WHFB Die Kinder Sigmars + Die Kinder des Drachen

yinx

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8 Oktober 2006
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Jaein. Wotan, der endgültig tot ist, trägt tatsächlich denselben Namen wie der germanische Kriegs (?) -Gott. Allerdings war das keine Absicht meinerseits. Vielleicht hatte ich den Namen vorher unterbewusst mal irgendwo aufgeschnappt und mir gemerkt, war aber nicht wissentlich so gewählt, habe ich auch erst im Nachhinein herausgefunden. ;)
 

Deathwalker

Testspieler
30 September 2013
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Also ich habe jetzt die KinderSigmars und die Kinder des Drachen bis hierin durch und ich muss sagen WAU :geil: :woot: welch eine epische Geschichte. Find es toll das du die Kinder Sigmars fortgesetzt hast. Bin schon sehr gespannt darauf wie es mit Gunter weitergeht und was oder wer die Bestie von Altdorf wirklich ist.

Außerdem interessiert mich auch das Schicksal von Gorbak Trollbeißa entweder ist er kämpfend gestorben wie es sich für einen Schwarzork seines Kalibers gehört oder aber er hat den kleinen stinkigen Widersacher zemalmt und führt wieder einen WAAGGHH ins Imperium weil er von Gork und Mork geprüft wurde und bisher alles überlebt hat so das er als Auserwählter von Gork und Mork wieder ordentlich was wegmoschen darf. :devil:
 
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yinx

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8 Oktober 2006
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Hey hey vielen Dank für die Rückmeldung :D Ich freue mich natürlich über einen neuen Leser, jetzt sind wir hier schon... 4 ... (?) in meinem kleinen Thread. Auch wenn ich ja ehrlich zugeben muss, dass Die Kinder Sigmars mir nicht mehr wirklich zusagt ;) Ich hab das gebunden als Buch zu Hause stehen und finde, wenn man das wirklich in einem Rutsch durchliest, dann... ergibt da schon nicht all zu viel Sinn! :p
Also willkommen hier, ich hoffe du schaust öfter vorbei und gibst mir ne Meinung zu neuen Teilen! Geht bald weiter... vielleicht schaffe ichs morgen!
LG
yinx
 

yinx

Erwählter
8 Oktober 2006
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Uiuiui, noch ein neuer Leser, hallihallo! :) Hier ist wohl der Wohlstand ausgebrochen? Nein, ich freue mich natürlich über jeden, der hier etwas schreibt - also erstmal herzlich willkommen und ich hoffe du bleibst noch ein bisschen am Ball, auch wenn ich es manchmal nicht schaffe ;-)
Anbei folgt jetzt erst einmal ein kurze, nicht ganz ernst gemeintes Intermezzo, das zwar nichts zur eigentlichen Handlung beiträgt, aber vielleicht trotzdem die eine oder andere kleine Freude bereitet! Also dann - viel Spaß! Und keine Angst, mit der eigentlichen Geschichte geht es auch bald weiter!

Intermezzo



Das kalte Feuer erfüllte den Raum mit einer unwirklichen Schwärze, leckte in stummen Lohen nach dem steinernen Holz und zuckte in einem geisterhaften Schattenspiel über die Wände. Unzählige, winzige Beine, die hektisch und unermüdlich über die alten, verkohlten Dielen strichen vereinten ihre lautlosen Klänge zu dem tosenden Rauschen eines wütenden Ozeans und verschlossen seine Ohren für den Rest dieser abgeschiedenen, kleinen Welt. Käfer, Maden, Schrecken und Spinnen. Abertausende. Sie bedeckten Wände und Boden wie schwere, pulsierende Teppiche, wichen während eines Lidschlags und wurden schließlich neu geboren. Alles in Sekunden. Dichte Weben und Netze hingen in den Nischen unter dem Dach, erstreckten sich über die ganze Decke, wurden gewoben, nur um augenblicklich wieder zu Staub zu zerfallen. Alles war hier anders. Weil er es so wollte. Es war das Zeichen der Schuld, die er trug, die ihn begleiten würde, über alle Zeitalter hinweg, bis auch der letzte Käfer zertreten war. Eine grauenhafte Bürde, die er sich selbst aufgeladen hatte. Verdammt und eingesperrt in diesen ewigen, unverwüstlichen Kerker weil weder Licht noch Dunkel es mehr wagten seine Seele zu beanspruchen. Weggeschlossen, für alle Zeit. Verhasst. Verbannt. Es war sein Schicksal. Und er hatte es sich selbst zu zu schreiben. In maßloser Bosheit hatte er Grenzen überschritten, die nicht überschritten hätten werden dürfen. Kurz flogen seine Gedanken fort zu dem geheimen Turm der Schatten, verborgen irgendwo hinter Altdorfs Mauern.
Er rülpste laut und herzhaft und kratzte sich ausgelassen an seinem fransigen, halb zerfallenen Bart. Versehentlich zerquetschte er dabei ein paar übermütige Maden, die sich gerade durch seine Unterlippe hinaus in die Freiheit gekämpft hatten. Leicht genervt zerrieb er die schmierigen Überreste zwischen seinen spindeldürren Knochenfingern und seufzte gelangweilt. Ein müder Blick seiner milchigen, leeren Augen sagte ihm, dass sein „Neu Altdorfer Export Light“ gleich alle wäre und auf den UWE, den „Unten wird’s eklig“ hatte er wirklich keine Lust mehr. Bei der Marke war das wirklich kein Vergnügen. Die Live-Übertragung von dem Spiel konnte ihn heute auch nicht wirklich fesseln. Unmotiviert und lustlos huschten die gepanzerten Spieler über die grün flimmernde Mattscheibe, waren offenbar nur halbherzig bei der Sache. Kein Toter bislang, nur ein paar Schrammen und ein abgetrennter Arm. Bloodbowl war auch schon längst nicht mehr das, was es mal gewesen war. Der Schiedsrichter pfiff zur Halbzeit, gerade als einer von Grommz Grunzern einen der wieselflinken Elfenspieler am Hals erwischt hatte. Anstatt sein blutiges Werk zu vollenden, ließ der Ork den Elfen lieber fallen und lief mit ein paar seiner Teamkollegen zum Schiri, um ihn anzupöbeln und ihm Haue anzudrohen. Enttäuscht heulte Archbalduin auf. Hatte der Idiot denn keine Augen im Kopf?!
„Das kann doch wohl nicht wahr sein! So ein Unfug!“
So schnell war die Chance auf ein kleines bisschen Spannung verflogen. Er hatte keine Lust sich anzusehen, wie die Grünhäute den Unparteiischen aufmischten und erhob sich kopfschüttelnd, um sich ein neues Bier zu holen. Es war Halbzeit. Auch für ihn.
Seit nun mehr tausend Jahren war seine Seele in diesem elenden Verlies gefangen und vermutlich würde er für tausend weitere Jahre hier festsitzen, ehe er seine körperliche Gestalt wiedererlangt hatte. Schwarze Magie hatte seinen Preis. Und dieser Preis war meistens Zeit. Er drückte gähnend den Rücken durch und hörte, wie die einzelnen Wirbel ihre gewohnte, brüchige Melodie knackten. Tot zu sein war alles andere als leicht. Jeder Tag, jede Minute, jede Stunde lief hier gleich ab. Die Käfer und Spinnen, das schwarze Feuer, die Frau... Jeden Tag sah er das sengende Fleisch Auroras, hörte ihre stummen Schreie, wie damals, als er sie in dem brennenden Haus zurückgelassen hatte. Wie lange war das her? Ein und ein halbes Jahrtausend? Nein, länger! Doch noch immer verfolgte sie ihn! Er hätte gerne für etwas Abwechslung gesorgt, doch er konnte dieses eine Bild nicht aus dem Gefängnis verbannen. Es kehrte immer zurück. Jeden Tag war sie an den Pfahl gekettet, wand sich in Qualen und verbrannte im Laufe der Stunden zu Asche, schrie ihm ihr vorwurfsvolles Klagen ins Hirn. Und das schlimmste war, dass sie ein Fan des SC Bloodbowl Altdorf war. Einfach jeder stand auf die, mit ihrem rot-weiß-blauen Logo, dass war schon schrecklich klischeehaft. Genervt seufzte er, öffnete die Tür zum Kühlschrank und ein blaues, ätherisches Licht warf einen kalten Schein auf seine eingefallenen Züge. Unglaublich, dass man für so etwas früher Magie benötigt hatte. Die lange Zeit des Wartens hatte ihm früher oder später etwas Linderung der Langeweile verschafft. Mit den Jahren schritt die Technik voran und so hatte er nach nur ein paar Jahrhunderten eine Badewanne mit fließendem, heißen Wasser, elektrisches Licht, einen Herd, der mit Strom betrieben wurde, einen Kühlschrank und einen Fernseher. Flat TV. Das war das neueste vom Neuen. Der letzte Schrei. Ärgerlich bloß, dass er hier kein digitales Fernsehen rein bekam, das schmälerte seine Freude über die Errungenschaften der Technik ein wenig. Magie half hier nicht. Technik war dagegen resistent. Überhaupt - er fühlte sich überholt.
Anfangs hatte er sich nicht im Mindesten für den technischen Fortschritt interessiert, hatte sich lieber an den Schicksalen der alten Welt amüsiert, irgendwann aber feststellen müssen, dass die Handlung schmieriger und vorhersehbarer war als jede Soap, die in der Glotze lief. Früher oder später rückten ein paar Chaosbarbaren aus der Wüste aus und wurden von den Imperialen wieder vertrieben, dann brach ein Waaagh! aus dem Weltrandgebirge hervor, natürlich ungemein größer noch, als der vorige, wütete eine Zeit lang durch die Lande der Menschen und wurde dann geschlagen. Dann kamen ein paar verrückte Vampire, dann ein paar böse Elfen, dann wieder das Chaos und und und... Erst mit Äxten und Schwertern und mittlerweile mit Granaten und Maschinengewehren. Vieles hatte sich verändert. Und nicht alle Völker der alten Welt hatten dieser Veränderung stand halten können. Mit Hilfe ihrer überlegenen Technologie hatte sich das Imperium auf der Karte ausgebreitet wie ein schwelender Brandfleck. Zu erst waren die Bretonen gefallen, dann Estalia und Tilea und schließlich hatte man Athel Loren mit Napalm abgefackelt und so das Volk der Waldelfen und die Waldgeister auf ewig ausgelöscht. Archbalduin wusste nicht, was er von all' dem halten sollte. War es gut? War es schlecht? Vielleicht einfach der natürliche Lauf der Dinge? Nichts währte auf ewig, das war klar, nicht einmal er, aber zu sehen wie einfach die Völker den Imperialen erlegen waren, hatte ihn mit Angst und Sorge erfüllt. Er hätte diesen Schrecken verbreiten sollen, nicht einfach gewöhnliche Menschen. Aber vielleicht war die Zeit seinesgleichen einfach vorbei. Mächtigste Zauberer waren gegen die gepanzerten Ungeheuer des Imperiums aufgeschmissen gewesen wie hilflose Kinder. Eine Maschine hatte keine Seele. Und so konnten viele machtvolle Sprüche gar nicht erst ihre volle Wirkung entfalten, prallten an dem dicken Stahl ab, wie kraftlos geworfene Steine.
Wenn die Zeit ihn eines gelehrt hatte, dass es wohl keine Götter außer Sigmar geben mochte, so leicht fiel den Imperialen alles in den Schoß. Oder die anderen Götter hatten ihre Gläubigen verstoßen. Was kümmerte es ihn überhaupt?
Seufzend nahm sich der Nekromant ein neues Bier aus dem Kühlschrank und schloss die Tür wieder. Gemächlich kehrte er zu seinem bequemen Sessel zurück, ließ sich hineinfallen und starrte monoton auf die flimmernde Kiste vor ihm. Werbung. Noch mehr Werbung. Uninteressant, zu tiefst langweilig, aber dennoch zwang sie seinen Blick in sich hinein. Starren. Einfach nur starren.
Beiläufig öffnete er das Bier mit einem Feuerzeug und nahm einen tiefen Schluck. Es war ihm bestimmt gewesen Könige zu stürzen und nun war die einzige Krone, die er jemanden vom Kopf riss der Kronkorken auf seiner Pulle. Mit einem lauten Gähnen stellte er die Flasche auf dem flachen Tisch ab, zog ihn ein Stück näher ran und fingerte eine Tüte mit kleinen grünen Knollen aus seiner zerfetzten Robe. Mit spitzen Fingern rollte er sich eine große Tüte, zündete sie mit dem Feuerzeug an und nahm einen tiefen Zug, sog ihn gierig in seine Lungen. Grünlicher Dampf stieg aus seinem verfallenden Brustkorb hervor und hüllte ihn in eine betäubende Wolke. Ein breites Grinsen zierte seinen zahnlosen Mund und es war ihm, als würde der Sessel ihn verschlucken, so tief ließ er sich in die Polster sinken. Früher hätte er nicht zu Rauschmitteln gegriffen. Aber dieses hier, das schien eher ein Anti-Rauschmittel zu sein. Langweilige Werbung ließ sich so deutlich leichter ertragen. Während der Fernseher unermüdlich das Waschmittel „Der weiße Riese“ mit einem großen Sigmar als Logofigur darauf anpries, als wäre es der Gott selbst, rauchte er den Rest seiner Tüte auf und zappte anschließend noch ein bisschen durch die Programme, bis er dann zur zweiten Halbzeit des Spiels zurück schaltete. Die Elfen hatten Anstoß. Der Schiri, der, wie Archbalduin auffiel, nicht mehr derselbe wie aus der ersten Halbzeit war, pfiff an und die Spitzohren erzielten den ersten Punkt so schnell, dass die Orks kaum Zeit hatten auch nur einen halben Spielzug vorzubereiten. Während die Elfen noch jubelten, begannen die Grünhäute sich gegenseitig die Schuld zu zuschieben, grunzten sich wütend an und gingen schließlich grölend aufeinander los, ließen wie wild die Fäuste fliegen! Schwarzes Blut spritzte, Knochen brachen und das Publikum flippte regelrecht aus. Erst stachelten sie die Prügelei nur an, dann taten sie es ihnen gleich und fingen an sich gegenseitig zu verkloppen. Hilflos versuchte der neue Schiedsrichter einzuschreiten und wurde im wahrsten Sinne des Wortes zwischen den Fronten aufgerieben. In einem blutigen Regen verteilte er sich über das Spielfeld. Die Spitzohren beobachteten das Schauspiel missmutig und zogen sich letztendlich vorsichtshalber in ihre Umkleide zurück. Archbalduin musste grinsen. Orks. Viele Dinge hatten sich in der Alten Welt geändert, andere würden es scheinbar niemals tun. Nach dem er sich noch eine Weile die Live-Übertragung der Schlägerei angesehen hatte, schaltete er den Fernseher zufrieden ab. Er war doch noch auf seine Kosten gekommen. Fein. Gähnend sah er auf die Uhr: Viertel nach Zehn, Zeit etwas anderes zu tun. Er nahm noch einen Schluck Bier und kramte dann sein Handy aus den Falten seines Umhangs. Es faszinierte ihn immer wieder was das kleine Teile vermochte. Früher wäre ihm so etwas unvorstellbar gewesen. Unbeholfen klickte er sich durch das Menü und startete das Spiel. Dieser Zeitvertreib war etwas ganz besonderes. Vor tausend Jahren war es ihm schwer vorgekommen uralte Folianten zu studieren, den Wälzern die Geheimnisse der schwarzen Magie zu entreißen, aber im Vergleich zu dem hier kam es ihm mittlerweile wie ein Kinderspiel vor. Das hier, das war eine richtige Herausforderung!
Snake 3D.
Sein bislang bester Punktestand lag bei Siebenmillardenneunhundertdreiundachtzigmillionenvierhundvierundneunzigtausendundsiebenhundertacht Punkten. Er hatte bloß sieben kurze Jahre gebraucht, um diesen phänomenalen Rekord zu erzielen und das legendäre Spiel selbst hatte lediglich sechsundsiebzig Stunden am Stück gedauert! Und es ging noch besser! Es ging immer noch besser.
Mit einem Piepsen ging das Spiel los und seine Schlange machte sich auf den Weg, um die ersten Elfen zu verschlingen und immer, immer länger zu werden. Ein dunkles, böses Grinsen zierte Archbalduins Mund! Er würde sie alle vernichten! Wer brauchte schon reale Schicksale, wenn er mit denen in einem Handy spielen konnte?!
Die nächsten tausend Jahre konnten kommen!
 
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Deathwalker

Testspieler
30 September 2013
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Die Waldelfen abgefackelt mit Napalm? Die Orks killen nen Schiri bei einer Live Übertragung von einem Bloodbowlspiel? Das Imperium macht alles mit technologischen fortschritt platt ?:cool:

Wau echt coole Vorstellung wie sich die Warhammer Fantasywelt mal entwickeln könnte. :rock:

Aber echt jetzt bei dem Handy un der Snake Einlage musst ich mich echt rofln. Da konnt ich echt net mehr an mir halten .. und dazu noch ein kiffender untoter Mage :lol:


MEHR MEHR MEHR....bitte bitte bitte....... :woot:
 

yinx

Erwählter
8 Oktober 2006
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Sooo, spät in der Nacht fertig gestellt, poste ich mal den neuen Teil. Ich werde morgen nochmal drüberlesen und vllt ein bisschen was ändern, aber ein paar mal Korrektur gelesen hab ich schon. ;)
Hab festgestellt, dass ich teilweise wirklich beängstigend langsam bin, die Zeit fliegt einfach so davon... unglaublich, dass seit dem Intermezzo schon wieder eine ganze Woche vergangen ist und ich schon seit über einem Jahr wieder an DKdD schreibe... echt gruselig. Ich muss mich häufiger mal zwingen, sonst sind wir hier erst in fünf Jahren fertig :X


Kapitel XXVI
Krommlonk Halzschneida




Fluchend darüber, dass Gork und Mork sich offensichtlich gegen ihn verschworen und die Waffe des Waaaghbosses mit einer machtvollen, magischen Kraft versehen hatten, wich Krommlonk den ersten grünen Blitzschlägen, die sich aus der Klinge von Grorr'baks gewaltigem Spalta lösten, völlig entgeistert aus, aber die knisternde Energie leckte unermüdlich nach ihm. Er fand keinen Moment Ruhe um sich zu sammeln, sprang unermüdlich über das Schlachtfeld, um nicht von den Entladungen geröstet zu werden und es war ihm, als ließe Grorr'bak ihn für sich tanzen! Doch er konnte nichts tun. Das zuckende Licht blendete ihn, verschluckte den riesigen Körper seines Gegners beinahe vollständig in gleißendem Strahlen und machte es ihm nahezu unmöglich sich ihm zu nähern oder auch nur zu erahnen, wo er sich gerade befand. Erneut schoss ein greller Blitz auf ihn zu, fraß sich Funken schlagend durch die matschigen Pfützen und sprang dann zischend nach seinem Hals, doch es gelang ihm sich im letzten Augenblick zur Seite fallen zu lassen, um dem tödlichen Angriff zu entgehen. An seiner statt fiel jedoch einer der johlenden Orks, die dem Kampf beiwohnten, dem verzehrenden, grünen Licht zum Opfer und wurde mit einem schrillen Zischen in der Brust getroffen. Entsetzt beobachtete Krommlonk, wie der Krieger unter grausigen Schreien in seiner rostigen Eisenschrottrüstung zu einem schwelenden Haufen geschwärzter Knochen verbrannte, in wilden grünen Flammen, die nicht einmal der strömende Regen zu löschen vermochte. Unter erschrockenem Quieken und blechernem Rumpeln wichen die restlichen Umstehenden ein respektvolles Stück von den Kämpfenden zurück. Niemand wollte ebenso enden. Und niemand wollte neben dem immer noch brennenden Leichnam des Unglücklichen stehen.
Ein hilfloses Keuchen rang sich aus Krommlonks Kehle, als der säuerliche, beißende Gestank der verschmorten Überreste zu ihm hinüber wehte. Der feine Rauch biss ihn in die Augen und ließ sie tränen. Warum hatten Gork und Mork seinen Feind mit einer solchen Macht gesegnet?
Grorr'baks kehliges Lachen erreichte seine Ohren und das Knistern der grünen Blitze verstummte für einen Augenblick. Stöhnend arbeitete sich Krommlonk wieder auf die Beine und wischte sich Regen, Salz und Schlamm aus den Augen, suchte blinzelnd nach seinem Feind und fand ihn. Der Waaaghboss stand gar nicht weit von ihm entfernt, nur ein paar lange Schritte, doch er selbst war immer noch unbewaffnet und sah keine Möglichkeit, den viel größeren und stärkeren Ork mit bloßen Fäusten zu bezwingen. Fieberhaft raste sein Blick über den Boden, doch er fand seinen verlorenen Spalta nicht. Schlamm und Regen hatten die Waffe in ihr braunes Reich gezogen und für ihn unauffindbar werden lassen ...und seine zweite Axt hing noch immer in der Wunde in Grorr'baks Rücken, nahezu unerreichbar. Doch wie ihm schien, war sie leider die einzige Chance, die er noch hatte. Keine allzu große. Er schnaufte entnervt, ob seiner geringen Aussichten und spannte innerlich bereits jeden Muskel an, um dem nächsten zuckenden Blitz auszuweichen, aber noch ließ der Waaaghboss seine Waffe schweigen. Nichts geschah. Augenblicke verstrichen, ohne dass ein erneuter Angriff folgte. Er schien zu warten. Aber auf was? Und da schoss ein Gedanke durch Krommlonks kleinen Verstand!
War die magische Energie des verhexten Spaltas möglicherweise verbraucht? Wartete Grorr'bak darauf, dass Gork und Mork seiner Waffe erneut diese Macht verliehen? Wenn dem so war, dann durfte er jetzt keine Zeit mehr verlieren! Er musste jetzt handeln! Jetzt!
Ohne einen weiteren Gedanken zu verschwenden rannte er mit einem Brüllen auf seinen Feind los, um ihn zu überrumpeln und an den Spalta zu gelangen, doch Wasser und Schlamm ließen seinen Gang schwerfällig und träge werden. Entsetzt erkannte Krommlonk, dass er zu langsam war. Viel zu langsam! Es würde misslingen! Ohne jede Eile und beinahe mühelos richtete der Waaaghboss die Klinge seiner Waffe auf den herannahenden Ork und erneut züngelten grüne, zuckende Würmer um das schartige Metall. Krommlonk keuchte erschrocken. Er hatte sich geirrt! Grorr'bak hatte lediglich auf seinen Angriff gewartet, damit er ihm ein besseres Ziel bot! Die Blitze würde ihn einfach versengen, wenn er nichts unternahm, sie würden...
Mit einem Fauchen erblindete seine Welt, strahlendes, grünes Licht fraß sich in seine Augen und raubte ihm die Sicht. Hitze wallte auf und schlug gegen ihn wie eine stählerne Faust, durchzuckte ihn mit gleißendem Schmerz und ließ ihn beinahe in brennender Qual erstarren!
Aber nur beinahe! In einem letzten Akt der Verzweiflung warf sich Krommlonk aus vollem Lauf der Länge nach hin, spürte wie Wasser und Erde um ihn herum aufspritzten, als er über den Boden schlitterte und hoffte so dem Angriff entgangen zu sein. Doch er war sich nicht sicher. War er tot? Hatte der Blitz ihn doch getroffen? War es vorbei?
Alle seine Sinne schienen wie gelähmt zu sein, er war blind, sein Leib fühlte nichts als glühende Hitze und alles was er vernahm war das unermüdliche Prasseln des Regens in seinen Ohren, ansonsten nur taube, pochende Stille. Doch dann, plötzlich, über ihm, ein Grunzen, dann ein Quietschen von altem Metall, ein knackendes Gelenk, ein schmatzender Klang, als löse sich neben ihm etwas aus dem Matsch. Krommlonk wusste nicht was er tat oder wieso er es tat, doch zu seinem Glück tat er es. Er wälzte sich nach links auf den Rücken und stieß gegen Grorr'baks Bein, während dicht neben ihm der andere Fuß des Giganten an der Stelle in den Boden fuhr, an der eben noch sein Kopf gelegen hatte. Wasser spritzte gegen sein Gesicht und brannte auf seiner Haut, als sei es geschmolzener Stahl, doch er nahm die Schmerzen kaum wahr. Sie kamen ihm fremd vor, als seien es nicht seine Qualen, sondern die eines anderen, auch wenn er genau spürte, wie sie durch seinen Leib schossen und ihn innerlich verbrannten. Über ihm ließ der Waaaghboss ein zorniges Grummeln vernehmen und hob erneut den Fuß, um nach ihm zu treten, ihm endgültig den Garaus zu machen! Offenbar lag er genau unter ihm! Er hatte nur noch eine Chance! In blinder Hoffnung und mit blinden Augen griff Krommlonk blitzschnell in das Weiß über sich und spürte wie seine Finger genau in die Weichteile seines Gegners langten. Er konnte sein Glück kaum fassen! Mit einem schnellen, kräftigen Ruck verwandelte er das wütende Grunzen Grorr'baks in ein hohes, qualvolles Winseln, spürte wie das Fleisch unter dem Druck seiner Hand nachgab und ein gutes Stück nach unten sackte. Mit aller Kraft riss er an der umklammerten Orkigkeit, einmal, zweimal, dreimal, begleitet von dem unwirklichen Kreischen seines Feindes, ehe jeder Widerstand mit einem schauerlichen Reißen schwand. Vor Schmerzen brüllend ging der entmannte Koloss neben ihm nieder und vergoss bei seinem Aufprall einen Regen aus flüssigem, glühendem Feuer über ihn, das seine Haut zu verzehren schien. Doch erneut ignorierte er die Pein und kroch mit wild schlagendem Herzen durch das schillernde Weiß, das ihn umgab. Hektisch wühlten seine Hände durch den Schlamm und erfühlten Grorr'baks gewaltigen Fuß. Schnell zog er sich daran hoch, schleppte sich mit zusammengebissenen Zähnen über den breiten, narbigen Rücken des gestürzten Schwarzorks und tastete panisch nach dem Spalta, der hier irgendwo feststecken musste! Er spürte wie sich große Streifen der fauligen Haut seines Gegners unter seinen suchenden Fingern lösten, doch er scherte sich nicht darum und warf die Angst vor der stinkenden Wolke des Todes, in der er nun mittendrin steckte, zusammen mit den labbrigen Fetzen davon.
„Du ehrlosä Made!“, vernahm er er die gluckernde und prustende Stimme des Giganten, der offenbar mit dem Gesicht im Wasser lag. Für die unvorstellbaren Schmerzen, die er durchleiden musste, konnte er immer noch beängstigend viel Bedrohlichkeit in seine Worte legen. „Wenn ich diä inne Fingaz krieg'...“
Grorr'bak begann wie wild um sich zu schlagen, um sich von dem Angreifer zu befreien und traf Krommlonk mit einem heftigen Hieb am Kinn, doch der nahm das gar nicht mehr wirklich wahr. Der Schmerz perlte so schnell von seinem tauben Leib ab, wie er kam. Er ignorierte es und tastete unablässig weiter nach der Waffe. Genau in dem Augenblick, als der Schwarzork unter ihm genügend Kraft gesammelt hatte, um sich herum zu wälzen und ihn unter sich zu zerquetschen, wie eine lästige Fliege, umfassten seine Finger den rettenden Griff des Spaltas! Mit einem Schrei drückte er die Waffe tiefer in die Wunde, in der sie noch steckte und zwang den aufstöhnenden Grorr'bak so zurück in den Schlamm. Als er spürte, wie der Körper unter ihm allmählich erschlaffte, riss er die Waffe aus dem Fleisch seines Gegners, umklammerte seinen Hals und zog sich daran empor, packte ihn am Hauer und zerrte seinen Kopf erbarmungslos daran in die Höhe. Ein unglaubliches Gefühl des Triumphes durchströmte seinen gepeinigten Leib und sein Herz wollte ihm vor Aufregung fast aus dem Halse springen! Hier stand er, Krommlonk, der noch keinen weiteren Namen hatte, bereit ihn sich endlich zu verdienen und hatte den mächtigen Trollbeißer bezwungen, den größten Ork, den das Gebirge je ausgespien hatte! Er! Krommlonk!
Er versuchte zu schlucken, doch sein Mund war zu trocken. Der Rausch des Sieges überforderte ihn schlichtweg! Ein breites Grinsen konnte er sich allerdings nicht nehmen lassen, als er merkte, wie hilf- und kraftlos Grorr'bak sich unter seinem Griff und den entsetzlichen Wunden, die er ihm zugefügt hatte, wand. Das war seine Stunde! Sein Augenblick! Hier und jetzt sollte sich sein Schicksal erfüllen! Auch wenn er noch blind war, hörte er das Stapfen und Grunzen der umstehenden Orks, die sich nun, da der Kampf beendet schien, langsam wieder heranwagten. Er hörte ihr Gerede, Getuschel, ihre respektvollen, groben Stimmen. Und dieser Respekt galt ihm! Unglaublich! Einfach unglaublich!
Voll höhnischer Freude beugte er sich hinab und flüsterte Grorr'bak mit vor Spott triefender Stimme ins Ohr: „Dat iz dein Endä, Boss! Jetz' hab ich hia dat Sag'n! Un' dein Kopp bekommt'n bestän Platzz in meinä Zelt!“Die Worte ließen ein letztes Aufbäumen durch den Leib des gefallenen Waaaghbosses fahren und brachten Krommlonk dadurch beinahe ins Wanken, doch er schaffte es gerade noch seinen sicheren Stand zu halten. „Du Wurm“, presste Grorr'bak mit letzter Kraft und brechender Stimme zwischen seinen Zähnen hindurch, durch den Griff seines Peinigers kaum in der Lage zu sprechen, „Dat iz noch nich vorbei! Wartä nua biz ich dia die Armä einz'ln rausreisz un' du in deinä Blut kriechän tust wie einä hilflose Welpä, du elendiga Wicht, ich brech dia...“
Krommlonk brachte das grummelnde Fluchen Grorr'baks zum Erliegen, in dem er ihm mit aller Macht den Kopf in den Nacken riss und ihm mit einem sauberen Schnitt seines Spaltas die Kehle öffnete. Achtlos ließ er den einst mächtigen Schwarzork in den Schlamm sinken, wo er mit gurgelnden Geräuschen verendete. Grorr'bak Trollbeissa lag sterbend im Dreck. Wie aus Sturzbächen schoss das schwarze Blut des gewaltigen Orks in die Pfützen und umspülte warm seine Füße. Grinsend wischte er sich die Hand, mit der er das Gemächt seines Opfers zerquetscht hatte, an seinem aufgeweichten Lendenschurz ab und trat ein paar Schritte von der Leiche weg, um sich den versammelten Grünhäuten als ihr neuer Anführer zu erklären, während hinter ihm langsam das Röcheln erstarb. Er war sorgsam darauf bedacht nicht zu torkeln, denn auch wenn der kühle Regen allmählich das Brennen seiner Haut linderte, so war er immer noch blind und gefangen in diesem elenden, schwirrenden Weiß. Wenn jetzt einer der anderen Orks seine Schwäche bemerkte, dann würde sein Sieg kürzer währen, als ihm lieb sein mochte. Also setzte er eine grimmige Miene auf und bewegte den Kopf so, als würde er die grobschlächtigen Gesichter der Krieger mustern, die nun auf seinen Befehl zu hören hatten.
„Der Trollbeissa iz tot!“, schrie er in die kalte Luft hinaus und ein ehrfürchtiges Raunen ging durch die Menge. „Ich – Krommlonk - hab' ihn kalt gämacht! Iä hört jetz' alle auf mich, iz dat klar?! Ich bin eua neuä Boss!“ Nach und nach begannen die Orks um ihn herum in stetigem Rhythmus auf ihre Schilde zu schlagen und seinen Namen zu rufen. Krommlonk! Krommlonk Halzschneida!
Das war nun also sein Name. Halzschneida. Ein guter Name, fand er, der gut zu ihm passte. Er hatte schon Angst gehabt, sie würden das mit der zermalmten Orkigkeit nehmen, aber nun war er beruhigt. Und endlich huschten auch wieder helle Schatten vor seinen Augen entlang und vereinzelte dunkle Linien begannen sich durch das grelle Weiß zu ziehen, formten nach und nach Gesichter, Körper, Waffen, Zelte und schließlich, im Hintergrund, schwarze Bergspitzen. Erleichtert seufzte er und steckte seine Waffe weg. Als er wieder beinahe klar sehen konnte, machte er seine Bosse ausfindig und begab sich schlurfend zu ihnen. Tanktank nickte ihm mit ernstem Blick zu und die anderen taten es ihm gleich. „Dat iz jetz' unza Waaagh!“, eröffnete Krommlonk und schlug mit einem nach dem anderen ein. Boskopp klopfte ihm anerkennendend auf die Schulter und Rraggatt verneigte sich sogar ehrfürchtig vor ihm. „Dat war ein gutäs Mosh'n, Boss! Die andan Gitzä sin' beeindruckt!“, grunzte Grarbotz zufrieden und betrachtete die Menge, die immer noch den Namen ihres neuen Waaaghbosses ausrief. Boskopp reichte ihm seinen Helm. „Grarbotz hat Rech', Boss“, sagte er dann und deutete mit einem Kopfnicken auf die Leiche des Trollbeißers, „Jetz' hol dia seinä Haua un' machse dir an 'n Helm, bevoa einä der andan Maden das noch mach'n tut!“
Krommlonk grunzte bestätigend, nahm den Helm entgegen und ließ sich anschließend noch eine gezahnte Knochenaxt reichen. Er musste sich einen Beweis sichern, dass tatsächlich er Grorr'bak erledigt hatte, sonst könnte jeder das behaupten und niemand, der es nicht mit eigenen Augen gesehen hatte, würde ihm glauben. Mit gerunzelter Stirn betrachtete er seinen Helm, der ihm jetzt schon schwer und unhandlich schien. Und die Hauer des toten Schwarzorks waren gewaltig, selbst wenn der eine bereits abgebrochen war, und würden seinen Kopfschutz noch klobiger machen. Vielleicht würde er sich einen neuen Helm fertigen lassen, nur mit Grorr'baks Hauern daran? Als Beweis seiner Macht sollte das doch genügen? Er mochte den Einfall.
Grunzend zuckte er mit den Achseln und begab sich zum Leichnam, eingehüllt von wild wirbelnden Regenschleiern. Missmutig blickte er in den Himmel, während er durch den Schlamm stapfte. Er mochte das Wetter nicht. Es ließ Rüstungen rosten, Holz faulen und verdunkelte sein Gemüt. Ein greller Blitz zuckte durch die Dunkelheit und ließ seinen Donner übers Land rollen, genau in dem Moment, in dem Krommlonk Grorr'baks toten, stinkenden Körper erreichte. Er beugte sich hinunter, zog den schlaffen Kopf des Giganten aus dem Schlamm und schlug mit der Knochenaxt ein paar mal gerade auf den Hauer ein, der noch nicht abgebrochen war. Nach zwei, drei kräftigen Hieben hatte er eine tiefe Kerbe in das Bein geschlagen und brach den Rest anschließend einfach ab. Stolz hob er den abgeschlagenen Hauer in die Höhe und die Menge um ihm herum tobte, rief laut grölend seinen Namen! Krommlonk Halzschneida! Zufrieden betrachtete er den gewaltigen Orkzahn, der so lang war wie sein eigener Unterarm. Ein wahrhaft prächtiger Beweis seiner Heldentat! Grinsend schob er sich seine Trophäe unter den Gürtel und steckte die Knochenaxt weg. Einer der beiden Hauer würde ihm ausreichen, beschloss er, denn der andere war an der Bruchkante ohnehin schon völlig zersplittert und würde sich nicht gut auf seinem Helm machen. Der Tag hatte ausgezeichnet angefangen und Krommlonk erhoffte sich das Beste für den weiteren Verlauf! Jetzt würde er noch ein paar aufmüpfigen Maden die grüne Haut gerben, um klar zu machen, dass er, Krommlonk Halzschneida, derjenige war, der hier nun das Kommando führte und außerdem er auch der wahr, der...
Er hielt inne und hob verwundert eine Braue. Die Menge hatte aufgehört zu johlen, war still geworden. Nur noch vereinzeltes, ängstliches Quieken drang aus den Reihen der Orks, während sie mit panisch geweiteten Augen vor ihm davonliefen. Nanu? Was war hier los? Krommlonk verstand gar nichts. Hatte er ihnen so viel Respekt eingeflößt, dass sie nun Angst vor ihm hatten oder... ? Mit hilfesuchendem Blick wandte er sich an seine Bosse und hob fragend die Schultern, aber auch die Vier wichen ängstlich zurück und deutenden mit bebenden Fingern auf ihn. Was...?
Ein tiefes Grunzen hinter ihm ließ ihn vor Schreck zusammenfahren. Erneut färbte ein Blitz das Meer aus Pfützen weiß, bis auf einen gewaltigen, schwarzen Umriss, der sich über ihm erhob und seinen eigenen Schatten verschluckte. Krommlonk blieb fast das Herz stehen! Das war unmöglich! Erschrocken wirbelte er herum und blickte in die unwirklich funkelnden, roten Augen Grorr'bak Trollbeissas, der in seiner vollen Größe vor ihm stand. Dem Schwarzork entwich ein ehrfürchtiges Quieken und er stolperte unbeholfen ein paar Schritte zurück. Grorr'bak musste tot sein! Es konnte nicht sein, dass er noch lebte! Deutlich sah Krommlonk den klaffenden Schnitt an seinem Hals, ausgefranst und blutleer.
Etwas stimmte hier nicht, das spürte er. Irgendetwas hatte sich an dem Waaaghboss verändert. Seine Haut hatte jeden grünen Ton verloren, sich grau verfärbt und das Fleisch unter der verfallenen Haut schimmerte braun. Ein bestialischer Gestank von Tod und Fäule ging von dem riesenhaften Ork aus, als hätte er wochenlang verrottend in der Sonne gelegen und seine Augen glühten voll Zorn, wie heiße Kohlen! Krommlonk verstand, dass Grorr'bak nicht mehr lebte. Er war tot! Aber scheinbar wollte er sich damit nicht abfinden! Wütend schnaubend packte sich der Titan an den Schädel, warf ihn wie toll hin und her und heulte schmerzerfüllt auf. Es sah aus, als würde ihm jemand von innen gegen die Stirn hämmern, so wild und haltlos rollte sein Kopf auf seinen Schultern umher.
Krommlonk musste diese Ablenkung nutzen! Er schluckte seine Furcht hinunter und griff vorsichtig nach der Axt in seinem Gürtel, ganz langsam, damit er Grorr'baks Aufmerksamkeit nicht erregte. Das wäre doch gelacht, wenn er diesen Haufen modrigen Fleisches nicht kleinkriegen würde! Er war nicht soweit gekommen, um sich jetzt noch den Schädel von diesem Monstrum einschlagen zu lassen! Endlich hatte er den Griff der Axt mit der Hand umschlossen und sie gelockert. Er atmete noch einmal tief durch. Jetzt oder nie! Pfeilschnell riss er sie heraus und augenblicklich zuckten die Augen des toten Orks zu ihm hinunter, hefteten sich an ihn, doch es wahr zu spät. Mit einem triumphierenden Schrei war Krommlonk heran und jagte die Klinge durch Grorr'baks Schlüsselbein, wo sie sich mit ihren Zähnen in seinem Fleisch fest fraß! Lachend trieb er die Axt so tief in das stinkende Fleisch, wie ihm möglich war!
Doch es geschah nichts. Den Koloss schien die Wunde nicht im Mindesten zu stören, ohne ein Zeichen von Schmerz packte er den panisch quiekenden Krommlonk am Hals und schleuderte ihm ein markerschütterndes Brüllen entgegen, mit vor Hass funkelnden Augen! Stinkender, dunkler Speichel schlug dem hilflos zappelndem Ork ins Gesicht und eine Wolke von Seuche und Pest hüllte ihn ein, ließ ihn beinahe wieder erblinden! Ihm wurde schwindlig und er drohte kurz ohnmächtig zu werden, dann drehte sich die Welt plötzlich wie wild im Kreis und erst als er mit voller Wucht in die Reihe der zurückweichenden Orks einschlug, wurde ihm klar, dass Grorr'bak ihn durch die Luft geschleudert hatte, wie einen kleinen Stein. Zornig grunzend rappelten sich die Krieger, die er umgeworfen hatte, wieder auf und sahen zu, dass sie das Weite suchten. Auch Krommlonk versuchte aufzustehen, aber ein scharfer Schmerz in der Seite ließ ihn wieder zu Boden gehen. Er blickte an sich herab und fluchte, als er erkannte, dass sich ausgerechnet der abgeschlagene Hauer in seine Seite gebohrt hatte. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog er den Stoßzahn aus seinem aufbegehrendem Fleisch und warf ihn ärgerlich schnaubend von sich. Mühselig stemmte er sich zurück auf die Beine, presste eine Hand auf die Wunde und beobachtete voller Unglauben den tobenden Trollbeißer, der sich besinnungslos und mit beängstigender Geschwindigkeit auf den Ork warf, der ihm am nächsten war und ihn mit einem Ohren betäubenden Brüllen in zwei Hälften riss. Schwarzes Blut spritzte auf die Umstehenden, ein panischer Aufschrei ging durch die Menge und wer bislang noch nicht versucht hatte zu flüchten, tat es spätestens jetzt! Nur ein paar vereinzelte, tapfere Schwarzorks bahnten sich einen Weg durch die aufgewühlte Meute, um ihre Spaltaz gegen den rasenden Wiedergänger zu erheben, doch ihre Hiebe und Schläge schienen nutzlos, auch wenn sie schreckliche Wunden schlugen. Grorr'bak schien die Schnitte und Stiche nicht einmal zu spüren. Mühelos zerquetschte er dem ersten mit seiner Pranke den Schädel, der unter seinen klobigen Fingern zerbarst wie morsches Holz, während er dem zweiten gleichzeitig mit seinem Maul den Kopf abriss. Nach nur wenigen Augenblicken war niemand mehr da, der sich gegen den gewaltigen Ork zur Wehr setzte. Das Wüten des Giganten war mehr als entsetzlich und Krommlonk Halzschneida tat das erste, was ihm in den Sinn kam: Er floh!
Hals über Kopf humpelte er davon, so schnell seine Verletzung es ihm erlaubte und versuchte sich dabei unter die anderen Grünhäute zu mischen, weil er fürchtete Grorr'bak würde nach ihm suchen, um grausame Rache zu nehmen! Er lief und lief und lief, Minuten, Stunden, bis sich die flüchtenden Orks versprengt hatten und das zornige Toben des Trollbeißers hinter ihm verklang. Kraftlos brach er zusammen, schleppte sich gerade noch unter einen gewaltigen Felsen, der ihm Schutz vor dem Regen bot und blieb dann schwer atmend liegen. Vorsichtig hob er die Hand und erkannte erleichtert, dass seine Wunde kaum noch blutete. Stöhnend ließ er den Kopf sinken und spürte, wie Erschöpfung und Schmerz ihn allmählich wegdämmern ließen. Er verfluchte noch Grorr'bak, der ihn um die Früchte seiner Arbeit gebracht hatte, dann riss die Ohnmacht ihn an sich. Dabei hatte der Tag so gut angefangen...
 

Deathwalker

Testspieler
30 September 2013
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Ähja Grorbark als Untoter Orkmoscher? haben sich Gork und Mork jetzt verschworen um den Fluch des kleinen Schamanen zu erfüllen oder sind die jetzt auf dem Trip ´"Moschen um des Moschen willens? Moschen für die Moschgotts?" Mosch egal wen egal was ?Orks für die Orkgötter?" Der große ehemalige WAAGGHH Boss darf oder muss als Untoter weitermoschen? Da bin ich aber mal gespannt wie das mit dem Armen Grorbak und dem ohnmächtige gewordenen Krommlonk (ein ohnmächtig gewordenen Ork :D )Halzschneida weitergeht. Mal schauen wer hier der "Gesegnete" ist. Entweder Krommlonk oder der Trollbeißa. Obwohl der eher so wie es aussieht vom Chaos :chaos: gezeichnet wurde.

Aber wieder ein schöner actionreicher Teil gefällt mir. :rolleyes:
 
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Forget

Bastler
19 September 2009
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Ich meine die einflüsse von Blutsaugern und anmderem totenerwecker Gesocks auszumachen ;)
Aber wer weiß, ich lass mich gern überraschen.
Im Grunde ein flüssiger teil der auch ein Grinsen abringt (Schwarzorks mit großen augen und offenen Mündern)
Das der (Untote, bessesene vil. einfach mords angepisste?)Trollbeißa sich jetzt durch seine eigenen jungs moscht und Krommlok von neuer Waarrgghboss auf normals Ork zurückgefallen ist nun, überraschend.

Ansonsten, Untote schwarzorks for the win^^