Mirou sahs allein in seinem prunkvollen eingerichteten Zimmer im Messingturm der Wachfestung und lass in einem alten Buch.
Das Zimmer lag direkt neben dem von Kramer, was wohl auch der Grund war, dass er überhaupt in einen solchen Luxus gesteckt wurde. Als er dieses Zimmer zum ersten Mal betrat, war er von dem Prunk und Luxus geradezu erschlagen. Selbst jetzt irritierte ihn dieser Raum ein wenig, da er es schlicht einfach nicht gewöhnt war. Er fühlte sich fehl am Platz, wo immer er eigentlich war.
Kramer hat ihn nicht viel erzählt. Er wusste, dass er auf einer Raumstation war, die den Namen Erioch trug. Und er wusste, dass es eine Festung der Astartes war, auch wenn er keinen von ihnen bei seiner Ankunft gesehen hat. Eigentlich hatte er noch nie wirklich einen von den legendären Kämpfern des Imperators gesehen. Bis auf das eine Mal aus der Ferne. Mirou wusste nicht wirklich ob er einen von ihnen begegnen wollte. Natürlich war da diese Faszination, die auf Gerüchten, Geschichten und Legenden beruhte. Aber da war auch ein wenig Angst vor diesen Kriegern, die angeblich durch nichts aufzuhalten seien. Wobei Mirou genug über die Galaxis wusste, dass er nicht an die Unaufhaltsamkeit und Unsterblichkeit der Engel des Todes wirklich glaubte. Dazu gab es da draußen Dinge, die einfach zu schrecklich waren.
Wo Erioch aber genau lag, wusste der Junge ebenso wenig wie der Grund für ihre Anwesenheit. Anderseits hatte Kramer ihn nur selten vorab über irgendwas informiert, wenn er nicht der Meinung war, dass er es wissen musste. Mirou war deshalb dem Inquisitor nicht wirklich böse. Im Grunde spielte es für ihn sowieso keine Rolle und er hatte gelernt das Kramer sich ihm mitteilte, wenn der Inquisitor es für den richtigen Zeitpunkt erachtete. Also fragte Mirou auch nicht weiter.
Das Buch das er lass, war kaum von großen Interesse. Alte Aufzeichnungen über alte Legenden des Weltraums, die eher wie Märchen von Weltraumregionen wirkten, von denen Mirou noch nie etwas gehört hatte. Doch einst hatte Kramer ihn früh beigebracht. Wissen ist der Schlüssel zum Verständnis. Und Verständnis ist der Weg zu Sieg. Also tat Mirou genau das. Er versuchte sich soviel Wissen wie möglich anzueignen, um die Dinge um ihn herum besser zu begreifen.
Der Inquisitor hat ihm nicht wirklich ausdrücklich verboten den die Räumlichkeiten zu verlassen, doch war ihm nicht groß danach die Gesellschaft von anderen aufzusuchen. Und außer zum Essen in einer kleinen einfachen Kantine, in der sich andere Diener der Inquisition ab und zu trafen, sowie dem gelegentlichen Besuch einer Messe, verließ er kaum den Raum. Und wenn er es tat, versuchte er stehts so wenig Aufmerksamkeit wie möglich auf sich zu lenken. Mirou wusste das es besser ist unnötigen Ärger aus dem Weg zu gehen, und wenn Kramer wirklich seine Anwesenheit wünschte, dann würde er ihn schon kontaktieren.
Also lass er einfach weiter.