siehst unter anderem wozu es führt, wenn wir jahrelang unter und die bei und über 2% liegen. Effektiv wurde da mit Demokratie bezahlt. Bei uns über niedrigere Reallöhne, bei unseren Partnern über Arbeitslosigkeit.
All die Rhetorik um die hohen nominalen Sozialausgaben und die "faulen Arbeitslosen", wie die Bild so gerne framed, verkennt, dass die unteren "Gehaltsgruppen" halt auch konsumieren, wenn sie mehr Geld in der Tasche haben. Und auch wenn ein C.L. keine Konsumkrise sehen mag, so ist sie da. Und das bekommt eben die deutsche Wirtschaft mit.

Abseits davon sehe ich halt auch die politisch linke in einer Krise, die solche Themen mMn zu wenig adressieren.
 
@Haakon :
Ich stimme dir zu und kann deine Frage nicht beantworten, ob ich da eher links oder eher rechts zu verorten bin.
Das Einzige was ich sagen kann ist das Deutschland, ohne Europa, wohl nicht besteht.
Weder militärisch noch politisch oder wirtschaftlich.
Dann sollte aber richtig europäisch gedacht werden. Als Staat, mit einheitlichen Regeln.
Ich will nicht Wissen was da, an Problemen, politischer Natur auf uns zukämen.
 
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Man spart nicht in Krise, man investiert. Staatschulden sind auch nur Steuern, die noch nicht eingenommen wurden.
Mag schon sein. Ich denke trotzdem, dass wir kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem haben (wir könnten investieren, wenn wir den ganzen Quatsch zusammenstreichen. Investitionen dann aber bitte nur in Infrastruktur, nicht zur Lenkung der Wirtschaft, siehe unten). Wir haben Rekordeinnahmen an Steuern.

Wie diese Politik investieren will, halte ich für falsch, dann lieber diese Fehlinvestitionen, dank der Schuldenbremse, ganz verhindern.

Beispiel: Sie wollen ja gerne VW "retten". Nur bei VW läuft vieles schief. Auch dank des großen politischen Einfluss. Ich bin selbst aus Niedersachsen, man gönnt den Arbeitnehmern dort durchaus ihr gutes Gehalt, sieht aber trotzdem, dass da ein großer Wasserkopf vorhanden ist. Es wird von Externen eher über die dortigen Zustände gelästert, als dass man sie lobt. Es geht in diesem Fall also nur darum die SPD nahen Gewerkschaften zu befriedigen und sich Wählerstimmen mit aufgenommenen Schulden zu erkaufen, nicht darum, sinnvoll in die Zukunft zu investieren. Staatliches Lenken durch Investitionen und Rettungspakete dieser Art halte ich für falsch. Wir bräuchten wieder mehr freien Markt, weniger Staat, der sich anmaßt die Zukunftstechnologien zu kennen, die er dann gezielt fördert, oder bei Missmanagement rettet.
Weiteres Beispiel: Die Karstadt/Kaufhof "Rettung" ist doch mittlerweile schon ein solches Meme geworden. Jeder weiß, dass solche Warenhäuser nicht mehr zeitgemäß sind, sie eigentlich in Würde sterben müssten, wie die von Supermärkten verdrängten kleinen Tante Emma Läden. Nur die Politik will sich mit der Versenkung von Steuermilliarden Wählerstimmen sichern, zum Schaden aller anderen Arbeitnehmer.
Deshalb gilt für mich: solange mein Vertrauen in die Politik so erschüttert ist, wie dies seit etlichen Jahren der Fall ist, bin ich für eine Beibehaltung und strikte Einhaltung der Schuldenbremse.
Übrigens hat Scholz doch gestern angekündigt, dass er gerne jetzt noch das ein oder andere durchziehen wolle, Baerbock und Habeck hatten sich auch entsprechend geäußert. Eine eventuell durch einen Notstand umgangene Schuldenbremse und somit neue Schulden, landen dann garantiert nicht in sinnvollen Investitionen, sondern in der Ukraine und bei VW (um dort ineffektive Strukturen am Leben zu erhalten). Da sage ich, nein Danke. Zum Glück fehlt ihnen dafür jetzt die Mehrheit, so dass das gestern eher Wünsche waren, als ein garantiert umsetzbarer Fahrplan der nun restlichen Minderheitenregierung.
 
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Das Einzige was ich sagen kann ist das Deutschland, ohne Europa, wohl nicht besteht.
Weder militärisch noch politisch oder wirtschaftlich.
Dann sollte aber richtig europäisch gedacht werden. Als Staat, mit einheitlichen Regeln.
Ich will nicht Wissen was da, an Problemen, politischer Natur auf uns zukämen.
Wohl war, was den europaweiten Rechtsruck allerdings noch problematischer macht. Aber ich glaube, dass wir in Europa als Masse nicht homogen genug sind, um ein vereintes Europa ohne Staaten zu schaffen.
 
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Wir haben Rekordeinnahmen an Steuern.
Nominell oder prozentual?

Das ist ja besagte Rhetorik.
Geht aufwärst, klar, uiuiui.

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Nun haben wir sowas. 2022 auf 2023 stiegen die Steuereinnahmen von 895 MRD auf 915 MRD Euro. Rekordsteuereinnahmen - nur trotzdem weniger Geld als vorher. Wenn Preise steigen gibts natürlich mehr Steuereinnahmen, wir nehmen ja auch eine prozentuale Mehrwertsteuer...
Weiteres Beispiel: Die Karstadt/Kaufhof "Rettung" ist doch mittlerweile schon ein solches Meme geworden. Jeder weiß, dass solche Warenhäuser nicht mehr zeitgemäß sind, sie eigentlich in Würde sterben müssten, wie die von Supermärkten verdrängten kleinen Tante Emma Läden. Nur die Politik will sich mit der Versenkung von Steuermilliarden Wählerstimmen sichern, zum Schaden aller anderen Arbeitnehmer.
Da bin ich sogar ganz bei dir. Ich bin selber weit weg von "den retten, den nicht" und diesen ganzen to big to fail-Unternehmen.
Bei der Ukraine widerspreche ich dir vehement. Da ist deine Aussage kurzsichtig. Was würde ein Zusammenbruch dieses Staates deiner Meinung nach bedeuten? Was würde uns die Unterbringung von Flüchtlingen kosten, wenn dieser Staat zusammenbricht und Menschen vor russischer Repression flüchten? Was würde die benötigte noch stärkere Aufrüstung Deutschlands kosten? Ein sicheres Europa ist eben auch ein Garant für unseren Wohlstand - und wir haben das eine Weile genießen können. Von den Auswirkungen auf eine weltweite Sicherheit spreche ich da noch nicht einmal.

Wenn auch nur ein Teil dieser Konflikte wieder militärisch ausgetragen wird, ist das für einen Staat, der wie unserer vom Welthandel abhängig ist, pures Gift und kostet viel Geld.
Ich stimme dir zu und kann deine Frage nicht beantworten, ob ich da eher links oder eher rechts zu verorten bin.
Das Einzige was ich sagen kann ist das Deutschland, ohne Europa, wohl nicht besteht.
Weder militärisch noch politisch oder wirtschaftlich.
Dann sollte aber richtig europäisch gedacht werden. Als Staat, mit einheitlichen Regeln.
Kann ich halt auch nicht. Aber wenn man sich eben Regeln gibt (2%), dann sollten diese eingehalten werden. 2011 haben wir es einmal geschafft, wie du siehst. Und nun kürzlich etwas nachgeholt.
 
Wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Die FDP ist nun endgültig unwählbar für mich (Wechselwähler von Anfang an) geworden zumindest bis sie den Narzissten Lindner losgeworden sind. Was eine Figur. Erst unterschreiben und danach sagen Nene ist alles scheiße ich will das anders machen. Vorher überlegen geht nicht? Lieber nicht regieren als schlecht regieren, wurde mit dem Koalitionsvertrag doch von seiner gelben Herrlichkeit über der Haufen geworfen um es dann wieder herauszuholen.

Sehr bezeichnend ist das Urteil meines Vaters (FDP Mitglied seid über 40 Jahren) zu Lindner, absoluter Egomane, den er als hauptverantwortlich für der Niedergang der FDP bezeichnet.

cya
 
Wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind. Die FDP ist nun endgültig unwählbar für mich (Wechselwähler von Anfang an) geworden zumindest bis sie den Narzissten Lindner losgeworden sind. Was eine Figur. Erst unterschreiben und danach sagen Nene ist alles scheiße ich will das anders machen. Vorher überlegen geht nicht? Lieber nicht regieren als schlecht regieren, wurde mit dem Koalitionsvertrag doch von seiner gelben Herrlichkeit über der Haufen geworfen um es dann wieder herauszuholen.

Sehr bezeichnend ist das Urteil meines Vaters (FDP Mitglied seid über 40 Jahren) zu Lindner, absoluter Egomane, den er als hauptverantwortlich für der Niedergang der FDP bezeichnet.

cya
Hier bei uns in der Ortsgruppe sind die Meinungen auch sehr gespalten. Die vorherrschende Aussage war von Anfang an, dass es besser gewesen wäre mit der CDU und den Grünen ins Bett zu hüpfen als die Ampelkoalition zu wagen. Wobei meine Ansicht eigentlich ist, dass es am sinnvollsten gewesen wäre in beiden Fällen auf die Regierungsbeteiligung zu verzichten, genau dadurch hat sich die Stimmenzahl der FDP ja so entwickelt. Da bin ich auch der Meinung, dass Lindner einen Fehler gemacht hat, der sowohl der neu gewonnenen Glaubwürdigkeit der FDP schadet, als auch dafür sorgt, dass die FDP bei den nächsten Wahlen verschwindet und (Horrorszenario) viele FDP Wähler zur AfD abwandern.
 
Da bin ich auch der Meinung, dass Lindner einen Fehler gemacht hat, der sowohl der neu gewonnenen Glaubwürdigkeit der FDP schadet, als auch dafür sorgt, dass die FDP bei den nächsten Wahlen verschwindet und (Horrorszenario) viele FDP Wähler zur AfD abwandern.
Nur wenn jeder lieber in der Opposition bleibt, wer regiert dann? Klang halt alles ganz hübsch was der Lindner so gepredigt hat und hat ja auch einiges an Stimmen junger Wähler eingebracht. Nur für die ist unterm Strich nicht viel raus gekommen. Mit "keine Schulden weil spätere Generationen" punktest du halt auch nur halb bei jungen Wählern, denen das Schulgebäude auf die Rübe rieselt.
 
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Nur wenn jeder lieber in der Opposition bleibt, wer regiert dann? Klang halt alles ganz hübsch was der Lindner so gepredigt hat und hat ja auch einiges an Stimmen junger Wähler eingebracht. Nur für die ist unterm Strich nicht viel raus gekommen. Mit "keine Schulden weil spätere Generationen" punktest du halt auch nur halb bei jungen Wählern, denen das Schulgebäude auf die Rübe rieselt.
Das ist in der Tat die Frage. Wäre man in der Opposition geblieben hätte es wieder eine GroKo gegeben, und das wäre dann wieder der AfD zugute gekommen, allerdings hat auch die Ampel zum Erstarken der AfD beigetragen, was wäre also richtig gewesen? Ich denke da sind wir im Moment in einer Zwickmühle, die AfD lässt keine stabile Regierung mehr zu, es bleiben nur 3er Bündnisse (die ich eher als problematisch ansehe) oder GroKo, was (zumindest hab ich das so gelesen) die AfD erstarken lässt. Ich persönlich denke, dass die FDP sich evtl. auf ihre Standartklientel besinnen sollte und wieder Politik für Selbstständige, Unternehmer (die fühlen sich nach diversen Umfragen in der Politik eher unterrepräsentiert) und Besserverdiener machen sollte. Nur so kann man sich dauerhaft eine Wählergruppe sichern. Und dann bleibt als Koalitionspartner nicht mehr viel links oder rechts von der CDU/CSU über...
 
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allerdings hat auch die Ampel zum Erstarken der AfD beigetragen
So wie jede andere Regierung die das Pech hat, in diesen Tagen regieren zu dürfen.
Ich bin der letzte der an Kritik spart, aber spannen wir den Bogen in die USA. Es braucht keine Ampelregierung um Leute merken zu lassen, dass sie ärmer geworden sind. Trumps Populismus hat man die Kompetenz zugetraut es besser zu machen als die Demokraten, obwohl Wirtschaftsprofessoren davor gewarnt haben. Und jeder der weiß was Zölle sind wird merken, dass 10 % Zoll auf X eben 10 % teurere Produkte bedeutet.

Von daher würde ich das ganze eher so sagen wollen:
Allerdings hat die Ampel auch zum Erstarken der AfD beigetragen.

Faktoren gibts hier deutlich mehr als drei zerstrittene Parteien. CDU/CSU haben vieles dafür getan, dass sie eben wie ne AFD light klingen und Leute dann halt erst recht das Original wählen. Hat ja mit der Linken auch nicht geklappt, grüner zu klingen als die Grünen.
 
Nominell oder prozentual?


Bei der Ukraine widerspreche ich dir vehement. Da ist deine Aussage kurzsichtig. Was würde ein Zusammenbruch dieses Staates deiner Meinung nach bedeuten?
1. Wenn ich mich nicht täusche, ist trotz Inflation, also Inflationsbereinigt, das Steueraufkommen so hoch wie noch nie (bzw jetzt, wie in deiner Grafik ersichtlich, bricht es in der Rezession etwas ein). Die Kaufkraft des im Steuersäckel befindlichen Budgets ist also außerordentlich gut, besser als vor zB 30 Jahren. So hatte ich das bisher mitbekommen. Darum und um nichts anderes geht es mir. Die Politik hat also theoretisch genug Geld, um all die staatlichen Aufgaben zu erfüllen, die eine Regierung 1995, oder 2005 auch erfüllen musste/konnte, trotz der Verteuerung der Waren und Dienstleistungen, die es seit damals gab.
Warum brauchen sie heute mehr und kommen damit immer noch nicht aus? Das liegt eben nicht nur an externen Einflüssen (wie dem Ukraine Krieg), oder neuen, unumgänglich dazu gekommenen Ausgaben, sondern auch und besonders an einer verfehlten Politik und an einem aufgeblähten Staat (in dem Fall kritisiere ich zum Beispiel die tausenden dazu gekommenen Beamtenstellen unter der Ampelregierung. Wobei das schon viel früher begann.).
Es müsste also eher die verfehlte Politik korrigiert werden, als die Fehler weiterhin mit Geld zuzudecken. Ich denke deshalb sind wir in dieser politischen Krise. Wir sind gerade in der Phase, wo man sich schmerzhaft ein Scheitern wird eingestehen müssen. Die CDU und SPD werden sich kritisch mit der langen Zeit der Groko auseinander setzen müssen und Fehler korrigieren. Im Großen und Ganzen klingt es leider, in den weitaus meisten Reden, immer nach einem "Weiter-so" und nach sehr wenig Selbstreflexion. Dies passiert allerdings überall in den westlichen Demokratien, was dann eben auch das Erstarken von Trump, AfD und Co fördert.

2. Wenn die paar Milliarden, die wir jetzt noch locker machen könnten, die Ukraine schon zum Zusammenbruch bringen können, dann ist es eh zu spät. Dass wir, wegen der Schuldenbremse, nicht beliebig geben können, ist ja seit längerem klar. Ich denke nicht, dass das, was jetzt mit dem Bruch der Ampel nicht mehr an Geld für die Ukraine kommen wird, das Zünglein an der Waage ist. Das war nie fest eingeplant, sondern nur ein theoretischer Wunsch.
 
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Allerdings hat die Ampel auch zum Erstarken der AfD beigetragen.
Stimmt, klingt besser als was ich sagte und sagt das aus, was ich sagen wollte 🙂

Faktoren gibts hier deutlich mehr als drei zerstrittene Parteien. CDU/CSU haben vieles dafür getan, dass sie eben wie ne AFD light klingen und Leute dann halt erst recht das Original wählen. Hat ja mit der Linken auch nicht geklappt, grüner zu klingen als die Grünen.
War die CDU nicht ursprünglich eine AfD light, wenn ich so an die Kohl-Ära denke? Evtl. liegt da sogar das Problem, die Parteien sind sich zu ähnlich geworden und die AfD fällt als einzige ins Auge. Weil das Thema Grün wird nicht mehr nur von den Grünen "bespielt" so wie das Thema "sozial" eben von allen bespielt wird, wobei sich die linke SPD viel zu sehr in die Mitte hat drängen lassen (zumindest nach meiner Meinung). Könnte das der Grund für das erstarken der AfD sein? Jeder "wildert" irgendwo in Gebiet der "Anderen"?
 
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Neu gewonnenen Vertrauen in die FDP? Ich Frage mich worauf die Einschätzung basiert. Da ist ein Partner der nach Unterschrift des Vertrages, diesen wieder anfechtet. Das wiederholt bis eine Zusammenarbeit als unmöglich betrachtet wird. Mmmmmh als Vertrauen hätte ich in so jemanden nicht ?‍♂️.

Mit Zuverlässigkeit hat das jedenfalls nix zu tun.

cya
 
Neu gewonnenen Vertrauen in die FDP?
Mit Zuverlässigkeit hat das jedenfalls nix zu tun.
Es geht weniger um Zuverlässigkeit, als darum, zu den eigenen Prinzipien zu stehen. Viele Stammwähler waren von Anfang an gegen die Ampel. Viele mögen jetzt die Vorschläge Lindners, die zum Bruch der Koalition geführt haben, als vernünftig ansehen. Somit sehen sie es als Signal aus der FDP, dass man sich wieder grob in Richtung der eigenen Wurzeln orientiert, anstatt Steigbügelhalter für Links-Grüne Politik zu sein. Das könnte also genau diese Stammwähler, die die FDP knapp über die 5%-Hürde heben, wieder mobilisieren.
Da ist auch ein großer Wahrnehmungsunterschied, je nachdem wo man steht. Die einen dachten Lindner sei unbeliebt, weil er Störfaktor war und so viel Gutes verhindert hat. Die anderen sind der Meinung, er war unbeliebt, weil er sich überhaupt erst auf die Ampel eingelassen hat und dort sogar zu wenig falsche Politik verhindert hat. Je nachdem wo man in dieser Frage steht, kommt auch was anderes dabei heraus, wie man jetzt das Verhalten Lindners und den Bruch der Ampel einordnet.
 
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