Der Turm des Necrarch: Eine Kampagne nach Mordheim-Regeln in Sylvania

Wie aufregend! Und welch unerwartete Wendung, toll! Während des Lesens hab ich schon gedacht, wie soll das denn jetzt noch gut ausgehen? Aber jetzt sind die Karten neu gemischt. Mal sehen was die "neue" Ivana so auf dem Kasten hat.
Das ist deus ex machina. Habe ich früher als DM in meinen RPG gerne mal angewandt, wenn die Spieler unverschuldet in Not geraten sind 😉
 
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Ich
bin...
sprachlos.

Darum muss ich schreiben.

1) Gelände. Was ein Wahnsinn, ein absolut tolles Schmuckstück an Gelände, Platte und Style. Der aufklappbare Turm ist eine so klasse ausgeklügelte Idee, die Häuser im Dorf wirken richtig glaubwürdig, die Stadt und die Kathedrale sind so beeindruckend!
2) Die Idee mit dem Tag-Nacht-Zyklus im ersten Spiel ist eine feine Regelung, um den Druck aufzubauen und die Untoten stylisch im Spiel zu Buffen. Die selbst gebastelte Uhr dazu ist wirklich ne witzige Idee.
3) Das Ganze trieft vor Geschichte, kreativen Ideen und Freude am Spiel! Diese Mischung aus Rollenspiel und Tabletop ist etwas sehr besonderes.

Danke für den Thread und die Mühe, die du dir machst!
 
Vielen vielen Dank, wir freuen uns sehr! 🤗 Dabei hat die Sache mal so klein angefangen, eigentlich nur mit dem Turm und der Idee für eine Kampagne über ein halbes Dutzend Spiele. Die Erzähltexte waren mehr eine Zugabe, um das Ganze etwas interessanter zu machen. Aber mittlerweile wächst sich das zu einer Art "Serie" aus. ("Game of Bones"? 😁 ).

Das ist deus ex machina. Habe ich früher als DM in meinen RPG gerne mal angewandt, wenn die Spieler unverschuldet in Not geraten sind 😉
Erwischt.😄 Ja, das ist definitiv deus ex machina, und witzigerweise hab ich das auch durch Pen+Paper kennengelernt, wo unsere Spielleiterin es einmal angewandt hatte, als die Gruppe komplett zu sterben drohte.

Es gab aber auch eine alternative Storyline, bloß haben wir die eben nicht erwürfelt. In dieser Alternative wäre Ivana die Verräterin gewesen, und zwar eine Vampirin, die sich mit ihrer Vermummung vor der Sonne schützt und ihren Patienten beim "Heilen" heimlich Blut abzapft.

Das Endspiel ist übrigens schon gelaufen, ich komme bloß mit Schreiben nicht hinterher...
 
Spiel 8:
Entscheidung


[ Out-Time. Ein ehrliches Geständnis vorweg: Dieses letzte Spiel mussten wir mehrfach testen, bis wir die Balance heraus hatten. In Spiel 7 hatten die Hexenjäger einen relativ leichten Sieg gehabt, was uns zu der – falschen – Annahme verführte, sie seien überlegen. Tatsächlich aber war das mehr Zufall bzw Würfelglück gewesen, denn in mehreren Testanläufen für Spiel 8 zeigte sich, dass sie in einer offenen Massenschlacht praktisch chancenlos waren. Deshalb bestimmten wir, dass Ivana nicht erst am Ende, sondern bereits nach W6 Zügen (faktisch: 3 Zügen) ins Spiel kommen sollte. Nefsokar wiederum würde abwarten und erst eingreifen, sobald es ernst wurde – der edle Prinz würde sich nicht ohne Not die manikürten Hände schmutzig machen. ]

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Diesmal blieb kein Raum für taktische Finessen. Als die Ghoul-Meute herangestürmt kam, drängten die Hexenjäger sich eng zusammen und standen buchstäblich mit dem Rücken zur Wand. Die Strigoi-Bestie stürzte sich erneut auf Ansgar, doch diesmal wurde der Inquisitor von zwei unerschrockenen Frauen flankiert: rechts von seiner Tochter und links von Schwester Ivana. Das Erscheinen der unerwarteten Helferin hatte allen Mut gemacht, und „Sigmar!“ war der Schlachtruf, mit dem sie sich ihren Feinden entgegenstellten.

Dennoch war es ein verzweifeltes Gefecht, und schnell wurde klar, dass weder Stahl noch Glaube einen leichten Sieg versprachen. Zwei Zeloten fielen, als sie sich gegen doppelt so viele Ghoule zu verteidigen versuchten, und wurden von den hungrigen Leichenfressern in Stücke gerissen. Kampfhund Fido hatte sich an Asmotep gehängt, wurde von diesem jedoch niedergetreten und floh jaulend. Odo, der sich in den vergangenen Wochen zu einem so starken und treuen Gefährten entwickelt hatte, wurde von mehreren Ghoulen zu Boden gerungen und schwer verletzt. Die zwei verbliebenen Flagellanten fochten tapfer, doch rasch starb einer der beiden den Märtyrertod.

Am schlimmsten wütete die Strigoi-Bestie. Sie hatte es immer noch auf den Inquisitor abgesehen und ignorierte alle Schläge und Stiche, die von der Seite her auf sie einprasselten. Sie warf Ansgar zu Boden, versenkte die Fangzähne in seiner Schulter und durchdrang dabei mühelos die Rüstung. Während der Inquisitor sich hilflos unter dem Berg aus Klauen und schmutzigem Fell wand, droschen Ivana und Dariya auf die Bestie ein, bis sie endlich von ihm abließ und sich fauchend gegen die Kriegernonne wandte.

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„Hammer des Sigmar!“, rief Ivana, und unglaublicherweise begannen die Köpfe ihrer beiden Kriegshämmer plötzlich zu leuchten. Beidhändig schlug sie zu, und wer sie in diesem Moment erblickte, konnte kaum glauben, dass sie sich einst als gebrechliche alte Frau getarnt hatte. Ihr erster Schlag traf die gebleckten Kiefer der Bestie und schlug ihr mehrere Fangzähne aus. Der zweite traf eines der glühenden Augen und ließ es verlöschen wie eine ausgeblasene Kerzenflamme. Beim dritten Schlag knickte der hässliche Schädel um, und die Vampirbestie sank mit gebrochenem Genick in den Staub.

„Vater!“, schrie Dariya und warf sich über Ansgar, der immer noch am Boden lag. Er blinzelte schwach, und Blut stand auf seinen Lippen. „Geh!“, raunte er ihr zu. „Lass mich. Kämpfe!“

In der Zwischenzeit war Martin, der jüngste der Hexenjäger, in ein tödliches Duell mit dem Vampir Asmotep geraten. Mehrere Ghoule unterstützten ihren Anführer, dessen wirbelnde Klauen Striemen und Kratzer über Martins Rüstung zogen. Mit Mühe konnte er sich verteidigen, blutete jedoch aus mehreren Wunden. Dariya und der letzte Flagellant sprangen ihm bei. Ivana konnte nicht zu ihnen durchdringen, denn Ghoul-Hauptmann Urgar war ihr in den Weg gesprungen und packte mit beiden Pranken ihre Arme, um sie am Einsatz ihrer Hämmer zu hindern.

Der letzte Flagellant stürzte sich mit hoch erhobenem Flegel auf Asmotep, eine Hymne auf den Lippen. Singend schlug er zu – und singend starb er, als der Vampir ihn an der Kehle packte, vom Boden hob und gegen eine Wand schleuderte. Eine Lawine aufgeschichteter Schädel prasselte herab und begrub den Körper des Fanatikers unter sich.

„Stirb endlich!“, schrie Martin, der die Gelegenheit nutzte und dem abgelenkten Vampir sein Schwert in die Seite bohrte. Dariya stach von der anderen Seite zu, und dann war endlich auch Ivana zur Stelle und zerschmetterte den unförmigen Kopf des Unholds.

Als die letzten Ghoule flohen, war der Boden mit toten und sterbenden Körpern übersät. Von sechzehn Hexenjägern standen nur noch sechs: Dariya, Martin, drei Zeloten und Ivana.

„Holt mich runter! Schnell!“ Das war Helmuth der von seiner Säule herab rief.

Dies war ein schrecklicher Moment für Dariya. Ihr erster Impuls war, sich um ihren Vater zu kümmern, der schwer verletzt am Boden lag. Doch auch Helmuth musste befreit werden – und dann war da noch der Strigoi-König, der den Kampf bisher nur beobachtet hatte, ohne einzugreifen. Nun aber, da seine Schergen gefallen oder geflohen waren, erhob er sich von seinem Thron. Offenbar begriff selbst sein umnachteter Geist, dass es an der Zeit war, seine vornehme Zurückhaltung aufzugeben und sich selbst zum Kampf zu stellen.

„Eure Renitenz betrübt uns sehr!“, knirschte er, als er näher kam und sein klobiges Zepter hob. „Ihr habt Unseren Wesir erschlagen – und Unsere geliebte Kufati! Wir fürchten, dass Wir euch alle keltern müssen, auf dass euer Wein Unsere prinzliche Hoheit für den Verlust entschädige!“

„Sieh nach meinem Vater, schnell!“, rief Dariya der Kriegernonne zu, die bekanntlich über Heilkräfte verfügte. Dann rannte sie kurzentschlossen los und peilte die Säule an, an der Helmuth drei Ellen über dem Boden hing. Dabei konnte es nicht ausbleiben, dass sie dem Strigoi-König in den Weg lief, der sein Zepter wie eine monströse Keule hob und nach ihr hieb, als wollte er eine Fliege erschlagen. Dariya wich aus, und der Kopf des Zepters knallte hinter ihr auf den Boden, wo er eine Fontäne aus Erde aufspritzen ließ.

Die Tropfsteinsäule war uneben genug, um daran hinaufzuklettern. Dariya zögerte nicht, ergriff einen Vorsprung und zog sich in die Höhe.

„Schnell!“, rief Helmuth, denn Nefsokar schien Dariyas Absicht begriffen zu haben und kam ihr nach. Erneut holte er mit seiner Zepter-Keule aus, und mit seiner ungeheuren Kraft wäre es ihm wahrscheinlich gelungen, sowohl die Säule als auch die beiden Menschen daran zu zerschmettern.

„He!“ Ein Ruf ließ den Strigoi-König herumfahren. Es war Ivana, die die verbliebenen Hexenjäger um sich geschart hatte und sich ihm von hinten näherte. „Würde Eure prinzliche Abscheulichkeit uns vielleicht kurz ihre Aufmerksamkeit schenken?“

Nefsokar starrte sie wütend an. „Freches Menschenweib! Wir werden deinen Wein schlürfen und dein Fleisch essen.“

„Sieh dich vor!“, warnte Ivana und hob ihre Kampfhämmer. „Ich habe die Angewohnheit, solchen wie dir im Hals steckenzubleiben.“

Die Ablenkung war gelungen. Dariya sah nicht hin, als der Koloss auf ihre verbliebenen Mitstreiter losging. Sie konzentrierte sich darauf, die Säule zu erklettern. Mehrmals rutschten ihre Füße auf dem glatten Tropfstein ab; schließlich aber erreichte sie Helmuth und zog ihr Schwert, um die Stricke durchzuschneiden.

„Vorsicht!“, raunte Helmuth. „Wir könnten abstürzen!“

„Ich weiß.“ Bedachtsam schnitt Dariya alle Stricke bis auf einen durch, den sie wie ein Kletterseil zum Fuß der Säule hinabfallen ließ. „Lass dich daran hinunter. Ich helfe dir.“

Hinter ihnen ertönten dumpfe Schläge und wütendes Fauchen. Die Hexenjäger hatten Nefsokar umringt und spielten ihre überlegene Beweglichkeit aus, um ihn zum Angriff zu reizen und Mal um Mal den schwerfälligen Schwingern seiner Keule auszuweichen. Ivana wagte sich immer wieder vor und schlug mit ihren Hämmern zu, doch der haarige Koloss, gehüllt in Reste uralter Rüstung, schien nahezu unverwundbar.

Inzwischen war Helmuth am Boden angekommen. Er mochte stundenlang in unnatürlicher Stellung an der Säule gehangen haben; dennoch schienen weder seine Muskeln noch sein Kampfgeist gelitten zu haben. Rasch suchte er unter den Gefallenen nach einer Waffe und ergriff eine angespitzte Knochenkeule, die dem Ghoul-Hauptmann gehört hatte. Dann stürmte er ohne Zögern drauflos, um sich seinen Kameraden anzuschließen. Dariya folgte ihm mit gezogenem Schwert.
 
Der „Bossfight“

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[Out-Time.] Es waren sieben verbliebene Modelle, die gegen Nefsokar kämpften: Ivana, Dariya, Martin, Helmuth und drei der Zeloten, wobei zwei der letzteren die beiden weiblichen Rekruten waren. Von den sieben waren also ganze vier Frauen – Girl-Power! Nefsokars monströse Profilwerte hätten es ihm unter normalen Umständen leicht gemacht, seine Gegner zu zerschmettern. Wir nutzten jedoch zwei retardierende Momente: Erstens Nefsokars Sonderregel „Umnachtet“, die bestimmte, dass er auf zufällig ausgewählte Gegner schlug. Zweitens die Mordheim-Regel, wonach betäubte oder zu Boden gegangene Gegner nicht attackiert werden dürfen, solange noch andere Gegner stehen. Auf diese Weise deckten die Hexenjäger sich gegenseitig.

So hieb Nefsokar blindlings um sich, wobei er es nur schaffte, einen einzelnen Zeloten zu töten – freilich kein Wunder, da er im betreffenden Zug 7 Attacken erwürfelte. Brenzlig wurde es, als Dariya zum Ziel gewählt, aber glücklicherweise nur betäubt wurde. Martin verfehlte den Strigoi-König wieder und wieder; Helmuth jedoch traf zweimal, und zwar mit seiner überlegenen Stärke von 6 (Zweihandwaffe plus Fähigkeit „Schmetterschlag“). Die drei Zeloten (sorry, Zelot*innen!) hatten zusammen sechs Attacken und konnten den Koloss nur mit Sechsen verwunden, taten dies aber tatsächlich zweimal. Ivana landete erwartungsgemäß die meisten Treffer, wurde aber schließlich als Ziel ausgewählt und verlor trotz Rettungswurf einen ihrer Lebenspunkte. Am Ende waren es Dariya und Helmuth, die die entscheidenden letzten Schläge ausführten.
 
Aber Wir sind doch… unbesiegbar“, krächzte die Abscheulichkeit, als die Spitze von Helmuths Knochenkeule in seinen Hals fuhr und gleichzeitig Dariyas Schwert seinen Buckel durchbohrte. „Wir sind doch… der edle Prinz Nef…“

Der Koloss schwankte und verstummte. Seine Augen trübten sich – und was er in diesem letzten Moment seines Unlebens wahrnahm, konnten die Hexenjäger nicht ahnen. Gleichzeitig mit seiner unheiligen Lebenskraft nämlich wich der Wahn von ihm, und er sah blitzartig einen Schimmer der Wirklichkeit: Sein Palast – eine finstere Höhle voller Knochen und verfaulter Fleischreste. Seine erschlagenen Höflinge – schmutzige, deformierte Kreaturen mit leichenfarbener Haut. Kufati, seine stolze Löwin – ein Haufen räudigen Fells über einem grotesken Leib mit verdrehten Gliedmaßen. Nefsokars Kopf sank herab. Er starrte auf seine eigenen Hände, und es waren Klauen, überspannt von rissiger Haut, die knochigen Finger mit schwärzlich verfärbten Ringen geschmückt. Er wurde sich bewusst, dass er ein Ungeheuer war – und dass das Ende einer angespitzten Knochenkeule in seinem Hals steckte.

Der Moment der Einsicht dauerte nicht lange. Das letzte, was Prinz Nefsokar sah, war der Boden, der ihm entgegenkam – ein Boden, bedeckt mit Blut, Schmutz und verstreuten Knochenfragmenten. Dann schlug sein massiger Körper darauf hin wie ein stürzender Fels, und sein Bewusstsein erlosch in jener Schwärze, die zuletzt alle untoten Seelen umfing.

„Sigmar sei gepriesen“, sagte Schwester Ivana trocken. Dann hob sie beide Hämmer und ließ sie auf den deformierten Schädel niederfahren, der mit einem trockenen Krachen zersplitterte.

Dariya ließ sich keine Zeit, den Sieg auszukosten. Sie ließ ihr Schwert fallen und rannte hinüber zu ihrem Vater, der noch immer am Boden lag und schwer atmete. Die Schulterwunde blutete heftig, und das Blut war schwärzlich verfärbt.

„Ivana!“, rief sie. „Kannst du nichts tun?“

Die Kriegernonne trat hinzu und senkte den Kopf. „Ich habe es versucht“, sagte sie. „Doch hier ist ein Gift am Werk, gegen das Gebete machtlos sind.“

„Dari…“ Ansgars Augenlider flackerten, doch als er seine Tochter sah, festigte sich sein Blick. „Nimm meine Pistolen!“ Mit zitternden Händen griff er an seinen Gürtel und zog die Waffen aus ihren Holstern. „Du wirst sie brauchen können.“

„Was? – Nein!“ Entsetzt ließ sich Dariya an seiner Seite nieder und hielt seine Hände fest. „Vater, lass mich jetzt nicht im Stich! Rede doch nicht, als würdest du…“

Doch sie sah die bittere Wahrheit in seinen Augen. Sein Gesicht war totenbleich, und seine Lippen zitterten.

„Ich bin sehr stolz auf dich, Dari“, flüsterte er. „Setze das Werk fort, das ich begonnen habe. Die Kirche erlaubt zwar nicht, dass Frauen zu Priesterinnen geweiht werden…“ Er blickte kurz zu Ivana hinüber, deren Orden aus eben diesem Grund geächtet worden war. „…doch Inquisitorinnen dürfen sie werden. Du musst meinen Platz einnehmen. Versprich es mir.“

Dariya war außerstande zu antworten. Mit beiden Händen ergriff sie seine Rechte und drückte sie an ihre Wange, während ihr die Tränen aus den Augen stürzten.

„Möge Sigmar dich segnen.“ Das waren Ansgars letzte Worte. Seine Lippen erstarrten, und seine Augen schlossen sich.

Schwester Ivana kreuzte ihre Hämmer vor der Brust und blickte hinauf in Richtung Himmel.

„Er war ein guter Mann“, sagte sie. „Herr Sigmar, nimm ihn zu dir.“

* * *



[Out-Time. Bei den Würfen für Schwere Verletzungen nach dem Spiel fiel für Ansgar eine Doppel-Eins. Ich versuchte, Ivanas Heilzauber anzuwenden, um den Wurf wiederholen zu dürfen. Doch der Zauber misslang. Das ist nun ein extrem bitteres Ende, aber irgendwie fanden wir es narrativ auch passend und akzeptierten es. Von den übrigen zehn ausgeschalteten erholten sich sechs und zählen damit zu den Überlebenden: Odo, ein Flagellant, Kampfhund Fido und drei Zeloten.]
 
Zuletzt bearbeitet:
Als die Überlebenden in die Tagwelt zurückkehrten und sich im Gasthaus sammelten, war von Siegesstimmung keine Spur. Ihre Zahl war dramatisch zusammengeschmolzen, und fast alle hatten Verletzungen. Der tote Körper des Inquisitors war auf ein Bett gelegt worden, wo Dariya bei ihm saß und seine Hand hielt. Nur abwesend und mit halbem Ohr nahm sie die Erklärungen Ivanas wahr, die von den anderen mit Fragen bestürmt wurde. Vor allem Helmuth wollte begreiflicherweise wissen, wie es zu seiner Entführung gekommen war.

„Ich bedaure, was Euch geschehen ist“, sagte die Kriegernonne zu ihm. „Und ich kann nicht leugnen, dass ich mich schuldig fühle. Doch es gab tatsächlich etwas, das ich dem Inquisitor an jenem Abend zeigen wollte.“

„Dann verrate es uns!“, verlangte Helmuth, der sein Misstrauen immer noch nicht ganz verloren hatte.

„Es war der Bürgermeister“, sagte Ivana. „Offenbar stand er schon seit mehreren Tagen mit unseren Feinden in Verbindung. Ich beobachtete zufällig, wie er eines Abends zum Friedhof ging. Er trug einen weiten Mantel mit Kapuze, sodass ich ihn zuerst nicht erkannte. Aber ich folgte ihm, versteckte mich hinter der großen Eiche und konnte mit ansehen, wie er sich freiwillig dem Vampir hingab – demjenigen, den der sogenannte Prinz als seinen Wesir bezeichnete. Als er vom Friedhof zurückkehrte, verfolgte ich ihn bis zurück zu seinem Haus – und es war das Haus des Bürgermeisters. So erfuhr ich, wer der Verräter war. Am folgenden Abend bezog ich erneut meinen Beobachtungsposten, und wieder sah ich ihn zum Friedhof gehen und dem Vampir seinen Hals bieten. Das war der Tag, an dem ich zu Eurem Inquisitor kam und ihm sagte, ich müsse ihm etwas Beunruhigendes zeigen. Ich wollte, dass er es mit eigenen Augen sah, denn andernfalls hätte er mir wohl kaum geglaubt.“

„Der Bürgermeister?“, staunte Martin. „Aber warum? Er hatte uns doch selbst gebeten, uns um die Ghoulplage zu kümmern.“

Ivana nickte. „Zu Beginn dürften seine Absichten redlich gewesen sein. Doch der Strigoi-König suchte nach einem Verbündeten in der Stadt, und so sandte er seinen ‚Wesir‘, um den Bürgermeister aufzusuchen. Sicher wisst ihr, dass das Opfer eines Vampirs unter einen Bann fällt, sobald der Untote erstmals von seinem Blut getrunken hat. Der Bürgermeister wurde zum willenlosen Diener unserer Feinde, und das war vermutlich auch der Grund, warum er keine weiteren Rekruten stellen und euch aus der Stadt jagen wollte.“

„Und was geschah an dem Abend, als ich überfallen wurde?“, wollte Helmuth wissen.

„Ich wartete an der alten Eiche wie verabredet“, erklärte Ivana. „Doch ich muss gestehen, dass ich die Wachsamkeit unserer Feinde unterschätzt hatte. Irgendwie mussten sie bemerkt haben, dass ich sie beobachtete. Jemand schlich sich unbemerkt an mich heran und schlug mich hinterrücks nieder – und Euch erwischte der Vampir. Als ich aus der Bewusstlosigkeit erwachte, befand ich mich gefesselt in einem dunklen Keller. Zuerst glaubte ich, man habe mich in die Katakomben verschleppt. Doch nein – der Bürgermeister kam herein, mit einem irren Grinsen auf dem Gesicht. Es war der Keller seines Hauses, wo er mich gefangengesetzt hatte. Er glaubte wohl, er könnte allein mit mir fertig werden, da er mich für eine gebrechliche alte Frau hielt. Seine Verwandlung hatte bereits begonnen: Seine Züge waren entstellt und seine Zähne gewachsen. ‚Die Katze braucht eine Maus zum Üben!‘, zischte er triumphierend und wollte sich auf mich stürzen. Aber er hatte nicht mit meinen Kräften gerechnet. Ich konnte die Fesseln sprengen und mich ihm entgegenstellen.“

„Und offenbar wart Ihr siegreich“, folgerte Odo, „da Ihr nun unversehrt vor uns steht. Was geschah mit dem Bürgermeister?“

„Ich habe ihn gerichtet“, sagte Ivana kalt. „An Ort und Stelle. Er liegt tot in seinem Keller. Ich brach die Tür auf und gelangte nach draußen, wo ich meine Tarnung wieder anlegte. Dann eilte ich hierher, um Euch zu warnen – nur um zu erfahren, dass Eure gesamte Truppe sich auf den Weg in die Katakomben gemacht hatte. Was blieb mir übrig? Ich folgte Euch und kam gerade rechtzeitig zum Kampf in jener finsteren Höhle.“

„So also war das.“ Helmuths Misstrauen schien endlich beschwichtigt. „Doch eines verstehe ich noch immer nicht. Ihr nennt Euch Schwester Ivana und zählt Euch zum Orden der Schwesternschaft des Sigmar. Jeder weiß, dass dieser Orden schon lange nicht mehr existiert. Er wurde aufgelöst, als Magnus der Fromme die Ruinen von Mordheim niederbrennen ließ.“

„In der Tat“, bestätigte Ivana, und ihr Gesichtsausdruck wurde bitter. „Die hohen Herren der Kirche, allen voran der Großtheogonist, verdammten unseren Orden als ketzerisch – und dies aus dem einzigen Grund, weil nur Männern die Nachfolge unseres Herrn Sigmar gestattet sei. Dabei hatten die Schwestern jahrelang selbstlos über Mordheim gewacht und tapfer gegen die Besessenen in seinen Straßen gekämpft. So wurde der Orden aufgelöst. Seine Mitglieder aber trafen sich an einem geheimen Ort und vereinbarten, ihr heiliges Werk im Untergrund fortzusetzen. Sie trennten sich, um der Gefahr einer Entdeckung zu ergehen, und jede Schwester wurde in einen anderen Teil des Landes gesandt, um Bedrohungen durch das Chaos und die Untoten aufzuspüren. Außerdem wurde jede Schwester verpflichtet, eine Nachfolgerin auszuwählen und heranzubilden. Das geschieht nun schon seit zweihundert Jahren. Ich selbst gehöre zur siebten Generation. Inzwischen gibt es nur noch wenige von uns, denn nicht alle fanden eine geeignete Schülerin, und viele starben im Kampf.“ Sie machte eine Pause und musterte reihum die ebenso erstaunten wie ehrfurchtsvollen Gesichter. „Ich hatte also gute Gründe, der Inquisition nicht zu trauen. Mit der Zeit aber stellte ich fest, dass euer Inquisitor ein großherziger Mann war, von dem ich nichts zu befürchten hatte. Nun hoffe ich, mich auf eure Verschwiegenheit ebenso verlassen zu können, wie ich mich auf seine verlassen hätte.“ Dabei blickte sie zu Ansgar hinüber, dessen toter Körper auf dem Bett ruhte.

„Ich jedenfalls schwöre Euch, dass ich Euch nie verraten würde“, sagte Martin, der sichtlich beeindruckt war. „Ihr habt uns gerettet, und nichts könnte mir ferner liegen, als Euch in Schwierigkeiten zu bringen.“

„Das gilt auch für mich“, stimmte Odo bei.

„Und für mich.“ Das war Dariya, die sich von der Bettkante erhob und zu ihnen herüber kam. Bisher war nicht erkennbar gewesen, ob sie überhaupt zugehört hatte, denn sie war ganz in ihrer Trauer versunken. Nun jedoch zeigte sie ein beherrschtes, fast entschlossenes Gesicht. „Am liebsten würde ich Euch bitten, Teil unserer Truppe zu werden“, sagte sie zu Ivana. „Bedenkt: Ihr könntet Euer Werk weiter verfolgen und würdet dies sogar in einem Rahmen tun, der von der Kirche akzeptiert wird. Ihr müsstet nicht mehr im Verborgenen leben, und über Eure Vergangenheit würde jeder von uns Schweigen bewahren. Meint Ihr nicht, dass Ihr Euch dazu entschließen könntet?“

Ivana blickte sie erstaunt an. „Euer Angebot ist nicht ohne Reiz“, gab sie zu, „doch Eid und Herz binden mich an die Schwesternschaft.“

„Seid Ihr sicher?“, fragte Helmuth, der überraschend Dariyas Partei ergriff. „Ihr wärt eine großartige Verstärkung für uns, und gemeinsam könnten wir Vieles erreichen, das Euch allein unmöglich wäre. Was soll aus Eurem Orden werden, wenn seine Mitglieder sich als Einzelkämpfer aufreiben? Ihr sagtet doch selbst, dass es nur noch wenige von Euch gibt.“

Ivana nickte nachdenklich. „Das stimmt. Doch was Ihr vorschlagt, ist nicht möglich. Es wäre ein Akt des Verrats, wenn sich eine Ordensschwester der Inquisition anschließt, von der ihre Schwestern seit Jahrhunderten verfolgt wurden.“

„Vielleicht lässt sich dieser Konflikt ja beilegen“, gab Dariya zu bedenken. „Unsere Fürsprache könnte den Orden rehabilitieren und aus der Verborgenheit erlösen.“

„Eure Fürsprache?“, fragte Ivana skeptisch. „Die Eures Inquisitors vielleicht. Doch er ist tot und kann nicht mehr sprechen.“

„Ich kann für ihn sprechen“, sagte Dariya. „Vielleicht bin ich schon bald selbst Inquisitorin, und das wird meinem Wort Gewicht verleihen.“

Ivanas unbewegtes Gesicht ließ ihre Gedanken nicht erkennen. Am Ende jedoch sagte sie zur Überraschung aller: „Also gut. Ich werde darüber nachdenken. Doch macht euch nicht zu große Hoffnungen. Was Ihr vorschlagt, würde mich mehr Überwindung kosten, als einer neun Fuß hohen Vampirbestie die Stirn zu bieten.“
 
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Drei Abende später brannte ein Scheiterhaufen auf dem Friedhof vor der Kathedrale. Es waren nicht die Körper der Ghoule und Vampire, die von den Flammen verzehrt wurden. Die Hexenjäger hatten den Ort bereits auf andere Weise gesäubert. Die Höhle unter den Katakomben war versiegelt worden, indem man den Gang, der dorthin führte, mit einem Fässchen Schießpulver zum Einsturz gebracht hatte. Die Katakomben selbst waren mit einer Prozession gereinigt worden, angeführt von Ivana, die Gebete zu Sigmar gesprochen und jede einzelne Grabstätte mit heiligem Wasser benetzt hatte.

Der Körper unter dem Scheiterhaufen war der des Inquisitors. Schon zu Lebzeiten hatte Ansgar verfügt, dass sein Körper verbrannt werden sollte, wenn er einmal den Tod fand. Das entsprach zwar nicht der imperialen Sitte, nach welcher die Toten den Priestern des Morr zu übergeben waren. Doch Ansgar hatte genug über die Gefahren dunkler Magie gewusst, um eine andere Entscheidung zu treffen. Nur das Feuer, so hatte er oft gesagt, befreite einen Leichnam unwiderruflich aus der Gefahr, zum Ziel für die Manipulationen von Hexern oder Nekromanten zu werden. Ansgars Asche sollte gesammelt und in der Kathedrale aufbewahrt werden, die nun, da die Stadt ihren Friedhof zurückerobert hatte, wieder zum spirituellen Zentrum der Bürgerschaft geworden war.

Die Hexenjäger standen mit gesenkten Köpfen rings um das Feuer. Als die Glut zusammengesunken war, zerstreuten sie sich allmählich und gingen zum Gasthaus zurück. Die meisten taten es stumm – bis auf Helmuth. Er hatte sich an Schwester Ivana gehängt und sie in ein leises Gespräch verwickelt.

Dariya, die zusammen mit Martin zurückgeblieben war, blickte den beiden nach.

„Er versucht immer noch, sie zu überreden“, sagte sie.

„Seltsam“, fand Martin. „Dabei war sein Misstrauen gegen sie doch immer am größten. Nun aber scheint ihm viel daran zu liegen, dass sie es sich anders überlegt und bei uns bleibt.“

Dariya gelang es, trotz der Trauerstimmung ein schwaches Schmunzeln hervorzubringen. „Ich glaube, Helmuth ist ziemlich beeindruckt von ihr.“

„Tatsächlich?“

„Oh ja. Er spricht ständig davon, dass sie sich uns anschließen sollte. Ich glaube fast, er ist ein wenig vernarrt in sie. Eigentlich ist mir das ganz recht. Ich habe seine ewige Eifersucht satt.“

„Eifersucht?“, staunte Martin. „Auf wen sollte er denn eifersüchtig sein?“

Dariya antwortete nicht direkt. Stattdessen blickte sie in das ersterbende Feuer. Der Mond stand direkt darüber und ließ silberne Aschestäubchen im Wind aufblitzen.

„Soll ich wirklich Inquisitorin werden?“, wechselte sie abrupt das Thema, ohne sich an jemand Bestimmten zu wenden. Es klang fast, als richtete sie die Frage an sich selbst – oder an ihren Vater, dessen sterbliche Hülle soeben in Rauch aufging.

„Möchtest du es denn?“, fragte Martin.

„Ich weiß nicht“, sagte Dariya seufzend. „Ich bin noch so jung… gerade erst achtzehn. Im Übrigen ist es gar nicht gesagt, dass die Kirche bereit wäre, mir eine solche Verantwortung zu übertragen. Doch selbst wenn… dann würde es bedeuten, dass ich mein Leben lang auf der Jagd wäre. Keine Ruhe, kein gemütliches Landgut in der stirländischen Heide… keine Familie, keine Kinder. Mein Leben würde Sigmar gehören.“

„Dein Leben vielleicht“, wandte Martin ein. „Aber nicht dein Herz. Vielleicht wäre für mehr darin Platz als nur für den Kampf.“

„Das würde ich mir wünschen“, sagte Dariya. „Ich hätte gern ein wenig Platz für die schöneren Dinge des Lebens.“

Eine Weile saßen sie stumm nebeneinander und blickten in die Glut.

„Und du hättest nicht zufällig…“ Martin zögerte. „… auch ein Plätzchen für mich?“

Dariya lächelte und wandte sich ihm zu. „Ich dachte schon, du würdest nie fragen.“


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ENDE von Akt III "Der Hof der Schädel"

Ja, sorry, aber wenn schon der Inquisitor sterben musste, wollte ich wenigstens für Dariya ein Happy End. Seht es mir nach. 😄

Ob sie Inquisitorin wird? Dann wäre die Truppe wieder komplett - vorausgesetzt, Ivana schließt sich an. Es fällt mir schwer, mich von den Charakteren zu trennen. Deshalb musste ich zum Abschied noch ein Gruppenbild zusammenpixeln.

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v.l.n.r.: Zelot - Odo - Helmuth - Dariya - Martin - Ivana - Zelot
 
Ein großes Ende für eine großartige Geschichte? Fortsetzungsroman? Spielbericht? Keine Ahnung, wie man es nennen soll. Ich danke dir/euch auf jeden Fall für die geniale Erzählung, das ist - ohne Übertreibung - ein Juwel an Unterhaltung. Von solchen "Beiträgen", dies ist in diesem Zusammenhang der nicht passende Begriff, lebt dieses Forum.
Vielen, vielen Dank dafür!
Ich hoffe, dass die Geschichte von Dariya weitererzählt wird....
 
Ich hoffe, dass die Geschichte von Dariya weitererzählt wird....
Danke. 🤗 Ich würde eigentlich gerne😁... das Problem ist, dass ich meinen Mitspieler damit quasi auf die Rolle des ewigen Verlierers festlegen müsste, denn nun können die Helden einfach nicht mehr (zumindest nicht alle) sterben. Eine Option wäre vielleicht, die Rollen zu tauschen, sodass er die Hexenjäger spielt und ich die Gegner. Allerdings spielt er eigentlich immer lieber die Bösen. Und wir wollten auch erst mal zu den klassischen Feldschlachten zurückkehren (damit er auch mal wieder gewinnt, denn das tut er da fast immer).

Ich hab sogar schon überlegt, ob ich allein weiterspiele, quasi gegen mich selbst. Theoretisch könnte ich mich gut in zwei verschiedene Fraktionen hineinversetzen, und spannend wäre es für mich immer noch, weil so vieles von den Würfeln entschieden wird. Nur funktionieren dann natürliche manche Szenarien nicht, zB mit verdeckter Aufstellung. Aber inhaltlich hätte ich Ideen genug...
 
Super Ende, bin begeistert und hoffe natürlich auf Fortsetzung.

Da gäbe es auch Möglichkeiten das die "bösen" gewinnen ohne die Hexenjäger auszulöschen z.b. sie verfolgen einen Hexer der dann am Ende auch entkommt oder sie müssen jemanden beschützen der am Ende stirbt oder ein Artefakt finden/bewachen was der Gegner entwendet...
 
Wow! Was für ein grandioses Finale! Ich hoffe Netflix macht da mal ne Serie drüber. 😁 Spaß beiseite, ich kann mich @Homer72 nur anschließen. Das ist hier wirklich ein wahres Juwel. Eine perfekte Darstellung der narrativen Erzählung unseres aller liebsten Hobbies.
Der Rahmen des Regelsystems mit der Charakterentwicklung und dem Skirmish-System passt da natürlich sehr gut.

Ich muss dazu sagen, dass man jetzt tatsächlich auch ein sehr gutes Ende gefunden hätte. Mit dem Tod Ansgars ist der Hauptcharakter gestorben und die Truppe zieht ohne ihren Anführer weiter und erlebt neue Abenteuer. Bei einem Serienformat wäre ich mit so einem Ende zufrieden.
Aber es bietet natürlich auch Potential für eine Fortsetzung. Schließt sich Ivana wirklich an? Wie macht sich Dariya als Anführerin und vielleicht neue Inquisitorin? Welche Abenteuer warten auf die neu zusammen gestellte Gruppe?

Eine schwierige Entscheidung.