Film/Serien Tipps

Für "Antikrieg" war es mir stellenweise auch zu heroisch.
Das ist jetzt doch irgendwie bei mir hängengeblieben.
Kaum ein (Anti-)Kriegsnuch kommt ohne das Heroische im Krieg hin, weil das heroische Element des Krieges fast alle Kriegsteilnehmer vereinnahmt, benutzt, am Leben hält, umbringt ... was auch immer.
Das Heroische gehört zum Leben im Krieg und es geht mit dem Horror Arm in Arm, eins wegzulassen wäre eine Verzerrung.
 
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Für Dich ist die Trennung zwischen Fantasy- und SciFi-Romanen auf der einen und Büchern über reale Ereignisse auf der anderen Seite eine "völlig willkürliche Grenze"?
Ab wie viel Fiktion ist die Fiktion denn für dich zu viel Fiktion?
Sci-Fi und Fiktion ist aber schonmal noch ein Unterschied, das sollte man beachten.
"Im Westen nichts Neues" ist ein Roman und damit Fiktion (ungeachtet des realen Hintergrundes) und kein non-fiction oder Sachbuch. Da haben wir dann auch schon eine Trennlinie. Zu viel Fiction kann es in unserem Bezug werden, wenn der Film sich noch was extra dazuspinnt, während der Roman sich beim Ausspinnen von Ereignissen und Handlungsebenen doch sehr zurückhält. Wohlgemerkt: Buch und Film sind beides fiktionale Werke, eins mit mehr fiktionalen Elemente (zu viel?), eins mit weniger.
 
Ab wie viel Fiktion ist die Fiktion denn für dich zu viel Fiktion?

Ich gehe voll mit, wichtiges historisches Ereignis usw. Ich denke darüber müssen wir nicht streiten.

Aber was ist für dich ein "ernsthaftes" Setting. WW1, weil er dir und mir aufgrund deiner Prägung ein Begriff ist. Okay.
Polnisch-sovietischer Krieg? Ernsthaft genug, auch wenn der in Deutschland vermutlich weniger Leuten ein Begriff ist, als der WW1?
Wie siehts mit napoleonischen Kriegen aus?
Wenn wir noch weiter in die Vergangenheit gehen - 13. Jahrhundert William Wallace, für die Zeitgenossen sicherlich auch wichtig - Braveheart war trotzdem kacke 😛

Darüber hinaus können auch SciFi und Fantasybücher Botschaften haben. Von daher finde ich deine Grenze durchaus willkürlich.

Da du anscheinend aber ein wenig gereizt bist, lassen wir das bleiben, so wichtig ist mir nicht, dass dir der Film gefällt.
Man Haakon, du bist einer der Typen denen ich meine letzte Zigarette geben würde, sollteste mich danach Fragen und ich noch Rauchen würde...
Aber gerade biste etwas unter deinem sonst so hohen Niveau. 🙂
 
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Nur weil es vorhin aufkam mal ein gedanklicher (sowas hab ich natürlich nicht schriftlich aufgehoben) Rückblick auf eine Buchbesprechung aus meiner Abi-Zeit.
...E.M.Remarque nutzt flache,skizzenhafte und oberflächlich definierte Charaktere geschickt als Archetypen quer durch die Teile der Gesellschaft, die in jedem Krieg die schwerste Last tragen.Gerade durch die undefinierte Darstellung macht er es vielen Lesern leicht,sich mit ihnen zu identifizieren...,osä habe ich es damals formuliert.
? Er selbst nennt es als gewolltes Stilmittel, gerade das sinn und belanglose Ende macht es unter vielen Hurra-Romanen schon ein bisschen besonders.Es sollte auch ein Buch für jedermann sein und nicht nur für die gebildete Elite.
Gerade vor diesem Hintergrund finde ich die neueste Verfilmung extra K...e.?
 
Wohlgemerkt: Buch und Film sind beides fiktionale Werke, eins mit mehr fiktionalen Elemente (zu viel?), eins mit weniger.
Da bin ich mir halt uneinig. Es gab den General im Buch nicht, ahistorisch ist der Typ vom Verhalten und vom Habitus aber nicht zwingend, wenn man sich die Opfer des 11. Novembers betrachtet allerdings auch nicht wirklich.

Das mit der "Tageszeit"/Zeit bis zum Friedensvertrag - hier habe ich die Szene anders intepretiert, der Trugschluss, dem die da aufgesessen sein mögen kann ich aber angesichts der Bilder die von diesem Tag existieren verstehen. Die Darstellung vom Ereignis stellt selten dar, dass das ganze im November gegen 5 Uhr passiert war. Möglicherweise sind die dem auf den Leim gegangen und haben es einen Tag vordatiert. Kann man es verdenken?
Lehrbücher sind da mittlerweile etwas weiter, im Fernsehen zeigt man immer noch unkommentiert die Scheidemann-Rede oder das Bild zur Kaiserkrönung.
Was soll denn jetzt dieses "Dann geh doch nach drüben"-Argument bringen oder der Strohmann, dass ich mir einen Film mit "cooleren Effekten erhofft" hätte?
Zur Klarstellung, das sollte kein Angriff sein - allerdings frage ich mich wirklich, warum es eine Neuverfilmung braucht, wenn man das selbe bringt, was schon da war. Ist ein grundsätzliches Problem, welches ich bei Film und Fernsehen beobachte und war nichtmal an dich gerichtet. Daran krankt meiner Meinung nach beispielsweise auch Ringe der Macht - man versucht etwas nachzumachen.
Darüber, ob man das nun zu Marketingzwecken "im Westen nichts Neues" nennen sollte oder nicht, kann man sich vortrefflich streiten. Andererseits darf in meinen Augen eine Neuauflage eben auch eine Neuintepretation sein, denn "sonst könnte ich ja auch den alten Film gucken".
 
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als Archetypen quer durch die Teile der Gesellschaft, die in jedem Krieg die schwerste Last tragen.
Eigentlich lasten die Typen schon sehr in kleinbürgerlichen Milieu, Abiturienten mit gelegentlichen Einsprengseln.
Da bin ich mir halt uneinig.
Du bist Dir uneinig, ob Roman und Film beide Fiktion sind? Weil XY darin einen realen Hintergrund hat?
Ein Roman ist per se Fiktion ... so wie es der auf einem Roman beruhender Film dann natürlich auch ist.
Das Kriterium der Fiktionalität unterscheidet den Roman von faktualen Erzählungen .....
 
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Also, ich hab "Im Westen nichts Neues" auch nicht als ein sprachlich überwältigendes Buch in Erinnerung, aber dieser Punkt war von Remarque wohl ganz bewusst so gewählt worden! Bis auf wenige Ausnahmen sollten das eben keine wirklich ausgearbeiteten Charaktere sein, sondern "Schablonen"/Klischees, welche für die Annonymität bzw. Austauschbarkeit des einzelnen Soldatenschicksals im Krieg stehen.

..E.M.Remarque nutzt flache,skizzenhafte und oberflächlich definierte Charaktere geschickt als Archetypen quer durch die Teile der Gesellschaft, die in jedem Krieg die schwerste Last tragen.Gerade durch die undefinierte Darstellung macht er es vielen Lesern leicht,sich mit ihnen zu identifizieren...,osä habe ich es damals formuliert.
? Er selbst nennt es als gewolltes Stilmittel, gerade das sinn und belanglose Ende macht es unter vielen Hurra-Romanen schon ein bisschen besonders

"HERR LEHRER, HERR LEHRER, DER DRAGUNOV67 SCHREIBT AB!" ?

Im Ernst: Die Betonung liegt mE auf dem Begriff "belanglos", ohne den bereits der Titel des Buches keinen wirklichen Sinn macht! Da gebe ich Dir absolut recht.

Gut, der Autor konnte immerhin noch Zeitzeugen befragen und hat es getan.
Remarque kam wie sein Protagonist Bäumer im Roman mit einem Notexamen 1917 zur Front und wurde dort sehr schnell sehr schwer verwundet und mit dem EK 1. Klasse ausgezeichnet. Auch wenn Remarque kein "alter ego" von Bäumer ist, musste R. doch keine noch verbliebenen "Zeitzeugen" befragen, den Krieg hat er aus allererster Hand selber mitbekommen...
 
"HERR LEHRER, HERR LEHRER, DER DRAGUNOV67 SCHREIBT AB!"
Wahrscheinlich habt ihr beide das aus irgendeiner Vorlage .... 🤣

Ansonsten ist bekannt, dass Remarque neben dem eigenen Erleben und der Verarbeitung von Berichten von Lazarettbekanntschaften Teile des Romans auch frei gestaltet, erfunden hat.