Die Bezeichnung "Transsexuell" wird mittlerweile abgelehnt, stattdessen wäre "Transgender" vorzuziehen, da bei ersteren der Eindruck entstehen könnte, dass es sich um eine sexuelle Neigung handelt und somit irreführend ist.
Wenn unklar ist welches Pronomen die Person nutzt, einfach nachfragen.
Persönlich bin ich mittlerweile dazu übergegangen wo es möglich ist meine Pronomen einzutragen, auch wenn ich nicht trans bin ist es für mich ein Zeichen von Inklusion und Solidarität.
(Fände ich an sich auch eine tolle Option für das Forum, ein Profilfeld für die freiwillige Pronomenangabe einzubauen)
Bezüglich Merkmalen wie Stimme, Statur usw. finde ich brauchen wir in unserer Gesellschaft ein Bewusstsein dafür, dass Geschlecht kein binäres System ist wie man vor vielen Jahrzehnten noch dachte. Das Thema Intergeschlechtlichkeit ist für viele immer noch unbekannt, bis vor kurzer Zeit waren angleichende Operationen an Babies um sie in eine der beiden Schubladen Männlich oder Weiblich zu pressen noch erlaubt. Aufklärung zu dem Thema gibt es gleich null.
In meinen Augen sollte Geschlecht nicht mehr als rein binäres System angesehen werden, eher als eine Linie mit vielen verschiedenen Variationen. Es gibt auch kleine Männer mit eher weiblich gelesener Statur, große Frauen mit knabenhafter Statur und tieferer Stimme. Dafür muss man nicht mal trans oder inter sein.
Das mag für viele Menschen alles als etwas neues oder sogenanntes "Gendergaga" gesehen werden. Diese Menschen gab es schon immer, nur wurden sie in Schubladen gepresst, klein und unsichtbar gehalten um bloß nicht den klassischen Rollenbildern zu widersprechen.
Das von Sunzi angesprochene "Tone policing"* ist mir auch schon sehr häufig aufgefallen, nicht speziell hier, aber leider weit verbreitet.
Marginalisierte Personen die sich gegen Diskriminierung wehren müssen dies jeden Tag, mehrmals täglich tun, reden sich den Mund fusselig und irgendwann ist leider mal der Bogen überspannt und es ist keine Kraft mehr für nett und freundlich vorhanden. Schön ist das nicht, keine Frage, macht die Aussagen der Person aber nicht weniger valide.
Wie lange wärt ihr nett und freundlich wenn ihr eure Gegenüber jeden einzelnen Tag, mehrmals darauf hinweisen müsst?
Wir haben dank dem Internet mittlerweile eine große Wissensdatenbank, die größtenteils frei zugänglich ist. Es ist nicht die Aufgabe marginalisierter Personen zu erklären warum beispielsweise das N-Wort problematisch ist, wenn man sich inenrhalb weniger Klicks über den Ursprung und der damit verbundenen Problematik informieren kann.
*Aus dem Englischen übersetzt-Tonpolizei ist eine Ad-Hominem- und Anti-Debatte-Taktik, die darauf basiert, eine Person dafür zu kritisieren, dass sie Emotionen ausdrückt. Die Tonüberwachung beeinträchtigt die Gültigkeit einer Aussage, indem sie den Ton angreift, in dem sie präsentiert wurde, und nicht die Nachricht selbst.