Ich glaube du missverstehst mich, coolguy. Du nimmst zu extreme Beispiele. Ich will nicht, dass unser Staat foltert um Informationen zu bekommen, oder bestimmte Menschengruppen ohne Grund unterdrückt, oder dass wir nun anfangen mit Drohnen Leute zu exekutieren. Es geht um Notsituationen. Notsituationen sind ja sogar heute schon legitimiert, zum Beispiel der finale Rettungsschuss. Wir sind uns doch sicher einig, dass jeder verantwortliche Staatsdiener (Polizei, Militär) in UK oder Spanien bei den dortigen Bombenanschlägen, keine Sekunde gezögert hätte den Attantäter zu töten, auch ohne Urteil und Schuldbeweis vor Gericht. Wie unterscheidet sich diese Situation von einer Drohne, die nach eindeutiger Aufklärung, Gegner ausschaltet, welche gerade einen Bundeswehrkonvoi angreifen wollten, oder noch besser, Terroristen ausschaltet, die gerade Zivilisten töten wollten? Ist dies nicht ein finaler Rettungsschuss auf der Ebene der Völkergemeinschaft? Nur dass er in diesem Fall nicht gesetzlich legitimiert ist, im Falle eines schießenden Polizisten aber schon?
Auf der anderen Seite kann doch wohl niemand von euch leugnen, dass wir auf Geheimdienste angewiesen sind!? Die Welt ist einfach nicht friedlich genug, wir brauchen Geheimdienste, die uns auf illegalem Wege Informationen beschaffen. Und da ist das Dilemma. Wenn wir auf friedliche liebe Nation machen, dann fressen uns die großen Haie. So ist die Welt nun mal, leider.
Ich denke auch du missverstehst mich 😀 Also fangen wir beide nochmal an 😉
Ich findes es absolut richtig, wenn zum Wohle von vielen ein Terrorist getötet wird. Auch ein Pirat darf getötet werden.
Meine Bedenken hierzu sind, dass die Hürden für so etwas sehr sehr hoch liegen müssen. Denn wer sagt mir, dass morgen nicht ich dran bin? Oder du? Stichwort 1933 - 1945. Alles absolut legal nach geltendem deutschen Recht, denn die Legislative hat sich das immer schön hingebogen wie sie es brauchte. Moralisch war das aber falsch, denke da gibt es keine zwei Meinungen zu. Daher: Wehret den Anfängen.
Ich gehe sogar soweit, deine Meinung auszubauen und zu sagen es ist egal wer die Gefahr für die Volksgemeinschaft tötet. Ob Terrorist, Kinderschänder oder Massenmörder. Gefahr ist Gefahr und man muss ihr begegnen, notfalls auch am Hindukusch. Bei Bedrohung darf jeder Bürger / Staat Maßnahmen zur Verteidigung treffen. Du kannst dies nicht dem Staat zugestehen, dem Bürger aber nicht.
ABER: Gerade Afghanistan kann so nicht legitimiert werden. Woher kam die Mehherit der 9/11 Terroristen? Richtig, Saudi Arabien. Bin Laden ist was für ein Landsmann? Richtig, Saudi. Ich sehe nun weder die Weltpolizei USA oder sonstwen in Rhiad einmarschieren. Vielleicht weil man mit den Saudis besser Geschäfte machen kann und konnte als mit den Taliban? Das Ganze ist für mich moralisch höchst fragwürdig.
Meine Beispiele zur Diplomatie hast du gelesen? Wieso kann man es nicht im Guten probieren? Warum hat die USA Saddam nicht nach Syrien ins Exil gehen lassen und den Irak eingenommen ohne einen Schuss abzufeuern? Warum musste man die Taliban wegbomben statt denen den Schuh anzuziehen bin Laden zu verurteilen (das Todesurteil war so gut wie sicher)? Warum wird Mugabe / Assad / das Regime in Kambodscha / Kim Jung und dumm in Nordkorea nicht ebenso weggebombt ?
Genau DA habe ich meine moralischen Bedenken bezüglich Doppelmoral. Wie schon im dritten Reich werden hier Gesetze ignoriert, weil es gerade in den Kram passt. Nur wenn eine Regierung Gesetze dahingehend ändert, schreit der Bürger laut auf von wegen Stasi, Überwachungsstaat und was weiss ich nicht.
Ein Lösung, wenn überhaupt muss irgendwo in der Mitte liegen. UND mehr noch, sowohl der Staat als auch seine Bürger müssen moralisch auf dem selben Level agieren dürfen. Verbietet ein Staat seinen Bürgern dies, so ist es ein tyrannischer faschistischer / stalinistischer Staat und darf / soll / muss vom Bürger bekämpft werden. Da kann es keine zwei Meinungen geben, oder wärest du gerne in einem solchen Staat?