40k Sprung ins Nichts

hm,

ich würde sagen, das hängt von der Menge ab. Ist es Absatz, bei dem du dir nicht sicher bist oder ein ganzes Kapitel? Im ersten Fall könntest du es uns ruhig alles vorlegen, im zweiten würde ich gerne darauf verzichten, so viel zu lesen, da wäre mir der deiner Meinung nach Beste Teil lieber. Aber ich vermute, es ist ohnehin etwas dazwischen, oder?

Aber gut, dass du dir so viele Gedanken um die Meinung der Leser machst, das finde ich ziemlich beeindruckend.
 
Ich nehme, was ich kriegen kann. Leg mir dreimal das selbe Kapitel vor, dann kriegst du drei verschiedene Statements. 😉

Ist da jemand ein wenig wankelmütig ? ;P
Oder unentschlossen?

@Rabenfeder:
Deine Geschichte, dein Vorgehen.
Machs einfach so, wie du es gerne hättest. Ganz einfach ^^

Um Ansätze auszuwerten/zu verbessern hat man eigentlich seinen/seine Ghostreader :>
 
Kapitel 1: Dämmerung / Teil 1.6

Vorsichtig kippte Vogel die Kanne ein Stück, und heißes Kafeein ergoss sich in den Becher. Er füllte ihn fast bis zum Rand, ehe er die Kanne wieder auf den kleinen Karren stellte, auf dem noch wärmende Decken und verschweißte Trockennahrung lagen.
Den Becher stellte er ebenfalls dort ab, behutsam, sodass nichts von der braunen Flüssigkeit verschüttet wurde. Danach zog er eines der olivgrünen Wolltücher hervor und zog es mühsam auseinander. Er warf einen harten Schatten an die gegenüberliegende Wand – jemand hatte eine provisorische Beleuchtung installiert, nachdem die Nacht hereingebrochen war.
Schließlich schaffte es Vogel, die Decke auseinanderzufalten. Er drehte sich mit ihr in der Hand herum, ließ sie dann jedoch fallen.
„Schhh, ist ja gut. Komm, es wird alles gut“, murmelte er beruhigend, als eilig über die von Planen verdeckten Gestalten am Boden hinwegsetzte, die Decke hinter sich herschleifend. Ebenso behutsam, wie er eben den Becher abgestellt hatte, legte er sie um mich.
Vogel umschloss mich mit seinen muskulösen Armen, und der durchtrainierte Mann wiegte mich unbeholfen hin und her. Meine Kleidung und mein Haar klebten am schweißnassen Körper, und ich rollte mich zusammen, schlang die Arme um mich selbst herum. In meinem Geist tobte ein Sturm.
„Schhh, nicht weinen. Ist ja gut“, intonierte er wieder leise, während ich von einem weiteren Weinkrampf geschüttelt wurde.
 
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Kapitel 2: Erwachen / Teil 2.1

Kapitel 2
Erwachen


Makropole Damasia, 311.994, M41





"Defätistische Reden untergraben die Moral der Bevölkerung und ihren Glauben an den Imperator selbst.
Jegliche Verbreitung muss verhindert, Redner unverzüglich liquidiert werden"


- interne Mitteilung der Sicherheitsbehörde



Noch in vollständiger Montur lag ich auf dem gemachten Bett, die Beine überschlagen, und starrte mit leerem Blick an die Decke. Nur an der Schulter war die Uniform aufgeschnitten, ein klinisch weißer Verband war dort sichtbar. Wohl unbewusst lag meine Rechte noch auf dem Holster meiner Pistole, die Waffe selbst hatte ich vor scheinbar endlos langer Zeit verloren.
Das Zimmer, in dem ich lag, war zweckdienlich, geradezu karg eingerichtet. Neben dem Bett befand sich ein kleiner, quadratischer Nachttisch mit einem Chronometer, etwas weiter in den Raum stand ein leerer Stuhl. An der mir gegenüberliegenden Wand konnte ich im Zwielicht – keine Lampe brannte – einen Schrank erahnen, sonst umgaben mich nur nackte Wände.
Wie ich wusste, grenzten an diesen Raum weitere, das gesamte Appartement war eine bloße Aneinanderreihung kalter, schmuckloser Zimmer.
Es war einer jener Wohnung in einem der exklusiveren Teil der Makropole, die jedem Mitarbeiter der Behörde zustanden. Jeder von uns brauchte bloß einen symbolischen Betrag für die Miete zahlen, die den Jahreslohn eines Manufacturarbeiters in einem Monat aufgezehrt hätte.
Diese Wohnung bot an klaren Tagen einen fantastischen Ausblick über die Makropole selbst, sie lag nah an den Türmen, in denen sich einige der besten Einkaufsmeilen der Stadt befanden. Sie war das Ergebnis harter Arbeit.
Ich habe sie hassen gelernt.
Mein ganzer Körper schmerzte dumpf, mir war bewusst, dass er von Abschürfungen und Prellungen übersät sein musste. Auch auf meiner Brust schien ein ungeheures Gewicht zu liegen, so als ob
er auf mir sitzt. Sein Gesicht übernatürlich scharf zu erkennen, jede Falte, die Lippen, die sich zu einem Lächeln kräuseln. Die harten Augen, die mich ohne nachlassende Wachsamkeit mustern. Und die Hand, die Hand, die nun an den Gürtel greift.
Die Pistole an meine Stirn gelegt, meine Augen verdrehen sich leicht, um den nahen Tod anzublicken. Sein Finger krümmt sich, ich krümme mich. Vorbei. Ein Schuss.
Wärme auf dem Gesicht, feuchte Wärme, die Mund und Nase zu schließen versucht. Meine Augen, weit aufgerissen, brauchen einen Moment, um zu erfassen, was das ist. Blut. Wärme. Ist das der Tod?
Das Gewicht auf meiner Brust verschwindet, als der Mann von mir herunterkippt, eine sich entfaltende rote Blüte auf der Brust. Baruch und Killian sind außer Sicht, aber aus den Augenwinkeln sehe ich Killian, der noch mit einem Gegner ringt. Mit einem Mal wird auch dieser Mann weggeschleudert, getroffen von der Macht mehrerer Geschosse.
Menschen treten in mein Blickfeld. Einige von ihnen kenne ich nicht, bei anderen will mir der Name nicht in den Sinn kommen. Doch den, den kenne ich. Das ist Phelan.
Das Gewicht auf meiner Brust ist davon, und ich
keuchte auf, mein Atem ging flach. Erinnerungen, nichts als Erinnerungen. Schaudernd zwang ich mich, die Füße über die Bettkante zu schieben, beide Beine, ehe ich herunterrutschte.
Die Erinnerungen schienen schon wieder seltsam fern, als wäre ich heute früh jemand anderes gewesen. Auch jetzt noch war ich wenig mehr als ein Gast im eigenen Körper, er funktionierte, ohne dass mein Geist sich regnete.
Ich streifte meine Kleidung ab, zerschlissene Uniform, Koppel, Unterwäsche, und warf sie achtlos auf den Stuhl. Soetwas zu tun, irgendetwas zu tun, bewahrte mich vor den Gedanken, den Bildern, die noch in mir schlummern mochten.
Ich sah an mir herunter. Die Haut war tatsächlich an den meisten Stellen grün und blau verfärbt, an den Ellbogen und Knien hingegen war sie abgeschürft. Einzelne Strähnen hatten sich aus meinem Zopf gelöst, der mir über die Schulter und zwischen die Brüste fiel. Mein Körper war am ehesten drahtig zu nennen, Sehnen spannten sich sichtbar unter dem Fleisch. Ich war kränklich blass, und noch immer glänzte Schweiß auf meiner Haut. Mir war kalt.
Ich sah nach oben. Über mir blinkten matt die Lichter des Luftaustauschers, dazu kam ein für diese Geräte charakteristisches Summen, das
meine Ohren erfüllt. Es vermischt sich mit einem hellen, regelmäßig wiederkehrenden Piepen, mit meinen Atemzügen, mit einem Pulston wie aus einem menschlichen Herz. Mit menschlichen Schreien. Über allem der durchdringende Geruch von Weihrauch und Desinfektionsmitteln, der die Sinne betäubt und in der Nase beißt.
Einige Menschen – sind es Männer oder Frauen? - rennen vorbei, sie schieben ein Bett vor sich her, in dem sich jemand windet. Todesqualen? Ich weiß es nicht.
Ich sitze auf einem harten Stuhl, mein Platz bietet Sicht auf verschiedene Facetten des menschlichen Elends. Dort in der Ecke, mit fahlem Gesicht, ein Mann in der Uniform der Sicherheitsbehörde. Er beißt die Zähne zusammen, hält sich die blutende Hand. Und da, Rand, den scheinbar nichts erschüttern konnte. Nicht mehr bei Bewusstsein, der Bauch eine blutige Masse. Ein halbes Dutzend Beamte, die nach vorne starren, ohne wirklich etwas zu erblicken. Sehe ich auch so aus? Jemand näht mir die Wunde an der Braue und tupft das Blut dort weg, auch um meine Schulter kümmert er sich. Ein gutmütig lächelnder Mann, auch im weißen Kittel. Ein Lazarett, Krankenhaus? Der Mann sagt etwas, ich höre es nicht. Will es nicht hören, kann es nicht hören. Der Mann geht. Unter mir
fühlte ich kühl an meinem nackten Leib den Boden der Wohnung. Mir fiel mit einer nüchternen Distanz auf, dass mein ganzer Körper zitterte. War es die Kälte? Zum Teil wohl auch.
Der Sturm, der in meinem Kopf tobte, schien fort. Ich wusste es besser – ich befand mich nun nur im Auge des Sturms. Ich schmiegte meinen Leib an den Boden, um die Kälte zu fühlen, etwas, das zwischen mir und dem Sturm stand. Ich wollte die Bilder nicht mehr sehen.
Am Fuße des Bettes rollte ich mich zusammen. Wieder durchlief ein Zittern meinen Körper, ein Hustenkrampf schüttelte mich. Ein trockenes Keuchen, als
Brennain sich zum wiederholten Male räuspert. Das tut er sonst selten. Als Leiter der Sicherheitsbehörde tritt er doch so resolut auf... er stellt Fragen, auf die ich nicht antworten kann, Fragen, auf die ich nicht antworten will. Manchmal bewegt sich sein Mund wie der eines Fisches, und ich weiß, dass er wieder fragt. Ich höre ihn nicht. Will ich ihn nicht hören?
Neben mir sind noch andere im Raum. Killian. Arkian. Kettler. Phelan. Manchmal dringen Worte zu mir durch, verschwommen, so als wolle jemand mich aus einem Traum wecken.
„Sie haben sich heute hervorragend verhalten“, schwebt Brennains Stimme durch den Raum. Ich blinzle einige Male, bis ich erkenne, dass er mit Phelan spricht. „Durch ihren tapferen Angriff konnte das Leben mehrerer Beamter noch gerettet werden“
Da ist sie wieder, eine kurze Pause. Die anderen schauen mich an. Soll ich etwas sagen? Ich bleibe stumm.
Sie reden wieder weiter. Ich bin im Geist schon wieder fort. Die Pistole, hart an meine Stirn gedrückt, der Finger. Lebe ich noch?
„... steht unter Schock. Das wundert mich wenig, ich glaube kaum, dass jemand diese Erfahrung einfach wegstecken könnte“, höre ich Killian sagen. Wie nüchtern er das sagt.
Brennain legt mir die Hand auf die Schulter. „Dann wäre es das Beste, wenn sie vorerst vom Dienst freigestellt wird“ Warum redet er nicht direkt mit mir?
„Sie soll sich zu Hause erholen und kann sich in vielleicht einer Woche oder zwei wieder melden. Phelan, ich weiß, dass Sie einen langen Tag hatten, aber könnten Sie Felkyo nach Hause bringen? Ich glaube nicht, dass sie das allein schafft“
Nur noch Gesprächsfetzen dringen zu mir durch. Ich verstehe sie kaum, doch ahne ich, dass sie mir bald übel aufstoßen werden. Ahnung?
Mir ist kalt, so kalt. Die Kälte
kroch mir in die Glieder. Das Bett war nur wenige Schritte entfernt, doch blieb ich liegen. Der Sturm war noch nicht vorbeigezogen.
Mein Geist dämmerte langsam davon. Über mir leuchtete in regelmäßigen Abständen die kleine Kontrollleuchte des Luftaustauschers auf.
Mir war ein traumloser Schlaf vergönnt.
 
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Noch schnell ein paar Zeilen zur den oberen Teilen.
Mit der Form habe ich ja, wie erwähnt, länger gerungen. Ich habe mich über Psychotraumata informiert, einige Ideen ent- und wieder verworfen und bin schließlich dazu übergegangen, Kapitel 1 schnell zu schließen und mit Kapitel 2 anzufangen.
Die Information, die dann fehlt, wurde dafür in Form von Flashbacks nachgereicht.

Eine etwas andere Darstellung, sagt doch bitte, was ihr davon haltet =)
(und wie Gefühle und Atmosphäre rüberkommen. Außerdem solltet ihr sagen, wenn etwas unklar ist, als Schreiberling bin ich hier ganz anders drin xP)

PDF gibt's später, jetzt geht's erst einmal in die Schule.

Fröhliches Lesen,

"ist das ein schwarzes Huhn?"
 
Erstaunlich, was man auch nach mehrmaligem Fehlerlesen noch für bescheuerte Fehler (Wortwiederholungen, "," statt "m"...) allein auf den ersten paar Seiten findet - diese Fehler wurden hoffentlich alle ausgemerzt.

Zudem kommt hier noch die versprochene PDF.

Das vierfachpostende schwarze Hähnchen
 
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Lass halt wen anders drüberlesen, mach ich auch immer.
Der findet manchmal Kram ..Hilfe Oo

Ein Fehler hab ich noch, bzw kein Fehler, aber trotzdem - vor einem 'und' muss(oder gar darf?) kein Komma mehr 😉
Und ein paar wörter recht oft verwendet (ich sag nur "Kanne")

Ansonsten gefällts - wie immer ^^
Hab erstmal ncihts auszusetzen, könnte aber auch daran liegen, das ich es nur kurz überflogen hab. Ich werds heut abend nochmal lesen, aber ich denke nicht, das ich dann was zu meckern habe.
 
Argh, teh Kanne ist wieder da. Das hatte ich eigentlich schon mit meinem Ghostreader (jaha, hab einen, der ist aber teilweise langsamer als ihr ;P) eliminert, aber die Version ist wohl wieder verschütt gegangen. Such ich mal später wieder.

Lass halt wen anders drüberlesen, mach ich auch immer.
Der findet manchmal Kram ..Hilfe Oo
Mach ich, mach ich. Ich habe einen Hauptredigierenden und eine Hand voll, die das nebenher machen - alle abseits dieses Forums. Auch hier im Forum erfährt manch einer schon vorher von einem Teil xP


Ein Fehler hab ich noch, bzw kein Fehler, aber trotzdem - vor einem 'und' muss(oder gar darf?) kein Komma mehr
Muss nicht, darf schon. Hat sich bei mir eingebürgert, lass ich auch so. Das ist für mich eine "Pause", die man auch beim Vorlesen hat.


Und ein paar wörter recht oft verwendet (ich sag nur "Kanne")
Teil 1. ist irgendwie nicht richtig. Und sonst...? Gib her, ich versuche das zu vermeiden, aber da ich immer wieder Sätze einschiebe, übersehe ich das auch mal =)


Ja, ich weiß nicht. Irgendwie sagen mir diese Flashbacks nicht zu. Und was ist sie überhaupt für eine Beamte? Die wird doch wohl in Kampfsituationen nicht den Kopf verlieren?
Zu den Flashbacks: müssen auch nicht zusagen, sind eben ein Stilmittel. Hab mich eben, wie gesagt, über Psychotraumata (die in solchen Situationen auftreten (können)) informiert, und da fand ich das interessant.

Und zu dem "was ist das für eine Beamte". Auch der noch so versierte Scharfschütze erhält nach jedem Einsatz umfassende psychologische Betreuung. Schon ein normaler Polizeieinsatz kann an die Substanz gehen, aber einen Menschen umzubringen, ohne dass er von dir weiß (und man hat ihn vermutlich kennengelernt - ich spiele auf den Scharfschützenvergleich an) oder dem Tod recht extrem ins Auge zu blicken, nimmt mit =)

Rabischrabi, Vorstand des Vereins für Menschen mit Schwächen
 
Ok, bei dem und war ich mir, wie gesagt, nicht sicher. Ich lass es immer weg, ich finds mittlerweile mehr las komisch. Aber wenns erlaubt ist, hab ich nichts gesagt.

Ghostreader sind immer eine Sorte für sich. Mein Text liegt seit gestern rum und ich warte, das er sich endlich durch die 2k Wörter kämpft .. aber nein ... *sfz*

Wegen der Wiederholung, Kanne und vogel ist mir aufgefallen. In Part 1.6 kam Vogel recht oft vor, aber kann das sein das du den mittlerweile abgeändert hast? *grübel* Naja, grad bei Namen ist das schwer, sowas zu vermeiden.
Ansonsten ist mir nichts aufgefallen - bis jetzt!

Zu den Flashbacks und der Frage nach der Beamten:
Nuja, Flashbacks find ich kewl, gefallen mir sehr gut und - im Training und der Ausbilung kann man einem viel beibringen, wenns dann aber das erste Mal hart auf hart kommt ..oi, da kann einiges in die Hose gehen.
Wundert mich also nicht, das die arme kleine Maus so neben der Rolle ist. sie ist ja auch nur ein Mensch 🙂