The Black Library auf Deutsch

Teuer sind sie nur wenn man die Rechnung allein sieht. Bedenkt man aber wie viele Bücher man mit einer guten Übersetzung mehr verkaufen kann, relativiert sich die Ausgabe beträchtlich. Quereinsteiger auf die eine oder andere Weise ist wohl jeder brauchbare Übersetzer... immerhin muss er sich ja in vielen Bereichen zumindest hablwegs auskennen. Und ein Diplom sagt recht wenig aus. Erst der Testext den einer abliefert sagt wirklich was über ihn aus. Nebenbei gibt es nur staatliche geprüfte Übersetzer oder vereidigte, aber keine Diplomübersetzer. Das Sprachgefühl in der Zielsprache muss für einen halbwegs brauchbaren Übersetzer deutlich über dem Durchschnitt liegen und auch in der Literatur gibt es gewisse Ansprüche die erfüllt werden müssen und festlegbar sind. Weiteres siehe dazu beim BDÜ/VDE.

@Robuste
Nope, da hätte man sich was anderes überlegen müssen. Es mit Robust zu übersetzen ist eher ein Notbehelf.
 
@ Feuersalamander

Eines seiner Augen war bionisch. Es surrte und klickte, während es nach verbliebenen Spuren von Sprengstoffen suchte, aber keine fand.


Die Übersetzung ist sicherlich in Ordnung. Finde aber das der Satz sehr Hölzern daher kommt, viele Autoren mit deutschen Sprachgebrauch würden das so wohl nicht schreiben.

Für mein Gefühl müsste der Satz folgendermaßen Lauten:

Mit seinem surrenden und klickenden Bionischen Auge suchte er nach restlichen Spuren der Sprengladungen. Fand aber letztlich keine weiteren.



Gruß Otis

Sorry aber mit deinem Gefühl liegst du völlig falsch.

im englischen Original lautet der Satz, oder besser gesagt die Sätze, folgendermaßen:

One of his eyes was bionic. It whirred and clicked seeking out any lingering traces of explosives but finding none.

Meine Lösung entspricht nicht nur dem vom Autor gewählten Satzbau sondern auch seiner Gewichtung von Adjektiven und Aktanten. Der permanente Gebrauch von Partizipien gilt übrigens als schlechter Stil und ich musste bereits einige Male Gebrauch davon machen um an anderen Stellen eine korrekte Übersetzung zu gewährleisten, wenn ich das bei jedem Satz so machen wollte, käme am Ende ziemlicher Käse dabei raus.


Grüße

Salvus

Nachtrag:
Mir fehlt die englische Vorlage, aber den Satz würde ich auf die Schnelle so umformulieren, "übriggeblieben" ist redundant und in Spuren schon enthalten.

Eines seiner Augen war bionisch. Surrend und klickend suchte es nach Spuren von Sprengstoff, fand aber keine.

Entschuldige mal, aber das ist ganz großer Humbug, es heißt eben "verbliebenen Spuren" und nicht "übriggeblieben", das ist ein erheblicher Unterschied und es ist mitnichten in "Spuren" enthalten, denn Spuren können auch so vorhanden sein ohne dass zuvor ein verursachender Faktor beschrieben wird. Deshalb hat Herr Nick Kyme die Formulierung "lingering traces" gewählt und nicht etwa "remaining traces" oder einfach nur "traces".

Ich halte also folgendes fest, man zieht über die Arbeit verschiedener Übersetzer her, ohne sich einmal die Mühe zu machen jeden Auszug für sich zu betrachten (erst als ich zu pöbeln anfing), dann muss man teilweise zurückrudern und findet tatsächlich einen Satz in meiner Arbeit den man als hölzern empfindet. Eurem Empfinden sei's gedankt, aber das ändert nichts an der formalen und stilistischen Richtigkeit meiner Formulierung nach Maßgabe des vorliegenden Originals.

Ich erinnere daran, dass in diesem Thread vor einigen Seiten der Untergang der deutschen Sprache beschworen wurde und Leute die in ihren Beiträgen keine besondere Rechtschreibkompetenz an den tag legen, die Arbeit von Leuten aufs Schärfste kritisieren ohne sie vollständig zu kennen. In solchen Augenblicken denke ich gerne an einen gewissen Dieter Nuhr und einen Satz den er einmal gesagt hat.

Ciao
 
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@Duncan_Idaho: Warum? Sehe ich, wie gesagt, komplett anders. Da würde mich deine Begründung schon interessieren.

Einen Diplom-Abschluss für Übersetzer gab es sehr wohl. Ob der noch existiert, weiß ich nicht.

Wozu der Link? Handfeste Infos zu den Kriterien der Literaturübersetzung habe ich da beim schnellen Durchsuchen nicht gefunden. Für solche Infos bin ich aber immer gerne zu haben.
 
Das Diplom gibt es inzwischen nicht mehr, auf praktisch allen Zeugnissen dürfte demnächst nur noch staatlich geprüft stehen. Auch bei den MA/BA steht inzwischen staatlich geprüft drauf. Und aufgrund gewisser komischer Akademien die nicht sonderlich brauchbare Diplome ausstellen und der Nichtschützung der Berufsbezeichnung Übersetzer ist das wohl auch besser dass überall nur noch staatl. gepr. draufsteht. Damit hat man zumindest einen gewissen Mindeststandard.

BDÜ und dessen Schriften solltest du eigentlich kennen, immerhin ist das der wichtigste Berufsverband. Auch zu Literaturübersetzung gibt es da eine ganze Schriftenreieh, allerdings natürlich vor allem für Mitglieder zugänglich.
 
Teuer sind sie nur wenn man die Rechnung allein sieht. Bedenkt man aber wie viele Bücher man mit einer guten Übersetzung mehr verkaufen kann, relativiert sich die Ausgabe beträchtlich. Quereinsteiger auf die eine oder andere Weise ist wohl jeder brauchbare Übersetzer... immerhin muss er sich ja in vielen Bereichen zumindest hablwegs auskennen. Und ein Diplom sagt recht wenig aus. Erst der Testext den einer abliefert sagt wirklich was über ihn aus. Nebenbei gibt es nur staatliche geprüfte Übersetzer oder vereidigte, aber keine Diplomübersetzer. Das Sprachgefühl in der Zielsprache muss für einen halbwegs brauchbaren Übersetzer deutlich über dem Durchschnitt liegen und auch in der Literatur gibt es gewisse Ansprüche die erfüllt werden müssen und festlegbar sind. Weiteres siehe dazu beim BDÜ/VDE.

@Robuste
Nope, da hätte man sich was anderes überlegen müssen. Es mit Robust zu übersetzen ist eher ein Notbehelf.



ich muss dir widersprechen was die Verkaufszahlen angeht. Den so Gurken wie Blood Raven Romane nach dem PC Spiel werden durch eine bessere Übersetzung noch lange nicht zum Verkaufsschlager.
 
Sorry aber mit deinem Gefühl liegst du völlig falsch.

im englischen Original lautet der Satz, oder besser gesagt die Sätze, folgendermaßen:

One of his eyes was bionic. It whirred and clicked seeking out any lingering traces of explosives but finding none.

Meine Lösung entspricht nicht nur dem vom Autor gewählten Satzbau sondern auch seiner Gewichtung von Adjektiven und Aktanten. Der permanente Gebrauch von Partizipien gilt übrigens als schlechter Stil und ich musste bereits einige Male Gebrauch davon machen um an anderen Stellen eine korrekte Übersetzung zu gewährleisten, wenn ich das bei jedem Satz so machen wollte, käme am Ende ziemlicher Käse dabei raus.


Grüße

Salvus

Nachtrag:


Entschuldige mal, aber das ist ganz großer Humbug, es heißt eben "verbliebenen Spuren" und nicht "übriggeblieben", das ist ein erheblicher Unterschied und es ist mitnichten in "Spuren" enthalten, denn Spuren können auch so vorhanden sein ohne dass zuvor ein verursachender Faktor beschrieben wird. Deshalb hat Herr Nick Kyme die Formulierung "lingering traces" gewählt und nicht etwa "remaining traces" oder einfach nur "traces".

Ich halte also folgendes fest, man zieht über die Arbeit verschiedener Übersetzer her, ohne sich einmal die Mühe zu machen jeden Auszug für sich zu betrachten (erst als ich zu pöbeln anfing), dann muss man teilweise zurückrudern und findet tatsächlich einen Satz in meiner Arbeit den man als hölzern empfindet. Eurem Empfinden sei's gedankt, aber das ändert nichts an der formalen und stilistischen Richtigkeit meiner Formulierung nach Maßgabe des vorliegenden Originals.

Ich erinnere daran, dass in diesem Thread vor einigen Seiten der Untergang der deutschen Sprache beschworen wurde und Leute die in ihren Beiträgen keine besondere Rechtschreibkompetenz an den tag legen, die Arbeit von Leuten aufs Schärfste kritisieren ohne sie vollständig zu kennen. In solchen Augenblicken denke ich gerne an einen gewissen Dieter Nuhr und einen Satz den er einmal gesagt hat.

Ciao

Ich bin ein englisch Krüppel, muss aber sagen das mir deine Übersetzung mit Abstand am Besten und Aussagekräftigsten gefällt.
Auch finde ich das man mit der deutschen Sprache so gut formulieren kann, schade das man so oft den leichten Weg geht der zwar zu verstehen ist aber noch so viel Spielraum lässt.
 
One of his eyes was bionic. It whirred and clicked seeking out any lingering traces of explosives but finding none.

Eines seiner Augen war bionisch. Es surrte und klickte, während es nach verbliebenen Spuren von Sprengstoffen suchte, aber keine fand.

Liest sich tatsächlich nicht besonders gut. Im Orignial mag das gut klingen, aber so übersetzt ist es etwas holprig.

Sein bionisches Auge gab surrende und klickende Geräusche von sich, als es vergeblich nach Spuren von Sprengstoff suchte.

Ist alles drin: Auge ist bionisch, klickt und surrt, Sprengstoff-Spuren, nichts gefunden 🙂 Und es holpert nicht und macht keine unnötigen Pausen, finde ich:happy:


Was die Tranquilität angeht: Vielleicht sollten die Engländer einfach mal ein paar deutsche Fanboys befragen, qausi Markforschung betreiben.
 
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@ Salvus

ich weiß jetzt eigentlich nicht so genau, warum du jetzt hier so ein Fass aufmachst? Habe weder behauptet das ich gute Rechtschreibung beherrsche, noch das ich es besser weiß. Für mich klingt der Satz eben nicht stimmig, ( Hölzern) da die Übersetzung ja folglich in Ordnung ist, muss es halt am Author liegen. Habe im übrigen auch das englische Original nicht gelesen. Demnach bin ich wohl fälschlicherweise davon ausgegangen das es an der Übersetzung " liegen könnte", naja wie auch immer, wenn dich von mir persönlich angegriffen fühlst, so war es jedenfalls nicht gedacht. Nun gut, mir muss ja auch nicht alles gefallen.
 
Liest sich tatsächlich nicht besonders gut. Im Orignial mag das gut klingen, aber so übersetzt ist es etwas holprig.

Sein bionisches Auge gab surrende und klickende Geräusche von sich, als es vergeblich nach Spuren von Sprengstoff suchte.

Ist alles drin: Auge ist bionisch, klickt und surrt, Sprengstoff-Spuren, nichts gefunden 🙂 Und es holpert nicht und macht keine unnötigen Pausen, finde ich:happy:


Was die Tranquilität angeht: Vielleicht sollten die Engländer einfach mal ein paar deutsche Fanboys befragen, qausi Markforschung betreiben.

Leider nein, denn sein Auge "gab" im Original weder "Geräusche von sich", noch war seine Suche "vergeblich". Mann kann nicht einfach aus der Konstruktion "finding none" eine Vergeblichkeitkonstruktion machen, das mögt ihr nicht verstehen, aber das sind mitunter verschiedene lexikalische Kategorien und sofern in der Zielsprache eine Entsprechung zur Verfügung steht, ist man als Übersetzer angehalten diese auch zu nutzen. Das ist kein Hexenwerk Leute, sondern Sprache und Englisch & Deutsch sind ausreichend eng verwandt.

Ich finde es irgendwie witzig, an meiner eigenen Übersetzung hätte mich ausgerechnet dieser Satz am wenigsten gestört. Aber meinethalben soll es so sein, dann ist dieser eine Satz "holprig", wobei sich mir entzieht was das in diesem Kontext überhaupt heißen soll. Wenn der Autor diese Unterbrechungen haben wollte, gibt es keinen Grund es im Deutschen anders zu machen, zumal es nicht ungrammatikalisch ist, im Gegenteil man darf schon mit Blick auf den Handlungsgehalt eines Satzes nicht einfach anfangen seinen Inhalt ineinander zu verschränken, nur weil das dann weniger holprig ist. Eine Reihe von Ereignissen steht in einer Geschichte für sich, ebenso die thematischen Rollen seiner Satzglieder, Stichwort Agens und Patiens.

Aber sei's drum ich kämpfe hier offenbar gegen Windmühlen.

@ Salvus

ich weiß jetzt eigentlich nicht so genau, warum du jetzt hier so ein Fass aufmachst? Habe weder behauptet das ich gute Rechtschreibung beherrsche, noch das ich es besser weiß. Für mich klingt der Satz eben nicht stimmig, ( Hölzern) da die Übersetzung ja folglich in Ordnung ist, muss es halt am Author liegen. Habe im übrigen auch das englische Original nicht gelesen. Demnach bin ich wohl fälschlicherweise davon ausgegangen das es an der Übersetzung " liegen könnte", naja wie auch immer, wenn dich von mir persönlich angegriffen fühlst, so war es jedenfalls nicht gedacht. Nun gut, mir muss ja auch nicht alles gefallen.

Ich mache hier keineswegs ein Fass auf, aber wenn man dem weitverbreiteten Hobby des Besserwissens und Meckerns anhängt, sollte man das untermauern können. Aber erkläre mir was an dem Satz ob nun im englischen Original oder meiner Übersetzung nicht "stimmig" ist. Ich hätte in diesem Zusammenhang vielleicht auch gerne mal eine Definition der Kategorien "holprig" und "hölzern". Und nein es liegt auch nicht am Autor, Nick Kyme hat hier eine stinknormale Satzform gewählt, die weder besonders aufsehenerregend ist, noch irgendwie kompliziert als dass man sie mit Partizipien verschachteln müsste.

Hier wird ein Charakter eingeführt und beschrieben. Eines seiner Augen war bionisch. << Das ist dafür gedacht, dass der geneigte Leser sich den darauffolgenden Satz bildlich vorstellen kann. Besagtes bionisches Auge (hier elliptisch) surrte und klickte nämlich als es nach verbliebenen Spuren des Sprengstoffes suchte aber keine fand.

Hier gibt es weder Fässer, Hölzer oder Holprigkeiten, nur ein bionisches Auge das gesurrt und geklickt hat als es nach unauffindbaren Sprengstoffspuren gesucht hat.
 
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Ui, ui, ui,

lese die bitte mal meine 3 Beiträge in diesem Thema durch und Sage mir bitte wo ich groß gemeckert habe. Ich habe lediglich angemerkt das sich das ein oder andere komisch liest. Habe ein Beispiel genannt, dieses mit dem Begriff Hölzern Versehen! Das war's! Das jetzt verschiedene User den Begriff (Hölzern) aufgreifen, und möglicherweise die Text Passage genauso empfinden wie ich es getan habe, liegt jetzt aber nicht an mir. Hexenjagd und das Anstiften dazu liegt mir nicht.

Wenn man aber einen Charakter einführt, mit der Eigenschaft eines Bionischen Auges, und sonst nichts weiter dazu schreibt, hat man eine gute Chance ausgelassen die Szene mit mehr Atmosphäre dem Leser näher zu bringen. Daher fühlt sich das wohl ein bisschen seltsam an. (Hölzern, Steiff, usw.)
 
Mein Hauptproblem ist das vieles einfach zu Hölzern klingt/wirkt. Auch wenn Deutsch/Englisch sich sehr Ähnlich sind kann man nicht einfach 1:1 übersetzen sondern sollte versuchen es flüssig zu formulieren. Nicht das es immer einfach ist oder das man nicht schnell Betriebsblind wird. An die Übersetzer, seht das hier nicht als diss von uns an euch sondern als Möglichkeit beim nächsten Mal es (noch) besser zu machen.


Und gerade bei Prospero burns... Ich hab da beim Original jedesmal Kopfschmerzen bekommen beim lesen, keine Ahnung warum aber das Buch ist eigenartig. Gerade da würd ich Gnädiger sein mit dem Übersetzer. 😛
 
Für mich paßt die Archon Übersetzung des zitierten Satzes klar besser. Der Geist der Originals wird doch nicht gleich verfälscht, nur weil man surren und klicken als "Geräusch" beschreibt. Surren und klicken sind Geräusche.

Also im ernst... Wenn so die Vorgaben des Verlags aussehen, dann ist es von vornherein nicht möglich eine Übersetzung hinzubekommen, welcher nicht anzumerken ist, dass die Ausgangssprache nicht deutsch gewesen ist. Das hat auch nichts mit Subjektivität zu tun. Komischerweise ist mir das in der Deutlichkeit bis heute noch bei keiner Übersetzung eines Buches aufgefallen. Dabei lese ich gut 20000 Buchseiten pro Jahr, das meiste mit Ursprung USA oder England. Bei vielen dieser Bücher würde ich sogar denken, das es sich um ein Original handeln muss. Genau diese Selbstverständlichkeit sollte doch die Mindestvorgabe an jede Übersetzung sein.

Das heisst... doch ein Buch fällt mir ein welchem seine Herkunft (leider) anzumerken war... Die Höllenstadt der Elder Scrolls Reihe. Das war wirklich mies. Wurde auch in allen Fanforen komplett zerrissen. Sicher nur aus purem Hass auf Bethesda Games. 😉
 
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@ Salvus

ich weiß jetzt eigentlich nicht so genau, warum du jetzt hier so ein Fass aufmachst? Habe weder behauptet das ich gute Rechtschreibung beherrsche, noch das ich es besser weiß. Für mich klingt der Satz eben nicht stimmig, ( Hölzern) da die Übersetzung ja folglich in Ordnung ist, muss es halt am Author liegen. Habe im übrigen auch das englische Original nicht gelesen. Demnach bin ich wohl fälschlicherweise davon ausgegangen das es an der Übersetzung " liegen könnte", naja wie auch immer, wenn dich von mir persönlich angegriffen fühlst, so war es jedenfalls nicht gedacht. Nun gut, mir muss ja auch nicht alles gefallen.


Da muss ich mich jetzt mal selbst zitieren! Weiterhin habe ich weder groß gemeckert noch irgendwen beleidigt!
 
Wenn man aber einen Charakter einführt, mit der Eigenschaft eines Bionischen Auges, und sonst nichts weiter dazu schreibt, hat man eine gute Chance ausgelassen die Szene mit mehr Atmosphäre dem Leser näher zu bringen. Daher fühlt sich das wohl ein bisschen seltsam an. (Hölzern, Steiff, usw.)

Also gut, ich paraphrasiere an dieser Stelle einmal, oder nein besser nicht, sonst komme ich wieder sarkastisch rüber. Aber dem entnehme ich, dass die von mir vorgenommene Übersetzung dich in die Lage versetzt hat Unzulänglichkeiten in der Handlung und dem Erzählstil des Buches selbst auszumachen, korrigiere mich falls ich falsch liege. Wenn dem so ist, habe ich meine Arbeit als Übersetzer tadellos erledigt.

Gruß auch und nichts für ungut.

Salvus
 
Für mich paßt die Archon Übersetzung des zitierten Satzes klar besser. Der Geist der Originals wird doch damit verfälscht, nur weil man surren und klicken als "Geräusch" beschreibt. Surren und klicken sind Geräusche. Das halte ich für einen echt üblen Scherz.

Wenn so die Vorgaben des Verlags aussehen, dann ist es von vornherein nicht möglich eine Übersetzung hinzubekommen, welcher nicht anzumerken ist, das die Originalsprache nicht deutsch gewesen ist. Darin sind sich ja auch praktisch alle einig. Komischerweise ist mir das in der Deutlichkeit bis heute noch bei keiner Übersetzung eines Buches aufgefallen. Dabei lese ich gut 20000 Buchseiten pro Jahr, darunter das meiste mit Ursprung USA oder England.

Das heisst... doch ein Buch fällt mir ein das sich so ähnlich gelesen hat. Die Höllenstadt der Elder Scrolls Reihe. Das war wirklich mies. Wurde auch in allen Fanforen komplett zerrissen. Beim Lesen hört für viele halt der Spaß auf. 😉

Also gut machen wir doch einfach mal die Probe aufs Exempel.

Hier ist der Lösungsvorschlag von Archon:
Liest sich tatsächlich nicht besonders gut. Im Orignial mag das gut klingen, aber so übersetzt ist es etwas holprig.

Sein bionisches Auge gab surrende und klickende Geräusche von sich, als es vergeblich nach Spuren von Sprengstoff suchte.

Ist alles drin: Auge ist bionisch, klickt und surrt, Sprengstoff-Spuren, nichts gefunden 🙂 Und es holpert nicht und macht keine unnötigen Pausen, finde ich:happy:

Wir lassen einmal aus, dass die Umschreibung der Figur mit Archons Satz flachfällt, soll uns an dieser Stelle einmal egal sein. Wir sagen mal es ist austauschbar ob das bionische Auge "surrte und klickte" oder aber "surrende und klickende Geräusche von sich gab". Konzentrieren wir uns auf den letzten Teil... "als es vergeblich nach Spuren von Sprengstoffen suchte". Mit dieser Variante hätten wir eine inhaltliche Umdeutung des Satzes. Denn "vergeblich" impliziert ein Versagen, sprich; es könnten Spuren von Sprengstoff da sein aber das bionische Auge fand sie nicht, das wäre EINE MÖGLICHKEIT den Satz zu interpretieren, dafür lässt das englische Original aber keinen Spielraum, denn sonst hätte Nick Kyme geschrieben; "... for lingering traces of explosives, but to no avail." << Syntagmatisch wäre das im Englischen die einzige Möglichkeit es zu formulieren, das hat er aber nicht geschrieben, wie ihr im Original sehen könnt steht dort "... finding none."

Mit Archons Variante, gibt es 1.) keine explizite Umschreibung der äußeren Erscheinung des betreffenden Charakters, aber Nick Kyme legt offensichtlich Wert darauf, sonst hätte er dies der Verbalphrase nicht vorangestellt.

2.) Eine Häufung von Partizipien, die es an anderer Stelle bereits notwendigerweise gab und die hier nicht notwendig sind und in großer Häufigkeit lausigen Stil darstellen. (Ich hätte mir die Lächerlichkeit gerne erspart darauf hinzuweisen, dass "surrende und klickende Geräusche" im Englischen "whirring and clicking noises" wären, aber so mancher hier ist sich scheinbar für nichts zu schade, damit meine ich explizit Cywor.)

3.) Eine potenzielle Umdeutung des Bedeutungsinhaltes, insofern als dass das bionische Auge beim Aufspüren von Sprengstoffspuren versagt haben könnte, hat es aber nicht, es waren schlicht keine vorhanden.
 
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Moment mal. Von versagen ist in Archons Text überhaupt nicht die Rede. Vergeblich ist nicht automatisch mit versagen gleichzusetzen. Auch finding none schließt nicht aus, das möglicherweise doch etwas zu finden dagewesen wäre. Das Auge hat schlicht nichts gefunden, meint der Autor. Nichts gefunden bedeutet aber nicht = es ist nichts da.

Der springende Punkt bleibt. Einer guten Übersetzung darf man nicht anmerken das Deutsch nicht die Muttersprache des Buches ist. Das ist aber hier leider nicht der Fall. Man merkt leider sofort, das es sich um eine Übersetzung handelt.

Nebenbei ist es langsam wirklich gut mit den persönlichen Seitenhieben. 🙄
 
So, ich würde gerne kurz etwas Kontrast einbringen. Da es für einen kleinen Teil der Leserschaft relevant scheint, möchte ich vorweg sagen, dass ich selber einen akadem. Bildungsgrad im Bereich der Sprach- bzw. Geisteswissenschaft habe. Die englische Sprache liegt mir in Schrift und Sprache ganz passabel, habe auch Verwandtschaft auf der Insel. Worauf ich hinaus will ist, dass ich durchaus in der Lage bin die Originaltexte zu lesen.
Unabhängig davon lese ich die Veröffentlichungen der Black Library primär auf Deutsch. Da ich das Foto zufälligerweise gestern für einen Kumpel hochgeladen habe, kann ich sogar mit einem Bildchen dienen: klick mich - ich bin ein Link! (Der Jung' musste mal sehen, wie viele Bücher es zur HH bereits auf Deutsch gibt).
Damit möchte ich unterstreichen, dass man die Literatur durchaus auf deutsch genießen kann. Die Vorteile von Originaltexten sind mir trotzdem durchaus bewusst. In den letzten Jahren habe ich eine kontinuierliche Steigerung der Qualität festgestellt, kleine Ausreißer inklusive.
Es wurde vorher bereits von anderen gesagt, viele der Romane sind auch in der Originalsprache keine Spitzenliteratur. Sie sind eben was sie sind, sehr spezielle Trivialliteratur. Und die gefällt mir, besonders leicht verständlich aufbereitet. Die kann man auf dem Topf lesen, in der lauten Bahn und sogar mit einem Dusel in der Birne geht das noch ganz gut. Da ich sonst öfter anspruchsvollere Texte lese, mag ich diesen Hirnurlaub sehr. Dem muss man sicher nicht zustimmen und das eigene Englisch aufzupolieren ist immer eine gute Idee. Aber vllt. hilft dieser Einblick in eine andere Perspektive manchen bei einer Verständnisentwicklung.

Den drei Jungs (Zweischneid, Talinfein & Salvus) die sich hier vorgestellt haben möchte ich mal virtuell auf die Schulter klopfen. Ein wenig dankbarer Zuspruch für die geleistete Arbeit kann wirklich nicht schaden. Besonders gelungen fand ich den Auftritt hier. Das kam offen rüber, ihr wart/seid zum Dialog bereit und man bekommt nicht den Eindruck, dass ihr euch für unfehlbar haltet.
Ob das rückblickend eine gute Idee war, müsst natürlich ihr entscheiden :lol:

Ich bin mir sicher, es gibt hier noch genug andere Leser, denen eure Arbeit im großen und ganzen sehr gefällt. Und wenn man hier und da mal etwas ganz subjektiv anders gemacht hätte, ist das ja wirklich kein großes Ding. Also bleibt am Ball und lasst euch nicht in die Suppe spucken!
 
Wirklich ohne irgendwelche persönlichen Angriffe:

Mir ist die ursprüngliche Übersetzung die liebste Variante. Ja, etwas sperriger, aber mit einem gewissen Stil. Die Versuche alternativer Übersetzungen sind mit zu simpel. Lesen sich eher wie Alltags-BlaBla. Das liest man oft in Fan Fiction, hat aber in ernsthafter Beletristik nichts verloren.
Auf jeden Fall liegt hier keine schlechte Übersetzung vor.
In den 40k Romanen warens bisher hauptsächlich krampfhafte Eindeutschung und Übersetzug von Eigennamen die mich generft haben. Da hoffe ich, auch da ja Übersetzer im Forum aktiv sind, dass die Verlage mal umdenken und englische Begrifflichkeiten und Namen in Romanen zulassen.