Endlich, endlich ist der Spielbericht fertig
😀
Die Schlacht wurde Ende Mai, nur wenige Tage vor meiner Knie-OP geschlagen und ich habe ewig gebraucht mich mal aufzuraffen den Spielbericht hier rein zu stellen. Nun sollte es endlich werden. Wie geplant haben wir die Schlacht aus der Kampagne im WD#130 gespielt. Die dort verwendeten Regeln passen zwar nicht mehr so ganz zu den aktuellen Regeln, insbesondere was Anführer und Truppgrößen betrifft, aber der Spaß sollte doch im Vordergrund stehen.
Nachdem die Goblins im letzten Teil der Einführungskampagne die Zwerge arg dezimiert hatten, war Balin zum Berg Erebor zurückgekehrt und hatte eine größere Streitmacht aufgestellt. Lange hatte er sich jedoch nicht dort aufgehalten, sondern war schnell wieder Richtung Khazad-Dum aufgebrochen. Dieses mal sollten ihn die dreckigen Grünlinge nicht davon abhalten das alte Reich der Zwerge wieder in Besitz zu nehmen.
Natürlich werden zunächst die beiden Fraktionen vorgestellt:
Die "gute Seite" (Zwerge)
Ramí - Hauptmann der Zwerge mit Schild
6x Zwergenkrieger mit Zwergenbogen
6x Zwergenkrieger mit Schild
3x Zwergenkrieger mit Zweihandaxt
gesamt 200 Punkte
Die "böse Seite" (Moria-Goblins)
8x Goblin mit Speer
8x Goblin mit Orkbogen
8x Goblin mit Schild
2x Fledermausschwärme
190 Punkte
Szenariobedingungen:
- Die Zwerge gewinnen, wenn mindestens 25% (gleich 4 Zwerge) das Spiefeld durch das Tor verlassen können.
- In jedem anderen Fall gewinnen die Goblins.
- Die Zwerge haben im ersten Spielzug die Initiative.
- Sonderregel "loser Untergrund": Die Ausläufer der Berge sind mit losen Steinen übersät, wodurch es gefährlich wird, sich auf ihnen zu bewegen. Alle Tests für Springen oder Klettern werden für alle Modelle außer Moria-Goblins um -1 modifiziert.
Die Aufstellung:
Der Spieler der Zwerge teilt seine Streitmacht in zwei gleich große Teile auf. Er platziert eine Gruppe innerhalb von drei Zoll der südlichen Spielfeldkante und den anderen Teil innerhalb von drei Zoll der nördlichen Spielfeldkante. Anschließend platziert der Spieler der Goblins seine gesamte Armee innerhalb von sechs Zoll um das Tor.
Ein Hinweis noch an dieser Stelle. Man sieht den Einen Ring für die Initiative am unteren Rand der Platte liegen. Liegt der Eine Ring rechts, haben die Zwerge die Initiative, liegt der Eine Ring links, sind die Goblins zuerst an der Reihe.
Balins Kundschafter haben das Osttor erreicht und der Kampf um das uralte Reich beginnt
Balin hatte einige Zwerge unter Hauptmann Ramí als Vorauskommando losgeschickt, damit diese die Lage am Osttor auskundschaften konnten. Während Balin mit der Hauptstreitmacht noch auf dem Weg war, kam Ramí mit seinem Trupp in der Nähe des Osttors an. Unterwegs waren sie auf keine Goblins gestoßen und Ramí war voller Zuversicht, dass sie das Osttor im Sturm nehmen konnten, um ihren Anführer bei dessen Ankunft bereits in der ersten Halle begrüßen zu können...
Um nicht zu sehr aufzufallen - das Gelände bot wenig Deckung - hatte Ramí das Vorauskommando geteilt. Etwa zeitgleich kamen beide Trupps in der Nähe des Tores aus dem spärlichen Gestrüpp heraus. Man konnte in einiger Entfernung einen Trupp Goblins vor dem Osttor rumlungern sehen und ihr fröhliches Gekecker deutete darauf hin, dass sie die Zwerge noch nicht entdeckt hatten. Ramí hatte zwar aufgrund der Entfernung keinen genauen Einblick in das Tor, aber allzu viele Goblins schienen dort nicht zu sein. So winkte er dem Trupp auf der anderen Seite zu und gab das Zeichen zum Sturmangriff. Das Tor würde im Handumdrehen in ihren Händen sein...
1
Als die Zwerge losstürmten und die ersten Pfeile erfolglos durch die Luft flogen, wurden die Goblins augenblicklich wach. Schnell legten sie ein paar Pfeile auf, doch ihr Beschuss war nicht wirklich besser. Lediglich ein Pfeil hätte fast sein Ziel gefunden, doch ein im Weg stehender Fels schützte den dahinter stehenden Zwerg vor einer Verwundung. Dennoch zog er den Kopf ein, als der Pfeil am Fels zersplitterte und ihm die Holzstücke um die Ohren flogen.
2
Ramí hatte nun einen besseren Blick auf das Tor und blieb vor Schreck fast stehen, als er sah, wie viele Goblins sich dort befanden. Er schätze sie auf gut zwei Dutzend plus einer ganzen Menge riesiger Fledermäuse, die in Schwärmen um die Goblins flogen. Die Grünlinge ließen sich jedoch keine Überraschung anmerken und begaben sich in so etwas wie eine Formation. Die Zwerge rückten weiter heran, was den den Goblinschützen das Treffen erschwerte - kein einziger Pfeil traf sein Ziel. Die Zwerge wollten es besser machen und zwei Pfeile trafen ihre Ziele. Ein Goblin mit Speer und ein weiterer mit Bogen fielen tödlich verwundet auf die Treppenstufen, die zum Eingang am Berg führten. Ein weiterer Pfeil wurde abgeschossen, doch dieser verirrte sich und traf unglücklich einen Zwerg mit Zweihandaxt in den Rücken, so dass dieser zu Boden ging und an Ort und Stelle verstarb (an dieser Stelle eine kleine Anmerkung zu den Spielregeln: Wie ich nachher festgestellt habe, hätte mein Zwerg gar nicht schießen dürfen, da ein befreundetes Modell im Weg war. Wir haben es falsch gespielt und dieser kleine Zwischenfall hatte noch eine große Auswirkung, wie sich später zeigen wird. Dennoch haben wir es so gelassen, weil es hätte ja sich tatsächlich so abspielen können).
Der unglückliche Tod von Thundercats
3
Wütend über ihren ersten Verlust stürmten die Zwerge noch schneller auf das Tor zu, einen Schusskorridor für ihre Schützen bildend. Die Goblins kamen den Zwergen auf der rechten Seite entgegen, da die andere Hälfte des Trupps noch zu weit entfernt war. Wieder wurde ein Goblin, dieses mal ein Schildträger, vom blonden Bogenschützen niedergestreckt, der bereits einen Abschuss auf seinem Konto verbuchen konnte. Die Grünlinge hingegen trafen wieder kein einziges mal.
4
Frohen Mutes, dass die Goblinmeute schon auf Entfernung dezimiert wurde, stürmten die Zwerge heran. Sie blieben nun enger zusammen, rückten aber insgesamt vor. Endlich kam Bewegung in die Goblinhorde und zwei Fledermausschwärme flogen schnell herüber und griffen die ersten Zwerge an, die ein wenig verwirrt waren von den vielen Flatterviechern. Dazwischen fand ein schwarzer Pfeil glücklich sein Ziel und schwer getroffen sank ein graubärtiger Zwerg zu Boden. Im Handgemenge erschlug einer der Zwergenschützen einen Teil der Fledermäuse, von denen jedoch noch genug übrig blieben. Der andere Schwarm nahm es mit einem Zwerg mit Schild auf, jedoch blieb der Kampf ohne zählbares Ergebnis.
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Unaufhaltsam stürmten die Zwerge vor, die Goblins fest im Blick. Zum Beschuss kam es schon nicht mehr, da sich ein größeres Handgemenge gebildet hatte und die Goblinschützen sich im Toreingang versteckt hatten, so dass die Zwerge sie nicht ausmachen konnten. Einer der Schützen war zudem vom Gebirgsbach aufgehalten worden, der ihn fast mitgerissen hätte. Schnaufend erreichte er das andere Ufer.
Im Nahkampf schlugen die Zwerge zwei Goblins mit Schild und zwei weitere mit Speer in Stücke. Besonders Ramí legte sich mächtig ins Zeug, da zwei der Grünlinge von ihm erschlagen wurden. Doch auch die Goblins waren erfolgreich, als einer der grünen Schildträger einen Zwerg mit Schild niederstach.
6
Immer noch hatten die Zwerge das Heft in der Hand.
Die Fledermäuse hatten offenbar mitbekommen, dass im Rücken des Hauptkampfes Zwerge von der anderen Seite des Tores sich angeschlichen hatten. Flugs flogen sie zurück und verwickelten einige Zwerge in den Nahkampf, die ansonsten bald die Bogenschützen im Tor angegriffen hätten.
Hauptmann Ramí wollte es nun wissen und setzte zu einem heroischen Nahkampf an, um schneller an die Treppe zu gelangen, doch er wurde von einem Speerträger der Goblins auf dem falschen Fuß erwischt, als er von diesem mit seinem Speer zurückgetrieben wurde. Dennoch konnte ein weiterer Grünling mit Schild von einem Zwergenkrieger bezwungen werden. Ramí zählte im Kopf mit - bereits sieben Grünlinge hatten ins Gras gebissen.
7
Angesichts dieser Bilanz blieben die Zwerge auch weiterhin auf dem Vormarsch.
Wieder versuchte es Ramí mit einem heroischen Nahkampf, um die Goblins noch schneller abzuschlachten und erneut schaffte er es nicht seinen Gegner im Nahkampf zu besiegen. Resigniert schnaufte er durch und schaute nach rechts und links, zufrieden feststellend, dass seine Krieger Goblin um Goblin erschlugen. Der rothaarige Zweihandkämpfer schnitt einen Goblin mit Bogen in Streifen, der blonde Schildträger streckte einen Goblin mit Schwert und Schild nieder.
8
Ramís Verschnaufpause nutzten die Goblins, um ihrerseits einen Ausfall zu machen und tatsächlich schafften es die Goblins einen der Zwergenschützen zu erstechen, um jedoch prompt weitere Verluste einstecken zu müssen. Ramí hatte nun wieder Fahrt aufgenommen und während der Graubart einen Bogenschützen der Grünlinge köpfte der Zwergenhauptmann mit einem gezielten Schwung zwei Speerträger, die in einem blutigen Sprühnebel zu Boden sackten. "Zwölf! Dreizehn!", zählte er laut.(Anmerkung: Erst jetzt, wo ich den Spielbericht schreibe und wir ein weiteres Match geschlagen haben, fällt mir auf, dass die Goblins zu diesem Zeitpunkt gebrochen waren. Das wir im ganzen Spiel kein einziges mal über Muttests nachgedacht haben, schiebe ich mal auf das immer noch spannende Spiel sowie unsere Regelunkenntnis).
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Angespornt durch ihren Hauptmann erhielten die Zwerge wieder die Initiative.
Im Handgemenge gingen wieder drei Goblins in den Staub, wieder ging einer auf das Konto von Ramí, der seine Krieger anfeuerte "Vierzehn! Fünfzehn! Sechzehn!". Doch auch die Goblins waren durch das Geschrei aufgestachelt worden, als ein Goblinschütze den Rotbart mit der Zweihandaxt erschoss und auch die Fledermäuse einen der Zwergenkrieger mit Schild in Fetzen gerissen hatten.
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Nun war es an den Goblins die Initiative zu übernehmen, da ihnen langsam die Felle davon schwommen.
Doch es kam ganz anders als die Zwerge mächtig Druck aufbauten und einer der Speergoblins vom braunhaarigen Bogenschützen niedergestreckt wurde und der blonde Bogenschütze, der schon zwei Goblins erschossen hatte, zusammen mit einem der Schildkämpfer einen ganzen Haufen Fledermäuse aus der Luft holte, so dass nur noch einige, wenige Flatterviecher herumschwirrten.
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Die Goblins behielten das Heft in der Hand und stürmten direkt wieder ins Handgemenge.
Tatsächlich nahmen nun auch die Grünlinge Schwung auf, als der blonde Zweihandaxtträger und der blonde Bogenschütze von einem Schildgoblin und einem Schwarm Fledermäuse ausgeschaltet wurden.
Die Zwerge hielten dagegen und zwei der Bogenschützen erschlugen einen anderen Goblin mit Schild. Außerdem schaffte es Ramí einige Fledermäuse in Stücke zu schlagen.
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Weiterhin war es an den Goblins die Initiative zu behalten.
Ein Goblinschütze machte einen Meisterschuss, als er einen Zwerg mit Schild genau ins Auge traf und dieser wie ein gefällt umfiel. Ramí konnte sich zusammen mit Graubart eines Schwarms der Fledermäuse entledigen. Endlich war eine Hälfte der Fledermäuse getötet worden, die sich als ziemlich zäh erwiesen hatten, da sie kaum zu treffen waren.
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Mit frischem Mut war es nun an den Zwergen zuerst zuzuschlagen. Mit Beschuss hielten sich die Zwerge nicht mehr auf. Graubart nutzte seine neu gewonnene Erfahrung und machte weitere Fledermäuse aus dem zweiten Schwarm nieder. Ein Zwergenschütze erschlug derweil den letzten Schildträger der Goblins. Doch auch die Goblins hatten ihren Erfolg, als ein Speerträger einem Zwerg das Schild aus der Hand schlug und dann den Speer zielsicher in dessen Hals stach.
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Die Zwerge behielten die Oberhand, doch sie konnten den Vorteil nicht nutzen. Lediglich Graubart machte auch den zweiten Fledermausschwarm nieder, während in allen anderen Nahkämpfen keiner eine Lücke in der Deckung oder Rüstung des Gegners ausmachen konnte.
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Die Goblins mobilisierten noch einmal alle Reserven und einer der Goblinschützen erstach mit seinem rostigen Dolch einen Zwergenschützen. Ramí konterte, indem er einen anderen Schützen der Goblins in feine Streifen schnitt. Er feuerte seine Männer an, denn langsam gingen auch den Zwergen die Kämpfer aus.
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Zwar hatten die Goblins die Initiative, doch zunächst machten Ramí und Graubart Seite an Seite einen Goblin nieder. Doch dann geschah das Unfassbare, als ein Goblin mit Bogen einen Zwergenschützen niederstach (Anmerkung: An dieser Stelle hatten die Zwerge das Spiel verloren, da nur noch drei von ihnen übrig waren).
17-18-19
Ramí fing an zu toben vor Wut und ehe sich die Goblins versahen, hatte er alle drei verbliebenen Goblins in Stücke gehauen. Dann hielt er inne und Tränen standen ihm in den Augen. Berge von Goblins lagen zu seinen Füßen, dazwischen mehrere dunkle Fledermäuse. Doch er hatte von seinen fünfzehn Kriegern dreizehn verloren. Zwar würde er Balin in der ersten Halle willkommen heißen können, doch wie sollte er ihm seinen Übermut erklären, der ihn fast all seine Männer gekostet hatte...
So endete das erste Spiel auf der neuen Platte mit einem äußerst knappen Sieg für die Goblins, was für die weitere Kampagne ein feiner Einstand ist. Die Platte ist wirklich ein Traum und wir haben uns gemütlich nebeneinander davor gesetzt und unsere Minis in die Schlacht geschickt. Zudem war das Spiel spannend bis zum Schluss, was immer eine gute Sache ist.
Es war auf jeden Fall ein hartes Stück Arbeit für die Zwerge und insbesondere die Fledermäuse mit ihren vier Lebenspunkten wurden geschickt von Goatmörser eingesetzt, um den Weg durch das Tor zu versperren. So war es unumgänglich alle Goblins zu erschlagen. Leider ging meinen Stumpn kurz vor dem Ende die Puste aus. Ebenso fehlt mir noch die Erfahrung die Heldentumspunkte vernünftig einzusetzen. Die beiden heroischen Nahkämpfe gingen auf jeden Fall mächtig in die Hose.
Danke noch einmal an Goatmörser für die tolle Platte und das spannende Spiel. In der Tat hat uns beide der HdR-Virus ein wenig infiziert und ich habe zwischenzeitlich meine Truppe auf 500 Punkte gebracht, damit auch einmal reguläre Spiele gemacht werden können. Für den zweiten Teil der Kampagne fehlt mir nun nur noch der zweite Standartenträger. Doch bevor es weiter geht, muss der Plattenbaumeister wieder ans Werk, da die zweite Halle erschaffen werden muss
😀