Die Diskussion geht nämlich häufig in etwa so:
"Ich glaube der neue Audi ist ziemlich schlecht, die Bremsen sollen nicht so toll sein. Was meint ihr?"
"Ist mir egal, Audi will ja gar keine guten Autos bauen."
Irgendwie bescheuert...
Alternativ:
"Ist mir egal, hauptsache die Karre sieht geil aus!"
😉
Ich find dieses "nur Turnierspieler haben ein Problem mit mangelndem Balancing" Argument auch ziemlich an den Haaren herbeigezogen.
Klar, in der perfekten Spielrunde, die sich schon seit Jahren bei Bier&Bretzeln jeden Sonntag trifft, und in der man immer schon mit Hausregeln gespielt hat, gibt es keine Probleme (ausser hausgemachte) mit dem Balancing. Die Frage ist doch nur, inwiefern diese "perfekte Runde" die Realität der meisten Spieler wiedergibt. Für all jene, die nicht Teil so einer Runde sind und im GW oder Hobby-Laden um die Ecke zocken, läuft das Spiel doch nach den Regeln ab, die in den Kodices so drinstehen.
Ich vereinfache mal ganz grob, überspitze extrem und sage, dass es 4 Spielertypen gibt:
- Mr. "Ich spiele die Modelle, die mir beim Anschauen schon einen Nerdgasmus bescheren"
- Mr. "Die Zusammenstellung meiner Raven Guard leitet sich aus dem Hintergrund des IA8 ab"
- Mr. "Ich zocke keine Kodexleichen und bevorzuge das Clonen der Einheiten mit dem besten P/L im Kodex"
- Mr. "Ich suche die Herausforderung eines sportlichen Wettbewerbs"
Klar, in der Realität ordnen sich die meisten Spieler irgendwo zwischen diesen 4 Extrempunkten ein, aber überlegen wir doch einfach mal kurz, wer alles durch ein besseres Balancing Vorteile genießen würde. Mr. "Modelldesign" erleidet keine Nachteile, das gleiche gilt für Mr. "Fluff". Die Spieler, die einen möglichst fairen Wettbewerb wollen, bekommen diesen ohne das sie selber übermäßig Hand anlegen, bzw. sich dafür erst einmal eine eingeschworene Runde suchen müssen. Die einzigen Verlierer sind Leute, die in die Min/Max-Schiene fallen und die ein tolles Spiel mit dem Anspruch verbinden, dass man den Gegner schon Kraft des Ungleichgewichts zwischen den Armeen lachend von der Platte würfelt. Und ich behaupte mal ganz dreist, dass dieser Spielertyp nicht auf Turniere beschränkt ist, bzw. das die meisten Turnierspieler nicht in diese Kategorie fallen.
Wieso also ein besseres Balancing seitens des Herstellers nur ein Anliegen der Turnierspieler ist, bzw. jene für all das schlimme im Hobby verantwortlich sind, ist mir ein Rätsel.