Als Bewohner des Nibelungenlandes musste ich mir natürlich "Hagen - Im Tal der Nibelungen" ansehen, wenn auch ohne Apostelbräu.
Das hätte ich besser mal gebraucht, weil die Hoffnung, mal wieder einen guten deutschen Film sehen zu dürfen, bitter enttäuscht worden ist.
An selbigem hat nichts gestimmt - und damit meine ich nicht den sehr freien Umgang mit dem Stoff in Hohlbeins Roman, der hier die Vorlage gewesen zu sein scheint.
Es geht um die Schauspielleistung im Allgemeinen, die extrem zwischen totaler Blässe und sporadischem Overacting schwankt, was diverse Szenen unfreiwillig komisch wirken lässt.
Es geht um die Gehetztheit der Handlung, die gerade in Rückblenden zu raffend erzählt und bei diversen Andeutungen bleibt, die nicht erklärt werden (Hagens "dramatische" Hintergrundgeschichte).
Es geht um die Optik, die natürlich populäre Klischeedarstellungen aufgreifen möchte, aber langsam ausgelutscht ist und eher peinlich wirkt - warum müssen denn alle im "Mittelalter" wie auf einem MANOWAR-Konzert rumlaufen? Und wer hat eigentlich die Spinnerei in die Welt gesetzt, dass "Wikinger"/"Leute aus dem Norden" - v.a. die Damen, mit Undercut und zentimeterdicker Gesichtsbemalung "cool" aussehen?
Und letztlich geht es darum, dass man sich nach spätestens 40 Minuten fragt, warum der Film so todsterbenslangweilig inszeniert ist, dass man am liebsten abschalten würde. Fesselnd ist da gar nichts, und ich bin beim Filmschauen wirklich hart im Nehmen. Im Prinzip war der Streifen eine einzige Länge.
On top kommen die zahlreichen positiven Rezensionen, die ich nicht checke, so nach dem Motto "endlich gutes Fantasy-Kino à la 'House of the Dragon' aus Deutschland" -wobei, die ganzen Gammel-Lieferservices schaffen es ja auch irgendwie immer auf 4/5 Sterne... 🤔
Fazit: Eine riesige Enttäuschung, der Film.