Nicht? Ich finde das sehr offensichtlich.
Du hast diese menschenverachtende Gesellschaft/Regierung, die es trotz der unzählbaren widrigen Umstände - wie feindliche Alienrassen, von bösartigen Göttern verführte Rebellen, unverlässliche Technologie, einem im Todeskampf gefangenen Anführer, subversive Zellen und Mutanten in der eigenen Mitte und eine zum Feind übergelaufene Hälfte der Superkriegerarmee - allem zu trotzen scheint und weiter stolz ihre Fahnen in den Wind hält und es sogar schafft ihr "Imperium" an allen Ecken und Enden zu expandieren.
Vielleicht guckst du dir das alles evtl. zu oberflächlich an?
"...und es sogar schafft ihr "Imperium" an allen Ecken und Enden zu expandieren." Schafft die Menschheit das? Wir reden hier von vielen Jahrtausenden Geschichte. Da gab es Zeiten der Expansion, da gab es Zeiten des Verlustes etc. Da wird eine erfolgreiche Wiedereingliederung eines Planeten/Sonnensystems welches vor Ewigkeiten bereits mal im Imperium war als erfolgreiche Expansion gesehen. Da wird ein System erfolgreich eingenommen, während am anderen Ende des Imperiums gerade 3 Systeme vom Feind übernommen/vernichtet wurden und trotzdem redet man vom Erfolg und "Expansion" obwohl das Reich der Menschheit eigentlich gerade kleiner geworden ist. Ist der "aktuelle" Status (M42) des Imperiums nicht sogar der, dass die Menschheit eigentlich verloren ist, ihre Vernichtung aber im Grunde genommen nur herauszögern?
Wenn man nicht auf das "wie" achtet, mag das tatsächlich ein positives Bild des Faschismus darstellen. Aber eigentlich sind die Siege des Imperiums doch gar keine echten Siege. In einem der Romane die ich gerade lese wurde in einem Sonnensystem ein Planet inkl. derer Bewohner durch die Feind vernichtet, ein Planet inkl. deren Bewohner durch das Imperium (Exterminatus) und erst beim dritten Planeten, nachdem dieser halb verseucht wurde und Millionen von Menschen umgekommen sind, wurde der Feind gestoppt und man redet trotzdem von einem großen Sieg des Imperiums.
In den Romanen werden Millionen Menschenleben geopfert um wenige Tausend zu retten. Da metzelt ein Marine hunderte Soldaten und Zivilisten nieder, selbst wenn diese sich ergeben und wird anschliessend als Held glorifiziert. Da werden Marines und Menschen verbannt und hingerichtet obwohl sie einen Sieg errungen haben, weil sie für diesen Sieg von den offiziellen Regeln und Richtlinien abgewichen sind, obwohl das Einhalten dieser die sichere Niederlage zur Folge gehabt hätte.
Selbst wenn Xenos/der Warp jeden einzelnen Menschen auf jedem Planeten des Imperiums vernichten würde und der Feind nur vor der Übernahme unseres Sonnensystems gestoppt werden könnte, würde das Imperium das doch noch als "großen Sieg für die Menschheit" verkaufen.
Der Fluff ist voll von Erfolgen, Siegen, Heldentaten etc. Wenn man sich aber anguckt was dahinter steckt, bleibt davon nicht mehr viel übrig.
Im Gegenteil: liest man ein wenig zwischen den Zeilen kann man durchaus erkennen wie fanatisch und indoktriniert die jeweiligen Protagonisten sind, egal wie "sympathisch" sie beim Leser rüberkommen.
Das würde ich nicht unbedingt als positive Darstellung des Faschismus, bzw als "der Faschismus funktioniert" sehen.
(Hmm..wobei...die rechten Dumpfbacken da draussen evtl. schon. Aber auch nur weil der Großteil sich selbst als Teil der 100%ig sicheren Elite sieht und nicht als zu opfernden Fußvolks....)