Historisch ? Herbst der Antike ? Römer für SAGA

Vielen Dank, Leute! Freut mich sehr, dass die windschiefe Hütte ankommt ☺️

Also der Tempel ist mal superspitze. Ganz großes Kino und meilenweit weg von meinem eigenen GW-Bausatz zusammenkleben und anmalen. Da bekomm ich richtig Lust auch selber mal bisl kreativer zu werden.

Ach, wenn ich die Wahl habe, nehme ich auch meist das vorgefertigte Zeug. Im Geiste des Events wollte ich mich aber mal wieder etwas fordern. Außerdem sind die Kosten halt verschwindend gering, selbst wenn ich Werkzeug und Material nicht schon da hätte. Ist für einige – mich eingeschlossen – ja nicht unwichtig.
 
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In den "Spielszenen" war er schon zu sehen, jetzt hat er sein Base bekommen: der Chef meiner Römertruppe.

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Im Gegensatz zu den sonstigen Figuren sind beide Figuren aus Vollmetall und stammen vom nordirischen Hersteller Aventine. Zum einen läuft dadurch, dem Brexit zum Trotz, der Versand völlig reibungslos. Zum anderen hat Aventine eine Reihe speziell für die Zeit zwischen ca. 180 und 280 n. Chr. im Programm, die die entsprechenden Ausrüstungsstile abbildet.

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Aus reinem Lokalpatriotismus war für mich gesetzt, dass der Obermotz einen Helm vom "Typ Heddernheim" tragen muss. Schon als kleiner Bub hab ich das Original im Frankfurter Archäologischen Museum angestaunt.

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Quelle (Sargoth, CC BY-SA 4.0; bearbeitet)

Auch wenn das Teil abgefahren aussieht, war es absolut gefechtstauglich. Möglicherweise konnte man in den Gesichtsausschnitt noch eine Maske einsetzen. Die Wirkung wäre ähnlich der des Helms des Standartenträgers gewesen, der nach dieser Vorlage aus dem niederländischen Nijmegen gestaltet ist.

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Quelle (Carole Raddato, CC BY-SA 2.0; bearbeitet)

Weil sich Speere und Standarten aus Metall gern verbiegen, ersetze ich sie fast immer mit Plastikvarianten. Hier kam mir der neue Spätrömer-Bausatz von Victrix entgegen. Denn der enthält einen sogenannten Draco, der recht exakt einem Original aus Niederbieber (oberhalb von Koblenz) entspricht.

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Quelle (Carole Raddato, CC BY-SA 2.0; bearbeitet)

Die Form der Standarte übernahmen die Römer wahrscheinlich von den Sarmaten, einem im Schwarzmeerraum beheimateten Reitervolk. Ebenfalls dort abgeschaut war die Sitte, große Teile des Körpers mit metallenen Schuppen, Schienen oder Ringgeflecht zu panzern. Außerdem gehören Beinschienen dazu, wie man sie etwa im niederbayrischen Straubing gefunden hat.

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Quelle (Wolfgang Sauber, CC BY-SA 3.0; bearbeitet)

Ähnlich gut geschützt wie die Reiter wurden auch die Pferde. An nicht wenigen Standorten hat man z. B. sogenannte Rossstirnen entdeckt. Die Vorlage hier stammt wohl u. a. aus dem nordenglischen Kastell Vindolanda und besteht aus metallbeschlagenem Leder. So sieht sie rekonstruiert aus:

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Quelle (Victuallers, CC BY 4.0; bearbeitet)

Gleichwertig gepanzerte Gegner sind gegen Klingenwaffen fast immun. Deshalb haben wohl auch die Römer irgendwann Streitkolben für sich entdeckt, um feindliche Rüstungen ordentlich zu verbeulen. Sicher belegt sind sie für die östlichen Nachbarn, die Perser. Aus derselben Gegend kommt schließlich das Schildmotiv des Anführers (das des Standartenträgers habe ich mir ausgedacht). Die Vorlage zeigt eine Kriegergottheit und ging bei der Eroberung der römischen Stadt Dura durch die Perser (wie sie im hier vorgestellten Roman erzählt wird) um 250 n. Chr. verloren.

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Quelle (Yale University Art Gallery, bearbeitet)

Ich hoffe, die etwas ausführlichere Vorstellung der Details gefällt. Aber selbst wenn nicht: Sie wird sicher Ausnahme bleiben und soll vor allem die zentrale Figur meiner Truppe würdigen.

PS: Und natürlich wird der in der Eile fürs Fotos abgegrabbelte Baserand noch versäubert ?‍♂️
 
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Von ganz oben geht's nach ganz unten. Wie in der Übersicht angezeigt, will ich den Listeneintrag der "Bauern" durch Teilzeitmilitärs abbilden.

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Ganz ungefähr sollen sie Bewohner der nordwestlichen Provinzen darstellen. Eine passende Basis – wichtig: in Plastik – bieten die "Pictish Warriors" von Gripping Beast. Dazu mixe ich Teile der Daker, Germanen und, ganz frisch, der Spätrömer von Victrix. Dem Herrn ganz links habe ich einen von Paul Hicks gekneteten Kopf gegönnt, der bei einem – vorgrundierten – Umbau übrig geblieben ist.
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Die Jungs verteidigen bestenfalls ihre Heimat oder wurden in irgendeine Krisenregion zwangsumgesiedelt, um dort sozusagen auszuhelfen. Denn schon die Römer wussten: "Arrows cost money. Use up the Irish. Their dead cost nothing."
 
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Endlich kommt der Pöbel! ?
Die Herrschaften haben jetzt schon richtig Charakter! Jedes Modell ist ein Hingucker für sich! 👍
Was freue ich mich auf Deine Bemalung! ?
Mir graut's noch ein wenig vor den ganzen Mänteln. Im Wahn hatte ich mir vorgenommen, das alles mit hübschen Karomustern zu färben. Wo die Figuren jetzt vor mir stehen, möchte ich davon eigentlich Abstand nehmen. Gesünder wär's.
 
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Mir graut's noch ein wenig vor den ganzen Mänteln. Im Wahn hatte ich mir vorgenommen, das alles mit hübschen Karomustern zu färben. Wo die Figuren jetzt vor mir stehen, möchte ich davon eigentlich Abstand nehmen. Gesünder wär's.
Das kann ich durchaus verstehen ... auch wenn ich es gerne genau so sehen würde ... ?
... und die Gesundheit geht vor! 😉
 
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Um mal ein bisschen Strecke im Questevent zu machen, knöpfe ich mir heute Aufgabe 19 vor: "Stelle das Spielsystem deines Projekts vor oder erkläre deine Fraktion und ihre Besonderheiten".

Vorstellung: SAGA und das (eigentlich nicht ganz so) späte Rom​


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Wie SAGA funktioniert, kann man sich im Netz inzwischen durch zahlreiche Texte und Videos erklären lassen, z. B. hier (auf Deutsch) und hier (auf Englisch). Kurz gefasst, spielt man mit Warbands bzw. Kriegerbanden in der Größe von etwa 20 bis 50 Figuren. Die Grundregeln sind eher einfach gehalten. Chrome und Taktik kommen eigentlich erst durch die Battleboards bzw. Schlachtpläne ins Spiel: In einer Art Ressourcenmanagement verteilt man darauf Würfelergebnisse, um Einheiten und fraktionsspezifische Fähigkeiten zu aktivieren.
Es gibt also ein Spielbrett neben dem Spiel, und es ist etwas zufällig, wie viele Einheiten pro Runde drankommen und welche Werte sie (zusätzlich) haben können. Das ist definitiv Geschmackssache. SAGA ist damit auch mehr "Game" als "Simulation".

Was macht aber jetzt 'meine' Fraktion aus?

Truppentypen​

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Angeführt wird der Haufen von einem Kriegsherrn (Warlord). Der kann zu Fuß oder zu Pferd unterwegs sein. Beritten darf er außerdem eine Kataphraktenrüstung tragen; die negiert die Nachteile von Reitern durch Beschuss. (SAGA geht davon aus, dass Pferde große Zielscheiben abgeben und, einmal verwundet, nutzlos werden.)

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Veteranen (Hearthguard) sind ebenfalls entweder beritten oder gehen zu Fuß. Auch hier dürfen Reiter zu Kataphrakten gemacht werden.

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Krieger (Warriors) haben die größte Auswahl an Ausrüstung: Sie tragen entweder normale Bewaffnung (keine Sonderregeln) oder haben Bögen. Die zweite Variante darf dann sogar aufsitzen.

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Bauern (Levies) können entweder einfache Waffen (keine Sonderregeln) oder Wurfgeschosse führen.

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Als Sondereinheit verfügen die Römer über eine Manuballista. Der Name suggeriert, dass es sich um ein "Handgeschütz" handelt; laut Regeln gemeint ist aber wohl ein "Skorpion", also ein von zwei oder drei Mann bedientes Pfeilgeschütz (die Varianten sind hier in Rekonstruktion zu sehen). Die Auswahl ersetzt 6 Bauern, 4 Krieger oder 2 Veteranen.

Allgemeine Fähigkeiten​

Jeder Truppentyp kann wie üblich aktiviert werden. Das gleiche gilt für einen generischen Kampfbonus. Eine Besonderheit der Römer stellt der Schlachtruf dar. Denn darüber füllt man eine fraktionsspezifische Ressource, den Impetus. Sie wird benötigt, um einige der speziellen Fähigkeiten zu aktivieren oder zu verstärken. Umgekehrt heißt das, dass einige Fähigkeiten entfallen, wenn der Impetus-Wert bei 0 liegt.

Spezielle Fähigkeiten​

Der Fokus (4 von 10 Fähigkeiten) liegt hier auf der Aktivierungsphase.
  • Kombinierte Formation: Bogenschützen können ihren Beschuss von einem beliebigen Punkt einer befreundeten und benachbarten Einheit aus abhandeln. Der Fernkampf braucht also keine direkte Sichtlinie und kann auch aus Deckung erfolgen.
  • Barritus: Pro Impetus-Punkt kann eine Einheit aktiviert werden, die Bonuswürfel im Angriff und in der Verteidigung oder im Fernkampf erhält. Eine recht mächtige, aber kostspielige Fähigkeit. Timing ist alles.
  • Plumbatæ: Fußsoldaten, die keine Fernkämpfer sind, dürfen einen Fernkampfangriff durchführen (sie schleudern Wurfpfeile). Auch das kostet Impetus (oder ein seltenes Würfelergebnis).
  • Signa: Bis zu zwei Einheiten dürfen Ermüdungsmarken entfernen. (Ermüdung simuliert den Verlust von Kampfkraft bzw. Moral nach wiederholtem oder forciertem Einsatz. Ermüdete Einheiten lassen sich schwerer aktivieren oder vom Gegner ausmanövrieren und sind irgendwann völlig nutzlos – bis man sie eben wieder aufmöbelt.)
Der Nahkampf ist die zweite Spezialität der Römer (4 von 10).
  • Limes: Auf Kosten des Impetus verbessert eine Einheit, die einer anderen, nicht mit Fernkampfwaffen ausgerüsteten Einheit benachbart ist, ihren Verteidigungswert. (Sie bilden also einen Schildwall.)
  • Ardor: Eine Einheit erhält zusätzliche Angriffs- und Verteidigungswürfel in Höhe des aktuellen Impetus-Werts +1. Auch das kostet aber erstmal Impetus.
  • Scuta: Man darf Verteidigungswürfel in Höhe des Impetus-Werts +1 neu werfen. Klar, kostet Impetus. Eine Alternative zum Limes, die zugleich gegen feindlichen Beschuss schützt.
  • In hoc signo vinces: Eine Einheit gibt Angriffswürfel in Höhe des aktuellen Impetus-Werts +1 auf, um sie in automatische Treffer zu verwandeln. Lohnt nur für ohnehin angriffsstarke Einheiten, aber dann autsch.
Platz 3 besetzt die Fähigkeit, auf gegnerische Aktionen zu reagieren (2 von 10).
  • Fœdus: Man ermüdet (siehe Signa) eine gegnerische Einheit, die in diesem Spielzug in Kampfhandlungen verwickelt wird, zusätzlich. Gibt man außerdem Impetus aus, darf man das sogar auf mehrere Einheiten anwenden. Stark, aber selten erwürfelt.
  • Scuta: Siehe oben.
Speziell den eigenen Fernkampf betrifft nur In hoc signo vinces (siehe oben).

Fazit​

Die Truppenauswahl ist recht vielfältig. Man bekommt von allem etwas, wenn auch zum Preis, in nichts davon exzellent zu sein. Dafür allerdings haben Bauern eine echte Daseinsberechtigung. Denn sie können z. B. Fernkämpfer bzw. das einzigartige Geschütz wirklich gut abschirmen ("Kombinierte Formation") oder bessere Einheiten in der Nähe (per Scuta) ordentlich pushen. Mit Barritus etwa werden sie sogar richtig kampfstark.

Die Römer sind also eine Fraktion, die auf Koordination und Zusammenhalt setzt. Ihre stärksten Fähigkeiten sind dabei eher one-way-tickets, weil man sie mit Impetus bezahlt und diesen Wert nur langsam (oder mit seltenen Würfelergebnissen) wieder aufbauen kann. Man muss daher noch besser als bei anderen Fraktionen überlegen, wann man welche Fähigkeiten auslöst. Am ehesten wird man mit den Römern in eine günstige Position manövrieren und diese dann verteidigen müssen.

Bonus: Römer im Wandel der Zeit

Fürs 3. Jahrhundert sind die SAGA-Spätrömer vielleicht etwas zu statisch. Die berittenen Bogenschützen sind eine ziemlich spezielle Variante (sogar fürs eigentlich angepeilte 5. Jahrhundert). Besser gefallen würden mir Reiter mit Wurfgeschossen, die sehr viel üblicher gewesen sein dürften. Dafür würde ich auch gern auf die Balliste verzichten, die bei SAGA wie ein Belagerungsgerät behandelt wird und für ein Plänklergefecht zu unbeweglich ist.
Wirklich schmerzlich vermisse ich die Optionen für leichte Infanterie. Die Bauern mit Wurfwaffen oder die Plumbatae-Regel sind hier nur schwacher Trost, weil die flexible Kampfweise die Neuerung des 3. Jahrhunderts schlechthin und Sache der Profis war.
 
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Bevor ich's vergesse, hier abzubilden – für das aktuelle Monatsevent habe ich mir vorgenommen, neben den Bauern oben gleich noch die Veteranen zu Fuß anzupinseln.
Der bescheidene Stand zum Sonntag:

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Wie vielleicht zu erkennen, habe ich mich wieder am Modellieren versucht und ein paar der Jungs zusätzliche Schutzkleidung verpasst. (Das sind diese Leder- oder Stoffstreifen auf Oberschenkeln und Oberarmen, die pteryges, die Teil der unter dem Panzer getragenen Klamotte sind.) Ist eher so semi gelungen. Mal sehen, was ich mit der Bemalung rausreißen kann.
 
@Sire Godefroy

Ich hab mir deinen Armeeaufbau mal wieder angeschaut und es ist einfach genial was du hier aufgezogen hast. Ein ganz tolles spezielles Projekt, das auch noch fantastisch präsentiert wird. Wundervolle Miniaturen, sehr informativ und einfach ein stimmiges Gesamtbild.

Für mich ein Beispiel für ein durch und durch gelungenes Projekt im Armeeaufbau. Das lässt mein Projektstalker-Herz direkt warm werden 😀 Bitte mach weiter so und versorg uns weiterhin mit den späten Römern ?

LG Mace
 
Das freut mich ehrlich sehr @Mace & @Gervin! Find's großartig, was hier an Unterstützung reinkommt und dass sich Leute für meinen verschrobenen Kram interessieren (lassen).

Muss aber auch sagen, dass mir das Projekt und die Präsentation hier so viel Spaß macht wie lange nichts im Hobby. Das Questevent ist einfach noch mal eine tolle Idee obendrauf und motiviert mich nachhaltig. Insofern muss ich das Lob also mit Schleifchen versehen und gleich wieder zurückgeben @Mace & Co.
 

Kurzvorstellung: Throne of the Caesars​

Iron & Rust / Blood & Steel / Fire & Sword​

(ergänzende Kurzgeschichten: Silence & Lies / Shadow & Dust / Smoke & Mirrors)​


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Format: Hörbuch (ungekürzt)

Autor: Harry Sidebottom

Sprecher: Colin Mace


Um wenigstens ein bisschen Abwechslung zu bekommen, habe ich mir zuletzt die zweite Reihe von Harry Sidebottom vorgenommen. Einen einzelnen Teil zu besprechen, finde ich irgendwie witzlos. Man liest bzw. hört die Romane am besten am Stück. Oder eben gar nicht.
Es geht um die Vorgeschichte der Ballista-Romane, also den Beginn der Zeit der Soldatenkaiser (dazu hier im Thread das Allerkürzeste). Ein echtes Prequel sind die Bücher aber nicht, weil die Perspektive eine ganz andere ist. In den Blick rücken vor allem staatstragende Akteure wie Senatoren, hohe Amtsträger und nicht zuletzt die Kaiser selbst. Zum Ausgleich kommen auch ein paar niedere Chargen vor, wie Geldfälscher oder Prostituierte. Die aber sind mehr am receiving end der großen Entwicklungen, deshalb keine wirklichen Protagonisten.

Sidebottom hat sich ganz offensichtlich darauf verlegt, erfolgreiche Franchises zu kopieren. Die Ballista-Romane sind – immerhin historisch deutlich besser informierte – Gegenstücke zu den eigentlich baugleichen "Saxon Stories" von Bernard Cornwell. Als nach Rom verschlepptes Stammesmitglied der Angeln ist Ballista sogar Kopie und Vorfahr des bei den Dänen aufgewachsenen Angelsachsen Uthred. – Der "Throne of the Caesars" sucht nun die Nähe zum "Game of Thrones": Es geht um Intrigen und viel Dreck, durch den die ausnahmslos fehlbaren Charaktere stolpern. Auch ohne ihre 'echte' Geschichte zu kennen (oder zu googeln), ahnt man schon, dass Figuren nur deshalb sympathischer gezeichnet werden, um sie früher oder später zu killen. Dazu wird mal wird episch gefochten, öfter aber alles aus der Rückschau und im inneren Monolog geschildert. Vor allem (sexuelle) Gewalt gegen Frauen darf auch nicht zu kurz kommen 😒 Wem also "Eis und Feuer" schmeckt, wird an "Eisen und Rost" (und allen ähnlich lautenden Nachfolgern) seine Freude haben.

Ich finde das Schema eher ermüdend. Und wie nach dem Finale von "Game of Thrones" sich nicht mal mehr der Autor für seine Romanreihe interessiert, ist hier sogar schon vorab die Luft raus – sofern man es nicht schafft, sich durch kein Sachbuch, keinen Wikipedia-Eintrag zu spoilern. Mir ist das schwer gefallen, zumal es im Hörbuch kein Glossar gibt, um den Überblick über die unzähligen Personennamen zu behalten. Der Sprecher unterstreicht nur das heillose Durcheinander, indem er vor jedem Namen kurz Atem holen muss.

Ich will Sidebottoms Romane wirklich mögen. Das Thema ist toll, und manche historische Person wird durch Motivationen, die der Autor ihr andichtet, sogar etwas interessanter. Allerdings ist nichts davon originell oder irgendwie anspruchsvoll. Für einen Historiker, zu dessen Handwerk es eigentlich gehört, neue Twists auf alte Storys zu setzen, finde ich diesen Plagiarismo schon etwas dürftig. Schade drum.

Absolute Nebenbei-Lektüre. In der Hörfassung passabel eingelesen. Thematisch für mich natürlich passgenau und aus Mangel an echten Alternativen noch:
5/10 verdorrte Lorbeerkränze
 
Vielen Dank fürs Feedback!

Ich finde es wirklich großartig, dass selbst die kleinen Einheiten bei dir so schön bemalt werden. Immer wieder eine Freude hier reinzuschauen 😍

Leider sind die geringsten zugleich die größten Einheit bei SAGA. Die Bemalzeit steht also nicht in so'nem guten Verhältnis zur wahrscheinlichen Verweildauer auf der Platte. Deshalb kann ich…

Oh, wie sind die wieder so schön geworden! ?
Drei Minis, dreimal Karomuster ... bleib bitte so konsequent, denn das sieht einfach toll aus! ?

… diese Konsequenz nicht versprechen. Auch verdecken die Schilde sowieso die Hälfte der Figur. Also sieht man bei vielen nur die bemäntelte Rückseite, und bei der geb ich mir nicht so Mühe ?

Heute nach der Arbeit geht's weiter. Hoffentlich.
 
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