"The Imperium Is Driven by Hate. Warhammer Is Not." Statement von GW

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Wenn du schon ein Ziel für Umgang seitens GW benötigst, ein Thema welches GW satirisch behandelt, bzw. ein Ziel der Satire: Denk größer. Das Thema welches GW hier im Fluff behandelt heisst "Die Menschheit". Du findest für nahezu alles was im Fluff bez. des Imperiums vorkommt reale Entsprechungen aus der menschlichen Geschichte. Teils uralt, teils topaktuell. Nur halt innerhalb des Fluss fast alles noch mindestens 5 Stufen weiter aufgedreht.
Sorry aber dein Begriff „Menschheit“ in diesem Kontext ist doch vollkommen offen. Was soll damit gemeint sein? Menschliche Verhaltensweisen? Warum dann hauptsächlich der Gewaltaspekt? Die Menschheit betrachtet unter welchem Aspekt? „Menschlichkeit“ als allumfassenden Begriff/Thema kann Ich in jeden Film/Buch/Videospiel/Gemälde und was weiss ich subsumieren.


Bis jetzt habe ich hier immer nur das Argument gelesen, dass 40k so überzeichnet ist, dass es ja Satire sein muss. Dabei ist das lediglich 1 Stilmittel der Satire. Nicht alles was krass überzeichnet ist, ist Satire. Genauso kann Satire überzeichnen, muss dies aber nicht.

Die Satire muss zusätzlich auch eine Botschaft transportieren. Sinngemäß sollte der satirische Beitrag das Ziel verfolgen, auf den thematisierten Missstand hinzuweisen mit dem Ziel, dass der Missstand beseitigt wird.

D.h. Keine Satire ohne ernsthafte Botschaft. Das Ziel der Satire muss wie o.g. sinngemäß darin bestehen, die Gesellschaft auf Missstände hinzuweisen, mit dem Ziel, dass diese beseitigt werden.

Wo genau in all den Jahrzehnten war das der Fall? Und wo genau hätte GW das überhaupt tun müssen?

Es handelt sich hier primär um ein Unterhaltungsmedium, bei dem der Kontext dazu dient Gefechte in einer dystopischen Zukunft mittels Tabletop nachzuspielen und das ist auch vollkommen Ok so.

Mir wurden als Kind auch früher Geschichten davon erzählt, wie von den Eltern ausgesetzte Minderjährige, eine kannibalisch veranlagte Frau, in dessen Haus sie sich vorher unerlaubt Zutritt verschafften, lebendig verbrannten……ohne dass ich das auch ausprobieren wollte Oder wir eine mehrstündige Literaturdsussion führten.

Die Faszination am Schrecklichen wie am Schönen war in unterschiedlichen Ausprägungen immer Teil der menschlichen Kultur.

Der „Fluff“ von GW ist einfach nur Unterhaltung, nicht mehr und auch nicht weniger.

Ich halte GW‘s Statement ja auch für gut, nur sehe ich deren Hinweis auf Satire als den untauglichen Versuch ein dystopsches und brutales Setting irgendwie Mainstream tauglich zu rechtfertigen. Wenn GW dann wie in UK schon bei 6 jährigen in der Schule anbietet kostenlose Minis zur Verfügung zu stellen, damit die besser Mathe lernen, dann hat das weniger mit Aufklärung von Missständen zu tun sondern mit dem seit einiger Zeit zu beobachtenden Versuchen Warhammer an eine jüngere Zielgruppe zu bringen.

Ich bin der festen Überzeugung, dass außerhalb dieses Forums oder der Warhammer Communty keiner bei dem Lesen eines 40k Romans oder Codex auch nur ansatzweise auf die Idee kommen würde, dass es sich hier um Satire handelt.

Es bringt auch nichts zu sagen, ja dann sind die zu doof um das zu erkennen, denn dann ist es entweder keine Satire oder so schlecht dass es keiner erkennt womit der Zweck und damit die Defnition ebenfalls nicht erfüllt sind.

Mein Fazit daher:

Botschaft von GW grundsätzlich richtig und gut.

Der Hinweis auf Satire unpassend und auch nicht nötig

Das ist für mich reines Marketing damit der GW Store Manager den ggfs. besorgten Eltern irgendwie beibringen kann, dass es überhaupt kein Problem ist, dass sich der 10jährige Spross gerade für die Fraktion der absoluten Gewalt und des Gemetzel interessiert wobei dem Blutgott die Schädel der Gegner gebracht werden und ihm egal ist wessen Blut fließt, Hauptsache Mord und Gewalt enden nie.

Das wird dann mit dem Hinweis auf Satire garniert, bei der man einen Misstand
[ hier bitte irgend etwas zum Thema Die Menschheit eintragen ] benennen und bekämpfen möchte.

Am besten geht das mit ner Start Collecting Box.

Und dass das der mit der Glatze auch spielt, liegt nur daran, dass er zu doof ist die tiefgründige Botschaft hinter alledem zu verstehen.

Sorry aber Argument einiger das GW oder 40k primär als Satire konzipiert sein soll, kann ich mir nur als betriebsblind im eigenen präferierten System erklären.

Ich bin seit der 3. Edi dabei und habe es nie als Satire empfunden, auch wenn es immer wieder Komische oder lustige Aspekte hatte. Es war und ist für mich gute Unterhaltung ohne dass ich das irgendwie tatsächlich erstrebenswert finde.

Die Klassifizierung von z.b. @keinPonyhof oder @senex halte ich da schon sehr plausibel.
 
Doch, ich finde schon, dass 40K sehr witzige, schwarzhumorige Seiten hat und sehr wohl von Filmen wie Brazil oder 12 Monkeys beseelt ist. Das Satirische ist aber zurückgegangen.

Und weil es aus unserer Zeit ist, beschreibt es auch unsere Zeit. Genauso, wie das der Herr der Ringe mit seiner Zeit getan hat. Und Donald Duck, der in meiner Kindheit Tick, Trick und Track noch regelmäßig schwer misshandelt hat. Heute tut er das nicht mehr und es gabe sogar ein Buch, wo eine Frau vom Jugendamt da war und mit der Familie gesprochen hat.

Und Xenophobie und Hyperreligiosität gehen heute nicht mehr so gut. Deswegen muss sich GW da halt klar oder gar neu positionieren.
 
Öhm glaubst du denn die autoritären, kollektivistischen Systeme der Realität haben sich hingestellt und gesagt "wir wollen die Bösen sein und die Menschen quälen"?
Ääh..vergiss es einfach. 😛

Neee, also: natürlich glaub ich das nicht. Ich wollte damit auch eigentlich auf etwas anderes hinaus (Was eigentlich genau?) und hab mich wohl komplett falsch ausgedrückt. Das kommt davon wenn ein Gedanke auftaucht und man ihn sofort niederschreibt. 😛

Sorry aber dein Begriff „Menschheit“ in diesem Kontext ist doch vollkommen offen. Was soll damit gemeint sein?
Eben genau das. 😛

Das schöne am 40K Fluff ist ja das er mittlerweile so riesig ist das fast alles dort reinpasst. und demzufolge wirst du auch nahezu alles dort finden. In Summe sind wir Menschen ein ziemlich kriegerischer und selbstzerstörerischer Haufen. Je nachdem wie weit man das herunterbricht wird man zwar durchaus auch so einige Menschen finden die wirklich gut und selbstlos sind, aber das ist nicht die Masse. So wirst du auch innerhalb von 40K hier und da gute und selbstlose Charaktere finden, aber in der Masse ist das Imperium ein kriegerischer und selbstzerstörerischer Haufen.

Das Imperium an sich ist ein komplett überdrehtes Spiegelbild der realen Menschheit als ganzes.

@keinPonyhof fragt sich "Dem Gesamtwerk fehlt eine klare Zuordnung zu etwas, das kritisiert werden könnte." bzw. "An wenn richtet sich das?"
Die Zuordnung des Gesamtwerkes "Imperium of Man" wäre halt die Menschheit. Also menschliche Geschichte, menschlicher Egoismus, menschliche Eigenarten, menschliches Verhalten usw. usw.
Erst wenn man sich aus diesem fiktiven System Details herauspickt, kann man diese auch detaillierter realen Dingen zuordnen.

Eigentlich ist der Fluff ein Sammelbecken aus vielen, vielen mehr oder weniger satirischen Erzählungen etc. die sich bestimmte Dinge unserer Menschheit nehmen und zB. ein überdrehtes "was wäre wenn man das ungehindert weiterlaufen lässt" machen.
Das "Imperium of Man" ist keine Erzählung an sich sondern nur die Summe aus vielen, vielen Erzählungen. Wenn man das Imperium aber trotzdem irgend einer realen Entsprechung zuordnen möchte, ist es halt "Die Menschheit". Wenn sich das Imperium auf ein weniger offenes und wesentlich konkreteres Detail zuordnen lassen könnte, wäre es zwar schön, da einfacher, allerdings nicht so vielfältig in seinen Geschichten. 🙂
 
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Schöne Debatte, teils auch sehr verkopft.

Das Statement von GW ist gut und schön, den Teil mit der Satire finde ich auch eher fragwürdig heutzutage. Die Groteske passt da doch heute um einiges besser. In solchen Fällen wünsche ich mir aber einfach mal klare Kante von den Veranstaltern, diese Hassgruppen aktiv auszugrenzen, anstatt dass da einige Mitspieler ihre Teilnahme hinwerfen, um nicht mit dem Nazi spielen zu müssen.

Und grundsätzlich finde ich es gut, wenn sich das 40k Universum selbst "ernst nimmt", dann kommen da nämlich rundherum gute Geschichten für mich raus die ich sehr gerne lese ohne zwanghaft nach einem satirischen Subtext zu suchen der diese Gewaltorgien rechtfertigt....
Ich brauche auch keine intellektuelle Rechtfertigung für jungfräuliche Klosterschwestern mit Modellmaßen und nem Flamer oder Kettenschwert in der Hand ???
Das mit dem Entertainment klappt derzeit sehr gut, und das reicht mir.
 
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Und Donald Duck, der in meiner Kindheit Tick, Trick und Track noch regelmäßig schwer misshandelt hat. Heute tut er das nicht mehr und es gabe sogar ein Buch, wo eine Frau vom Jugendamt da war und mit der Familie gesprochen hat.

Fun Fact, Donald Duck hat Granaten für den Führer zusammengeschraubt 😉

Achtung:
Könnte lustig sein, oder halt nicht 😉


Meine Meinung?
Das 40k Universum wurde mal von ein paar betrunkenen, lustigen Engländern zusammengebastelt die sich gegenseitig dabei überboten haben sich neue Grausamkeiten auszudenken die lose an realen Vorbildern orientieren.

Daraus wuchs die gesamte Welt, und für mich, genau wie @KharnForever sagt, ist das Ganze erstmal Entertainment, Pop-Kultur, und keine Hochliteratur.
Die "Welt" wie wir "sie heute kennen" ist gewachsene Struktur, hin und wieder mal eingerissen, und, wenn man ganz ehrlich ist, auch nicht besonders tiefgründig.

Ob das jetzt Satire ist, naja, kann man so sehen wenn man will, muss man nicht. Überhöht und übertrieben ist als Kriterium sicher gegeben, ich weiß halt nicht ob das so wichtig ist.
Laut Wikipedia ist Borat Satire...

Das eigentliche Thema, was soll man tun wenn einem ein Nazi gegenüber sitzt und mit einem spielen will.
In einer idealen Welt folgt man dem allgemeingültigen Credo "Nazis aufs Maul", in der Realität würde ich ihm sagen was ich von ihm halte und gehen.
In besagter Turnierumgebung, zur Orga gehen, und wenn die mir sagen dass die Wurst jetzt nen Autowin bekommt, eine epische Szene veranstalten die der Horus Heresy würdig wäre.

Aber ich bin ja auch furchtbar intolerant was das Thema angeht 😉
 
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Mir wurden als Kind auch früher Geschichten davon erzählt, wie von den Eltern ausgesetzte Minderjährige, eine kannibalisch veranlagte Frau, in dessen Haus sie sich vorher unerlaubt Zutritt verschafften, lebendig verbrannten……ohne dass ich das auch ausprobieren wollte Oder wir eine mehrstündige Literaturdsussion führten.
Da bringst du aber auch gleich ein schönes Beispiel dafür,daß eine Form des künstlerischen Ausdrucks sich mit der Zeit wandelt. Märchen waren nicht immer nur Gute Nachtgeschichten für Kinder, sondern auch eine Form der Erziehung/Belehrung teilweise sogar der verbalen Rebellion gegen etablierte Systeme.
Die Aussage der satirischen Überspitzung stammt von einem der damaligen (und wahrscheinlich gerade nüchternen) Gründer, zu einer Zeit als an ein internationales Geschäft noch gar nicht zu denken war. Warum sollte sich das nicht auch ändern.?
Natürlich ist es Unterhaltung,ist Kino/Gaming/Literatur auch und es ändert ständig die Ausrichtung bzw die Inhalte.Was der eine schockierend findet tut der nächste mit einem Achselzucken ab,so unterschiedlich sind Wahrnehmungen, auch das spielt mit rein. Natürlich lässt es auch Platz für Spekulationen und Auslegungen, da jeder das anders interpretiert.
 
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Ich habe ein paar Zitate von schlauen Leuten im Unterrichtsmaterial meines letzten Literaturkurses gefunden. Vielleicht helfen diese weisen Worte ja, um unseren literaturtheoretischen Diskurs etwas aufzulösen. Es geht um das Groteske in Kunst und Literatur. 😉

Bevor es aber zu den Granden der Kunst- und Literaturtheorie kommt, ein Wörterbucheintrag: „Groteske, die: Darstellung einer verzerrten Wirklichkeit, die auf paradox erscheinende Weise Grauenvolles, Missgestaltetes mit komischen Zügen verbindet“ (Duden)

Nun wird es wohlklingender:

„Das Groteske ist das Unstimmige, Ungereimte, Unharmonische; zum Grotesken gehört das Paradoxe. Das Groteske ist das Gegenteil des wohlgeordneten Kosmos, das Groteske ist die Dissonanz, die den Verlust der Harmonie ausdrückt.“ (Werner Oberle)

„Das Groteske ist eine äußere Stilisierung, ein plötzliches Bildhaftmachen und gerade darum fähig, Zeitfragen, mehr noch, die Gegenwart aufzunehmen, ohne Tendenz oder Reportage zu sein. […] Das Groteske ist eine der großen Möglichkeiten, genau zu sein.“ (Friedrich Dürrenmatt)

„Alles Groteske der letztbeschriebenen Art verfolgt in seiner bloßstellenden Stilisierung der dramatischen Protagonisten ins übermäßig Lächerliche – damit häufig genug die Ernsthaftigkeit des dargestellten Schrecklichen aufs Spiel setzend – eine satirische Intention und geht doch, indem es den skrupellosen politischen Verbrecher denunziert, über bloße Satire hinaus. […] So stellt groteske Form die Wirklichkeit nicht mehr als mangelhaft, sondern als restlos pervertiert vor, und so doch diese Perversion als das Normale, als die innere Zweckmäßigkeit der schlechthin grotesk stilisierten Realität.“ (Arnold Heidsieck)

„Das Groteske ist eine Struktur. Wir könnten ihr Wesen mit einer Wendung bezeichnen, die sich uns oft genug aufgedrängt hat: das Groteske ist die entfremdete Welt. Aber das verlangt noch einige Erklärungen. Man könnte die Welt des Märchens, wenn man von
außen auf sie schaut, als fremd und fremdartig bezeichnen. Aber sie ist keine entfremdete Welt. Dazu gehört, dass das, was uns vertraut und heimlich war, sich plötzlich als fremd und unheimlich enthüllt. Es ist unsere Welt, die sich verwandelt hat.“ (Wolfgang Kayser)

Folgt man den Zitaten, kann das Groteske satirische Züge haben. Auch weist das Groteske durch Überzeichnung (im Idealfall?) auf Missstände in der Realität hin. Besonders das Zitat von Arnold Heidsieck find ich für uns interessant. Aber auch, dass Dürrenmatt von einer „Möglichkeit“ der Kritik spricht, keinem automatischen Anspruch, passt auf unsere Problemfrage. Nur weil das groteske Setting von 40k Potential zur Satire hat, ist es das noch nicht. Und nochmal auf Heidsieck zurückzukommen: Auch seine Aussage, dass das Groteske Gefahr läuft, „die Ernsthaftigkeit des dargestellten Schrecklichen aufs Spiel [zu setzen]“, trifft den Nagel auf den Kopf. Manche von uns Hobbyisten - mich eingeschlossen - haben ja durchaus eine Faszination für diese extreme Welt, ohne das Extreme jetzt im Minutentakt zu reflektieren.

Ob man das alles jetzt in der Lore von Warhammer sehen mag, ist am Ende jedem selbst überlassen. Groteske Darstellung? Check. Satire? Nun ja, in der Regel wird eine Auslegung als Satire flankiert durch einen begleitenden Diskurs und klare Statements seitens des Autoren, ein gesellschaftlich-politisches Wirken, eine Zielsetzung. Das konnte ich als Laie bei GW eher wenig feststellen. GW überlässt die Deutungshoheit über die Lore in der Regel / in meinen Augen ja uns Konsumenten.

Meiner Meinung nach braucht es dies aber auch nicht unbedingt in einer anderen Form, solange sich ein Unternehmen am Ende des Tages klar zu unseren allgemein anerkannten Werten bekennt. Ob jetzt aus eigener Motivation oder aus gesellschaftlicher (wirtschaftlicher) Oportunität ist mir da eigentlich auch egal.

Ich habe auch mit Interesse an einer anderen Stelle einige Kommentare zu Dune von Frank Herbert bzw. dessen Neuverfilmung gelesen. Dort kann man viel hineindeuten, z. B. den Aufstand gegen vergangenen bzw. noch stattfindenen Imperialismus (Afghanistan?). Am Ende ist das aber ein eher akademischer Diskurs, da die meisten Rezipienten Dune (oder halt auch 40k) primär der Unterhaltung wegen konsumieren. Was ja auch absolut legitim ist.

Falls jetzt jemand auf die Idee gekommen ist, an der Uni eine Literaturarbeit zum Thema zu schreiben: Schreibt mich gerne in die Danksagung. 😀
 
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Und Xenophobie und Hyperreligiosität gehen heute nicht mehr so gut. Deswegen muss sich GW da halt klar oder gar neu positionieren.
Ich bin mir nicht so sicher, ob das für die GW-Fans ausschlaggebend ist, was gerade "nicht so gut geht", eher scheint genau der Reiz dieser "bösen" Nische Teil der Geschäftsgrundlage zu sein, sonst müssten sie eher ein anderes Hobby pflegen.
Davon abgesehen, was bleibt denn, wie sollte sich GW neu positionieren, wenn der Xenos und die Ketzer nicht mehr getötet und die Inquisitoren und Kommissare nach Terra zur Umerziehung befohlen werden?
.... Spacies und Verräter bekämpfen sich wegen Fragen der Sitzordnung an der Tafel des Imperators und lauschen in der Gefechtspause andächtig den Weisheiten der Eldar??
 
Ich vermute, dass eine Marktanalyse für GW ziemlich klar ergeben hat, dass evangelikale und anderweitig fundamentale Christen, keine relevante Kundengruppe darstellen. Auf die muss also nicht Rücksicht genommen werden. Die bemerken die parallelen zwischen ihrem Weltbild und dem des Imperiums wahrscheinlich.

Und einen Reiz der bösen Nische kann ich bei GW nun überhaupt nicht erkennen. Dann ist ja auch Modelleisenbahn Gangsta, oder was?

Nein, GW will als Unterhaltungsunternehmen in die Mitte der Gesellschaft, weil da am meisten Geld zu machen ist. Und rassistische und frauenfeindliche Inhalte sind da derzeit gar nicht gern gesehen. Das kann sich echt gar keine Firma leisten. Und wenn das so klar zur Lore gehört wie bei 40K, dann muss man sich zumindest im hier und heute klar distanzieren - als Parodie oder Dystopie. Oder als dystopische
Parodie.

Aber trotzdem ist es gut, dass sie das gemacht haben. Weil den Faschisten immer und überall in die Suppe geschissen werden sollte.
 
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Bei einem relativ schmalen Marktsegment Tabletop (GW bitte nicht für breiter halten als es ist, die sind nur relativ groß in einem relativ schmalen Segment) muss man nicht zwingend "in der Mitte der Gesellschaft" liegen, um glücklich zu werden und Geld zu verdienen.
Da findet sich auch links oder rechts (Breite der Spielvorliebe, nicht politisches statement) von der "Mitte" ein mehr als ausreichender Markt für sowas wie GW. Wenn ich eh nur 1% der Bevölkerung anspreche und bediene, ist es egal, ob mein headroom 20% oder 30% sind.
Inwieweit "Mitte des Gesellschaft" in Bezug auf dieses Hobby nicht ohnehin ein Schlagwort ist, dessen Inhalt vom Auge des Betrachters abhängt und dessen Wunschvorstellungen ausgesetzt ist, lassen wir da ganz außen vor.
Und auch hier habe ich erhebliche Zweifel, wie sehr die gesellschaftliche Mitte etwas auf Sachen gibt, wo Warhammer drübersteht und Leute mit Püppis Krieg spielen und ob GW tatsächlich darauf zielt, diese Mitte anzusprechen. Wenn man dann noch den Hintergrund usw. dazunimmt, sehe ich die "Mitte" eher auf Distanz gehen, der Mitte sind schon viel mindere Dinge suspekt.

Da bei der Herausbildung des tatsächlichen Kundenspektrums (gerade auch der engeren "engagierten" GW-Kundschaft) aber sowieso noch viele andere Faktoren (u.a. Finanzen, Lesefreude, handwerklich/künstlerische Komponenten, Zeitfonds, Wohnort) neben Vorlieben bzgl. Thema, Design und Hintergrund mitspielen, ist im Grunde gar nicht auszudiskutieren, was bestimmte Aspekte des Hintergrundes bewirken und wie GW das steuert, benutzt oder auch nur mehr oder weniger billigend in Kauf nimmt. Es sei denn, einer hätte verlässliche Erhebungen dazu.
 
Das Statement war notwendig weil GW sonst womöglich wieder einen Shitstorm heraufbeschwört wenn sie geschwiegen hätten... im Internet... und das ist denke ich auch der springende Punkt warum man gar nicht erst über die Mitte der Gesellschaft oder evangelikale Spinner schwabulieren muss um zu verstehen wen sie damit beruhigen wollten: Internet-Trolle die nichts anderes im Sinn haben als ständig den nächsten Aufreger zu finden.

Nazis werden jetzt ja nicht aufhören 40k zu spielen, nur der Rest ist jetzt n bisschen beruhigter und fühlt sich wieder wohler.

Trotzdem ist das Statement ja richtig und wichtig. ✌?
 
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Was mich beunruhigt ist das eine BT Crusade Armee, in einem Meme, einem Nazi zugesprochen wird, ohne daß er eine klare Zuordnung zu einem faschistischen System macht.
Ist das wirklich so....baue nämlich sowas gerade auf....und bin ganz sicher kein Nazi.
Beunruhigt? Ernst gemeint? sorry man kann es aber auch echt übertreiben...
 
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Das Statement war notwendig weil GW sonst womöglich wieder einen Shitstorm heraufbeschwört wenn sie geschwiegen hätten... im Internet... und das ist denke ich auch der springende Punkt warum man gar nicht erst über die Mitte der Gesellschaft oder evangelikale Spinner schwabulieren muss um zu verstehen wen sie damit beruhigen wollten: Internet-Trolle die nichts anderes im Sinn haben als ständig den nächsten Aufreger zu finden.

Nazis werden jetzt ja nicht aufhören 40k zu spielen, nur der Rest ist jetzt n bisschen beruhigter und fühlt sich wieder wohler.

Trotzdem ist das Statement ja richtig und wichtig. ✌?
Immer diese "keinen Shitstorms im Internet" gebrabbel. Es braucht nicht immer einen Grund um einen Shitstorm zu bekommen.

So empfindlich wie die Nazis sind (man braucht sich nur die Diskussion über das Thema im englischsprachigen Raum anzuschauen und das gejammer nach dem "warhammer is for everyone" Statement). Hält es sie teilweise sicherlich raus, wenn sie auf den Events konsequent ausgeschlossen werden. (So wird man ganz allgemein Nazis sehr gut los).

Wir reden auch viel zu wenig über die andere Seite. Ich finde es super, dass man sich auf dem Turnier geweigert hat gegen den Idioten zu spielen, das Statement von GW (vorallem so zeitnah) ist stark und Tau Spieler wissen jetzt auch endlich, dass auch sie die bösen sind.

@Wildschwein welches meme?
 
Ja ernst gemeint, wieso auch nicht?
Wenn solch eine Armee im selben Atemzug wie die Ork SS Einheit oder Todeskorp Leibstandarte genannt wird mach ich mir wirklich Gedanken warum das so ist.
also sollten sich jetzt alle BT spieler und die, die es werden wollen, gedanken machen ob nicht in ihrem tiefsten inneren irgendwas unterbewusst schlummert, weil ein meme das verarscht? (vielleicht auch bei dir) echt jetzt? chill, es istn meme, BT weil kreuzzug

Ernstes thema, keine frage aber alles so woke aufeinmal...., wie gesagt, bisi übertrieben im bezug auf die BT
 
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