Wer nicht ausmaximiert aufstellt, will eh nicht um die Top 10 mitspielen. Solchen Spielern ist es relativ egal, wwo sie am Ende in der Tabelle landen.
Ich möchte diese widersinnige und
falsche These mal rundheraus ablehnen, und frage mich, wieso du hier jeder 2. einfach unreflektiert übernimmt!?
Wo bitte steht geschrieben, dass jeder, der eine gute Platzierung anstrebt, immer auf Gedeih und Verberb eine maximierte Liste mitnehmen soll? Das ist einfach nicht richtig, und das ist auch sehr leicht zu beweisen - sowohl objektiv als auch subjektiv:
1) Rein von der Logik her müssten dann mindestens alle, die in die Top-10 wollen, völlig identische Armeen haben. (Vermutlich sogar allesamt die gleiche Fraktion, und zwar die, die derzeit als stärkste gilt.)
2) Es wird nicht berücksichtigt, dass viele Spieler - auch Top-Spieler - einfach mal etwas neues ausprobieren wollen oder sogar müssen. Nur so kann man doch heraus finden, was gut ist und was nicht. Man kann nicht mit ausschließlich theoretischen Überlegungen den 1. Platz machen, man muss üben und testen.
3) Es wird nicht berücksichtigt, dass mehrere Wege zum Ziel führen - gerade in der 5. Edition, und wann man nicht nur auf 20:0-Auslösch-Massaker-Missionen spielt. Dem einen Spieler liegt Verweigerung gut, dem anderen liegt Positionierung besser, dem dritten Vernichtung. Wenn ich als SM-Spieler um den Sieg mitspielen will, und in Verweigerung gut bin, werde ich meine geplante Top-10 Liste vermutlich eher mit Thunderfire-Kanonen und Cyclone-Termi-Wand aufbauen... als Kill-Spieler nehme ich vielleicht eher offensive Land Speeder Storm, Trikes und Sturmtermis mit. Beides sind völlig valide Konzepte, aber dennoch unterschiedlich.
4) Wir wissen, dass man mit einigen Fraktionen bessere Gewinnchance hat als mit anderen. Würde beim Turnier nun jeder konsequent auf Sieg gehen, würden wir nur mit Imps, Dämonen und Space Wolves spielen. Komischer Weise findet man aber auch die 12 anderen Armeen an den Tischen, und noch komischer Weise wollen die Spieler dahinter durchaus auch gewinnen - und tun das auch.
Subjektive Gründe sind z.B. folgendes:
- Man hat gute Erfahrungen mit einer Einheit gemacht, die allgemein nicht als "Maximiert" gilt, weil sie zur persönlichen Spielweise passt.
- Man hat am Vortag eine neue Einheit bemalt und will die mal testen, oder einfach nur dabei haben weil sie gut gelungen ist.
- Am Vortag ist der Dämonenprinz am Boden zerschellt, also muss halt heute der geflügelte Chaos-General mit...
- usw. usf.
Wie Magua schon richtig sagt, wer nicht gemaxt aufstellt will nicht ganz oben mitspielen, aber für genau diese sollen Beschränkungen o.Ä. gedacht sein.
Das ist doch ein Widerspruch in sich... nur wenn man davon ausgeht, dass jeder Spieler maximiert aufstellt, wären pauschale Punkt-Reduktionen fair. Das ist aber nicht der Fall! Im Gegenteil, wenn man die Punkte pauschal reduziert,
zwingt man die Teilnehmer förmlich dazu, maximiert aufzustellen - dann wenn ich mich
zusätzlich zum gekürzten Budget auch noch auf Experimente oder persönliche Vorlieben einlasse, bin ich doch doppelt verarscht.
Wie auch schon bei der Diskussion um allgemeine Turnierbeschränkungen (z.B. "maximal 2 gleiche Elite" usw.) kommen wir hier einfach zum selben Ergebnis: Wer das Turnier gewinnen will, lässt die am krassesten beschränkte Armee daheim - in dem Fall also Imps und Dämonen. Spielt er halt wieder Chaos. Toll, da haben wir so richtig viel gewonnen.
Eine pauschale Punkte-Einschränkung für gewisse Armeen würde dem Spiel und den Turnieren deutlich mehr schaden als ihnen nützen. Wir haben Monate und Jahre gebraucht um zu begreifen, dass pauschale Beschränkungen der Armeeliste für die Balance schädlich sind. Also fangen wir doch nicht bitte mit genau dem selben Fehler in grün von vorne an!
Momentmal bei Turnieren gibt es doch nicht nur um *Generalplätze*, sondern auch um möglichst viele Extrapunkte wie Style, Painting, Fairplay...das wird doch auch bei guten Turnieren berücksichtigt. Und dann will man ja auch ein wenig hinterher kommen bei den Generalplätzen und nicht chancelosen alles verlieren.
Ich erachte es für gewagt, Softscores pauschal als Garant oder Bedingung für ein gelungenes Turnier zu bezeichnen... eine große Anzahl von Spielern sieht Softscores als Schiebung an, und selbst eine Bemalwertung bekommt man niemals so hin, dass alle sie als fair und nachvollziehbar betrachten. Die Mischung von Spiel-Preis und Hobby-Preis verschwindet zunehmend von den Turnieren. Stattdessen gibt es einfach zwei parallele, getrennte Wertungen: Best General und Best Painted. So wenig, wie Siege im Spiel die
Bemalqualität einer Armee beeinflussen, sollte die Bemalqualität die
Siege im Spiel beeinflussen.