Da ich Ferine habe, habe ich wirklich nichts zu tun. Also schreibe ich. Der nächste Teil.
Ps. Ich habe nichts gegen Emos, aber die meisten sind nur Modeemos. Und diese kann ich nicht leiden.
Nächtlicher Aufbruch
Langsam kehrte die Welt zurück, sanftes Licht drang an seine Augen, seine Sinne nahmen wieder ihre Arbeit auf. Und Hiro war wach. Er spürte einen warmen Körper, der sich an seinen schmiegte, ruhigen Atem. Er senkte den Blick und sah in das schlafende Gesicht Nadjas. Ihre goldenen Haare rahmten das perfekte Gesicht ein, verliehen ihr etwas Engelhaftes. Er atmete tief ein und blickte an die Decke.
Nach der Schlacht von Thessaloniki wurde der gesamte Orden an einen anderen Ort teleportiert, eine unglaubliche Anstrengung. Hiro fragte sich, ob sie schon wieder Alientechnologie verwendet hatten. Ihr Ziel war ein kleiner Außenposten der Dark Eldar. Wieder einmal hatten ihm die Führer des Ordens im Dunkeln gelassen. Wahrscheinlich hatten sie wieder irgendwelche Anführer der Xenos gejagt. Und als sie endlich am Abend wieder in Ikonium waren, fiel er sofort ins Bett. Bei der Vorstellung, dies sein restliches Leben lang zu machen musste er Aufstöhnen. Wahrscheinlich wäre es einfacher, wenn er ein Space Marine sein würde, doch Meister Octavius verwies ihn immer wieder darauf, dass sie dies erst tun könnten, wenn sie wieder nach Samara zurückgekehrt waren. Und vielleicht würde er bis dahin der älteste Aspirant sein und deswegen Probleme haben.
Nadja bewegte sich und riss ihn aus seinen Gedanken, denen er besser nicht weiter folgen sollte. Jetzt richtete er seine Aufmerksamkeit wieder ihr zu. Sie war am Abend einfach in sein Zimmer geplatzt, hatte ihn aufs Bett geschubst und war, sozusagen, über ihn hergefallen. ER dachte an den Abend zurück. Ein warmes, erregendes Gefühl kam in ihm hoch. An diesen Abend würde er noch lange zurückdenken. Oder aber diese Verrückte würde einfach noch einmal Aufkreuzen und das wiederholen. Er wünschte sich das Zweite.
Als er wieder abschaltete, um wieder einzuschlafen, signalisierte ihm ein Ton, dass jemand ins Zimmer gekommen war. Hastig richtete er sich auf, doch die Eindringlinge waren schon durch die Tür getreten.
„Anziehen, Aspirant. Wir haben Arbeit.“, sagte Octavius ruhig und öffnete die Kleidertruhe seines Schülers. Ihm hinterher kam sein ehemaliger Schüler und jetziger Ordensmeister.
„Meister, mein Lord.“
Er stand auf und verbeugte sich vor seinem Mentor und seinem Ordensmeister. Dann kleidete er sich hastig an. Und währenddessen wachte Nadja auf. Sie schreckte förmlich hoch und sah Tiberius an. Sie versuchte nicht einmal ihren Körper zu bedecken, sondern ging gleich zur offensichtlichen Frage über.
„Was ist denn los?“
„Wir müssen weg. Hier.“
Tiberius warf ihr ihre Kampfrüstung und ein Gewand zu.
„Wir haben einen delikaten Notfall. Das könnte ein Himmelfahrtskommando werden.“
Auch sie begann nun, sich anzukleiden.
„Aber woher wusstest du…“
„Meine Sinne sind schärfer als deine. Du solltest den sechsten Sinn eines Psionikers nicht unterschätzen. Und jetzt beeil dich. Ich habe dir nicht umsonst deine Sachen mitgebracht. Und hör auf mich zu duzen, wenn andere Anwesend sind. Du untergräbst meine Autorität.“
„Welche Autorität? Und wie kommst du überhaupt in mein Zimmer?“
„Durch die Tür. Mach schon.“
Als beide fertig waren, verließen sie Hiros Zimmer und machten sich auf den Weg zum Aufzug. Sie fuhren in die oberen Etagen, zu den Landeplätzen für Helikopter und Transporter. Oben angekommen trafen sie auf einige andere Personen. Austio, Murat, Monique und Bruder Brutus, den hohen Epistolarius und zweitrangigen Scriptorenmeister.
Hinter ihnen stand das modifizierte Thunderhawk des Ordensmeisters, die Raven. Die Triebwerke liefen bereits auf Leerlauf.
„Hinein.“, sagte Tiberius.
Die Gruppe betrat das Landungsschiff. Der Pilot wartete nicht darauf, dass sie alle Platz genommen hatten, sondern flog sofort los. Hiro konnte keinen Menschen im Cockpit spüren. Merkwürdig, denn sonst ließ Meister Tiberius sein Schiff nie von Servitoren steuern.
Aus dem Bullauge heraus konnte er sehen, dass die Stadt unter ihnen in heller Geschäftigkeit war. Doch es war keine Zivile Geschäftigkeit. Panzer rollten aus der Stadt heraus. Transporter und Bomber flogen in den Nachthimmel hinaus. Weiter entfernt, beim Raumhafen entdeckte er Fähren und Orbitaltransporter, die weitere Reservetruppen aus dem Orbit brachten. Anscheinend waren auch weitere Schiffe aus nahen Systemen eingetroffen, denn er konnte sich nicht erinnern, dass noch Verstärkungen im Raum geblieben waren.
„Meister.“, fragte er seinen Mentor, der neben ihm Platz genommen hatte. „Was ist geschehen? Warum diese Truppenbewegungen? Wo fliegen wir hin?“
Octavius blickte ihn nur kurz an.
„Wir haben ein ernstes Problem. Wir müssen alle Kräfte in den Angriff setzen. Unser Psionikertrupp wird eine besondere Sabotage ausführen.“
„Besteht Gefahr?“
„Gefahr? Im Krieg sind immer Gefahren. Das Leben ist eine einzige Gefahr.“
„Ich meine, ist dieser Einsatz wirklich ein Himmelfahrtskommando?“
„Jedenfalls rechne ich nicht damit, dass alle zurückkehren werden.“
Hiro spürte, wie eine Hand seine Umfasste. Nadja blickte zu ihm herüber. In ihren Augen stand ein Ausdruck, den er noch nie bei ihr gesehen hatte. Panik.
„Es ist mir eine Ehre, wieder an Eurer Seite in den Kampf zu ziehen, Meister Tiberius.“
„Auch mir ist es eine Ehre, Bruder. Ihr habt es schnell in der Hierarchieleiter hinauf geschafft, Captain Austio.“
„Das habe ich unter anderem unseren Erlebnissen vor zwei Jahren zu verdanken. Und nun stehen wir in einen neuem Kampf Seite an Seite.“
„Einem neuen Kampf? Nein. Es ist derselbe, gegen denselben Feind. Nur der Ort ist ein Anderer.“
„Habt Ihr durch das Schwert etwas mehr in Erfahrung bringen können?“
„Der Dämon hält sich bedeckt.“
„Dann müssen wir ihn aufschrecken. Die Eliminierung seiner Diener könnte die gewünschte Wirkung bringen.“
Tiberius blickte voraus. Er spürte die Anspannung der nicht Space Marines. Und er spürte die Anspannung der Space Marines. Er hoffte, endlich einen Anhaltspunkt zu finden, um zu seinem Feind zu gelangen. Er konnte es kaum erwarten, diesen Dämon ins Nichts zu stürzen.