(Bezieht sich auf Seie 106 Mitte bis Ende)
Tja, wer etwas erreichen will, muss leiden, das hat Yetail ja schon im vorigen Kapitel festgestellt. Nachdem sie nun also fast gestorben ist, hat sie auf diese Weise auch endlich ihre langersehnte Blutmagie gefunden.
Um ehrlich zu sein, war das hier gar nicht so einfach. Das Problem war nämlich, dass sie in der Alten Fassung die Blutmagie irgendwie so nebenbei in der Alten Bibliothek entdeckt, zusammen mit dem Wissen um den Drachenstein. Damals stand beides zufällig imselben Buch. Das stellte mich aber vor 3 Probleme: 1) Hieß es immer, alle Bücher über Blutmagie wären vernichtet. Ok, das hätte man noch irgendwie lösen können. 2) Hieß es eigentlich, man kann Höhere Magie nicht direkt aus Büchern lernen, Yetail hätte hier also bestenfalls Hinweise finden können und den dann trotzdem selbst herausfinden müssen. Und 3) Hätte es etwas komisch gewirkt, wenn sie ganz zufällig über ein Buch gestolpert wäre, das sowohl Drachensteine behandelt als auch Blutmagie. In der Alten Fassung wurde das damit erklärt, dass es ein ganz besonderes Buch war, das teilweise sogar über Intelligenz verfügte und ansonsten jedem Leser genau das gezeigt hat, wonach er sich sehnt. Hm ja ... ^^
Das Buch sollte ursprünglich übrigens das sein, von dem es immer hieß, dass Erlais es aufgrund der Prophezeiung in die Alte Bibliothek gebracht hätte (Vorspiel und Zwischenspiel). Da ich aber nur zu gut weiß, wie meine Erklärungen in der Alten Fassung zu diesem Buch ankamen und die Idee tatsächlich Käse war, ist das mysteriöse, allmächtige Buch jetzt rausgeflogen. Einige seiner "Taten" wurden jetzt einem anderen Charakter zugeschrieben, andere sind einfach Zufall oder subtiles göttliches Wirken. Wer die bisherigen Kapitel nochmal liest sollte bemerken (mixerria?
😛), dass die Stellen von Erlais umgeschrieben wurden und sie jetzt nicht mehr irgendein geheimnisvolles Buch in die Alte Bibliothek bringt, damit Yetail eines Tages darüber stolpert, sondern ein Buch von dort holt, nämlich genau das, was Yetail dann wieder dorthin bringen darf. Das Buch ist damit fast unwichtig, außer dass es den Hinweis zum Drachenstein und dem verborgenen Bereich enthält, wichtiger ist eigentlich, dass Yetail damit den Geist in der ersten Hälfte des aktuellen Kapitels manipulieren kann.
So, zurück zum eigentlichen Problem: Der Blutmagie. Da ich nun aus oben genannten Gründen vermeiden wollte, dass sie diese mächtige und längst vergessene Magie zufällig in der Bibliothek erlangt, musste ich mir etwas anderes einfallen lassen. Die Lösung war im Grunde ganz einfach: Sie entdeckt sie halt auf ihrem Weg dorthin aus der Not heraus. Schwieriger war es dann, dieses "Level" tatsächlich so zu designen, dass sie zum einen die Notwendigkeit hat, diese Magie zu entdecken, zum anderen aber genug Ruhe, um sich damit zu beschäftigen (und dem Leser zu erklären ^^) Problem war dabei leider auch, dass ich lange Zeit gar nicht sicher war, wie die Blutmagie nun genau funktionieren sollte. In der Alten Fassung hatte ich sie nie richtig umrissen, aber hier wollte ich es natürlich richtig machen. Die erste Stufe war klar, die zweite war ja zumindest schon angedeutet worden (Blutmetall, Blutgold, Selbstheilung, ...) aber für die dritte habe ich lange gegrübelt, um sie gleichzeitig mächtig, zum Magiesystem passend aber auch nicht zu übertrieben zu machen. Inzwischen bin ich ziemlich zufrieden. Was Yetail hier treibt, ist noch recht unscheinbar und klingt vielleicht auch etwas weniger mächtig, als es eigentlich sein sollte, aber wartet mal, bis sie richtig loslegt :lol:
Im Grunde bedeutet die dritte Stufe, dass sie ein von ihr losgelöstes Katalysatorfeld hat, das zwar keine Elementarzauber beherrscht, dafür wesentlich mehr Möglichkeiten bietet als ein Zauberstab. Also Magie, die sie auch mit ihren Handschuhen nicht hätte formen können.
Tatsächlich ist die Halle jetzt übrigens so designt, dass nur eine Blutmagierin sie überhaupt überleben kann. Ja, ich bin fies ...
😀
Durch die ganzen Magietheorie in diesem (auch ein wenig auch noch im nächsten Kapitel) wurde ihr Weg bis zur Bibliothek natürlich ein ganzes Stück länger als in der Alten Fassung, aber ich denke, das macht nichts. Immerhin ist das hier einer ihrer wichtigsten Entwicklungsschritte und irgendwie auch Hauptschwerpunkt von Teil 2.
Und Kelamith: Keine Sorge, du glaubst doch nicht, ich werfe eine der schönsten Szenen einfach über Bord. Natürlich ist der Wächter noch da ... Und er hat Hunger :lol: So einfach mache ich es Yetail nicht.
Wem das heute noch nicht genug Theorie war, der kann auch hier nochmal reinschauen, da sind die drei Stufen nochmal ordentlich aufgeführt und auch benannt. Die Namen werden in der Geschichte einmal vorher schon erwähnt (in einem Kapitel, das ihr noch nicht kennt) oder eben etwas später nochmal (in einem Kapitel, das ihr auch noch nicht kennt
😛 ). So wichtig sind sie aber auch nicht. Da Yetail die einzige Blutmagierin ist, wird sie sich ja nicht in absehbarer Zeit mit Kolleginnen darüber unterhalten.
http://drelai.michelrichter.de/glossar/index.php?suche=Blutmagie
So, nächste Woche dann mal wieder jemand anderes. Ich schwanke noch zwischen Sisrall und Mira, vermutlich aber eher Mira.