Geschichtenwettbewerb - Diskussionen

Nightpaw

Malermeister
6 März 2005
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Hallo miteinander,

ich bin durch fast alle Geschichten durch, und ich finde es prima, dass wir so viele Geschichten haben und wie stark die Qualität ist. Auch, wenn ich an einigen schon etwas herumgemäkelt habe: Die Qualität ist dieses Mal insgesamt ziemlich hoch. Wirklich schlecht ist keiner. Das wird bestimmt ein spannender Wettstreit, und ich hoffe, es gibt auch viele heiße Diskussionen. :) Für mich wird es echt schwierig, zu entscheiden, wer die 6 bekommt.

Viele Grüße
N.
 

yinx

Erwählter
8 Oktober 2006
628
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Ich stimmte Nightpaw zu, im Durchschnitt haben wir es hier mit einem sehr hohen sprachlichen Niveau zu tun und ich habe erst eine Geschichte gehabt, die stilistisch etwas unsauber war. Insofern kann man schon von einer guten Gesamtqualität sprechen. Aber dennoch, bislang fehlt mir auch noch der totale Überflieger, eine Geschichte, die mich richtig begeistert. Wobei man auch sagen muss, dass ich noch nicht alle gelesen habe. 4 fehlen noch.
Aber ich hatte mich ja kürzlich erst durch die Ruhmeshalle gelesen und da waren Geschichten mit einer fabelhaften, malerischen Sprache dabei, wie z.B. Auxos "Im Namen der Rache" oder "Seelenernte" von Gwordin, unglaublich witzige Geschichten wie "Senatssitzung" von Nakago, oder "Technik die begeistert" von Ominus, oder aber Geschichten mit einem hohen Innovationsgrad oder einer gewissen Tragik wie "Dunkel war es" von Sarrash oder "Träume eines Mädchens" von Rabenfeder. Solche Geschichten fehlen mir hier noch (und sicherlich haben die von mir aufgezählten die letzten Wettbewerbe auch nicht ohne Grund auf dem Treppchen beendet). Bis jetzt habe ich zwar immer wenig zu meckern, vermisse aber eine gelungene Kombination aus Innovation, toller Sprache und einem guten Niveau. Bis jetzt gefällt mir denke ich "Der Ruf" am besten.
Aber gut, einige fehlen mir auch noch, nämlich:
Einsame Schlachten
Alte Narben
Talmaden
Lasst die Schweine bluten

Vielleicht bietet mir ja eine der Geschichten was ich suche! ;)
 

Nightpaw

Malermeister
6 März 2005
1.938
559
18.656
Ich pacle das Zitat mal hierhin, weil der Teil, auf den ich antowrten möchte, nicht direkt mit der Geschichte zu tun hat, zu der es gepostet wurde:

(...)
Ich bin ja sowieso dafür, den Wettbewerb nächste mal auf 5000 Wörter anzuheben, ich denke mal dann wäre man bei ca. 7 Seiten was auch der Ideallänge einer Kurzgeschichte entsprechen würde. (Habe ich mal gelesen, obwohl ich die Einordnung schwierig finde.)
(...)

Ich finde die momentane Längenvorgabe eigentlich prima. Noch länger macht es noch schwieriger, sich mit jeder Geschichte, die man hinterher bewerten soll, in angemessener Form auseinanderzusetzen. Und wer seine Botschaft in 3000 Worten nicht rüberbringen kann, wird es auch in 5000 nicht bewerkstelligen. Die Kunst ist ja gerade, die Geschichten von allem überflüssigen Schnickschnack zu befreien und sich auf das Wesentliche zu beschränken.
 

yinx

Erwählter
8 Oktober 2006
628
0
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Da kann man jetzt sicherlich länger drüber diskutieren. ;)
Ich persönlich finde 5000 Wörter ziemlich ideal. Zwar hast du recht, es ist auch eine Kunst für sich, sich in ausreichendem Rahmen kurz zu fassen, aber dennoch finde ich geht da viel verloren. Nicht selten liest man in den Kommentaren zu den Wettbewerbsgeschichten... "hier hätte ich mir noch 500 Wörter mehr gewünscht" / "Hier hat wohl die Wortbegrenzung dem Autor ein Bein gestellt" etc.
Natürlich kann man das auch den Autoren anlasten, die nicht gut mit dem gg. Platz gewirtschaftet haben, aber insgesamt würden 2000 Wörter mehr der Sache jetzt keinen Abbruch tun, klar müsste man ein bisschen mehr lesen, hätte im Schnitt denke ich aber, auch schönere Geschichten. So versucht man immer einen Spagat zwischen schöner Sprache, Handlung, guter Charakterisierung und Innovation zu leisten, und meistens bleiben wenigstens einer oder zwei der Punkte auf der Strecke.
Ich denke mit 5000 Wörtern könnte man komplexere Handlungen schaffen, tiefere Charaktere und ab und an auch mal wirklich schönmalerische, ausgedehnte Sprache verwenden.
Nur meine Meinung. 3000 Wörter reichen natürlich auch um gute Geschichten zu schaffen, aber ich habe damals in meinen Deutschaufsätzen regelmäßig mehr geschrieben... ;) Ich denke 5000 Wörter würden das Niveau der Geschichten noch mal beachtlich anheben.
Aber ich werde auch mit 3000 Wörtern wieder dabei sein. Mir macht das bislang sehr viel Spaß und ich hab mich über jede einzelne Geschichte gefreut, die ich lesen durfte.

LG
yinx
 

Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
7.419
8
62.171
Die Zeichenbeschränkung wurde ja schon öfters im Rahmen des Wettbewerbs diskutiert und letzten Endes sind wir immer wieder bei den 3.000 Wörtern gelandet - ich meine mich zu erinnern, dass es sogar früher schon mal weniger waren.

Eine weitere Anhebung des Limits sehe ich kritisch. Wir hatten schon Wettbewerbe mit 15 Teilnehmern, da ist als Leser einfach irgendwo der Punkt erreicht, wo es anstrengend wird, alle Beiträge zu würdigen. Und wir wollen ja eigentlich erreichen, dass sich außer den Autoren auch noch ein paar andere Leser hier her verirren. ;)

Ja, ich habe auch schon gejammert und ich kann mich an einen Beitrag erinnern, bei dem mir das Wortlimit das Konzept meiner Geschichte verhagelt hat - das Endresultat war dann leider recht unbefriedigend. Ich kann mich aber auch an einen anderen Beitrag erinnern, den ich aufgrund des Wortlimits so zurecht stutzen musste, dass er genau die richtige erzählerische Dichte hatte, um den zweiten Platz abzuräumen. Die Medaille hat zwei Seiten.

Unterm Strich wäre ich dagegen, an der magischen 3k-Wörter-Marke zu kratzen.
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
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32
Ich schließe mich Blackorc da an und möchte noch etwas zu dieser Aussage loswerden:

Nicht selten liest man in den Kommentaren zu den Wettbewerbsgeschichten... "hier hätte ich mir noch 500 Wörter mehr gewünscht" / "Hier hat wohl die Wortbegrenzung dem Autor ein Bein gestellt" etc.

Das ist richtig so, wird sich aber auch bei 5000 Wörtern vermutlich nicht ändern. Dann werden die Geschichten von vornerein größer geplant, damit es hinterher nicht heißt, man hätte da mehr rausholen können, und dann fehlt am Ende doch wieder der Platz für malerische Beschreibungen, Charakterentwicklung oder Nebenhandlungen.

Die 3000 Wörter sind schon ein gewisses Zugeständnis gewesen. Wir hatten mal 2500 Wörter und ich glaube, dass es sogar mal 2000 Wörter waren. Angehoben wurde das Limit aus genau dem Grund, dass zu oft davon gesprochen wurde, dass man mit 500 zusätzlichen Wörtern mehr hätte herausholen können. Mehr Wörter verleiten meiner Meinung nach vor allem zu größeren Plänen, nicht zwangsläufig zu qualitativ höherwertigen Geschichten. Das mag für den einen oder anderen erfahrenen Autor anders sein, der in der Lage ist, das wirklich einzuschätzen, aber in der Regel sehe ich keinen allzu großen Sinn in einer Anhebung.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Das übt auch. Bei meinem Beitrag "Blaues Licht", bin ich in der ersten Fassung auch auf ca. 3.250 Wörter gekommen und musste dann noch ordentlich kürzen. Geschadet hat es letztendlich nicht und die Geschichte hat - mit Blackorcs zusammen - den 2. Platz gemacht. Bei meinem nächsten Versucht hat es auf Anhieb geklappt, knapp unter der 3000-Wortgrenze zu bleiben. Man lernt, das einzuschätzen und entsprechend zu planen. Und ich finde, das ist auch eine nützliche Fähigkeit außerhalb des Wettbewerbs.

Wer längere Geschichten posten möchte, ist in den Story-Foren ja auch jederzeit willkommen.
 

Sarash

Hüter des Zinns
8 Dezember 2007
2.894
1
22.141
Also mir hatte das Wortlimit bisher erst bei einem Beitrag Schwierigkeiten gemacht, und jener (Ein Mädchen, das Gretchen) wurde in der Endfassung 8000 Wörter groß. Von daher war es einfach eine Fehlplanung von mir. Was mich zum meiner Meinung nach wichtigsten Punkt an der Diskussion bringt: Dies ist doch ein Kurzgeschichtenwettbewerb - wir könnten das Wortlimit anheben und anheben, aber würde das nicht letztlich den Sinn des ganzen konterkarieren? Und ehrlich habe ich schon bei diesem Wettbewerb Probleme die Kraft (nicht die Zeit) zu finden, alles zu lesen, denn mein Jurastudium verbraucht viel intellektuelle Kapazität (im Klartext, ich muss zu viel lesen^^).

Also ob nun aus subjektiven oder objektiven Gründen, 3000 sind schon das Limit wir einen Wettbewerb wie diesen und wir haben uns nicht umsonst in der Vergangenheit darauf geeinigt.
 
Hier zwei Vorschläge für Themen kommender Wettbewerbe, anknüpfend an die Thematik, die bei den Geschichten des Wettbewerbs Winter 12/13 aufgekommen sind:

1. Bechdel-Test
Eine Geschichte, die den Bechdel-Test (s. tvtropes) besteht. Der Test:
In der Geschichten gibt es
1. zwei Frauen,
2. die miteinander mindestens ein Gespräch haben,
3. das nicht von Männern handelt.
Wie auf tvtropes betont, ist es egal, ob die Männer romantische Partner, Väter, Söhne oder sonstige Verwandt oder andere sind und ob es um romantische Beziehungen geht oder nicht, sondern nur darum, dass es auffällig ist, dass sich Frauen nur über Männer definieren.
Für die Zwecke des Wettbewerbs gelten geschlechtslose Spezies wie Echsenmenschen und Grünhäute nicht als Männer, ebensowenig identitätslose Untote (Skelette, Zombies; Vampire z.B. wiederum sehr wohl, weil die noch eine Geschlechtsidentität haben).

2. Genderflip
Wie würden sich bekannte Charaktere verhalten, wenn sie Frauen (gewesen) wären? Wie hätte das Imperium auf einen weiblichen Valten reagiert? Was wäre passiert, wenn Thanquol weiblich wäre? Hätte ein weiblicher Jaq Draco die Schwarze Bibliothek gesucht und gefunden? Welche Abenteuer hätte ein weiblicher Ciaphas Cain erlebt?
Die Idee ist NICHT, stereotypbeladene Scherztexte zu machen à la „Wenn Sigmar eine Frau gewesen wäre, wäre die Heraldik der Kurfürstentümer Variationen von Pink und Lila und alle imperialen Uniformen hätten Schleifchen statt Schädeln” *wimmerschonbeidemgedankenkräuselnsichmirdiezehennägelschluchz*, sondern eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den Problemen sexistischer Gesellschaften.
 

Nightpaw

Malermeister
6 März 2005
1.938
559
18.656
Ein hervorragender Vorschlag. In diesem Zusammenhang beantrage ich, dass sofort offengelegt wird, welche Administratoren und Moderatoren welches Geschlecht und welche sexuelle Ausrichtung haben. Sollte sich herausstellen, dass nicht mindestens 50% der Moderatoren-/Administratorenposten mit Frauen und/oder Transsexuellen bzw. Homosexuellen besetzt sind, beantrage ich, sofort für eine entsprechende Quotenregelung zu sorgen, um dem abzuhelfen. Wir müssen endlich mal raus aus diesem steinzeitlichen, männlich-heterosexuell dominierten Diskriminierungssumpf.

Abgesehen davon sollte auch sichergestellt werden, dass bei künftigen Wettbewerben auch das Teilnehmerfeld entsprechend quotal reguliert wird. Es müssten mindestens 50% nicht-heterosexuelle und/oder Frauen teilnehmen. Männliche heterosexuelle Autoren kämen auf eine Warteliste und dürften erst dann teilnehmen, wenn ensprechend viele Frauen und/oder nicht heterosexuelle Autoren angemeldet sind.
 

Blackorc

Tabletop-Fanatiker
26 September 2007
7.419
8
62.171
...und was ist mit der ethnischen Herkunft, frage ich euch?

Immerhin 19,5% der deutschen Bevölkerung haben einen Migrationshintergrund. Diesen müssen wir künftig berücksichtigen und im Zweifelsfalle auch das Einreichen von Geschichten in anderen Sprachen ermöglichen. Auch das Vorkommen von stark pigmentierten oder asiatischstämmigen Protragonisten in den Geschichten sollte stärker gefördert werden.

Ebenso dürfen Menschen mit einer Behinderung nicht ausgegrenzt werden. Warum nicht mal einen Vampirfürsten mit Down Syndrom thematisieren? Oder einen Exarchen mit multipler Sklerose? Denkt mal drüber nach!

Auch all die Gewalt muss nicht sein. Star Quest hat es seinerzeit vorgemacht. Statt letalen Waffen kann es auch einfach eine K.O.-Axt oder eine Nullzeitkanone sein.

Nebenbei bemerkt möchte ich euch bei dieser Gelegenheit dazu anhalten, ausschließlich Recyclingpapier für die Konzepte eurer Geschichten zu verwenden - für ein besseres Imperium!
 

Ominus

Codexleser
31 August 2011
284
1
6.641
Wie gut, dass wir alle unseren Spaß dabei haben...

Mal meine Meinung zu den von Men Aquiles gebrachten Vorschlägen:
Halte ich beide für doof (ja genau, lassen wir dieses Wort eine Weile sacken), da sie keinen Rahmen für den Inhalt der Geschichten vorgeben, sondern für die darin vorkommenden Protagonisten bzw. Statisten. Und ich höchst selbst werde die beiden weiblichen Darstellerinnen für die Erfüllung des Bechdel-Tests über Kosmetikartikel reden lassen!
 

SHOKer

Mentor der flinken Federn
3 Februar 2006
4.790
4
33.391
32
Bitte bewahrt doch ein bisschen Anstand hier. Man kann einen Vorschlag lächerlich finden und das trotzdem sinnvoll darlegen.

1. Bechdel-Test
Eine Geschichte, die den Bechdel-Test (s. tvtropes) besteht. Der Test:
In der Geschichten gibt es
1. zwei Frauen,
2. die miteinander mindestens ein Gespräch haben,
3. das nicht von Männern handelt.

Erklär mir bitte, welches Ziel damit angestrebt wird? Eine Gleichberechtigung und (von Männer) unabhängige Darstellung von weiblichen Charakteren in Geschichten?
Tut mir leid, aber so löblich das Ziel der Gleichberechtigung auch ist, es wird, gerade in unserem Kontext hier, nicht funktionieren. Ich möchte jetzt gar nicht darüber diskutieren, ob es tatsächlich geschlechter-dominierte Berufsfelder gibt (insbesondere im militärischen Bereich) bzw. ob das allein erziehungsbedingt oder tatsächlich veranlagt ist. Tatsache ist aber einfach, dass wir hier nach einem gewissen, sehr konkreten und detaillierten Hintergrund schreiben. Und wie in einer der Geschichten hier schon rüberkam, sind weibliche Soldatinnen in der imperialen Armee eher die Ausnahme und würden in zu großer Zahl eher auf Kritik statt auf Anerkennung seitens der Leser stoßen. Space Marines düfte man dann gar nicht mehr verwenden.

Weiterhin würden dann auch Geschichten wie "Einsame Schlachten" oder "Furcht und Tapferkeit" wegfallen, in denen so gut wie gar nicht gesprochen wird und eigentlich überhaupt nur zwei-drei Personen eine aktive Rolle spielen. Meine Geschichte "Tränen" (die damals immerhin den 3. Platz gemacht hat) müsste man aufgrund fehlender Konversation auch gleich beiseitelegen. Nur zwei Beispiele, die mir gerade so einfallen.

2. Genderflip
Wie würden sich bekannte Charaktere verhalten, wenn sie Frauen (gewesen) wären? Wie hätte das Imperium auf einen weiblichen Valten reagiert? Was wäre passiert, wenn Thanquol weiblich wäre? Hätte ein weiblicher Jaq Draco die Schwarze Bibliothek gesucht und gefunden? Welche Abenteuer hätte ein weiblicher Ciaphas Cain erlebt?

Meinst du damit jetzt, Geschichten über tatsächliche Charaktere in weiblicher Rolle zu schreiben oder meinst du die Charaktere in Wettbewerbsgeschichten danach zu untersuchen, wie sie sich mit anderem Geschlecht verhalten hätten?
Das erste könnte in der Tat eine gute Idee sein, erscheint mir für den Wettbewerb aber ein sehr hohes Ziel, zumal es eine ganze Menge Hintergrundwissen voraussetzt.
 

yinx

Erwählter
8 Oktober 2006
628
0
10.286
34
In der Geschichten gibt es
1. zwei Frauen,
Orks und Goblins wären somit überhaupt nicht mehr möglich ;)
Bei Tyraniden, Tau, Echsenmenschen und einigen mehr bin ich mir ebenfalls nicht sicher, ob es da Weibchen gibt.
In Warhammer Fantasy würden nahezu jegliche Darstellungen von Kriegshandlungen bzw. Militärischen Perspektiven etc. im menschlichen Bereich unmöglich gemacht werden.